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  Andrew lloyd webber wurde am 22

ANDREW LLYOD WEBBER   Andrew Lloyd Webber ist der wichtigste Komponist des modernen Musiktheaters und seit mehr als 30 Jahren die dominierende Persönlichkeit auf diesem Gebiet. Jesus Christ Superstar, Evita, Cats, Phantom der Oper,.. - diese Musicals haben Musikgeschichte geschrieben und alle Kassenrekorde gebrochen.   Andrew Lloyd Webber wurde am 22.März 1948 in South Kensington, einem Stadtteil von London, geboren.

Er ist der älteste der beiden Söhne von William („Bill“) Southcombe Lloyd Webber und dessen Ehefrau Jean Hermione Johnstone.     1) Kindheit und Familie     1.1 Der 2. Nachname Der 2. Nachname der Familie stammt aus der Studienzeit von Andrews Vater Bill. Da sich Bill von einem Studienkollegen, der den gleichen Namen hatte, unterscheiden wollte, benutze er seinen 3.

Vornamen „Lloyd“ als 2. Nachnamen. Dieser Name gefiel ihm so gut, dass er seine Söhne auf den Familiennamen „Lloyd Webber“ taufen ließ.     1.2 Familiäre Hintergründe Das musikalische Talent liegt in der Familie und reicht weit zurück, denn bereits der Urgroßvater spielte Geige und der Großvater war Sänger und trat in mehreren Kirchenchören auf. Auch sein Vater, der mit den Klängen der Kirchenmusik aufwuchs, war ein hochbegabter Junge, der schon mit 10 Jahren Orgelkonzerte gab.

Bills sehnlichster Wunsch war es, Komponist zu werden, doch er hat es nie geschafft, obwohl er eine lange und ruhmreiche musikalische Karriere hatte. Nach dem 2.Weltkrieg gab Bill das Komponieren auf und konzentrierte sich aufs Geldverdienen. Mit der Zeit wurde er wegen seines Misserfolges so verbittet, dass er sogar seinen beiden Söhnen ausdrücklich davon abriet eine Musikerlaufbahn einzuschlagen. Er betonte immer wieder, wie fürchterlich dieser Beruf sei und wie schwer es sich mit ihm leben lasse.( „ Wählt diesen Beruf nur, wenn alles andere fehlgeschlagen ist“, sagte er dann, „und ich bitte euch, folgt bloß nicht dem Weg, den euch euer Talent vorzuschreiben scheint.

“) Bill wurde schließlich Professor für Musiktheorie und Komposition am Royal College of Music und Andrews Mutter war eine anerkannte und allseits beliebte Musiklehrerin. So wuchs Andrew in einem von Musik erfüllten Haus auf und war immer von Musik umgebeben.           1.3 Andrew als Kind Andrew war ein schwieriges Kind. Von Geburt an brüllte, schrie und weinte er so laut, dass sich die Nachbarn beschwerten. Das einzige womit man ihn beruhigen konnte, war Musik.

  „Hyperaktiv“ ist wohl die beste Charakterisierung für Andrew als Kind. Er konnte einfach nicht still sitzen und flitzte wie ein Wirbelwind durch die Wohnung. Sein Vater gab ihm den Namen „stumper“ (= Stoßstange), weil er sich dauernd irgendwo den Kopf anstieß.   Andrew genoss eine antiautoritäre Erziehung. Die Webbers ließen ihren Kindern die Freiheiten, ihren Weg selbst zu finden. Sie bremsten sie nie in ihren Aktivitäten.

Im Gegenteil, sie unterstützten sie nach Kräften und betrieben die Erziehung nach dem Motto „Laissez faire“. Andrew nannte sie oft die „absolut liberalen Eltern“. Als er mit 3 Jahren eine Geige und später ein Horn geschenkt bekam, zeigte sich bald, dass er nie ein Virtuose werden würde; sogar sein Klavierspiel blieb technisch nur mittelmäßig. Er hatte also eine geringe Begabung für das Spielen, jedoch besaß er eine große für das Komponieren. In den Klavierstunden weigerte er sich, die vorgegebenen Stücke zu spielen; statt dessen komponierte er seine eigene Musik und trug diese vor.     1.

