Die oper im 19
DIE OPER IM 19. JAHRHUNDERT In der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts steht die deutsche Oper noch weitgehend in der Tradition des Singspiels, zu dessen Kennzeichen der gesprochene Dialog gehört. Das erste große Werk der deutschen Oper des 19. Jahrhunderts, Beethovens „Fidelio“ weist noch stark singspielhafte Züge auf.
Auch die deutsche romantische Oper wurzelt im Singspiel. Das romantische Element liegt aber hierbei, im Unterschied zur französischen und italienischen Oper im Stoff, der vorallem die Welt der Geister und Dämonen, die deutsche Vergangenheit sowie ein seelenvolles Verhältnis zur Natur umfasst. Ihr charakteristischer Zug ist das Magisch-Märchenhafte.
Carl Maria von Weber schuf mit seinem Freischütz den ersten Höhepunkt dieses Operntyps (volksliedhafte Arien und Chöre, Verwendung von Leitmotiven!).
GESANGSOPER UND MUSIKDRAMA:
In der 2. Hälfte des 19.
Jahrhunderts steht die Geschichte der Oper unter dem Zeichen von Wagner und Verdi. Die italienische Gesangsoper hat sich durch Rossini, Bellini und Donizetti entwickelt und wurde durch Giuseppe Verdi vollendet. Die deutsche hat dank Richard Wagner Weltgeltung errungen. Dieser hat das Musikdrama geschaffen, das dramatisch orientiert, durchkomponiert und wesentlich durch die Instrumentalmusik geprägt ist. Der Gesang wird hier als gesteigertes Sprechen aufgefasst („Musikalische Prosa“).
Einige musikdramatische Werke Wagners:
„Der fliegende Holländer“, „Tannhäuser“, „Lohengrin“, „Tristan und Isolde“, „Die Meistersinger von Nürnberg“, „Ring des Nibelungen“ („Das Rheingold“, „Die Walküre“, „Siegfried“, „Götterdämmerung“), „Parsifal“.
DIE ITALIENISCHE OPER:
Das 19. Jahrhundert brachte aber auch einen beispiellosen Siegeszug für die italienische Oper.
Anerkannte Meisterwerke:
„Der Barbier von Sevilla“ (Giachino Rossini), „Der Liebestrank“, „Lucia di Lammermoor“, „Don Pasquale“ (Gaetano Donizetti), „Norma“ (Vincenzo Bellini)
In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts erneuert Giuseppe Verdi die italienische Oper. Bei ihm dominiert Glanz und Leuchtkraft des italienischen Belcanto.
Mittelpunkt ist der Mensch, die Melodie und charakterisierende Motive, die den Menschen mit allen psychologischen Feinheiten beschreiben.
Das Schaffen Verdis umfasst drei Perioden:
1.Periode: Anschluss an Rossini, Bellini, Donizetti. Werk: Nabucco
2. Periode: internationale Erfolge: Rigoletto, Il Trovatore, La Traviata, Ein Maskenball, Die Macht des Schicksals, Don Carlos
3. Periode: Aida, Othello, Falstaff
Die veristische Oper:
Das Hauptwerk des musikalischen Verismo (Naturalismus) ist die Oper „Cavalleria rusticana“ (Pietro Mascagni).
Ein anderes wichtiges Werk ist die Oper „Der Bajazzo“ (Ruggiero Leoncavallo). Auch Giacomo Puccini stand dem Verismo nahe. Zu seinen wichtigsten Werken gehören „La Bohème“, „Tosca“, „Madame Butterfly“, „Turandot“.
Die italienische Gesangsoper:
Formmodell: Scena ed Aria (Aria ist nicht nur auf Sologesang beschränkt, sondern es umfasst Formen vom Duett bis zum Ensemble mit Chor)
Werke:
„Othello“, „Falstaff“ (Verdi), Werke Puccinis, Werke der Veristen
Merkmal: größerer Anteil des Orchesters am musikalischen Geschehen
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