Das saxophon
1840 von Adolphe Sax in Brüssel konstruiert, und von ihm (nach ihm) benannt, wurde dieses Instrument erst 1846 patentiert. Der Ansatz ähnelt dem der Klarinette, der Fingersatz jedoch dem der Oboe oder dem der Flöte. Das Saxophon wird in 8 verschiedenen Größen gebaut, deren Fingersatz jedoch identisch ist. Alle Saxophone haben einen Tonumfang von 2 1/2 Oktaven. Sie sind jedoch in verschiedenen Stimmungen erhältlich:
Art
Stimmung
Tonumfang
Sopranino Saxophon
In F oder Es
e1 bis g3 / d1 bis f3
Sopran Saxophon
In C oder B
h bis d3 / as bis des3
Alt Saxophon
In F oder Es
e bis b2 / des bis as2
Tenor Saxophon
In C oder B
H bis f2 / As bis Es2
Bariton Saxophon
In F oder Es
E bis b1 / Des bis g1
Baß Saxophon
In C oder B
H1 bis es1/As1 bis des1
Kontrabaß Saxophon
In Es
Des1 bis f
Subkontrabaß Saxophon
In B
A2 bis des
Gebräuchlich sind aber fast nur die B und Es Stimmungen. Die C Stimmung ist z.
B. "durch die Benutzung durch Dilettanten aufgekommen" (Zitat: N. Fedorow / A. Baresel). Das Transponieren ist einfacher, bei einem C Instrument, da man nicht transponieren muß. Ab dem Altsaxophon haben alle Saxophone die so typische Form mit einem aufwärts gebogenem Schallstück und einem fast senkrecht angesetztem Hals.
Dieses metallene Instrument gehört zu den Holzblasinstrumenten, genaugenommen zur Familie der Klarinetten. Der Klang des Saxophons ähnelt im piano an eine Klarinette, im forte nähert sich der Ton stark dem der Blechbläser an. Er entsteht durch das Schwingen des Blattes das, durch einen "Stoß" (ähnlich dem gesprochenen Konsonant "t")mit der Zunge in Schwingung versetzt, die hindurchströmende Luft zum Schwingen bringt. Durch den Ansatz (die Lippenspannung) kann der Ton bis zu einen Ganzton verschoben werden und die Klangfarbe zwischen weichen, elegischen Klängen und lachenden, kichernden Jazztönen gewählt werden. Der Mund nimmt dabei in etwa die Form wie bei einem breit und übertrieben gesprochenem w-i-e oder w-e-e ein. Das "i" drückt die Zunge weiter in den Mundraum und verschärft den Ton durch den jetzt schmalen Kanal.
Die je tiefer der Ton ist der gespielt werden soll, desto mehr Klappen schließt man von oben nach unten. Doch damit die längere und langsamer schwingende Luftsäule entsteht, muß man auch die Lippenspannung verringern. Das Blatt schwingt je nach Tonhöhe unterschiedlich schnell und stark. Beim Klang spielen jedoch gerade das Blatt und der Schnabel (Mundstück) eine starke Rolle, denn man kann nicht alles mit jedem Schnabel und Blatt machen. Der Schnabel allein hat vier Parameter, die den Ton mitbestimmen: Material, Bahnöffnung, Bahnlänge und die Kammer.
Die Materialien variieren zwischen Kautschuk und Metall, die weiche bzw.
scharfe Töne produzieren. Es sind jedoch auch Kristallglasmundstücke in Gebrauch.
Die Bahnöffnung ist der Abstand, den das Blatt an der Spitze des Mundstücks von demselben hat. Ist der Abstand größer, wird der Ton voller und flexibler, der Ansatz wird jedoch schwerer.
Die Bahnlänge ist der die Linie von der Stelle, an der sich das Blatt von dem Mundstück abhebt bis zur Mundstücksspitze. Es gilt, je länger die Bahn, desto weicher der Ton.
Kurze Bahnen sind jedoch leichter zu beherrschen, da sie besser stimmen.
Die Kammer ist der Innenraum des Schnabels. Eine große, runde Kammer erzeugt einen warmen, weichen Ton, eine enge, kantige Kammer einen brillanteren, hellen Ton. Auch der Luftverbrauch ist von der Größe der Kammer abhängig.
Das Blatt hat nur zwei Parameter die den Ton mitbestimmen: Herz und Stärke.
Je höher die Stärke, desto dicker das Blatt.
Die Blattwahl hängt dann oft von den oben genannten Parametern des Schnabels ab, da enge Bahnöffnung härtere Blätter benötigen als weite Bahnöffnungen, damit der Ton nicht "abgepreßt" wird. Das heißt: drückt das Blatt gegen den Schnabel, kann keine Luft mehr strömen und der Ton "bricht ab".
Das Herz des Blattes stellt eine runde, stetig ansteigende Verdickung zur Mitte des Blattes hin dar. Je nach Krümmung klingt der Ton klarer oder dunkler und dumpfer.
Der Ton allgemein ist vibratoreich und volltönend, da tiefe Teiltöne stark hervortreten. Deshalb hielt das Saxophon schon bald nach seiner Erfindung Einzug in die Militärmusik, wurde im Orchester aber kaum verwendet.
Der Saxophonsatz entwickelte sich von 2 Alt, 1-2 Tenor zum heute noch immer aktuellen 2 Alt, 2 Tenor, 1 Bariton Satz. In den 30ern kam oft eine Klarinette hinzu, die z.B. bei Glenn Miller die Altsaxophon Oberstimme oktavierend mitspielte.
Berühmte Saxophonisten: Sidney Bechet (Sopran), Charlie Parker (Es-Alt), Dexter Gordon (Tenor), Colemen Hawkins (Bariton), Adrian Rollini (Baßsax)
Quellen:
Riemanns Musiklexikon, (1984)
Meyers Taschenlexikon in 24 Bänden, (1989)
Lexirom, (1996)
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