4 Seine Familie: Die Mitglieder, der Familie waren nicht eng miteinander vertraut. Der Webber-Haushalt wurde auch öfters als eine „Art Ansammlung einander völlig fremder Personen“ beschrieben. Es schien beinahe unmöglich, dass die Familie jemals miteinander gegessen hätte. Die Kinder verbrachten die meiste Zeit mit ihrer Großmutter (mütterlicherseits) Molly.     Andrew hatte großes Interesse an Architekturgeschichte und verfasste sogar einige Monographien über dieses Thema, wie zum Beispiel „Geschichtliche Baudenkmäler der Grafschaft Englands, von Andrew Lloyd Webber“. (Von seinem ersten Honorar als Schriftsteller kaufte er sich sofort ein Nachschlagewerk über Klöster).

Auf jeden Fall war hier ein beachtlicher und zielstrebiger junger Verstand am Werk.   Jeder glaubte fest, dass Andrew Historiker werden würde. Doch zur selben Zeit nahm auch seine Begeisterung für die Musik zu, insbesondere für das Musiktheater. Er hatte seine spätere Karriere der erfolgreichen Schauspielerin Vi, der Schwester seiner Mutter, zu verdanken, die ihn für Theater und vor allem für Musicals begeisterte. Er besuchte die damals erfolgreichsten Musicals (z.B.


: „My Fair Lady“).         1.5 Andrews Spielzeugtheater   Mit 11 Jahren ermutigte ihn seine Tante Vi ein Spielzeugtheater zu basteln, bei dem er seiner Phantasie freien Lauf lassen konnte. Diese Konstruktion war aber nicht irgendein Kinderspielzeug, sondern viel mehr ein voll funktionsfähiger Theaterbau: aus Backsteinen und Brettern, mit einem runden Bühnenvorbau, mit Seiten und Kulissen und sogar einer Drehbühne. Das Theater wurde mit Zinnsoldaten und Spielzeugtieren bevölkert und im Orchestergraben saß eine Militärkapelle. Sein Bruder schob die Darsteller an ihre Plätze, während Andrew am Klavier saß und die Melodien spielte.

Er gab auch Vorstellungen für die Familie und Bekannte. Mit dem Spielzeugtheater kam auch Andrews musikalische Phantasie zum Durchbruch. Als er 9 Jahre alt war, veröffentlichte ein britisches Magazin (Music Teacher) Auszüge aus Andrews erstem Werk „The Toy Theatre“. (=eine Suite aus 6 kurzen Stücken)   In der Zwischenzeit begann seine Ausbildung in einer privaten Grundschule, dann wechselte er in die Westminister Underschool und später in den Gymnasialzweig der Westminster-Schule. Schulische Erfolge hatte er keine. Er wäre zwar ein begabter Schüler gewesen, aber er strengte sich nicht an.

Er tat sich in seinen beiden Lieblingsfächern (Musik + Geschichte) hervor und in den anderen kam er gerade so durch. Andrew zog oft mit seinem Bruder Julian und einem Freund durch die Konzerthallen Londons oder besichtigte große Kirchen und berühmte Gebäude. Wenn er mit der Musik keinen Erfolg gehabt hätte, hätte er sich mit Baugeschichte beschäftigt.   Mit 14 Jahren verließ Andrew das Elternhaus und ging aufs Internat.   Seine Mutter kümmerte sich mit ganzem Herzen um andere Kinder, und vernachlässigte dabei ihre eigenen Söhne. Wahrscheinlich ist darauf zu einem großen Teil Andrews eigene Reserviertheit und Unsicherheit zurückzuführen.

Er war ein zurückgezogener, scheuer und äußerlich nicht attraktiver Junge. In der Gesellschaft gab er sich ungelenk und sein prägendstes Merkmal war seine emotionale Unsicherheit.   Bei der letzen Show „Play the Fool“ , die Andrew in Westminster aufführte, trat er nicht nur als Komponist, sondern erstmals auch als Texter und Produzent auf . Er zog alle Aufmerksamkeit auf sich und schon damals prophezeite man ihm großen Erfolg. In einer Bemerkung zur Person des Produzenten hieß es: „Schon bei Andrew Lloyd Webbers Eintritt in die Schule war es offensichtlich, dass wir es hier mit jemandem zu tun hatten, der ein außergewöhnliches Talent für Musik und Theater besitzt. Doch Andrews Interessen liegen außerhalb des schulischen Bereichs.

