Entwicklung des jazz
Jazz
Sehr geehrte Damen und Herren wir möchten Ihnen heute etwas über die Entwicklung des Jazz erzählen beginnen werden wir mit der Geschichte.
1. Geschichte des Jazz
- Um 1890 entstand der Ragtime, bei dem zwar noch nicht improvisiert wurde, der aber bereits auf rudimentäre (unausgebildete, verkümmerte) Weise swingte. Das wahrscheinlich bekannteste Stück aus dieser Periode ist „The Entertainer“ von Scott Joplins. Bereits weniger kompositorisch und damit Jazz mäßiger spielte Jelly Roll Morton in New Orleans der von sich selbst behauptete im Jahr 1902 den Jazz erfunden zuhaben.
- Somit ergab sich auch um 1900 den New Orleans Jazz.
Mit New Orleans Jazz bezeichnet man eine archaischste (frühzeitige, ursprüngliche) Form des eigentlichen Jazz, der von 1900 bis 1930 existierte aber um 1940 am Ende der Swing- Ära und nahe der Geburtsstunde des Bebop eine Renaissance erlebte. -
- In der Zeit zwischen 1900 und 1930 gab es außerdem noch den Dixieland Jazz, der praktisch die „weiße“ Variante des New Orleans Jazz darstellt. Er zeichnet sich durch gefällige Instrumentierung und gängige Melodien aus. Er wird kurz auch Dixie genannt.
- Gefolgt wurde der Dixie von dem Chicago- Jazz.
Der Chicago Jazz stellt eine eigenständige Stilrichtung innerhalb der Entwicklung des Jazz dar.
Zu Beginn der 1920er Jahre waren viele schwarze Musiker aus New Orleans nach Chicago gekommen u.a. King Oliver , Jelly Roll Morton und Louis Armstrong.
Einige Schüler und Studenten aus der weißen Mittelschicht, die in der Southside Chicagos den New Orleans Jazz hörten, fingen an ihre schwarzen Vorbilder zu kopieren, wobei sie einen eigenen Stil entwickelten. Dieser ist geprägt von einer stärkeren Bedeutung des einzelnen Solos (im Gegensatz zur Kollektivimprovisation im frühen New Orleans Jazz), der zunehmenden Bedeutung des Saxophons, und insbesondere von einer gewissen emotionalen Zurückhaltung beim Spiel, wodurch der Chicago Jazz als einer der Vorläufer des Cool Jazz gilt. Auch Bezüge zur Romantischen Musik des 19.
Jahrhunderts lassen sich herstellen.
- Gefolgt wurde der Chicago Jazz von dem Swing.
In den dreißiger Jahren war der Jazz ein wichtiger Bestandteil im Leben des Mittelstands-Amerikaners. Dank Präsident Roosevelt konnte die Depression als überwunden bezeichnet werden, und man durfte mit Zuversicht in die Zukunft blicken. Wer jung war sah den Augenblick gekommen, sich zu amüsieren. Die von einem Klima der Resignation geprägten Lieder vergangener Jahre verschwanden.
Sie machten einer kurzweiligen, heiteren und anregenden Musik, die man als "Swing" bezeichnete, Platz. Das Bemühen, den Jazz besser an den Mann zu bringen machte es notwendig, einige seiner Charakteristiken zu opfern. Der Getto-Geschmack, die Unbefangenheit und die Offenherzigkeit, die früher Musik des berüchtigten Chicago kennzeichneten, wurden wegrationalisiert. Die Swing-Musik war immer Unterhaltungsmusik. Ein weit verbreitetes Konsumprodukt, perfekt zugeschnitten und funktionell.
Die bedeutenderen Orchester jener Zeit wurden von Leuten wie Duke Ellington, Fletcher Henderson, Count Basie und Louis Armstrong geleitet.
Die Swingorchester waren gefällig anzuhören und anzusehen. Alle ihre Mitglieder trugen elegante Uniformen, und ihr Leader zeigte sich nicht selten im Frack. Jede Band hatte ein großes Gefolge von Fans. Das Radio übertrug dauernd ihre Musik, häufig direkt aus den Tanzsälen, und die großen Hotels hielten sich solche Orchester regulär in ihren Sälen. In diesem Sälen wurden auch sogenannte "Battles" veranstaltet. Dabei traten jeweils zwei Bands gegeneinander an, um zu sehen wer punkto Lautstärke und Virtuosität obenauf schwang.
Für die Leute war der Besuch eines solchen Anlasses überaus aufregend; vor allem an Samstagabenden, die jeweils erst am nächsten Morgen um 8 Uhr, mit dem sogenannten "Breakfast-Dance" endeten.
Eine weitere bemerkenswerte Erscheinung dieser Tage war jene der sogenannten Taxi-Girls. Sie standen in den Sälen jeweils in den Ecken und tanzten mit jedem, der ihnen zwei Dimes gab drei Tänze. Des Weiteren wüteten in jedem Tanzlokal die "Jitterbugs". Diese waren ein party- und tanzwütiges Volk, das nur sehr schwer im Zaum zu halten war. "Jitterbugs" waren eine Art Urahnen der "Raver" der neunziger Jahre.
Bei vielen Konzertveranstaltern und Musikern waren sie höchst unbeliebt, da sie mit ihrer Ausgelassenheit und ihrem Übermut andere, ruhigere Musikfreunde vertrieben, und für allerlei Unannehmlichkeiten sorgten. Gleichzeitig waren die Orchesterleiter aber auch Abhängig von ihnen: Die "Jitterbugs", die sich oft einem bestimmten Orchester anschlossen, es als "ihr" Orchester auserwählten und diesem überallhin folgten, kannten sämtliche Arrangements, alle Solisten und den Stil des auserkorenen Orchesters schon nach wenigen Noten. Oft wurden die Musiker, wenn sie vor einem Konzert aus dem Bus stiegen, von einem ganzen Rudel ihrer Anhänger empfangen, die ihnen begeistert Autogrammzettel hinstreckten. Erst durch diesen Umstand erreichten viele Orchesterleiter Starstatus.
Oftmals wurden Orchester auch in Theatern vorgeführt. Am Broadway gab es hierfür das "Paramount" und das "Strand", in Harlem das "Appollo".
Zwischen den Musikshows wurde oft auch ein Film gezeigt, der im Eintritt inbegriffen war. Am Abend des 16. Januar 1938 öffnete gar die ehrwürdige Carnegie Hall ihre Tore für den Jazz. Im Vordergrund stand das Benny Goodman Orchestra. Für diesen Anlass engagierte der Leader weitere bekannte Gastsolisten wie zum Beispiel Count Basie, Lester Young, Johnny Hodges, Cootie Williams, Buck Clayton und Harry Carney. So wurde dieser Abend zu einem der bedeutendsten Ereignisse der Swing-Ära.
Der Kritiker Olin Downes schrieb dazu Folgendes: Immer häufiger wurden auch "Swing-Carnevals" veranstaltet, bei denen bis zu 25 Bands auftraten. Dies waren quasi die Vorläufer der Riesen-Festivals, die später in Europa veranstaltet wurden, wie zum Beispiel jenes in Montreux am Genfersee. In den Jahren als der Swing König war, öffnete an der 52. Strasse in New York ein Jazzclub nach dem anderen, bis die Strasse, die zwischen der 5th und der 6th Avenue liegt, nur noch als "Swing-Street" bezeichnet wurde. Diese Clubs waren meist nur Mitgliedern zugänglich. Im Onyx, einem der bekannteren Läden, wurde man der Legende nach nur eingelassen, wenn man dem Türsteher "Ich bin vom Lokal 802" zuraunte.
Lokal 802 war nichts anderes als die New Yorker Abteilung der Musikergewerkschaft.
Die Musik, die in der zweiten Hälfte der dreißiger Jahre gespielt wurde, unterschied sich stark von der Musik, die in den Hotelsälen und Theatern in New York, Los Angeles und Chicago gespielt wurde. Sie war schwärzer, und es war keine zum Tanzen bestimmte Musik. Eine der Bands, die damals am besten ankam, war jene von John Kirby, einem Kontrabassisten. 1937 trat dieser Gruppe eine Sängerin aus Pittsburgh, Maxine Sullivan bei, die später einmal Frau Kirby werden sollte. Eine andere bedeutende Sängerin des Jahrzehnts war Billie Holiday.
