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  Schubert

               Referat: Franz Schubert                         © Jonas Walter Datum: 13.05.04       Inhalt:   1. Zeit, zu der Schubert lebte             1.1. Zeit des Biedermeier + Politik             1.

2. Schubert und die Zensur 2. Biographie             2.1. Beeinflussung durch Seinen Vater                 2.2.

Schuberts Wesen             2.3. Schuberts Freunde 2.4. Die Schubertiaden   3. Schaffen und Werke             3.

1. Seine berühmtesten Werke 4. Schuberts Dilemma 5. Quellen etc.     1. Zeit:   1814 - beginnt der Wiener Kongress, in dem der österrei­chische Staatskanzler Metternich eine Neuordnung Europas begründet.

Nach dem Ende der Freiheits­kriege gegen Napoleon etablieren sich nun wieder die feudalen Mächte in ganz Europa. 1819 - Revolutionäres und nationales Gedankengut, das die Neuordnung Europas gefährden könnte, soll unterdrückt werden. Durch die »Karlsbader Beschlüsse« wird im Deutschen Bund ein strenges System von Zensur und Überwachungsmechanis­men eingerichtet. Besonders die Informations- und Meinungsfreiheit erfährt durch die Pressegesetze eine rigide Einschränkung. Die Bürger, die in dieser repressiven Atmosphäre ihre Freiheitshoffnungen enttäuscht sehen, suchen Ersatz im Häuslichen und Privaten. Es entsteht eine Gesellschaft, die man spä­ter als »biedermeierlich« bezeichnen wird.

Mit Biedermeier wird somit die Epoche zwischen dem Wiener Kongress und der Revolution von 1848 bezeichnet. Der Begriff war zunächst spöttisch gemeint und umschrieb die Behaglichkeit und Gemütlichkeit, die man in der privaten Idylle und in vielen Äußerlichkeiten sah. Damit ist aber nur die eine Seite einer zerris­senen Welt angespro­chen. Hinter dem schönen Schein verbarg sich die Enttäuschung über das Scheitern der Entwürfe eines freiheitlichen Le­bens in der Metternichschen Restauration. Der Rückzug in die Häuslich­keit ließ eine Blüte der Wohnkultur entstehen, deren Zeugnisse wir noch heute bewundern. Das Kunstgewerbe nahm einen ungeheuren Aufschwung, künstlerische Fantasie ging einher mit handwerklichem Können.

Man geht davon aus, dass z. Zt. Schuberts in Wien etwa 9000 Künstler - Musiker, Schauspieler, Maler - lebten. In Theatern und Salons gab es ein reiches Kulturleben. Konzerte und Akademien, oft organisiert von renommierten Musikvereinen, waren an der Tagesordnung. Künstler mit Rang und Namen zog es aus dem In- und Ausland zu Auftritten nach Wien.

In dieser Stadt kam Franz Schubert acht Jahre nach Ausbruch der Französischen Revolution zur Welt; er erlebte die Niederlage des alten Reiches, Herrschaft und Untergang Napoleons, den Wiener Kongress, die Zeit der Restauration unter Metternich.   1.1. Schubert und die Zensur:   Auch Schubert bekommt die Zensur zu spüren. Wegen harmloser Opernlibretti handelt er sich immer wieder Ärger mit den Behörden ein. Jedes Werk, das gedruckt oder öffentlich aufgeführt werden soll, muss er beim Zensor ein­reichen, der nach einer Vorentscheidung das Manuskript an die Zensurhofstelle weiterleitet.

So werden sogar Texte und Widmungsträger von Kunstliedern hinsichtlich "verdächti­ger Subjekte" überprüft. Ein Bericht der Zensurbehörde aus dem Jahr 1820 dokumentiert gar eine konkrete Auseinan­dersetzung, unter der Beteiligung Schuberts:    >>Rapport über das störrische und insultante (beleidigende) Benehmen, welches der in dem burschenschaftlichen Studentenvereine mitbefangene Johann Senn, aus Pfunds in Tyrol gebürtig, bey der angeordneter massen in seiner Wohnung vorge­nommenen Schriften Visitation und Beschlagnahme seiner Papiere an den Tag legte und wobey er sich unter ändern der Ausdrücke bediente, >er habe sich um die Polizei nicht zu bekümmern<, dann die Regierung >sey zu dumm, um in seine Geheimnisse eindringen zu können<. Dabey sollen seine bey ihm befindlichen Freunde, der Schulgehilfe aus der Roßau Schubert, und der Jurist Steinsberg in gleichem Tone eingestimmt, und gegen den amthandelnden Beam­ten mit Verbalinjurien und Beschimpfungen losgezogen seyn.<<     2. Biographie:     1784  Der Vater Schuberts verlässt seine böhmische Heimat und lässt sich in Wien/Lichtenthal nieder. 1785  Er heiratet die Schlesierin Elisabeth Vietz.