Er erregt nicht nur Aufsehen als Komponist und Texter, sondern auch als vollkommen eigenständiger Entertainer.“   Andrews musikalische Ausdrucksweise ließ die Leute aufhorchen. Mit 14, sehr wahrscheinlich auf Grund der Begegnung mit Harold Fielding, einem führenden Impresario, war Andrew von der Noel Gay Organisation unter Vertrag genommen worden. Schon damals, eifrig daran sich selbst zu vermarkten, hatte Andrew Harold Fielding ein Exposé und einige Songs für ein Musical zugeschickt. Der Vertrag mit Gay bestand aber nur kurze Zeit.   Desmond Elliot, der Verleger von Arlington Books und ein bekannter Literaturagent, war so begeistert von Andrew, dass er ihn unter Vertrag nahm, obwohl Andrew Musiker war.

  1964 bekam er ein Stipendium am Magdalen College in Oxford (was eigentlich niemand erwartete) aufgrund eines Essays über viktorianische Kunst.         2) Zusammenarbeit mit Tim Rice Auch Tim Rice, der in einer Anwaltskanzlei in London als Mädchen für alles arbeitete und 3 Jahre älter war als Andrew, wandte sich mit einem Buch an Desmond Elliott. Dieser hatte zwar kein Interesse an seinem Buch, aber an seinen Ambitionen als Texter und versuchte Andrew und Tim zusammenzuführen. Tim wollte eigentlich Popstar werden, aber nachdem er sein erstes Lied verkauft hatte, beschloss er, die Singerei zu vergessen, und konzentrierte sich aufs Schreiben.   Wenige Tage später stand Tim vor Andrews Haustüre, um sich vorzustellen. Die beiden waren völlig verschieden, sowohl vom Charakter als auch vom Äußeren her betrachtet.

Sie hatten auch ganz andere Ziele, was den musikalischen Standpunkt anbelangt, denn Tim hatte zum Beispiel noch nie ein Musical gesehen.   Nach sechsmonatigen Verhandlungen konnten sie sich schließlich einigen. Doch Andrew wusste sofort, dass Tim der Texter war, den er brauchte. Andrew trat aber dann im Herbst 1965 trotzdem sein Studium am Magdalen College für ein ganzes Trimester, von dem er jede Minute hasste, an. Er wollte nicht Geschichte studieren; er wollte nicht einmal mehr Musik studieren. Er wollte mit Tim Musik schreiben, und außerdem glaubte er, im Hinblick auf die Musik seine Zeit in Oxford zu verschwenden.

  Auf Elliotts Anregung hin hatten Tim und Andrew endlich Stoff für ein Musical gefunden. Sie planten eine Show über Dr. Barnardo (ein Sozialreformer, der Kinderheime gegründet hat, die heute noch seinen Namen tragen) mit dem Titel „The Likes of Us“. Doch niemand war bereit in eine teure Produktion eines neuen Musicals mit zwei Unbekannten zu investieren. Und außerdem war „The Likes of Us“ wirklich nicht besonders gut. Es hatte eine passable dramatische Struktur und enthielt eine Reihe guter Ideen, aber die Musik war einfach und die Texte waren naiv.

Doch Andrew und Tim hatten es geschafft gemeinsam ein Musical zu schreiben. Das nächste, das wussten sie, würde besser werden. Und sie hatten gelernt, dass man im Musicaltheater, genauso wie in anderen Bereichen, ganz unten anfangen muss. Eine bescheidene Produktion mit Studenten in Oxford wäre besser gewesen, als sich von dem Glauben verführen zu lassen, direkt ins West End gelangen zu können, und letztendlich überhaupt keine Produktion zustande gebracht zu haben.   Um mit Tim zusammenarbeiten zu können, kehrte er zurück nach London und gab das College auf. (Seine Eltern waren zwar nicht unbedingt erfreut, hatten aber genug Vertrauen in ihren Sohn, dass er weiß, was er tut und überließen ihm diese Entscheidung).

  Mit seiner Entscheidung bewies er eine sichere Einschätzung seiner Fähigkeiten und einen hohen Grad an Selbstvertrauen. Natürlich war er nicht ganz auf sich allein gestellt, er hatte ein Heim, in das er zurückkehren konnte und Eltern, die für ihn da waren. Doch den Mut und das Selbstbewusstsein darf man nicht unterschätzen.   Ein Freund von Andrews Familie heuerte die beiden an, ein Stück für das Semesterabschlusskonzert einer Schule zu schreiben. So entstand das Musical „Joseph and the amazing techniclor dreamcoat” (=Popkantate), welches anfangs nur 15 Minuten dauerte, aber nach und nach ausgebaut wurde. Damals (1968) begann die Geschichte seines Erfolgs nicht in einem Broadway Theater ,sondern in der Aula in einer kleinen, privaten Schule.

