Johann Sebastian Bach
(1685 – 1750)
Johann Sebastian Bach wurde am 21.März 1685 im Thüringischen Eisenach geboren und erhielt seine erste musikalische Ausbildung durch seinen Vater, den Stadtmusikus Johann Ambrosius Bach. Als sein Vater starb, zog er zu seinem älteren Bruder
Johann Christoph Bach, der in Ohrdruf als Organist tätig war.
Johann Sebastian lebte nun also bei seinem Bruder Johann Christoph Bach.
Dieser war der älteste Bruder (16 Jahre älter als er) von ihm und arbeitete in der Michaeliskirche in Ohrdruf. Genau wie Johann Sebastian war auch Johann Christoph musikalisch sehr begabt.
Johann Christoph übte ganz sicher einen tiefgreifenden Einfluss auf Sebastian aus.
Er unterrichtete ihn im Klavierspiel und in dieser Zeit konnte Johann Sebastian auch praktische Erfahrungen im Orgelbau sammeln, denn an der großen Orgel der Michaeliskirche wurden unter Christophs Aufsicht gerade umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchgeführt.
Als Sebastian 15 war, wurde es im Haus des Bruders etwas eng. Johann Christoph hatte 2 Kinder und ein drittes war unterwegs. So verließ Johann Sebastian Ohrdruf und ging nach Lüneburg, wo er Chorknabe in der Michaelisschule wurde.
Sein täglich Brot erarbeitete sich Johann Sebastian übrigens mit dem Gesang in diesem Schulchor.
Die Mitglieder dieses Chors waren in der Regel Kinder armer Familien. Sie erhielten kostenlos Schulunterricht, Verpflegung und ein kleines Taschengeld.
Johann Sebastian sang bis zu seinem Stimmbruch in dem Chor, dann wurde er Instrumentalist.
Von 1702 an war Bach, gerade 17 Jahre alt, ganz auf sich allein gestellt. Nach etlichen erfolglosen Versuchen Arbeit zu finden erhielt er schließlich an einem kleineren Hof in Weimar eine Anstellung als Geiger im Kammerorchester des Herzogs Johann Ernst von Weimar.
Im August 1703 wurde er Organist der neuen Kirche in Arnstadt.
Zunächst war der junge Bach vom Kirchenkomitee (Konsistorium) von Arnstadt lediglich um die Abnahme der gerade umgebauten Orgel gebeten worden. Er tat sich dabei so sehr hervor, dass das Konsistorium den örtlichen Organisten, Andreas Börner, überging und Bach den Posten gab.
In Arnstadt hatte Bach vergleichsweise wenig Verpflichtungen, doch es war nie genau festgelegt worden, worin diese genau bestanden. Dies führt später zu Querelen mit dem Kirchenkomitee. Bach war ein reizbarer Mensch und verstand sich auch nicht aufs Unterrichten. Außerdem verärgerte er das Konsortium und war bei seiner Gemeinde unbeliebt.
Er erhielt einen strengen Verweis, weil er den vereinbarten Urlaub von vier Wochen auf fast drei Monate ausgedehnt hatte und es seinem Assistenten überlassen hatte, zu Advent und zum Weihnachtsfest 1705 sowie zu Neujahr 1706 zu spielen. Das Konsistorium fand seine Entschuldigung unbefriedigend und beklagte auch, dass seine Choralbegleitungen für den Gemeindechor zu schwierig seien.
Im Oktober 1705 unternahm Bach eine Fußreise nach Lübeck, um dort bei Dietrich Buxtehude Unterricht zu nehmen.
Im Sommer 1707 verließ Bach Arnstadt um eine Stellung in der Blasiuskirche in Mülhausen anzutreten. Sein Aufenthalt in Mülhausen war zwar nur kurz, doch äußerst ereignisreich. Bach schrieb dort seine ersten Kantaten.
In diesem Jahr heiratete er auch sein erste Frau, Maria Barbara Bach, eine entfernte Kusine, die wie Sebastian selbst dem musikalischen Zweig der Bach – Familie entstammte.
Weiters wurde er in diesem Jahr Hoforganist und Geiger am Hof der Herzöge Wilhelm Ernst und Ernst August von Sachsen – Weimar, 1714 Konzertmeister.
Die Weimarer Jahre gelten als erster Höhepunkt in seinem Schaffen. Hier komponierte er etwa 30 Kantaten, darunter auch den bekannten Actus Tragicus „Gotter Zeit ist die allerbeste Zeit“ sowie Orgel- und Cembalowerke.
In dieser Zeit wurden sechs seiner Kinder geboren. Bach und seine Frau hielten den Kontakt zu Freunden und Verwandten in Ohrdruf, Arnstadt und Mülhausen dadurch aufrecht, indem sie sie zu Paten ihrer Kinder machten.
Bachs Können zog viele Bewunderer an. Von dieser Zeit an war er nie ohne Schüler. Als Händels Lehrer Zachow starb, wurde ihm eine wichtige Organistenstelle in Halle angeboten. Er nahm die Stellung jedoch nicht an, denn als er den Herzog bat, ihn aus seinen Diensten zu entlassen, machte der ihm zum Konzertmeister.
1717 begann für Bach ein sechsjähriger Aufenthalt als Kapellmeister am Hof des Fürsten Leopold von Anhalt – Köthen.
In dieser Zeit schuf er neben zahlreichen weltlichen und Kirchkantaten vor allem Musik für Ensembles und Soloinstrumente, unter anderem die Sonaten und Partiten für Violine solo, die sogenannten Brandenburgischen Konzerte, zwei Violinkonzerte und Das wohl temperirte Clavier I.
Anmerkungen: |
| impressum | datenschutz
© Copyright Artikelpedia.com