Deep purle biografie
DEEP PURPLE
Genre: Hardrock / Herkunft: EnglandSchaffenszeit: seit 1968
DEEP PURPLE sind eine lebende Hardrock-Legende. Trotz unterschiedlicher Besetzungen im Laufe ihrer Karriere und gegensätzlicher Charaktere, was häufig zu Spannungen in der Band führte, gibt es sie auch noch heute, nach über 30 Jahren Erfolg im Hardrock-Geschäft.DEEP PURPLE gründeten sich Anfang 1968 (zunächst als ROUNDABOUTS mit Bobby WOODMAN an den Drums) in der Formation
- Richie Douglas BLACKMORE (Gitarre, ex OUTLAWS), - John LORD (Orgel/Tasten, ex Flower Pot Men, u.a.),- Nicky SIMPER (Bass, ex FLOWER POT MEN), - 1969 ersetzt durch Roger GLOVER, - Rod EVANS (Gesang, ex MI 5), - 1969 ersetzt durch Ian GILLAN, und- Ian PAICE (Schlagzeug, ex MI 5).
Gemanagt wurde die Truppe zunächst von Tony EDWARDS, der den Mannen um Ritchie BLACKMORE auch eine erste Bleibe und Instrumente und Equipment besorgte.
Die Gruppe sollte der Welt beweisen, dass Beat-Musik und Rock nicht die oberste Stufe harter Musik sind - DEEP PURPLE wurden noch viel lauter. Ihr Ruf, eine der besten und härtesten (und auch lautesten) Livebands der Welt zu sein, bescherte der Band, die als "Väter des Hardrock" angesehen werden können, grandiose Umsätze. Obwohl DEEP PURPLE vor allem als Band der 70er Jahre gelten, liegen die Wurzeln in den 60er Jahren - und hier ganz zu Anfang noch beeinflusst von der von John LORD sehr geschätzten Band VANILLA FUDGE, eine amerikanische Formation, deren Kennzeichen ellenlange Rockepen mit hervortretender Orgel und kontrastierender Gitarre waren (you keep me hanging on). Bereits im April 1968 traten DEEP PURPLE (noch als Roundabouts) in Dänemark live auf, aber schon mit Ian PAICE am Schlagzeug. Ende desselben Jahres in den USA. Die erste Single Hush (im Original von Billy Joe ROYAL) katapultierte sich in den USA auf # 4.
Stilistisch ist noch deutlich zu erkennen, dass die Musik auf den Sound der Gruppe VANILLA FUDGE anspielt. Auf den Alben der 60er Jahre fällt ferner auf, dass dort sehr viele bekannte Titel, z.B. von den BEATLES, von DONOVAN, u.a., gecovert wurden (help, we can work it out, river deep, mountain high, hey Joe, u.
a.). Schließlich lief die Karriere der Gruppe in den USA zuerst an; erst ab 1970 etablierte sich DEEP PURPLE auch in den deutschen und britischen Charts. Soweit die Urbesetzung, die auch als MK I bezeichnet wird.Die späte Reputation auf der Insel mag vielleicht auch damit zusammen hängen, dass der Sound in der Urbesetzung ziemlich unorganisiert und etwas unausgewogen daher kam. Erkennbar ist, dass die Schallplattenumsätze erst ab 1969 deutlich stiegen, einhergehend wohl mit dem Weggang von SIMPER und EVANS und dem Eintritt von GLOVER und PAICE in die Band.
Damit sind wir in der Era der sogenannten MK II-Phase.Kennzeichnend für DEEP PURPLE ist nun der Kontrast zwischen dem zivilisierten und disziplinierten Orgelspiel von John LORD und dem rauhen, oft fast gewalttätigen Gitarrespiel von Richie BLACKMORE. Zusammen mit dem später hinzugekommenen Ian GILLAN (Gesang) rockten sich DEEP PURPLE in die Schallplattenregale der Fans. A propos Ian GILLAN: sein berühmtes Markenzeichen war sein Gesang - schrill, bisweilen histerisch, markerschütternd. "liegt es etwa an den engen Hosen ..
.?" fragte sich manch Kritiker und auch Fan, der dieser wahnsinnigen, fast animalischen Stimmakrobatik lauschte. Als temporeich, energiegeladen, beinhart, laut, aber auch melodisch, virtuos und - auf jeden Fall - gekonnt wird die Musik der Rocker zu Recht bezeichnet. Und noch eins: die Musik stand nicht still, sie entwickelte sich nach und nach fort, vom Hardrock zum Heavy Metal.Bereits das 3. Album zeigt sich bereits sehr eigenständig und homogen und enthält z.