Einige hundert Eltern, die dort versammelt waren, wurden Zeugen bei der Geburt einer modernen Musicalform. Nach mehreren Fehlschlägen komponierten sie das überaus erfolgreiche Musical „Jesus Christ Superstar“. Obwohl die Freundschaft der beiden bereits zu bröckeln begonnen hatte, komponierten sie noch gemeinsam Evita.   Bald darauf trennten sie sich, da erstens keine wirkliche Freundschaft mehr bestand und zweitens sie auch gegeneinander ausgespielt wurden.   Es folgten einige weitere erfolgreiche Musicals mit verschiedenen Textschreibern wie zum Beispiel: Cats, Starlight Express, Phantom der Oper, Les Misèrables, Sunset Boulevard, ..

    3) Privatleben   Mit 23 Jahren heiratete er seine erste große Liebe Sarah Jane Tudor, die damals gerade erst 18 wurde. Mit ihr hatte er zwei Kinder und erfüllte sich seinen größten Traum, ein altes Landhaus zu kaufen. Trotzdem begann es in ihrer Ehe zu kriseln und sie ließen sich nach 12 Jahren wieder scheiden.   Er verliebte sich in die Sängerin Sarah Brightman und heiratete diese an seinem 36. Geburtstag (22.März 1984).

Phantom der Oper sollte ein Liebesbrief an sie sein und für sie war auch die Hauptrolle gedacht. Aber auch diese Ehe begann zu bröckeln und hielt nicht lange.   Am Tag der Scheidung gab Andrew am Abend die Verlobung mit der Turnierreiterin Madeleine Gurdon bekannt. Auch mit ihr hatte er 2 Kinder.       4) Karriere     4.1 Veränderungen durch Andrew Lloyd Webber Lloyd Webber hat mit seinen Stücken (mit Cats beginnend) auch im deutschsprachigen Raum eine Produktions- und Aufführungsweise hervorgebracht, die mit den harten und wirtschaftlichen Methoden des Broadway arbeitet.

  Cats veränderte die deutsche Musicalwelt erheblich. Es entstand ein richtiger Musical-Tourismus, den es vorher noch nicht gab. Als Cats über den Broadway in New York nach Wien kam (1983), begann die touristische Vermarktung des Musicals. Erste Reisen nach Wien mit einem Besuch beim Musical „Cats“ wurden angeboten. Die Zeiten fingen an sich zu verändern. Die Musicalbesucher, die bis dahin fast nur lokale Veranstaltungen besuchten, fingen an zu reisen.

Es sprach sich herum, dass in Wien etwas besonderes gezeigt wurde. Viele kamen nach Wien, um zu sehen, was die Musicalwelt revolutionierte.   Andrew Lloyd Webber hat durch den internationalen Erfolg mit „Cats“ oder auch „Phantom der Oper“ in vieler Hinsicht neue Maßstäbe für das Musiktheater gesetzt. Das Entstehen von zahlreichen Musicaltheatern in Deutschland zum Beispiel ist auch auf seine Werke zurückzuführen.       4.2 Auszeichnungen + Erfolge Der wohl bekannteste und erfolgreichste Musicalkomponist aller Zeiten schrieb außer Musicals die Musik für 2 Filme, komponierte die Musik für die Olympischen Sommerspiele 1992 in Barcelona, die ergreifende Vertonung einer lateinischen Totenmesse.

Einige Lieder seiner Shows wurden international bekannt, darunter:   Don´t Cry For Me Argentina (Evita) Memory (Cats) The Music of The Night   Außerdem erhielt er zahlreiche Auszeichnungen: 6 Tony Awards 4 Drama-Desk-Awards 3 Grammys 5 Laurence-Olivier-Awards Seit 1992 ist er für seine Verdienste um die Musik durch Queen Elisabeth in den Adelsstand erhoben worden und trägt nun den Titel „Sir“.   Ein Jahr später erhielt er einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame (=höchste Auszeichnung des Showgeschäfts) und wurde in die American Songwriters´ Hall of Fame aufgenommen. 1995 übergab man ihm den „Premium Imperial Award for Music“ und 1996 erhielt er den „Richard Rodgers Award for Excellence in Music Theatre“.   Er schaffte es als erster Komponist überhaupt, dass gleichzeitig drei seiner Musicals in London und New York gespielt wurden. Trotzdem bekam er nie eine wirkliche Anerkennung auf dem Broadway in New York. Obwohl er alle nur denkbaren Rekorde, wie Anzahl der Aufführungen, Anzahl der zur selben Zeit gespielten Musicals, Höhe der Besucherzahlen und Gesamteinnahmen auch am Broadway gebrochen hat, bezeichnen ihn die New Yorker Kritiker nur als mittelmäßig.