Sie sang viele Jahre lang in den Bars und Clubs der 52nd Street und wurde so die unangefochtene Königin der "Swing Street"
Gegen Ende des Jahrzehnts fingen einige Orchester wie zum Beispiel jene von Woody Herman, Glenn Miller oder Charlie Barnet an, sich erst richtig durchzusetzen. Aber als in Europa der Krieg ausbrach, erlebte der "Swing-Craze" seine letzten Aufwallungen. Die Bandbesetzungen wurden höchst unbeständig, da viele Musiker in die Armee eingezogen worden. Außerdem löste die rasante Ausdehnung der Kriegsindustrie eine Völkerwanderung in die großen Industriezentren wie Detroit aus. Dort wurden jetzt anstelle von Autos Panzer und Jeeps produziert. Die Gettos in den Städten füllten sich, kochten über und explodierten schließlich.
Vielerorts kam es zu schweren Zusammenstössen zwischen der schwarzen und der weißen Bevölkerung. Einer der schwersten Tumulte ereignete sich in Detroit in einem Getto, das ironischerweise "Paradise Valley" genannt wurde. Als der Aufstand gewaltsam beendet wurde zählte man 34 Todesopfer. 25 von ihnen waren schwarz. Der Sachschaden überstieg zwei Millionen US-Dollar. Das einzige, das die beiden Fronten verband, war der Swing.
Während der ganzen turbulenten Zeit funktionierte er weiterhin als tröstliche Musik der Ablenkung. Man hörte ihn sowohl in der Heimat als auch an den Kriegsfronten über Rundfunk oder auf sogenannten V-Disks. V-Disks waren Schallplatten die speziell für die Streitkräfte produziert wurden. Im ganzen Jahr 1943 und auch einige Monate vor- und nachher waren sie die einzigen Tonträger, die in den Vereinigten Staaten aufgenommenen wurden. Und das kam so: Die Musikergewerkschaft hielt während der ganzen Zeit eine Bestreikung der Aufnahmestudios aufrecht. Sie wollten erreichen, dass die an den Aufnahmen beteiligten Instrumentalisten auch für die weitere Verwendung ihrer Einspielungen via Radio bezahlt wurden.
Das wurde schlussendlich auch durchgesetzt. Aber das Fehlen von Platten hatte zur Folge, dass die Leute das Interesse am Swing verloren und diese Musik schließlich aus der Mode kam. So endete die einst so glamouröse Swing-Ära in der Stille der Aufnahmestudios.
- Dem Swing folge der Bebop. Im neuen Jahrzehnt fing der Jazz an ganz andere Formen anzunehmen. Die Veränderung nahm ihren Anfang in einem heruntergekommenen Hotel namens "Minton's Playhouse" in New York.
Der Besitzer Teddy Hill beschloss, die Gestaltung der Abende ganz der Initiative der Gäste zu überlassen, die zu einem großen Teil Musiker waren. Erstellte eine kleine Hausband zusammen, die aus dem damals noch unbekannten Pianisten Thelonius Monk, dem Drummer Kenny Clarke, dem Trompeter Joe Guy und dem Bassisten Nick Fenton bestand. Diesen Leuten konnte sich jeder anschließen der Lust hatte. Es kamen sehr viele Musiker von gutem Ruf dazu. Dazu gehörten Coleman Hawkins, Art Tatum, Teddy Wilson, Benny Carter, Chu Berry und Mary Lou Williams. Im weiteren gesellten sich auch viele junge, unbekannte Musiker dazu wie zum Beispiel Charlie Christian.
Er spielte elektrische Gitarre, ein Instrument das erst von sehr wenigen benutzt wurde.
Bei diesen Sessions wurde nach anderen Ausdrucksformen geforscht und ein Stil entwickelt, der viele Leute erschreckte. Dave Tough berichtete von einem solchen Abend Folgendes: "Als wir hereinkamen, nahmen die Burschen da drin ihre Hörner und bliesen verrücktes Zeug. Auf einmal hörte einer ganz plötzlich auf, und ein anderer fing aus einem völlig unerfindlichen Grund an. Man wusste nie, wann ein Solo anfing oder aufhörte. Schließlich hörten alle zusammen auf und verschwanden vom Podium.
" Ein weiteres Lokal, in dem diese Musik zum Besten gegeben wurde, war das Onyx. Dort arbeitete ein Quintett, das aus Dizzy Gillespie, Oscar Pettiford, George Washington, Don Byas und Max Roach bestand. Dort soll die Bezeichnung Bebop entstanden sein. Es war ein lautmalerisches Wort, das stimmlich das aus zwei Noten bestehende Motiv übersetzte, welches in einem bestimmten Stück immer wieder vorkam, das oft von dem Quintett gespielt wurde. Um die neuen Klänge im ganzen Land bekannt zu machen rief Billy Shaw, der Manager von Billy Eckstine, ein Orchester ins Leben, dessen Hauptattraktion Eckstines Stimme werden sollte. Das Orchester debütierte in Wilmington, im Bundesstaat Delaware ohne Dizzy Gillespie, der als musikalischer Leiter auserkoren wurde.
Dizzy hatte sich in einem Reisezug verschlafen. Trotz solcher Missgeschicke stiess die Formation auf ein sehr positives Echo. Hauptsächlich war das Eckstine, der beim Publikum eine unglaubliche Popularität genoss, und einer aufstrebenden Sängerin namens Sarah Vaughan zu verdanken. Das Orchester hatte auch den als eigenartig und übellaunig bekannten Charlie Parker in ihren Reihen. Nachdem das Ensemble einige Jahre erfolgreich gearbeitet hatte, kehrten Dizzy Gillespie und Charlie Parker wieder in die 52. Strasse in New York zurück.
Nach wie vor stritten sich die Kritiker, ob der "Bop" nun eine neue Musikform oder geistige Verwirrung war. Viele ältere Musiker, unter ihnen Louis Armstrong verweigerten sich der Strömung völlig und taten sie als Degenerationserscheinung ab. Sie empfanden den Bebop als böse. Es gab keine Melodie die man sich einprägen konnte und auch keinen regelmässigen Rhythmus, auf dem die Leute tanzen konnten. Sie prophezeiten, dass sich die Leute von der Musik abwenden, und die Musiker ohne Beschäftigung sein würden. Die Realität sah aber anders aus.
Der Bebop stellte einen erheblichen Fortschritt gegenüber dem früheren Jazz in rhythmischer, harmonischer und melodischer Hinsicht dar. Ausserdem verkörperte er auch den vollständigen Bruch mit der industrialisierten Musik, die der Swing war. Er nahm auch einen sehr starken Einfluss auf die Mode dieser Tage: Ein eingefleischter "Bopper", auch "Hipster" genannt, bemühte sich, stets eine gleichgültige Miene zu tragen und verbarg seine Augen hinter einer riesigen schwarzen Sonnenbrille. Ausserdem schmückte sein Kinn ein kleines Bärtchen, das man als "Goatee" bezeichnete und bei uns "Ziegenbart" heisst. Wer den neuen Look ohne viel Zeitaufwand übernehmen wollte, kaufte sich den "Bopper-Kit". Das war die komplette Serie dieses Krimskrams und enthielt meist eine Baskenmütze, eine Sonnenbrille, und ein künstliches Bärtchen zum Aufkleben.
Das Ganze wurde durch eine lange Zigarettenspitze abgerundet. Um sich von der Masse noch mehr abzugrenzen entwickelten sie einen eigenwilligen Slang, der bald nur noch von eingeweihten Jazzleuten oder Rauschgiftsüchtigen verstanden wurde. Unter dem Einfluss eines indischen Guru-Predigers namens Ahmediyya konvertierten viele Schwarze zur mohammedanischen Religion. Wer damals zum neuen Glauben übertrat und einen arabischen Namen annahm, wollte nicht nur beweisen, dass er "hip" war, sondern vielmehr eine Lösung für das Problem finden, dass ihm seine Hautfarbe stellte. Ein mohammedanischer Afrikaner kann in Amerika mehr geachtet werden als ein Schwarzer, der von Sklaven abstammte. Der Widerstand der Öffentlichkeit gegen den "Bop" hatte also keineswegs aufgehört.
Auch das Publikum verlangte nach einer leichteren Musik, zu der man wieder tanzen konnte. Dieser Wunsch wurde in Form des Rhythm and Blues erfüllt. In dem zurückentwickelten, herabgesetzten Jazz, der der Rhythm and Blues war, war das Sopran-, Alt-, und Tenorsaxophon das Hauptinstrument. Alle ließen dieses Instrument in derselben, heftigen Sprache sprechen, mit dem gleichen brüllenden Klang, und holten die gleichen schlechten Effekte, Grunzen, Pfeifen und Schmatzen, aus ihm heraus. Es ging darum, das Publikum zu amüsieren und eine Show abzuziehen. Die Musiker halfen sich mit billigen Tricks, wie zum Beispiel während des Spielens die Jacke und das Hemd auszuziehen.