1797  Franz Peter Schubert wird am 31. 01. 1797 als zwölftes Kind seiner Eltern geboren. 1808  Schubert wird Schüler des "Stadtkonvikts" und Chorsänger in der Hofburg. Er ist Schüler von Antonio Salieri 1812 Schuberts Mutter stirbt, es ist nicht bekannt ob dies ein großer Verlust für ihn war. 1813  Er besucht das Lehrerseminar.

Er erhielt Unterricht beim Hofkapell- meister Salieri, dessen Schwerpunkte allerdings die italienische Oper und die Kirchenmusik waren, wogegen Schuberts Vorlieben und Vorbilder eher Mozart und Beethoven waren. Ebenfalls im Jahr 1813 heiratete sein Vater zum zweiten Mal, und zwar Anna Kleyenböck 1814  Er wird Hilfslehrer in der Schule seines Vaters. Er selbst spricht von drei Jahren "Martyrium in der Schule". Schubert dirigiert seine Messe in F-Dur in der Lichtenthaler Kirche. 1815  Nach der vergeblichen Bewerbung um den Posten eines Lehrers in Laibach, wird er freischaffender Komponist in Wien, ohne jede Bindung an ein Amt. 1817  Streit mit dem Vater; Schubert verliert die einzige Berufsstellung seines Lebens, als Hilfslehrer bei seinem Vater.

Er bleibt sein Leben lang wirtschaftlich unselbständig. 1818-1824  Schubert ist Musiklehrer des Grafen Johann Karl Esterhazy von Galántha auf Schloss Zseliz an der Gran, das damals in Ungarn lag, heute unter dem Namen Zeliezovce in der Slowakei zu finden ist. Dafür hat er sich extra  ein Jahr Urlaub genommen. 1825-1827  Erfolglose Bewerbung um die Vizehofkapellmeisterstelle und um die Kapellmeisterstelle am Kärtnertortheater in Wien. 1828  26. März, der erste Todestag Beethovens: Veranstaltung des einzigen öffentlichen Konzertes mit eigenen Werken.

4. November: Schubert meldet sich bei Simon Sechter dem angesehendsten Wiener Theorielehrer, zum Unterricht an. Kann aber nur einer Stunde beiwohnen. 19. November: Schubert stirbt in Wien an einer Typhuserkrankung. Bei seinem Tod war etwa ein Drittel des Schaffens in Druck erschienen, jedoch ausschließlich in Österreich.

Im Jahre 1826 hatte lediglich die Allgemeine Musikalische Zeitung in Leipzig die Klaviersonate in a-Moll gründlich gewürdigt. Er wird in unmittelbarer Nähe zu  Beethoven einem seiner Vorbilder in Wien beerdigt.                                                               2.1. Beeinflussung durch Seinen Vater   Bei Schuberts Geburt ist er  Leiter der Knabenschule im Bezirk, in dem Schuberts Familie lebt, die Familie Schubert bewohnt das Haus in dem sich auch die Schule befindet, zieht aber wenig später um. Im Dezember 1817 übernimmt  Schuberts Vater eine größere Schule in der Roßau, Grüntorgasse.

Hier verbrachte Schubert weitere 7 Monate seines Lebens allerdings tief deprimiert. Das Jahr der Unabhängigkeit in Schobers Haus machte ihm den Schuldienst bitterer denn je. Diese Niedergeschlagenheit schlägt sich auch auf seine Kompositionen zu dieser Zeit nieder. Sein Verhältnis zu seinen Brüdern und Hüttenbrenner (studiert mit ihm zusammen bei Salieri) vertiefte sich während dieser Monate. Diese unerfreuliche Episode fand im Sommer ihr Ende, als Schubert Musiklehrer der Jungen Töchter des Grafen Esterhazy wird. Dort bekommt er Heimweh und kehrt wenig später nach Wien zurück, allerdings nicht zu seinem Vater sondern er zieht mit Mayerhofer zusammen.