Schließlich ist das Musical eine amerikanische Erfindung und da soll kein Europäer als größter Held gefeiert werden. Seine Bedeutung zeigt auch, dass Andrew Lloyd Webber immer wieder in der TV Serie „Die Nanny“ als die große Konkurrenz des berühmten Broadway-Produzenten Maxwell Sheffield erwähnt wird.       4.3 Kritik Trotz seiner Beliebtheit und der Tatsache, dass er ein wahrer Publikumsmagnet ist, wurden seine Werke von Kritikern oft nur wenig geschätzt bzw. einige Male sogar regelrecht zerfetzt. Über die Handlung rümpfte man die Nase und die Musik wurde als Nachahmung großer Broadway-Vorbilder und großer Opernkomponisten früherer Zeiten belächelt.

Es gibt sogar Kritiker, die ihm jede Kreativität absprechen und meinen, dass er vor allem auf die Begeisterung des Publikums durch Spektakuläres setzt.     Die Beschuldigungen seiner Neider sind oft widersprüchlich:   seine Musik klingt immer gleich alles stammt irgendwo anders her (es ist aber nur selten genauer erklärt woher diese Musik nun wirklich stammen soll)   Immer wieder wird ihm vorgeworfen, dass er seine Melodien bereits bestehenden Werken „klaut“ und diese nicht von ihm selbst stammen, so wie in dieser Kritik bezüglich „Das Phantom der Oper“: „Es stört nicht so sehr, dass Lloyd Webber kein Gehör für Melodien besitzt, sondern dass er zu sehr auf anderer Leute Melodien hört.“. Auch in dieser Kritik (Cats) wird dieser Vorwurf deutlich: „Noch nie habe ich mich so sehr danach gesehnt, einen Musik-Wünschelrutengänger anzuheuern, um die Herkunft dieser Songs aufzuspüren“. Diese Beschuldigung ist inzwischen zur Platitude geworden, die immer wieder nachgeplappert wird. Einige behaupten sogar, dass unschuldige, wie Richard Strauss oder Jacques Offenbach, auf Andrew Lloyd Webber Einfluss genommen haben.

  Es ist richtig, dass er mit einer bemerkenswerten Leichtigkeit, die manchen suspekt erscheint, schreibt. Er schüttelt ein Lied aus dem Ärmel oder kramt es im Handumdrehen aus seiner Schreibtischlade hervor. Was immer man ihm sonst nachsagen kann, sein breites Wissen in diesem Bereich ist unbestritten. Er erinnert sich noch an die ältesten und unbekanntsten Flops, kann diese sogar spielen und hat den Text parat. Er kennt viele Werke, Melodien und auch die Texte dazu. Er hat einfach das Talent, dass er eine Melodie im Ohr hat, wenn er sie einmal hört und auch nicht wieder vergisst.

Ihm steht das riesige Repertoire des Musiktheaters in den Fingerspitzen zur Verfügung.   Die Frage ist nur: Ist ihm zu viel präsent? Die Ähnlichkeit zwischen manchen Liedern Lloyd Webbers und frühren Musical-Melodien oder dem klassischen Repertoire, hat einen Vorwurf aufgebracht, der ihm seit Beginn seiner Karriere anhängt – dieser Vorwurf ist nicht ganz unberechtigt! Jesus Christ durchzieht zum Beispiel ein Hauch von Griegs Klavierkonzert und in Lloyd Webbers Variations taucht ein Motiv aus dem langsamen Satz von Dmitrij Schostakowitschs 15. Sinfonie auf. Andrew gibt sogar selbst zu, dass er hinsichtlich seiner Melodien in Puccinis Schuld steht. Die Gleichheit einer Wendung aus Phantom der Oper und Lius Selbstmord-Musik aus dem dritten Akt von Puccinis Oper Turandot ist unverkennbar. Zahlreiche Beispiele bzw.