Die wahren Jazzmusiker verabscheuten diese Musik. Das Publikum aber war beigeistert und vor allem die Konzertveranstalter schätzten sie sehr, weil man damit gutes Geld verdienen konnte. Später, in den fünfziger Jahren, wurde diese Musik in Rock' n 'Roll umbenannt. Um 1950 war die Welt der Bopper der Verzweiflung nahe. Die meisten Musiker und auch ihre Anhänger die ihnen folgten, führten ein elendes Leben. Dies nicht nur wegen der Armut und der Frustration, die im Unverständnis des Publikums für ihre Musik begründet war.
Auch der unter ihnen sehr verbreitete Heroinkonsum war schuld. Dieses Rauschgift ruinierte das Leben der größten Talente des Jazz. Bud Powell wurde im Alter von 23 Jahren in ein Irrenhaus gebracht, das er bis an das Ende seines Lebens nicht mehr verließ, Charlie Parker erlag einer Überdosis bevor er 35 war. Die meisten anderen Größen dieser Zeit teilten sein Schicksal oder wurden lebenslänglich ins Gefängnis gesteckt. Keiner von ihnen war ein Verbrecher, aber alle waren schwache Menschen. Ihr grösster Fehler war der, dass sie mit der hohen Sensibilität der Künstler sich ihrer tragische Lage als Kinder der Gettos bewusst wurden, als sich die Welt um sie veränderte.
Zwischen 1940, als sich viele von ihnen zum ersten mal im Minton's trafen, und 1950, als ihre Musik von den brutalen Marktgesetzen weggefegt wurde, nahm die schwarze Bevölkerung in New York um 63 Prozent zu. Der überwiegende Teil von ihnen vegetierte unter katastrophalen Umständen in Harlem, das sich zu einem tödlichen Paradies für Menschenhändler, Zuhälter und Dealer entwickelte.
- Zur gleichen Zeit, als sich die tragische Geschichte des Bop abspielte, entwickelte sich die Musik der Weißen in eine andere Richtung. Sie sahen den Bop als Rohmaterial an, das es zu verfeinern galt. Der herbe Geschmack nach Blues, der im Jazz eines Charlie Parker vorherrschte, bedeutete ihnen nichts, da sie nicht in irgendeinem Ghetto einer Großstadt aufgewachsen waren. Aber es reizte sie, auf der Grundlage des Bop eine Kunstmusik zu schaffen, die die Werte der europäischen Musik mit in Betracht zog.
Diese Musik erhielt später die Bezeichnung "Cool-Jazz", da sie ruhig, distanziert und gleichmütig war. Der Sound war durch die Verwendung von French Horns geprägt, die wegen ihres begrenzten Klangumfanges die Art des Einsatzes der anderen Instrumente begrenzten. Dieser uralte, quälende Sound ohne Vibrato mischte sich in verschiedenen Kombinationen mit den Klangfarben der Saxophone und der Blechbläser. Die Melodie war sehr langsam und ruhend. Alles musste leiser gespielt werden, um diesen bestimmten Sound zu erzeugen, und nichts durfte getan werden, was die Aufmerksamkeit von ihm ablenken konnte. Dieser Sound war wie eine Wolke.
Dass gewisse Experimente nötig und zu diesem besonderen Zeitpunkt unvermeidlich waren, zeigt sich an der Gleichzeitigkeit, mit der Musiker verschiedener Herkunft in unterschiedlichen und auch örtlich auseinander liegenden Milieus, sie unternahmen.
Es gibt drei Gruppen, die als wichtigste Vertreter dieses Stils gelten: eine war jene von Lennie Tristano, eine zweite die von Gene Roland und die dritte sammelte sich in San Francisco um Dave Brubeck. Des Weiteren fielen der Arrangeur Gil Evans, der erst einundzwanzigjährige Barrytonsaxophonist Gerry Mulligan sowie Miles Davis und John Lewis auf, die beiden bekanntesten Solisten unter den wenigen farbigen Musikern, die an diesem Abenteuer beteiligt waren.
In der Gruppe von Gene Roland, spielten vier Tenorsaxer. Einer von ihnen war Stan Getz. Er zeichnete sich durch einen sehr klaren, durchsichtigen Ton aus, der einer leichten und relaxten Phrasierung diente.
Er erhielt schon bald den Beinamen "The Sound" dafür. Ein anderer Musiker, Lee Konitz, der in der Band von Tristano tätig war, hatte einen ähnlichen Klang, der aber kälter und strenger war. Miles Davis rief eine Gruppe ins Leben, die unter anderem aus Davis selber, Gerry Mulligan, Lee Konitz, John Lewis, Max Roach und Kenny Clarke bestand. Mit diesem Ensemble nahm Davis einige Stücke auf, die heute als unübertroffene Beispiele dieses Stils gelten. Dabei handelt es sich um: Jeru, Venus de Milo, Godchild, Rocker, Rouge, Move, Budo, Moon Dreams und Boplicity.
Um 1949 erreichte die Zeit des Cool-Jazz ihren Höhepunkt und verschwand zwei bis drei Jahre später wieder in der Versenkung.
Die einzige Gruppe von Bedeutung, die diese Richtung noch weiterverfolgte, war das "Modern Jazz Quartett" von John Lewis. Dieses Quartett sollte viele Jahre lang weiterhin feierliche, friedliche und "achtbare" Musik spielen, zum Entzücken des konservativen Publikums und der elitären Konzertbesucher der alten Welt, für die der Jazz umso akzeptabler wird, je mehr er versucht, der europäischen klassischen Musik zu ähneln.
- Die Fünfzigerjahre waren eine Zeit des Überganges, reich an Widersprüchen aller Art. Die Dekade begann mit dem Koreakrieg und endete mit den ersten Aufständen der schwarzen Bevölkerung Amerikas in den Südstaaten. James Dean und Marlon Brando waren die Vorbilder der Jugendlichen jener Zeit. Diese Zeit war das Vorzimmer der Pornografie, der Jugendaufstände, der Rockmusik und der politischen Wende.
Auch im Jazz stand eine Veränderung an, die ihren Ursprung, wie schon so oft, an der Ostküste nahm. Die Schwarzen in New York zogen Nutzen aus der Sympathiewelle für den Jazz, die durch den Erfolg der weißen Musiker im Westen wie zum Beispiel Gerry Mulligan, Dave Brubeck und Stan Getz aufgekommen war. Aber sie wollten auf keinen Fall auf den gleichen Zug aufspringen, was geheißen hätte, die Ästhetik des Cool-Jazz weiterzuführen und die so genannte "third-stream-music" voranzutreiben, die eine Verbindung von amerikanischem Jazz und gebildeter Musik europäischer Traditionen anstrebte und überwiegend schriftlich festgelegt sein sollte. Die Schwarzen wollten aus den eigenen Quellen schöpfen, auf dass der Blues und ihre religiösen Lieder nich vergessen würden. Man wollte an jenem Punkt anknüpfen, an dem die "Boppers" aus mangelndem Interesse des Publikums an ihren Ideen aufgegeben hatten. Das hieß konkret improvisierte, aggressive und sehr einfache Musik zu spielen, die auf dem Blues gegründete und als Hardbop bezeichnet wurde.
Es ging darum hart zu swingen, die größtmögliche Lautstärke zu erreichen und in einem atemberaubenden Tempo zu spielen. Ein Musiker, der es in dieser Zeit wirklich ernst meinte, war erst zufrieden, wenn die Leute lautstark auf den Boden stampften und durch den Saal tobten. Innerhalb von drei oder vier Jahren gewann diese starke Musik die Oberhand und lenkte die Aufmerksamkeit der Jazzfreunde endgültig weg von den weißen Musikern in Kalifornien. Die bedeutendsten Förderer des neuen Stils waren der Trompeter Clifford Brown, der Tenorsaxer Sonny Rollins, der von Stan Getz entdeckte Pianist Horace Silver, der Drummer Art Blakey, Max Roach, Julian "Cannonball" Adderley mit seinem Bruder Nat sowie John Coltrane.
Der Hardbop, oft auch als Neo-Bop oder Funky-Jazz bezeichnet, war durchwegs improvisierte Musik, das heißt er war nicht schriftlich festgehalten und die Melodien wurden erst während des Spielens entwickelt. Durch diesen Umstand bestand die Gefahr, dass die Musik sich oft wiederholte und dadurch langweilig wurde, es sei denn, es machten wirklich nur die besten Leute bei einer Session mit.
