Hard rock
Hard Rock
Entstehung und Musiklegenden
Von Kai Naujoks
Gegen Ende der sechziger Jahre befand sich die damalige Rockmusik in einer fortschrittlichen Phase. Aus dieser Phase und dem Blues-Rock heraus entwickelte sich der Hard Rock, den man auch als Heavy Rock bezeichnen kann. Hard Rock ist laut, aggressiver Gitarren Rock, aber nicht so stark wie Heavy Metal. Außerdem ist Hard Rock nur sehr wenig vom Punk beeinflusst, obwohl es den Punk miterweckte. Für die damalige Zeit war die Klangart sehr ungewohnt. Die Musiker spielten auf ihren Instrumenten Klänge, wie sie bis dahin noch in keiner anderen Musikrichtung zu hören waren.
Charakteristisch für den Hard Rock ist der stampfende Grundbeat, die verzerrten Gitarrenklänge, der dröhnende Bass und das Schlagzeugsolo. Auch der Gesang hatte sich verändert. Er klang rau und wurde vom Sänger schreiend vorgetragen. Es ist schwierig zu sagen wo die Grenze zwischen Heavy Metal und Hard Rock ist, aber Metal scheint dunkel und bedrohlich zu sein, während Hard Rock üppig und mehr eine kolossale Party-Musik ist.
Grundlegend für die spätere Musikentwicklung waren die vier Londoner Jungs welche sich schlicht und einfach THE WHO nannten. Von 1961 bis 1964 traten Roger Daltrey (vocals), Pete Townshend (guitar) und John Entwistle (bass) jedoch als „DETOURS auf.
Da mit diesem Namen wenig Erfolg in Aussicht steht, kam die prompte Namensänderung und mit Keith Moon der endgültige Drummer. Bereits das erste Album erntete positive Resonanz und mit „My Generation“ spielten sie für einen Teil der englischen Jugendlichen eine Lebenshymne ein. Typisch für die Band war das Zerstören der gesamten Bühne samt Einrichtung. Der Durchbruch gelingt ihnen 1969 als sie ihre Rockoper „Thommy“ in Woodstock präsentieren dürfen. Von da an spielen sie in einer Liga mit den STONES und den BEATLES. Ein Jahr darauf spielen sie das bis heute sehr bedeutende Album „Live at Leeds“ ein.
„Quadrophenia“ bringt jedoch einen Wendepunkt: Das vierspurig aufgenommene Werk klingt in Stereo nicht überzeugend und Versuche Live Auftritte mit Tapes zu verstärken scheitern. 1978 stirbt Drummer Moon an einer Überdosis Drogen. Am 31. Dezember letzten Jahres wurde er zum größten Rockrüpel aller Zeiten gewählt, weil er nicht nur sein Schlagzeug sondern auch Hotelzimmer massenweise zerstörte. Entgegen den weitläufigen Vermutungen es sei Schluss mit THE WHO, holte man sich jedoch ex-SMALL FACES-Mitglied Kennedy Jones ins Boot. Moon kann dieser jedoch nicht ersetzen.
Zu allem Unglück trampeln ein Jahr danach Fans, welche einen guten platz beim Konzert in Cincinnati haben wollen, elf Menschen zu Tode. Nach den folgenden Alkoholexzessen wird 1983 das offizielle Ende von THE WHO bekannt gegeben. 1997 kehren sie jedoch mit eine grandiosen Welttournee zurück. 2000 treten sie in der Royal Albert Hall auf. Das Konzert auf DVD und CD erscheint jedoch erst 2003. In der Zwischenzeit erschien 2001 ein Tribute Album, auf welchem unter anderem auch Pearl Jam und David Bowie spielen.
Zu allem bedauern starb am 27. Juni 2002 Bassist Entwistle überraschend in einem Hotelzimmer, am Tag vor dem Start der US Tournee. Auf dieser wurde er durch Pino Palladino (Eric Clapton, Elton John) ersetzt. Anfang 2003 musste sich Townshend vor Scotland Yard verantworten, weil er Kinderpornos aus dem Internet heruntergeladen hat. Dieser war jedoch bekannt für sein Einsatz zum Kinderschutz und so stellte die Polizei das Verfahren im Mai mit dem Glauben er habe recherchiert ein.
(Musikbeispiele: Pinnball Witard, My Generation)
Die erste richtige Hard Rock-Band wurde jedoch 1968 in London gegründet: Das Quartett LED ZEPPELIN startete im September ihre Touren durch London und später auch Skandinavien.