Melodiepassagen belegen diese Zusammenhänge zu seinen Vorbildern, aber trotzdem ist die „Beweislage“ dürftig, denn in der Musikgeschichte wimmelt es gerade zu von beabsichtigten oder weniger beabsichtigten Ähnlichkeiten.   Doch jeder Komponist nimmt Musik ganz unbewusst in sich auf – eine bestimmte Melodie klingt vielleicht genau deshalb richtig, wenn er sie auf dem Klavier vor sich hin spielt, weil er sie schon einmal gehört hat, ohne sich genau zu erinnern wo.   Will man den wahren Ursprung Lloyd Webbers Melodien suchen, fängt man am besten bei ihm selbst an. Denn viele Melodien hat er für Musicals geschrieben, die nie produziert wurden und diese Melodien kramt er dann später für bessere Musicals wieder hervor, da sie nun von Takt, Rhythmus und Stimmung perfekt passen. Es gibt ja schließlich kein Gesetz, das einem Komponisten verbietet, sich selbst zu bestehlen, und wann immer Andrew eine Melodie wieder verwendet hat, machte er etwas Besseres daraus. Lloyd Webber selbst schreibt die Feindseligkeit seiner strengsten Kritiker einfach ihrem Neid zu.

In knapp 20 Jahren durchlief er alle Höhen und Tiefen der kritischen Bewertung: vom aufregenden, jungen Wirrkopf ohne einen Pfennig, der einem ausgebrannten Genre eine frische, neue Stimme verlieh, zu einem millionenschweren alten Knacker, dessen überkandidelte Werke die verborgenen Krankheiten des Broadway wiederspiegeln. Die Grenze zwischen Anlehnung an musikalische Vorbilder und Entlehnung ist sehr fein, aber zumindest bis jetzt hat sie Andrew Lloyd Webber nicht überschritten.     5) Musicals   5.1 Cats: (Texte von T.S.Eliot)   Das Musical Cats beginnt mit einer Ouvertüre auf einer Müllhalde, wo der alljährliche Jellicle-Ball der Londoner Katzen stattfindet.

Der Höhepunkt diese Balls besteht darin, dass der Älteste der Katzen, Old Deuteronomy, jemanden aus den Katzen auswählt, der für ein zweites Jellicle-Leben wiedergeboren wird. Katze für Katze stellt sich entweder selbst vor oder wird von den anderen in einem Ensemble vorgestellt. Immer wieder taucht Grizabella auf, die einst eine Schönheit war, aber dann die Katzen verließ um die Welt zu erkunden. Nun ist sie eine hässliche alte Mieze, die wieder aufgenommen werden möchte, aber von den anderen gemieden wird. Grizabella selbst lässt ihre Erinnerungen in Memory anklingen und auch Old Deuteronomy beginnt nachzudenken. Die Veranstaltung wird immer wieder unterbrochen durch Macavity, der mit 2 Handlangern auf der Bühne auftaucht, in die Gruppe einfällt und Old Deuteronomy entführt.

Die restlichen Jellicle Cats schaffen es aber ihn zu befreien und zurückzubringen. Nun soll endlich der Katzenpatriarch (Old Deuteronomy) die Katze verkünden, die zur Wiedergeburt gewählt wird. Noch einmal taucht Grizabella auf und zwar dieses Mal mit der vollständigen Version von Memory. Sie, die Außenseiterin der Katzenwelt, ist die Auserwählte, was durch ein Ensemble „The Journey to the Heaviside Layer“ erzählt wird. Nach ein paar abschließenden Worten von Old Deuteronomy endet das Fest im großen Finale mit einem Ensemble (Jellicle Song for Jellicle Cats) einer Reprise und dem Finale.   Cats hält den Rekord als das am längsten in London West End gespielte Musical, und 1997 ließ es auch am Broadway den bisherigen Spitzenreiter (A Chorus Line) hinter sich.

    5.2 Starlight Express Ein Junge spielt abends mit seinen Eisenbahnen, doch dann schickt ihn seine Mutter ins Bett. Er schläft ein, doch im Traum beginnt er weiterzuspielen... Plötzlich nehmen die Züge menschliche Gestalten an.