Ein weiterer Umstand, der zu dieser Entwicklung beitrug, war die Erfindung der Langspielplatte. Früher war es so, dass eine Schellackplatte mit 78 Umdrehungen pro Minute höchstens drei Minuten Musik aufzeichnen konnte. Ein Musiker hatte bei Aufnahmesitzungen nur gerade diese drei Minuten zur Verfügung. Er musste sich also ganz genau überlegen was er in diesem sehr begrenzten Zeitraum spielen wollte. Durch die Langspielplatte stand den Musikern plötzlich sehr viel mehr Zeit zur Verfügung. Diese neue Freiheit wurde sofort aufs übelste missbraucht und die Musiker fingen an, sehr langatmige Platten mit nicht enden wollenden Stücken einzuspielen.
Nichtsdestotrotz erlebte die afroamerikanische Musik in dieser Zeit eine Hochkunjuktur, und die Konzerte in Amerika und auch in Europa nahmen um ein Vielfaches zu. Diese Wiederbelebung galt allerdings nicht für die Bigbands, die Jahre zuvor ein Massensterben erlebt hatten. Die jungen Leute hatten keine Lust mehr, zum Jazz zu tanzen. Sie bevorzugten den motorischen Rhythmus des Rock’n’roll, der sich aus dem Rhythm and Blues entwickelt hatte. Der Rock’n’roll wurde in erster Linie von einem Radiodiscjockey namens Alan Freed populär gemacht, der bemerkte, dass diese Musik sowohl von schwarzen wie auch von weißen Jugendlichen geschätzt wurde. Wichtige Vertreter diese Genres waren Elvis Presley und Bill Haley.
Letzterer war ein eher durchschnittlich begabter Gitarrist, der mit dem Stück "Rock around The clock" in die Geschichte einging. Dieses Lied war Teil des Soundtracks zu einem Film namens "Blackboard Jungle". Dieser Film wurde von den Leuten mit Begeisterung aufgenommen und führte zu einer wahren Massenhysterie: der Legende nach tanzten die Leute während der Vorführung durch die Kinosäle, und nicht wenige mussten auf einer Tragbahre ins Freie geschafft werden. Weitere wichtige Vertreter dieses Genres waren: Little Richard, Chuck Berry, Fats Domino und Ray Charles.
weiteres Kapitel dieser Dekade, das erwähnt werden muss, ist die Soul Musik. Sie ist eine Verschmelzung von Rock'n'Roll und Gospel-Musik.
Die Gospel-Musik entstand aus religiösen Negrospirituals, die allmählich mit dem Blues und dem Jazz vermischt wurden und von Leuten wie zum Beispiel Mahalia Jackson oder Thomas A. Dorsey bekannt gemacht wurde. Ray Charles, James Brown (I got you, Sexmachine) und Aretha Franklin (Think) sind bis auf den heutigen Tag die wichtigsten Vertreter der Soul-Musik, die unbewusst eine riesige Sammlung an Samples und Loops für House- und Hip-Hop Dj's unseres Jahrzehntes kreierten.
Gegen Ende des Jahrzehnts kam es zu einer weiteren neuen Erscheinung, als einige Schriftsteller wie zum Beispiel Jack Kerouac, Allen Ginsberg, Lawrence Ferlinghetti und Gregory Corso ihrem Unmut über die Aufgezwungenheit des "American way of life", die Widersinnigkeit des "Systems" und die Missbräuche der herrschenden Klasse in eigenartig anmutenden Gedichte Luft machten. Ein Beispiel eines solchen Verses ist das Gedicht "Howl" von Allen Ginsberg. Es beginnt mit den Zeilen:
"I saw the best minds of my generation destroyed by madness, starving hysterical naked, / dragging themselves through the negro streets at dawn, looking for an angry fix, / angelheaded hipsters burning for the ancient heavenly connection to the starrry dynamo in the machinery of night, / who poverty and tatters and hollow-eyed and high sat up smoking in the supernatural darkness of cold-water flats floating across the tops of cities contemplating jazz.
.."
Diese eigenwillige, neue Poesie wurde von den Menschen mit Begeisterung aufgenommen. Viele waren mit ihrer Situation unzufrieden und suchten eine Ausdrucksform für ihre Probleme. Dazu bot die so genannte "Beat-Poesie", wie diese Art von Gedichten genannt wurde, eine gute Plattform. Anhänger von Ginsberg und ähnlichen Leuten wurden als Beatniks bezeichnet.
Ein Beatnik stammte meist aus der Mittelklasse, war oft ein radikaler Pazifist und sprach sich gegen die Gewalt aus. Eigentlich war er der "kleine Bruder" des Hipsters aus den vierziger Jahren. Aber sie unterschieden sich dadurch dass sie nicht so aggressiv, zynisch und kalt waren wie ihre Vorgänger. Sie dachten wohl das Rauschgift etwas Nützliches sei, aber sie bevorzugten leichtere Sachen wie Marihuana oder LSD gegenüber dem Heroin, das schon so viele "Hipsters" oder "Boppers" um ihren Verstand oder ihr Leben gebracht hatte.
Die Beat-Poeten zeigten stets großes Interesse am Jazz. Die Folge davon war, dass sich zuerst in San Francisco, der Hauptstadt der Rennaisance der amerikanischen Dichtkunst, immer öfter Schriftsteller und Musiker zu experimentellen Sitzungen trafen.
Bei solchen Sitzungen trug der Dichter seine Verse vor und ein Musiker oder eine ganze Band unterlegte seinen Vortrag mit einer improvisierten Begleitung. Mit der Musik wurden Worte und Bedeutungen verstärkt oder abgeschwächt. Viele, vor allem weiße Musiker gaben sich begeistert für dieses Spiel her. Und auch das Publikum strömte in Scharen zu diesen Sitzungen, bei denen Dichter unveröffentlichte oder schon bekannte Texte lasen, die von einer Band jedes Mal aufs Neue mit Musik unterlegt wurden. Bald wurde dieses Konzept auch in New York übernommen, und für kurze Zeit erlebte diese neue Richtung ein gewaltiges Hoch. Aber es hielt nicht an.
Das Problem des Themas Jazz und Poesie war, dass es sich nur an ein sehr beschränktes Publikum wandte. Abgesehen von wenigen Intellektuellen war niemand im Stande, gleichzeitig den dichterischen Wert der Texte und die Vorzüge des Jazz zu schätzen. Deshalb dauerte diese Episode nur kurz und es sind leider so gut wie keine Tonbeispiele verfügbar, da nur einige wenige Platten aufgenommen wurden, die heute Sammlerraritäten sind.
Es war aber nicht nur die Ehe Beat-Jazz die in diesen Tagen ein Ende fand. Viele bedeutende Clubs in Harlem schlossen ihre Tore und wurden abgerissen. Auch im Zentrum Manhattans, an der legendären 52nd Street, mussten immer mehr Häuser, die so viele Jahre den Jazz beherbergt hatten, den Wolkenkratzern weichen.
Viele sahen nicht nur das Ende dieser bedeutenden Lokale gekommen, sondern das Ende der Jazz-Ära überhaupt. Glücklicherweise kam es aber anders. Unzählige neue Wege taten sich auf und es wird noch viele Gelegenheiten geben, Neuland zu betreten.
- Gefolgt wurde der Hardbop vom Free Jazz. Der Ausspruch:“ Let`s play the musik and not the background.“ war populär.
Free Jazz ist einerseits ein historischer Begriff für freies ungebundenes Improvisationsspiel im Jazz seit den 60er Jahren. Andererseits ist es eine Möglichkeit zur freien Entfaltung immer neuer Formen im Jazz einfordert. Das ungebundene Spiel impliziert dabei auch eine Infragestellung der Differenzierung zwischen „offener Probe“ und “Konzert“, dabei gab das Freejazzparadigma den Musikern eine neue Legitimation für genreübergreifende Jamsession, die die spätere Verwobenheit des Jazz mit der so genannten „Weltmusik“ fundierte. Die Entwicklung des Free Jazz fand in den USA und in Europa fast unabhängig voneinander statt. Der unbestritten wegbereitende Einfluss solcher US- Amerikaner wie John Coltrane, Eric Dolphy, Ornette Coleman, Cecil Taylor, Don Cherry, Archie Shepp, albert Ayler..
.. ist heute unauslöschlich in den Köpfen mit dem Begriff und der Musik des Free Jazz verbunden. Doch auch in der alten Welt gab es Musiker, die schon Anfang der 60er Jahre sich von den Zwängen, über eine festgelegte, sich ewig wiederholende „Form“ zu spielen, frei machen. Musiker wie Peter Brötzmann, Breuker aus den Niederlanden, die Briten Barry Guy und Evan Parker und viele weitere Free Jazz- Improvisation mit eigenständigen Profil betraten die Szene und viele zählen auch heute noch zu den kreativsten Vertretern der improvisierten Musik.