B. den Kult-Monster-Song "April". Aber auch Experimentierfreudigkeit kam zum Vorschein: noch in den 60er Jahren erschien das ambitionierte Album &qout;Concerto for Group and Orchestra" nach dem Motto Rock meets Classics. Gleichzeitig aber führte genau dieses Projekt zur ersten wirklichen Krise in der Band. Ein Richtungsstreit um den zukünftigen Stil entbrannte, der beinahe mit dem Weggang von Jon LORD, dem Initiator des Projektes, geändet hätte.
In den 70er Jahren dann profilierte sich die Band mit Titeln wie black nicht und smoke on the water.
Was im Konzept auf den Alben gelang, missriet aber häufiger live auf der Bühne. Teilweise nur als planlos zu bezeichnende,nicht enden wollende Improvisationen, die vielfach schon als "Geklimper" oder auch als "nur noch Krach" angefeindet wurden, deuteten wohl auf ein zunehmendes Problem in der Gruppe hin, immer mehr Spannungen zwischen den Musikern, Alkoholprobleme und angegriffene Gesundheit einzelner Mitglieder der Band forderten bisweilen Schaffenskraft und Energie ein.Als dann 1971 das Album "Fireball" erscheint, äußert sich gerade Jon Lord dahingehend, dass ihm eigentlich nur drei Titel wirklich gut gefallen würden. Trotzdem waren gerade dieses Album und der Nachfolger "Machine Head" wirkliche Höhepunkte in der jungen Karriere der Hardrocker. Was Live möglich war, welches Niveau die Mannen erreichen konnten, dokumentiert eindrucksvoll das Live-Album "Made in Japan". Nicht zu letzt mit diesem Album bereiteten Deep Purple den Boden für die Akzeptanz von Hardrock generell im asiatischen Raum.
Dann der Kollaps. Richie BLACKMORE und Ian GILLAN konnten gar nicht mehr miteinander. Nach dem eher schwachen Album &qout;who do we think we are&qout; dachte sich BLACKMORE, dass Ian GILLAN besser draussen aufgehoben sei, ebenso Roger GLOVER. Beide zogen ihres Weges, dafür kamen nun Glenn HUGHES und David COVERDALE in die Band. Und damit sind wir bei MK III angelangt.
Der Wechsel - neue Besen kehren nicht unbedingt gut, aber jedenfalls anders - kamen vermehrt Blues und Soul-Elemente in den Gruppensound.
Das merkt man deutlich an dem Album &qout;Burn&qout; das in diesem Sinne tatsächlich etwas "knackiger" klingt, als die Vorgänger. Aber auch das Album "Stormbringer", das eher funky als heavy daher kommt. Das tat jedoch der Popularität der Band, und hier gerade in den USA, keinen Abbruch. 1974 liegt die Band bei den Plattenverkaufszahlen vor LED ZEPPELIN und Elton JOHN. Und dennoch: es konnte nicht lange ohne Auswirkungen auf die Band bleiben, wenn ein stets übellauniger Richie BLACKMORE ein ums andere Mal Bühnenausstattungen und Instrumente in sinnloser Aggressivität zerdeppert - und, wie ein Zeitzeuge sagte "zum Kotzbrocken mutierte". Das war dann auch die Zeit, in der BLACKMORE bereits
innerlich den Rückzug vorbereitete und sein eigenes Projekt Richie Blackmore's Rainbow ins Leben rief.
1975 dann geht Richie BLACKMORE. Für ihn kam dann - man ahnt es schon, MK IV ist geboren - der Gitarrist Tommy BOLIN. Aber das ging nicht lange gut. Stilistische Meinungsverschiedenheiten führten zum einstweiligen Ende der Band. 1976 brach das Projekt DEEP PURPLE erst einmal auseinander und bescherte seinen Fans eine Sendepause bis 1984. Das ist dann ein anderes Kapitel, das hier nicht mehr erörtert werden soll.
Aber keiner der Musiker ging in den Ruhestand. HUGHES ging zurück zu TRAPEZ, COVERDALE machte erst einen auf Solo, bevor er zu WHITESNAKE ging, ebenso wie LORD und PAICE, die ihre Ideen bei WHITESNAKE verwirklichen wollten. Daneben gab es auch immer wieder diverse Soloprojekte.
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