Die Weltmeisterschaft der Züge steht kurz bevor und nacheinander fahren die verschiedensten Züge ein. Der protzige Titelverteidiger Greaseball rockt wie Elvis und erobert die Mädchenherzen im Sturm. Electra, die eigensinnige, hochmoderne E-Lok, präsentiert sich im Laserlicht. Weiters gibt es da noch die nette, aber leider ziemlich alte Dampflok Rusty, die sich gegen die starke Konkurrenz beweisen muss. Auch die internationalen Züge fahren ein und einer nach dem anderen stellt sich vor. Jede Lok muss für dieses Rennen einen Partner haben, der als Anhänger mitfährt.

Jeder hat schnell einen Partner gefunden. Nur Pearl, der 1.Klassewagen kann sich nicht recht entscheiden, nimmt dann aber Electra und verlässt Rusty. Kurzerhand springt Papa, die alte Dampflok, mit dem schweren Kohletender Dustin ein. Sie gewinnen völlig unerwartet das Vorrennen, doch für den wahren Wettkampf hat Papa nicht genügend Kräfte. Er bittet Rusty für ihn zu fahren, an den eigentlich niemand glaubt.

Doch dann erscheint Starlight Express, der Zug aller Züge und macht ihm klar worauf es im Leben und im Wettkampf ankommt. Also entschließt sich Rusty doch zum Rennen anzutreten und Pearl begreift, wem ihre wahre Liebe gehört. Sehr beeindruckend bei diesem Musical ist vor allem die äußerst gekonnte und effektvolle Lichtregie und die teure Ausstattung. Das Theater wurde extra für diese Produktion neu eingerichtet, um die dreistöckige Rollschuhrennbahn mit ausschwenkbarer Zugbrücke, Weichen und allem akustischem Zischen und Pfeifen auf der Bühne und im Zuschauerraum zu installieren. Starlight Express erhielt einen einzigen Tony, nämlich für die Kostüme, woraus deutlich wird, was das Besondere in diesem Musical ist.   Musikalisch blieb Webber bei einer Mischung aus Rock, kommerzielle Jazzfiguren, Country und Synthesizer-Effekten.

    5.3 Vergleich Cats und Starlight Express: Ähnlich wie in Cats wird auch in Starlight Express auf den Animismus gebaut, nur verwandelt Webber diesmal seine Darsteller nicht in Tiere. Während bei Cats die Katzen personifiziert werden, in dem sie menschliche Züge annehmen und singen und sprechen können, geschieht in Starlight Express dies mit den Lokomotiven. In beiden Musicals geht es mehr oder weniger darum, dass einer „gewinnt“. In Cats „gewinnt“ Grizabella, in dem sie zum Heaviside Layer geschickt wird, um wiedergeboren zu werden. In Starlight Express geht es darum, den Sieger der Weltmeisterschaft zu ermitteln.

Auch Grizabella aus Cats hat gewisse Gemeinsamkeiten mit Rusty, der alten Dampflok, zwar nicht unbedingt vom Äußeren, aber schon eher vom Erscheinungsbild. Beide sind sie alt, äußerlich betrachtet eher herunterkommen (Rusty könnten von rostig stammen), aber sehr nett und waren einst sehr beliebt und schön. Nun aber werden sie verstoßen Grizabella von all den anderen Jellicle-Cats, die sich vor ihr ekeln und Rusty von Pearl, die sich für Electra entscheidet. Beide sind sie sehr enttäuscht, denken an die gute alte Zeit zurück und verlieren zuerst den Mut, geben aber letztendlich dann doch nicht auf – und das mit Erfolg. Auch abgesehen von den 2 Hauptfiguren scheinen weitere Parallelen auf. Zum Beispiel ist der Ablauf der Handlung sehr ähnlich.

Die meiste Zeit stellt sich in beiden Musicals einer nach dem anderen vor (in Cats die Katzen, in Starlight Express die Züge). Außerdem wird der Ausgang des „Wettkampfes“ (auch wenn das für Cats vielleicht nicht unbedingt das beste Wort ist) durch einen „höheren“ älteren Artgenossen, der von allen respektiert wird, geprägt: nämlich von „Old Deuteronomy“, dem Katzenpatriarch, bzw. „Starlight Express“, dem Zug aller Züge. Am Ende finden sowohl Grizabella als auch Rusty ihr Glück und werden respektiert: Grizabella von all den anderen Katzen und Rusty von Pearl, in dem diese einsieht wem ihre Liebe wirklich gehört. Diese beiden sind die Helden und Sieger dieser Musicals: Grizabella wird ausgewählt um im Heaviside Layer wiedergeboren zu werden und Rusty gewinnt das Rennen und seine Liebe zurück.       Das Phantom der Oper Bei eine Versteigerung alter Requisiten auf der Bühne der Pariser Oper, wird ein Kronleuchter versteigert, der bei einer nie geklärten Affäre um das Phantom der Oper bedeutend war.