- Mit dem entstehen des Jazz- Rock und Fusion war einen neue Zeit des Jazz angebrochen.
Fusion ist eine Musikrichtung, die ende der 1960er Jahre durch die Verschmelzung von Jazz mit Rock-Elementen entstanden ist und in den 1970er Jahren populär war. Auslösend für diese Bewegung waren die Miles Davis- Platten „In A Silent Way“ und vor allem „Bitches Brew“. Bediente sich der Jazz bis dahin fast ausschließlich akustischer Instrumente, wurden nun auch viel elektrische Instrumente wie die E-Gitarre, das E-Piano, die E-Violine und Synthesizer eingesetzt. Der Jazz-Trompeter Miles Davis verfremdete beispielsweise sein Trompetenspiel mit Effektgeräten für E-Gitarren. Wichtige Gruppen aus dieser Zeit waren Chick Coreas „Return to Forever“, John McLaughlins „Mahavishnu Orchestra“ und Jeo Zwinuls „Weather Report“. Interessanterweise wirkten die Gründer aller dieser stilprägenden Gruppen am auslösenden Album „Mitches Brew“ mit.
-Nach dem Jazz-Rock entstand eine Jazz Richtung der Acid Jazz der 1988 von Simon Booth, der Gruppe Push und dem Acid- DJ Gilles Petterson aus Acid House, funk und Jazz entwickelt wurde. Dadurch entstand eine Kombination vieler moderner Tanzmusikformen: von Reggae bis Hip Hop und House Musik, die surch geschicktes Sampling und dem Best des Acid House zusammengehalten wurde. Bekannte Künstler nach dem ursprünglichen Jazz sind : Count Basic, The Brand New Heavies, Incognito, Galliano, The Young Disciples, James Taylor Quartet, Soul Sonics.
2. Instrumente des Jazz`s
- Da wir jetzt die Geschichte des Jazz kennen möchten wir uns den Instrumenten des Jazz widmen. Der Jazz wurde selten mit Solo Instrumenten gespielt.
Er wird hauptsächlich mit Melodie- und Rhythmus- Instrumente gespielt.
Ä Melodie Instrumente:
- Zu den Melodie Instrumenten gehört zum Beispiel die Trompete. Die Trompete ist ein Blechblasinstrument mit Kesselmundstück in hoher Lage. Eng verwandt mit der Trompete ist das Flügelhorn, wie bei Hörnern üblich hat dieses allerdings eine weitgehend konische Mensur und wird mit einem Trichtermundstück gespielt. Es ist im Klang weicher als die Trompete.
Es gibt auch Trompeten in C, D, Es, F, A sowie in Hoch-B, Hoch-A Hoch-G (auch Piccolo-Trompeten genannt).
Geschichtlich entstammt die Trompete den Tierhörnern. In der Bronzezeit wurden die Tierhörner erstmals aus Metall nachgebaut. Daraus entwickelten sich Naturtrompeten. Das sind Trompeten ohne Ventile, auf denen normalerweise nur Naturtöne gespielt werden können.
Erst im 19. Jahrhundert entwickelten sich die Ventile.
Moderne Trompeten besitzen drei Ventile. Damit sind alle Töne spielbar. Jazztrompeten sind gegenüber der klassischen Trompete mechanisch weniger aufwändig und erlauben die Generierung verschiedener Effekte durch nur teilweises Durchdrücken des Ventils. Außerdem haben Jazztrompeten meist einen "knackigeren" Ton als klassische Trompeten. In den letzten Jahrzehnten ist das Spielen der Trompete sehr populär geworden.
- Das Flügelhorn ist das Sopraninstrument aus der Familie der Saxhörner.
In Bauform und Stimmung ist es der Trompete vergleichbar, allerdings hat es abweichend von dieser eine weitgehend konische Mensur und ist mit einem Kesselmundstück ausgestattet. Durch die konische Mensur ist es schwieriger als bei der Trompete einen Stimmzug einzubauen, dieser wird deshalb üblicherweise durch ein verschiebbares, mit einer Klemme fixiertes Stimmrohr direkt nach dem Mundstück ersetzt. Der Klang des Flügelhorns ist weicher als des der Trompete.
- Außerdem gehört zu den Melodie Instrumenten die Posaune. Es ist ein Blechblasinstrument, das sogar schon in der Bibel als jobel, schofer oder keren bekannt war. Es entstand aber in seiner jetzigen Form erst um 1450 in Burgund (historische Landschaft, Region in Frankreich).
Mit der Posaune können verschiedene Spielformen erzeugt werden. Das Glissandi (gleiten von einem Ton zum anderen) wir vor allem im Jazz verwendet.
- Wie die Posaune gehört auch die Klarinette zu den Melodie Instrumenten. Es ist ein transportierendes Musikinstrument aus der Familie der Holzblasinstrumente. Das „Klarin“ im Namen bedeutet schrill, dies bezeichnet sich aber lediglich auf die hohen Register dieses Instruments. Bereits jetzt merkt man das bei den Jazz Instrumenten keine einheitliche Familie vorhanden ist.
Es werden sowohl Holz- als auch Blechblasinstrumente verwendet. Dies lässt auf eine sehr lockere und inproviesierende Musik schließen.
- Das Saxophon ist als „Das“ Jazz Instrument bekannt. Da es erst in der Zeit des Jazz` s so richtig berühmt geworden ist. Erfunden wurde es 1941 von Adolphe Sax. Es fand vor allem in der Militärmusik Eingang, im Orchester wurde es erst allmählich integriert.
Aber seid 1920 ist das Saxophon ein wichtiges Jazz Instrument. Da ich selber (Stephanie) seid einiger Zeit Alt- Saxophon spiele möchte ich euch jetzt eine kleine Kostprobe von diesem Instrument geben. (Sie Herr Prof. Pilzs finden diese Kostprobe auf der Mini- Disc).
- Eine Hammond-Orgel ist eine nach ihrem Erfinder Laurens Hammond benannte elektromechanische Orgel. Ursprünglich als Ersatz für die Pfeifenorgel gedacht, wurde sie über den Einsatz als Unterhaltungsinstrument schnell zum Instrument des Jazz; als billiger Orgelersatz in amerikanischen Kirchen wanderte sie in die Gospel-Musik ein.
Von dort breitete sich die Hammond-Orgel in Rock, R&B, Soul, Funk, Fusion etc. aus. Ihre Hochzeit, als im Mainstream kaum eine Band ohne Orgel auskam, waren zwar die 1960er und 1970er Jahre, aber auch heute noch ist ihr unnachahmlicher Klang bzw. Nachahmungen dieses Klanges aus der Popularmusik nicht wegzudenken.
- Das Banjo ist auch ein Melodie Instrument dieses möchten wir euch jetzt etwas näher zeigen. Die Vorfahren des modernen amerikanischen Banjos kamen vermutlich aus Westafrika.
Noch heute findet man dort fellbezogene Lauten wie die Khalam. Das fünfsaitige Instrument ist vor allem bei den Wolof im Senegal und in Gambia sehr verbreitet. Die Vorläufer dieser Instrumente stammten wahrscheinlich aus Mali. Bereits 1353 beschreibt der Reisende Ibn Battuta nach einem Besuch des Mali-Königreiches ein ähnliches Instrument mit dem Namen Nkoni oder Ngoni. Mit der Verschleppung westafrikanischer Sklaven kamen die Kenntnisse um diese Instrumente in die Neue Welt. Die ersten Zeugnisse finden sich auf den karibischen Inseln.
So gab es auf Jamaika ein vergleichbares Instrument mit dem Namen "Strum-Strum" (eine sehr lautmalerische Bezeichnung) und auch in den französischen Kolonien gab es ein solches Instrument unter dem Namen "Banza". In den britischen Kolonien war der Instrumentenname dem Banjo noch ähnlicher, es hieß dort "Banjer" oder "Bajar". Ein zeitgenössischer Autor stellte fest: "Das favorisierte und fast einzige Instrument im Gebrauch der Sklaven ist eine "Bandore", oder wie sie es aussprechen, "Bandjer". Diese Instrumente deren Name sich vermutlich von spanisch-portugiesischen Bandoreinstrumenten ableitet, hatten noch Saiten aus Katzendarm. Die Sklaven brachten die Instrumente auch nach Nordamerika, wo sie auf Illustrationen des späten 18. Jahrhunderts auftauchten, welche die Feste der Plantagenarbeiter darstellen.