Warum er nicht mehr bei seinem Vater wohnen wollte ist mir nicht bekannt, ich denke aber, dass es an der Tätigkeit als Lehrer, die er bei seinem Vater sicherlich wieder hätte ausüben müssen gelegen hat. Indem er mit Mayerhofer zusammen zog, wollte er, so denke ich, dieser Tätigkeit aus dem Weggehen. Diese Arbeit hat, so weit man es nachvollziehen kann auch seine Arbeit beeinflusst, denn während der Zeit bei seinem Vater hat er deutlich weniger Werke verfasst, als z.B. während seiner Zeit bei Schober wo er in völliger Unabhängigkeit leben konnte.                                                                                                                                 2.

2. Schuberts Wesen:   So gut wie alle Informationen gehen aus Briefen mit seinen Freunden hervor, welche zum Glück erhalten blieben. Da er ein unausgeglichener Mensch war, fallen die Informationen wie folgend aus:   Scheinbar widersprüchlich sind die Aussagen über Schuberts Wesen. Einerseits wird er "eher stumpf als geistreich, eher mürrisch als heiter" charakterisiert, eigentlich ausschließlich von Fremden. Andererseits heben Freunde hervor, dass er "bescheiden, treuherzig, offen, keiner Hinterlistigkeit fähig und mitteilend in der Freude" gewesen sei. Auch werden sein Humor und seine Redseligkeit gerühmt.

Es kommt offenbar ganz darauf an, in welcher Gesellschaft er sich befand. Insgesamt scheint Franz Schubert ein durchaus schüchterner Mensch gewesen zu sein, aber gerade deswegen nicht ohne Hang zu aufbrausenden Stellungnahmen, was ihm sogar einmal wegen "Verbalinjurien bzw. Beschimpfungen gegenüber der Obrigkeit" eine Verwarnung eingebracht hat.   Er hatte seine Zeit wach und bewusst erlebt und durchlitten, wodurch sich die tiefen Widersprüche in seinem Werk verdichten. Er hatte immer nach dem höchsten der Kunst gestrebt, was es ihm nicht immer unbedingt einfacher gemacht hatte. Dadurch vermittelte er den Eindruck ein Sonderling zu sein, womit er sich nicht umbeding mehr Freunde machte.

  Von der Wiener Klassik unterscheidet sich Schubert in bestimmender Weise durch die soziologischen Voraussetzungen: Er schreibt nicht für den Adel, sondern für sich und seinesgleichen.                                                   2.3. Schuberts engste Freunde Josef von Spaun, Jurist Franz von Schober, Dichter Mit seiner Hilfe konnte er sich ab 1818 ausschließlich der Musik widmen. Johann Mayrhofer, Dichter Graf Esterhazy Anselm Hüttenbrenner, Komponist Franz Lachner, Komponist Franz Grillparzer, Dichter Eduard von Bauernfeld, Dichter Moritz von Schwind, Maler Leopold Kupelwieser, Maler Ignaz von Sonnleithner, Jurist Michael Vogl, Sänger Mit der Zeit kommen Neue zu seinem Freundeskreis hinzu und Alte gehen, lediglich Schubert schreibt zeitlebens für diesen Kreis, nicht für die Schublade. Aus diesem Freundeskreis ist Franz von Schober, der Dichter und Schauspieler, wohl der Freund gewesen, der für Schubert mit am wichtigsten war.

Ihm und dem Maler Leopold Kupelwieser vertraute Schubert seine innersten Gefühle am deutlichsten an.   2.4. Die "Schubertiaden"   Wenn man seine Freunde aufzählt muss man auch zwangsläufig auch  die "Schubertiaden" erwähnen. Was also waren sie? Man könnte sie auch einfach Treffen nennen, hierbei  kamen die Freunde Schuberts zum gemeinsamen Musizieren zusammen. Seine Lieder wurden gesungen.

Schubert selbst führte seine neuesten Klavierkompositionen vor, spielte oft wohl auch zum Tanz auf (er hat einige hundert Tänze, meist Walzer, für Klavier niedergeschrieben). Diese Zusammenkünfte wurden von den Freunden auf den Namen "Schubertiaden" getauft. Das wahrscheinlich bekannteste Lied von ihm ist "Die Forelle". Dieses Lied hat er selbst sehr oft auf seinen "Schubertiaden" spielen müssen. Innerhalb dieses "musikalischen Zirkels" hatte Schubert vor allem den Part des musikalischen Vorreiters inne.   3.