Plötzlich fängt dieser Leuchter zu schwingen an und verwandelt die Bühne zurück in die von 1881.   Als der alte Direktor zurücktritt und die neuen Direktoren vorstellt gibt Carlotta, die Primadonna, eine kleine Kostprobe. Plötzlich kracht aus dem Schürboden ein Bühnenprospekt zu Boden, der sie nur knapp verfehlt. Die einen sprechen von einem WEITEREN Unfall, die anderen von einem Operngeist. Carlotta verlässt die Bühne. Dann überreicht die Ballettmeisterin den Direktoren eine Botschaft vom Operngeist, worin er Geld und eine Loge für jede Aufführung fordert.

Die neuen Direktoren nehmen die Botschaft nicht ernst, denn sie sind beschäftigt mit dem Ersatz für Carlotta. Christine soll singen und jeder ist begeistert von ihr. In der Loge sitzt ihr Verehrer Raoul Vicomte de Chagny, der sie nach der Vorstellung beglückwünscht (sie kennen sich bereits aus ihrer Jugend). Kaum ist sie alleine, erscheint eine Gestalt. Sie glaubt es sei jener Engel der Muse, den ihr ihr verstorbener Vater vor seinem Tod versprach. Doch es ist kein Engel, sondern der Operngeist.

Das Phantom entführt Christine in die dunklen Katakomben des Opernhauses. Nun fordert das Phantom auch, dass Christine in „Il Muto“ die Hauptrolle singt.   Die Direktoren lassen sich aber nicht erpressen und geben Carlotta die Rolle. Mitten in der Aufführung versagt ihre Stimme und ein erwürgter Mann hängt von der Decke herab. Raoul und Christine fliehen und er gesteht ihr seine Liebe. Doch das Phantom der Oper belauscht die beiden.

Bei der Fortsetzung von „Il Muto“ rächt sich der Operngeist, in dem er den schweren Kronleuchter von der Decke auf die Bühne krachen lässt.   Sechs Monate später (das Phantom ist in der Zwischenzeit verschwunden) wird ein Maskenball gefeiert. Auch Christine und Raoul nehmen frischverlobt teil. Während des Maskenballs taucht plötzlich das Phantom auf. Es hat eine Oper geschrieben und will jetzt die Aufführung von „Don Juan“ mit Christine in der Hauptrolle.   Das Phantom wurde früher in einem Käfig auf Jahrmärkten als Attraktion gehalten, in Wahrheit ist es ein verkanntes Genie.

Man hat lange Zeit geglaubt er wäre tot, doch das war ein Irrtum.   Raoul erkennt die Chance ihm mit seiner Aufführung eine Falle zu stellen. Wenn Christine singt, wird er zur Premiere erscheinen und dann könne man ihn fangen. Bei der Premiere von Don Juan zieht Christine dem Phantom die Maske herunter – eine grässliche, entstellte, hässliche und abstoßende Grimasse kommt zum Vorschein. Das große Durcheinander ermöglicht dem Phantom mit Christine zu fliehen. Raoul wird der Weg in die Unterwelt gezeigt, wohin Christine entführt worden ist.

Er wird auch vom Phantom gefangengenommen. Christine hat die Wahl entweder sie bleibt beim Phantom oder Raoul stirbt. Sie küsst das Monstrum und ist frei . Das Phantom verschwindet.   Angefangen hat dieses Musical mit einem Besuch in einem Antiquariat, wo Andrew Lloyd Webber zufällig eine alte Ausgabe des Gaston Leroux Romans „Das Phantom der Oper“ in die Hände fiel. Auch der Produzent Cameron Mackintosh war sofort von der Idee begeistert und Andrew Lloyd Webber fing an zu arbeiten.

  In diesem Musical bewährt sich das alte Mittel ein Stück im Stück aufzuführen gleich dreimal (3 bekannte Opern „Hannibal“, „Il Muto“ und „Don Juan“ sind Teile aus „Das Phantom der Oper“)

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