Dort erscheint auch schon die kurze, mit dem Daumen gespielte Saite, deren Entwicklung später dem weißen Banjospieler Joel Walker Sweeney zugeschrieben wurde. Sweeney spielte eine wichtige Rolle dabei, das Instrument unter der städtischen Bevölkerung bekannt zu machen. Das Instrument das er spielte ähnelte dem modernen Banjo schon in vielen Einzelheiten: das durch Schrauben stimmbare Fell, die stimmbare Daumensaite. Doch im Gegensatz zum heutigen Banjo hatten die Instrumente noch keine Bünde, was natürlich eine ganz andere Spieltechnik als heute voraussetzte. Außerdem waren die Saiten aus Darm und nicht wie heute aus Stahl. Sweeneys Instrumente verbreiteten sich schnell unter den Musikern der "Minstrel Shows".
Jenen Veranstaltungen, in denen Weiße, im Outfit der schwarzen Plantagenarbeiter, mit russverschmierten Gesichtern die Unterdrückten imitierten, persiflierten, karikierten, und in Liedern, Tänzen und Sketchen mit Hohn und Spott überschütteten. Im Mittelpunkt stand das "schwarze" Banjo. Mit diesen "Minstrel Shows" gelang das Instrument bis in die alte Welt. Unter anderem nach Irland, wo sich das fünfsaitige Banjo jedoch nicht durchsetzte. Erst mit dem Aufkommen des Tenorbanjos eroberte sich das Instrument einen festen Platz in der traditionellen Musik des Landes. Jetzt verbreitete sich das Banjo durch die "Zupfinstrumenten-Mode" um die Jahrhundertwende auch in den bürgerlichen Schichten Amerikas.
Ä Rhythmus Instrumente:
- Das Piano gehört zur Gruppe der Tasteninstrumente. Beim Piano wird der Klang durch eingebaute Hämmer erzeugt, die auf die Saiten schlagen, von ihnen zurückprallen und von einer speziellen Mechanik (Repetitionsmechanismus) zurückgezogen werden. Dabei lösen sich die Dämpfer von den Saiten und verbleiben solange von ihnen losgelöst, bis die Taste losgelassen wird. Die Tasten selbst befinden sich hierbei auf einer Klaviatur (Tastatur) an der Vorderseite des Instruments. Der übliche Name Piano ist eine Verkürzung der ursprünglichen Bezeichnungen "Pianoforte" und "Fortepiano" (von italienisch piano: leise und forte: laut), die sich darauf bezogen, dass es mit diesem Instrument im Gegensatz zu früheren Tasteninstrumenten möglich ist, nach Belieben leise oder laut zu spielen. Man unterscheidet zwei hauptsächliche Bauformen des Klaviers:
Das Pianino (engl.
: Upright Piano oder Vertical Piano), bei dem der Rahmen senkrecht hinter der Klaviatur steht, wobei die Hämmer nach hinten auf die Saiten schlagen. Diese Bauart ist sehr platzsparend.
Den Flügel (engl.: Grand Piano), bei dem der Rahmen waagerecht hinter der Klaviatur liegt und die Hämmer von unten gegen die Saiten schlagen. Bei einem Flügel lässt sich der Deckel aufklappen, um die Schallabstrahlung zu vergrößern, oder (vornehmlich in Neuer Musik) ins Klavier einzugreifen oder Saiten mit besonderen Gegenständen zu bearbeiten oder zu präparieren.
Als wichtige historische Klavierbauform ist noch das Tafelklavier zu nennen.
Im 15. Jahrhundert wurde das erste Tasteninstrument mit Hammermechanik entworfen. Bartolomeo di Francesco Cristofori entwickelte 1709 bzw. 1711 in Florenz das erste moderne Hammerklavier, bei dem ein Hammer mittels einer Stoßzunge gegen die Saite geschleudert wird, und sie zum freien Schwingen sofort wieder freigibt. Zwei weitere Erfindungen waren notwendig, um das Instrument spielbar zu machen:
1. Ein Mechanismus, der das Zurückfallen des Hammers auf die Saite verhindert (wodurch ein zweiter Ton entstünde).
2. Ein Dämpfer, der die Saite nach Loslassen der Taste dämpft.
Zusätzlich stammt von Christofori die Doppelsaite, bei der jeder Ton durch zwei gleich gestimmte Saiten erzeugt wird.
Im Jahre 1726 hatte Christofori sein Instrument vollendet. Es umfasste vier Oktaven (heutige Klaviere haben über sieben). Heute gibt es noch zwei Originale, eines in Leipzig und eines in New York.
- Das Vibraphon bzw. Vibrafon ist als Schlaginstrument eine Weiterentwicklung der Marimba. Es unterscheidet sich von diesem dadurch, dass die Stäbe aus Metall statt aus Holz bestehen (vgl. Xylophon).
Unter den Stäben hängen bei diesem Stabspiel abgestimmte Resonanzröhren mit Drehscheiben, die durch einen Elektromotor angetrieben werden und dem Vibraphon seinen charakteristischen Vibratoklang verleihen.
- Das Saiteninstrument Gitarre ist ein Zupfinstrument.
Es gibt verschiedene Arten von Gitarren, abhängig von der Musik die damit gespielt werden soll. Grundsätzlich kann man zwischen akustischen und elektrischen Gitarren unterscheiden. Allen Gitarren gemein ist der Hals. Eine minimale Gitarre hat ausschließlich einen Hals, über den Saiten gespannt sind. Typische Gitarren haben auf diesem Hals auch Bünde, die dabei helfen, die Saite beim Greifen zu verkürzen, um einen bestimmten Ton beim Anschlagen zu erzeugen. Jedes Bundstäbchen entspricht dabei einem Halbtonschritt.
Diese Bünde sind heutzutage fest im Hals verankert und erlauben es eigentlich nicht, Zwischentöne zu erzeugen. Mit geeigneten Spieltechniken ist aber auch das möglich. Heutzutage hat die Tabulaturdarstellung gegenüber der Notendarstellung wieder an Bedeutung gewonnen, um Musikstücke schriftlich festzuhalten und zu lesen Bei akustischen Gitarren entsteht der Ton durch Zupfen oder Schlagen der Saiten. Der Hohlkörper im Korpus der Gitarre verstärkt den Ton. Besonders ausschlaggebend für den Klang ist das Material und die Qualität der Holzplatte, welche den Saiten zugewandt ist ("Decke"). Diese wird für einen perligen, harten Klang meist aus Zedernholz hergestellt (z.
B. für spanische Gitarrenmusik) und für einen eher singenden, weichen Klang aus Fichtenholz (z.B. für romantische Musik). Sehr preisgünstige Gitarren sind auch aus einfachem Sperrholz gefertigt. Seit einiger Zeit gibt es auch so genannte elektroakustische Gitarren.
Dabei handelt es sich um akustische Gitarren mit eingebautem Tonabnehmer. Dadurch kann der Ton wie bei der elektrischen Gitarre über einen Verstärker ausgeben werden. Halbresonanz- und Jazzgitarre besitzen 6 Saiten.
- Als Bass-Instrument wird ein Musikinstrument bezeichnet, wenn es allgemein in einer tiefen Lage klingt oder aber das tiefste Exemplar einer Instrumentenfamilie darstellt, wie zum Beispiel Bass-Posaune oder Bass-Gambe. Ist nur von Bass als Instrument die Rede, so ist in der klassischen Musik sowie im Jazz meistens der Kontrabass, in der Pop- und Rockmusik dagegen der E-Bass (elektrische Bassgitarre) gemeint. Im instrumentalen Bereich bezeichnet man Musiker als Bassisten, die entweder den akustischen Kontrabass oder E-Bass spielen.
Während die Bedeutung der Bassisten sich in der Klassik meist auf die Erzeugung der harmonischen Grundlage konzentriert, ist der Bassist im Jazz neben der tragenden Rolle innerhalb der Rythmusgruppe solistisch tätig. Berühmte Bassisten im Jazz waren zum Beispiel: Arild Anderson, , Niels-Henning Ørsted Pedersen, Barre Phillipps, Steve Swallow, , Eberhard Weber, Reggie Workman
- Allgemein bezeichnet das Schlagzeug eine Zusammenstellung von Schlaginstrumenten, bestehend aus Trommeln verschiedener Größe und Stimmung, Becken und Anderem. In der Orchestermusik spricht man auch vom Schlagwerk. Der gängige Begriff Schlagzeug bezeichnet jedoch das, was im englischen Sprachraum das drum set oder auch drum kit ist. Hierbei ist die aus Jazz- und Rockmusik bekannte Zusammenstellung von Trommeln und Becken gemeint. Das Schlagzeug mit diesem Aufbau ist ein recht junges Instrument und kam erst mit den ersten Jazzbands auf.