Schaffen und Werke   Als junger Komponist hatte er einen ungeheuer großen Drang sich zu beweisen und auszuleben. Wie aus einem inneren Drang heraus "musste" Schubert jeden Tag komponieren. Ungewöhnlicherweise tat er dies nicht am Klavier, wie jeder andere Komponist, sondern am Schreibtisch. Die Merkmale seiner Harmonie waren Dur - Moll - Kontraste. Er vereinte Volkstümlichkeit und höchstes Können miteinander, ohne dabei  große Schwierigkeiten zu haben. Den Charakter seiner Musik kann man als lyrisch - introvertiert bezeichnen.

Bei Schubert war das Thema ein Selbstzweck und nicht das Mittel zum Zweck. Er war mit der "gemeinen" Volksmusik schon seit seiner Kindheit sehr eng verbunden und dies änderte sich mit der Zeit auch nicht. In seinen ersten Liedkompositionen orientierte sich Schubert stark am Text des Stückes, wobei er versuchte, ihn zu deuten und auszuleben. Das führte dann allerdings zu einer mangelnden Form. 1815 vertonte Schubert gleich 31 Gedichte von Goethe. Die erste dieser Vertonungen war die des Stückes "Gretchen am Spinnrade".

Die Klavierbegleitung erhielt allerdings eine neue Darstellungsweise, da er sein Denken und Fühlen in das Stück hineininterpretierte. Das nennt man "Charakterdarstellung". 1815 - 1816 entstanden circa 250 Stücke. Ende des Jahres 1823 entstand der Liederzyklus "Die schöne Müllerin" nach Gedichten von Wilhelm Müller. 1872 entstand der Liederzyklus "Winterreise". Schubert ist der Ursprung des romantischen Liedes.

Von Schubert hauptsächlich vertonte Dichter sind: Schiller, Schütz, Schulze, Rellstab, Goethe, Scott, Shakespeare, Lappe, Jacobi, Schubart, Klopstock, Ossian, Stollberg, Claudius, Kosegarten, Salis, Körner etc...   Schuberts Liedschaffen lässt sich in folgende Teile einteilen:   Frühzeit; (bis 1814): Schubert komponiert am Text entlang, deutet aus, mangelhafter musikalischer Aufbau. Vereinheitlichung des Ganzen durch gleich bleibende Begleitung.   Lehrzeit; (1815/16): Das Strophenlied nimmt zu; von 250 geschriebenen Liedern werden 29 veröffentlicht.

  Übergangszeit; (1816-18): Übergangszeit; regelmäßige Melodieformen, Textwiederholungen.   Meisterjahre; (Ab 1819): Abkehr vom Dramatischen und Hinwendung zum Lyrischen; Zunahme zyklischer Formen Schubert schenkte dem deutschen Lied Einheit von musikalischer Formung und textlichem Inhalt, von Wort und Ton.   3.1. Seine berühmtesten Werke: 1. Sechs Momente Musicaux Diese sechs Meisterstücke für Klavier werden während der letzten fünf Lebensjahre Schuberts geschrieben.

Sie zeigen eine unglaubliche Fülle von Gefühlen und Ausdruck. Zusammen kombinieren sie sowohl die Klangbilder des Barock und der Klassik als auch den neuen Stil der Romantik. Ursprünglich liegt es nicht in Schuberts Absicht, diese sechs Stücke zusammen zu veröffentlichen, weshalb sie z. T. erst separat und unter anderem Namen herausgegeben werden. 2.

Die 5. Symphonie Schuberts 5. Symphonie wird 1816 komponiert, dem Jahr, in dem Schubert zu seinem Freund Franz von Schober übersiedelt. Sie ist in jener zauberhaften Manier geschrieben, die vielfach als typisch für Mozart angesehen wird. Schubert geht aber über eine reine Nachahmung Mozarts weit hinaus und nimmt viele Innovationen vor, z. B.

ungewöhnliche Modulationen (ob damit 1. der Übergang von einer Tonart in eine andere oder 2. das Abstimmen von Tonstärke und Klangfarbe gemeint ist, ist mir leider nicht bekannt). Die Sinfonie - eigentlich für ein kleines Orchester verfasst, das dem jungen Schubert aber nicht zur Verfügung steht - wird erstmalig von seinem Freundeskreis aufgeführt. Der erste Satz der Symphonie wird von der Flöte dominiert. Die Grundstimmung der Symphonie - Schubert ist 19 Jahre alt und noch jung und hoffnungsvoll - ist optimistisch.