Während die früheren Marching-Bands die einzelnen Instrumente noch auf mehrere Spieler verteilt hatten, kamen Anfang des 20. Jahrhunderts die ersten Bands auf, die nur noch einen Schlagzeuger hatten. Das Schlagzeug von damals hatte eine weit größere Bassdrum, und meist auch keine Toms. Auch die HiHat-Maschine kam erst in den 1920er Jahren hinzu und wird daher auch heute noch vereinzelt als Charleston-Maschine bezeichnet.
3. Jazz Musiker und Sänger
Ä Musiker
- Louis Daniel "Satchmo" Armstrong (Geboren 4.
August 1901 in New Orleans; † 6. Juli 1971 in New York) war ein US-amerikanischer Jazztrompeter und Sänger. (Armstrong selbst gab den 4. Juli, also den symbolträchtigen Unabhängigkeitstag der USA, 1900 als sein Geburtsdatum an, auf seinem erst 1983 entdeckten Taufschein steht jedoch der 4. August 1901.) Er hatte seinen stilistischen Wurzeln im New Orleans Jazz, beeinflusste jedoch auch den Swing und letztendlich fast alle Jazztrompeter nach ihm.
Selbst Miles Davis sprach noch mit Hochachtung von Armstrongs musikalischer Persönlichkeit. Viele schwarze Musiker nahmen und nehmen ihm allerdings sein "Tomming" (Anpassung an die Kultur der Weißen) übel, außerdem folgte Armstrong den Verjüngungsbestrebungen des Jazz nicht mehr. 1946 verwarf er Bebop als "Chinesenmusik" und konstatierte, dass es so klänge, als wären die Bopper ständig am Üben. Eigene Gruppen: Hot Five" und "Hot Seven" von 1925 bis 1928. Seit 1932 auch Touren nach Europa.
- Charlie "(Yard) Bird" Parker (Geboren 29.
August 1920, Kansas City; † 12. März 1955, New York) war ein US-amerikanischer Jazz-Saxophonist (Alt-Sax). Neben Dizzy Gillespie (Trompete) und Thelonious Monk (Klavier) gilt er als einer der Erfinder und herausragendsten Interpreten des Bebop.
Charlie Parker war der definitive Altsaxophonist, der bereits Ende der Dreißigerjahre als Mitglied der Band von Jay McShann in Aufnahmen wie "Hootie Blues" deutlich über die damals übliche Swing-Harmonik hinausging. Geboren und aufgewachsen in Kansas City während der so genannten Pendergast-Ära (benannt nach dem damals regierenden Bürgermeister, der 1939 wegen Steuerhinterziehung ins Gefängnis musste, was das Ende der Blütezeit von Kansas City mit seinen vielen Cabarets und Nachtclubs bedeutete), fing Charlie Parker bereits als Junge auf einem mit Klebestreifen und Gummibändern zusammengehaltenen Altsaxophon an zu spielen, das ihm seine Mutter gekauft hatte. Dank seiner Begabung machte er rasch Fortschritte und spielte schon bald professionell mit diversen Bands, u.
a. den "Deans Of Swing". Einer seiner Freunde wurde Bassist Gene Ramey, der auch später, zusammen mit Parker, in der Band von Pianist Jay McShann spielen sollte.
Da er das Glück hatte, in einem der damaligen Jazz-Zentren der gesamten Vereinigten Staaten aufzuwachsen, konnte Charlie Parker Nacht für Nacht einige der führenden Saxophonisten spielen hören, darunter solche Leute wie Herschel Evans, Coleman Hawkins sowie sein Idol, den Tenorsaxophonisten Lester Young. Ross Russell erwähnt in seiner Parker-Biografie einen Vorfall, der so etwas wie ein Schlüsselerlebnis für Charlie Parker gewesen sein muss: Eine Jam-Session mit Mitgliedern der Count Basie-Big Band. Parker spielte damals so schlecht, dass Schlagzeuger Jo Jones vor Verärgerung ein Becken seines Schlagzeugs auf den Fußboden warf.
Danach ließ sich Parker während eines Engagements am Lake Taneycomo vom Gitarristen der Band, in der er damals spielte, Unterricht in Harmonielehre geben. Augenzeugen zufolge war Charlie Parker nach seiner Rückkehr wie verwandelt: Von einem wenig kompetenten Saxophonisten mit einem schlechten Ton hatte er sich in einen fähigen Musiker verwandelt, der es nun sogar mit weit erfahreneren Saxophonisten aufnehmen konnte.
Nach Zwischenstationen wie der bereits erwähnten Band von Jay McShann, der Big Band von Earl Hines, wo er den Trompeter und Arrangeur Dizzy Gillespie kennenlernte, gründete Charlie Parker 1945 zusammen mit Dizzy Gillespie die erste Bebop-Combo, die mit ihren energetischen Rhythmen und ihrer für den Jazz innovativen Harmonik eine klare Absage an den etablierten Swing darstellte und dementsprechend in der ersten Zeit für ihre "chinese music" (Cab Calloway) kritisiert wurde, bevor sich der Bebop schließlich Ende der Vierzigerjahre als der definitive neue Jazz-Stil durchsetzte und die Ära des modernen Jazz einleitete. Dezember 1949 eröffneten und nach Charlie Parker benannten "Birdland" sowie diverse Live-Mitschnitte von "Charlie Parker With Strings". Den Abschluss dieser Live-Aufnahmen bildet ein Konzert, das 1953 in der "Massey Hall" in Toronto stattfand und von Charles Mingus, dem Bassisten der Band, mitgeschnitten und später auf seinem eigenen Label DEBUT veröffentlicht wurde. "Jazz At Massey Hall" gilt als so etwas wie der Schwanengesang des Bebop, war doch der Trend inzwischen der von Miles Davis eingeleitete Cool Jazz.
Die letzten Lebensjahre müssen für Charlie Parker, der laut Russell offenbar seit seinem fünfzehnten Lebensjahr heroinabhängig war, und nun seinen Stern langsam, aber sicher schwinden sah, sehr deprimierend gewesen sein. Oft wurde er engagiert, dann jedoch wegen seines unberechenbaren Verhaltens wieder gefeuert, worauf er konsequenterweise immer weniger Engagements bekam. Charlie Parker starb am 12. März 1955 im New Yorker Hotel Stanhope, in der Suite der Baroness Nica de Koenigswarter (der der Pianist und Komponist Thelonius Monk seine Komposition "Nica Steps Out" gewidmet hat). Er war 35 Jahre alt; der Arzt, der ihn untersuchte, hielt jedoch die Ziffern für vertauscht und schätzte ihn auf 53. Der exzessive Lebensstil von Charlie Parker hatte schließlich doch seine Spuren hinterlassen.
Ä Sänger:
- Bessie Smith (Geboren 15. April 1894 in Chattanogga, Tennessee, † 26. September 1937 in Clarksdale, Mississippi) war eine US-amerikanische Bluessängerin. Bessie Smith beherrschte die Bluesscene in den 20er Jahren wie keine andere. Keine ihre Konkurrentinen wie Chippie Hill, Mahalia Jackson, Ma Rainey oder Clara Smith konnte zu jener Zeit ihr das Wasser reichen.
Sie war eines von sechs Kindern und wuchs in tiefster Armut in einer kleinen, baufälligen Hütte auf.
Ihr Vater, ein Prediger, starb kurz nach ihrer Geburt, ihre Mutter, als sie neun Jahre alt war. Dies Kindheit beschrieb sie in dem Stück Washwoman Blues. Um aus dem Elend zu fliehen, schloss sie sich einem Vaudevilletheater an und zog mit ihm durch das Land. Mit 17 Jahren schloss sie sich der Moses-Stokes-Show, wo auch schon ihr Bruder Clarence arbeitete, als Tänzerin an. Dort traf sie auch das erstemal auf Ma Rainey, die sie unter ihre Fittiche nahm. 1913 trat sie in Atlanta in einem Theater auf, wo sie von dem Schauspieler Leigh Whipper wahrgenommen wurde.
1918 erhielt sie ein Engagement in Baltimore.
Im Zuge der Prohibition bekam Bessie reichlich zu tun und hatte viele Auftritte in zahlreichen Clubs, welche zumeist im Besitz von Gangstern waren, die mit illegalen Alkoholausschank Geld machten. Die Kehrseite war, dass sie auch mit dem Alkohol im Berührung kam und schließlich Alkoholkrank wurde. Auch dies spiegelt sich ihn zahlreichen Lieder wie The gin house Blues, Me and my gin oder Gimme a pigfoot (and a bottle of beer) wieder. Nachdem Bessie Ende der 20er schon Witwe war, lernte sie Philadelphia Jack Gee, einen Nachtwächter kennen. Bei ihrer ersten Verabredung kam es im Restaurant zu einer Schießerei, bei der Jack eine Schusswunde erhielt, der er fast erlag.
Bessie besuchte ihn oft im Krankenhaus und schließlich heirateten sie 1923.
1923 machte sie auch ihre ersten Plattenaufnahmen Down hearted Blues. 1924 trat sie das erste Mal in Chicago auf, dem Blues-Zentrum dieser Zeit. Hier entstand auch ihre nächste Single Weeping willow Blues. In dieser Zeit arbeitete sie unter anderem auch mit Louis Armstrong zusammen. Als ab 1926 die Begeisterung für den Blues nachließ, war Bessie gezwungen, wieder auf Tour durch die Südsaaten zu gehen.
Im März 1928 kam das Stück Empty bed Blues heraus. In diesem Stück gab es so viele anzügliche Bemerkungen über die Liebeskünste des Geliebten, die teilweise so direkt waren, dass man das Stück als pornographisch bezeichnen musste. Dies setzte sich in vielen Stücken, welche Ende der 20er Jahre entstanden, fort.
Zu dieser Zeit begann auch schon der Abstieg. Zwar kam am 30. September 1929 noch das Stück Nobody knows you when you´re down and out, aber danach kam zwei Jahre lang nichts mehr.
Anfang 1933 folgte noch ein Album mit einigen bemerkenswerten Stücken, aber ihr Stil war nicht mehr gefragt. Sie versuchte zwar, ihren Stil zu ändern, hatte damit aber keinen großen Erfolg. Am 26. September 1937 kam sie bei einem Autounfall ums Leben.
- Billie Holiday (Geboren 7. April 1915, Baltimore, Maryland, †17.
Juli 1959, New York), auch Lady Day genannt, gilt als eine der bedeutesten Jazzsängerinnen aller Zeiten. Geboren als Eleonora Fagan Gough verbrachte sie eine Kindheit, die ihr späteres Leben prägte. Nach eigenen Angaben betätigte sie sich als Prostituierte. Die Angaben sind jedoch, wie viele Details in ihrer Autobiographie hoch umstritten.
Der erste Absatz in ihrem Buch Lady sings the Blues sagt schon einiges über ihre Lebensumstände aus.
"Mam und Dad waren noch Kinder, als sie heirateten.
Er war achtzehn, sie war sechzehn, und ich war drei." Der Vater verließ die Familie als Holiday noch ein kleines Kind war. Ihre Großmutter, zu der ein inniges Verhältnis bestand, starb als sie sechs Jahre alt war. Nach eigenen Angaben wurde sie mit 10 vergewaltigt. Mit zwölf arbeitete sie als Putzhilfe in einem Bordell und lernte dort auf dem vorhandenen Grammophon die Musik Louis Armstrongs kennen.
Sie begann 1930 in Clubs aufzuteten.
Ihren Künstlernamen übernahm sie von einem von ihr bewunderten Schauspieler: Billie Dove. Drei Jahre später wurde Holliday von dem Plattenproduzenten John Hammond entdeckt. Hammond organisierte einige Aufnahmen mit Benny Goodman für sie. Später arbeitete sie mit Jazzlegenden wie Lester Young, Count Basie und Artie Shaw zusammen. Mit Young verband sie eine lebenslange enge Freundschaft, eine der wenigen engeren Beziehungen zu Männern, die weitgehend unproblematisch verliefen.
Sie nahm dabei eine Vorreiterrolle bei der Überwindung von Rassenschranken ein, indem sie als eine der ersten Jazzsängerinnen dieser Zeit mit weißen Musikern zusammen auftrat.
Dennoch war sie weiterhin gezwungen, Hintereingänge zu benutzen und sie berichtete davon, dass sie in dunklen abgelegenen Räumen auf ihre Auftritte warten musste. Einmal auf der Bühne, verwandelte sie sich in Lady Day mit der weißen Gardenie im Haar. Sie erklärte diese Stimmung von überwältigender Dramatik in ihrem Gesang einmal so: "Ich habe solche Songs gelebt". 1939 trat sie zum ersten Mal mit „Strange Fruit“ auf: dem außergewöhnlichen, eindringlichen Song über Lynchjustiz an Schwarzen, der immer mit Billie Holiday verbunden blieb und den das Publikum immer wieder von ihr hören wollte. Billie litt extrem unter ihrer Diskriminierung als Schwarze, die vor allem auch bei den Touren mit gemischten Bands immer wieder für schwarze Musiker eine tägliche, entwürdigende Erfahrung war. Leider blieb auch der ersehnte Auftritt im Film „New Orleans“ (1946) neben ihrem Idol Louis Armstrong für sie und ihre Fans höchst enttäuschend.
Sie durfte nur die für diese Zeit typische Rolle einer Schwarzen in Hollywood spielen: die des Dienstmädchens.
Schon als sie in ihrer Jugend triviale Popsongs interpretierte, zeichneten sich ihre Auftritte durch ihre einzigartige Stimme und ihre gefühlsbetonte Interpretation aus. Ihren größten Triumph erlebte sie, als sie 1944 in der Metropolitan Opera in New York als erste Jazz-Sängerin gefeiert wurde. Billie nahm ca. 350 Titel auf, darunter waren einige kommerzielle Erfolge: Z.B.
neben „Strange Fruit“ auch „Fine and Mellow“ oder „Lover Man“. 1954 ging sie mit Leonard Feathers auf eine äußerst erfolgreiche Europatournee. Sie war dreimal verheiratet: mit Johnie Monroe, mit dem Trompeter Joe Guy und mit Louis McKay. Keine der Ehen war glücklich – die Männer nutzten sie aus. Sie wurde nur 44 Jahre alt. Das wirkte sich auch auf ihre Stimme aus und in ihren späteren Aufnahmen weicht ihr jugendlicher Elan zusehends einem Anflug von Schwermut.
Dennoch hatte sie in allen Phasen ihrer Karriere einen großen Einfluss auf andere Künstler. Sogar nach ihrem Tod beeinflusste sie Sängerinnen wie Janis Joplin und Nina Simone. Diana Ross spielte die Hauptrolle in der Verfilmung ihrer Autobiographie Lady Sings the Blues. Ihre späten Aufnahmen beim Schallplattenlabel Verve sind genauso gut in Erinnerung wie die Aufnahmen bei Commodore und Decca, die 20 Jahre früher entstanden sind. Einige ihrer Stücke, unter anderem ihr Markenzeichen "God Bless the Child", George Gershwins "I Love You Porgy" und ihr reuevoller Blues "Fine and Mellow" sind Jazzklassiker. Ihr Lied "Strange Fruit" auf Commodore, in dem sie sich gegen die Lynchjustiz wendet, sicherte ihr außerdem einen Platz in der amerikanischen Geschichte.
Holidays letzte Jahre waren eine Tragödie. Sie wurde um ihre beträchtlichen Einkünfte betrogen und starb mit nur 70 Cents auf ihrem Bankkonto und 750 Dollar, die sie an ihren Beinen versteckt hatte. Ihr Leben endete tragisch unter entwürdigenden Umständen in einem New Yorker Krankenhaus - ein Polizist verhaftete sie aufgrund der damaligen Anti-Drogen-Gesetze auf dem Totenbett, er war es auch, der das Geld entdeckte. Billie Holiday hatte eine ganz besondere Stimme: Sie war nicht technisch trainiert. Ihre besondere Interpretation, Phrasierung und die Intensität ihres Ausdrucks machte sie zu einer ganz außergewöhnlichen Sängerin - zugleich herb und zerbrechlich. Hier einige der bekanntesten Standards, die sie mit ihrer Interpretation geprägt hat: A Fine Romance, All of Me, But Beautiful, Do you know what it means, Fine and Mellow, God Bless the Child, Good Heartache, I Gotta Right to Sing the Blues, I loves you, Porgy, Lover Come Back to Me, Lover Man, The Man I Love, Mean to Me, Nice Work If You Can Get It, Solitude, Stormy Weather, There Is No Greater Love, Willow weep For Me.
Das Leben der Billie Holiday wurde 1972 unter dem Titel "Lady Sings The Blues" verfilmt. Die Hauptrolle spielte die amerikanische Soul-Sängerin Diana Ross, die für ihre Rolle für den Oscar als beste Schauspielerin nominiert wurde.
Ich hoff wir haben euch mit diesen Informationen ein wenig in die umfangreiche Welt des Jazz `s eingeführt und danken für die Aufmerksamkeit.
Anmerkungen: |
| impressum | datenschutz
© Copyright Artikelpedia.com