3. Die achte Symphonie - die "Unvollendete": Die unvollendete Symphonie von Schubert besteht aus nur zwei Sätzen. Sie wird dem Musikverein von Graz gewidmet, dessen "Ehrenmitglied" Schubert seit 1823 ist. Es gibt viele Spekulationen über die Frage, warum er die Symphonie nicht beendet. Eine Theorie besagt, die ersten zwei Sätze seien so gut gelungen, dass Schubert weitere Sätze nicht nötig empfand. Es mögen aber auch ganz andere Gründe zutreffen. 4.

Klavierstücke für vier Hände: Schubert schreibt viele Klavierstücke für vier Hände, mehr als jeder andere Komponist, darunter zahlreiche großartige, vor musikalischen Ideen übersprudelnde Werke. Seine ersten vierhändigen Kompositionen stammen aus dem Jahr 1810, als er noch Kind ist, gerade einmal 13 Jahre alt! Bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1828 komponiert er alle Jahre hindurch vierhändige Klaviermusik, in seinem letzten Lebensjahr beispielsweise sein berühmtes Stück "Lebensstürme". Der Titel, zwar nicht von Schubert selbst, trifft dennoch die schwere und harte Zeit sehr genau, die der Komponist damals durchleidet.       5. Lieder: "Heidenröslein", ist eines seiner berühmtesten Lieder - berühmt seine Musik und berühmt Goethes Text. Komponiert wird es - zusammen mit vier weiteren Liedern - am 19.

August 1815 von dem gerade 18jährigen! Beim ersten Hören scheint es nur ein wohlklingendes Volkslied zu sein, aber nach einer Weile lassen Musik und Text eine wesentlich tiefere Bedeutung erkennen. "Der Erlkönig", Goethes bekannte Ballade. Ein Vater reitet mit seinem fieberkranken Kind durch die Nacht seinem Hof zu Das Kind wähnt sich verfolgt von dem imaginären Erlkönig. "Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß was ich leide" eines von Schuberts letzten Werken. Der Text ist wieder von Goethe. In dem Lied der Zigeunerin Mignon scheint Schubert selbst derjenige zu sein, dessen Leiden besungen wird: Die Musik weist deutlich über den Text selbst hinaus.

Für viele ist dieses Lied eines der eindrucksvollsten und besten; es wirkt wie das Abschiedswort des Meisters der Liederkomponisten. 4. Schuberts Dilemma: Schuberts Dilemma ist es gewesen, als Liedkomponist sehr erfolgreich, als Kammermusiker durchaus beachtet, als Opernkomponist dagegen verkannt und als Sinfoniker nahezu völlig unbekannt gewesen zu sein. Die Ursache dafür ist wohl der "Geschmacksverfall" der zu diesen Jahren herrschte, leider wurde diese These nirgends genauer begründet. Als Liedkomponist konnte Schubert sein Ziel erreichen, da er mit dieser Form des intimen Gefühlsausdrucks wohl am leichtesten die bürgerlichen Kreise erreichen konnte, die dann auch seine Noten erwarben. Wie populär an der Wende zum 19.

Jahrhundert Schuberts Lieder geworden waren, beweisen die Notenpostkarten zu Schubertliedern, größtenteils mit unerträglich verkitschten Bilddarstellungen. 5. Quellen etc.:   Zitate von und über Schubert: "Wer vermag nach Beethoven noch etwas zu machen?" (Schubert) "Der Sänger kann nach einer Melodie die verschiedene Bedeutung der       einzelnen Strophen hervorzuheben."  (Goethe) "Das gute Singlied muss den Schein des Bekannten haben."  (J.

A. P. Schulz) "Wahrlich, in dem Schubert wohnt ein göttlicher Funke!"  (Beethoven) "Die Tonkunst begrub hier einen reichen Besitz, aber noch viel schönere Hoffnungen." (steht auf seinem ursprünglichen Grabstein von "Grillparzer") "Schuberts Sonaten haben mehr Intensität als Tragweite." (Franz Liszt) "Schubert lässt seine Motive leben, er mordet sie nicht; er kann im Allegro einschlafen und träumen." (C.

Spitteler) "Der wahre Ausdruck der tiefsten Empfindung ist schon in der Melodie als solcher gelegen." (Jaspert)   Quellen: Die Musik in Geschichte und Gegenwart - Band 12(Bärenreiter-Verlag),                              Musik im Kontext, Werkanalyse in Beispielen, Schubert (Hilmar, Ernst)

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