Schon 1969 unterschrieben sie bei Atlanta Records einen mit 200 000$ dotierten Vertrag, und prompt erschien nicht einmal ein Jahr nach Gründung das erste Album, „Led Zeppelin“. Darauf sind mit „Good Times, Bad Times“ und „Communication Breakdown“ zwei typische Led Zeppelin-Stücke enthalten. Die Mischung aus kräftigem Folk, Blues und Rock erreichte jedoch niemals die Charts. Während sie fleißig tourten, arbeiteten sie gleichzeitig noch am Nachfolger, „Led Zeppelin II“, welcher auch noch im selber Jahr auf den Markt kam. Und mit „Whole Lotta Love“ errangen sie auch den vierten Platz in den amerikanischen Billboardcharts. Obwohl sie von den Kritikern gehasst und von den Radiosendern ignoriert wurden, hatten sie sowohl mit den Platten als auch live einen riesen Erfolg.
Sie sprachen einer ganzen Generation förmlich aus dem Herzen. Nachdem 1980 ihr Drummer John Bonham im Alter von 32 Jahren an seinem eigenen Erbrochenem erstickte wuchs die Legende um LED ZEPPELIN nur weiter. Dies lag zum einem an vielen, geplanten Releases von Albem, zudem aber auch von hunderten Bands, welche sich durch LED ZEPPELIN inspirieren ließen. Versuche die Band zu reformieren scheiterten zunächst kläglich, erst 94 gelang es mit Page & Plant „Unledded“. Danach folgte eine gut besuchte Welttournee. 1997 folgte noch „BBC Sessions“ und 2003 als letztes die Live-CD „How The West Was Won“, welche sofort an die Spitze der US-Charts schoss.
(Musikbeispiele: Communication Breakdown, Bring It On Home)
Ein Jahr nach ZEPPELIN fingen vier Leute an Grundsteine für die spätere Rock- und Metalwelt zu legen: BLACK SABBATH entsteht im englischen Birmingham. Bereits 1960 spielten alle Bandmitglieder in einzelnen Bands, den wirklichen Erfolg hatte aber keiner. Schließlich kamen die einstigen Konkurrenten um Sänger Ozzy Osbourne, Gitarrist Tony Iommi, Bassist Geezer Buttler und Drummer Bill Ward dann doch zusammen. Zuerst heißt man noch schlicht EARTH, doch der zweite Song gibt den neuen und endgültigen Bandnamen. Was folgen sind Ausflüge nach Hamburg und Wien, wo sie erste Auslandserfahrung sammeln. Obwohl das Debutalbum „Black Sabbath“ und deren Songs von den Radios ignoriert werden und Auftritte Mangelware sind, bleibt das Album fünf Monate lang in den Charts.
Noch voll im Erfolg, planen sie erste Touren in den USA. Doch als eine Charles Manson-Sekte 1969 die schwangere Sharon Tate ermorden, gelten sie als Handlanger Satans und die Tour wird verschoben. Um nicht wieder mit mordeslustigen Banden in Verbindung gebracht zu werden, nimmt man am nächsten Album zwei Namensänderungen vor. Zu den Aufnahmen von „Volume 4“ 1972 setzten sie sich ins sonnige Kalifornien ab. Das Ergebnis am Ende: 65.000 Dollar Ausgaben für die Produktion, und 75.
000 Dollar Ausgaben für Kokain. Durch diesen Drogenkonsum, Management Probleme und Schreibblockaden erleben sie Mitte der 70er ein Tief. Zwar beweisen sie mit „Sabotage“ noch alte Klasse, die zwei Folgealben können jedoch nicht mehr überzeugen. 1976, mitten im Start der englischen Punkbewegung um die Sex Pistols, wird es leiser um BLACK SABBATH und Konsorten wie LED ZEPPELIN. 79 verzieht sich Osbourne ins Studio um sein erstes Soloalbum aufzunehmen, mit welchem er zur alten Kreativität zurückfindet. Die anderen drei holen sich jedoch ex-RAINBOW-Sänger Ronnie James Dio als Ozzy-Ersatz ins Boot.
Was anfangs niemand für möglich gehalten hat, wird jedoch wahr: mit den drei Alben um Dio schaffen sie es zu altem Erfolg zurück. Doch Dio wollte nicht mehr, so wurde ex-DEEP PURPLE-Frontmann Ian Gillian einberufen. Dies erweist sich jedoch auf der folgende Tour als Flop. 1989 ist Iommi das einzig verbliebene Ur-Bandmitglied. Zusammen mit Tony Martin bringt er „Headless Cross“ heraus, an welchem auch ein QUEEN- und WHITESNAKE-Mitglied beteiligt sind. Nach einer Rückkehr von Dio 92 darf jedoch Martin wieder als Sänger auftreten.
Die beiden erscheinenden Alben gehören jedoch zu den schlechtesten ohne Osbourne. Bis 1997 ist es ruhig, dann entlässt Iommi alle Mitglieder und holt sich seine alten drei Kollegen zurück. Die beiden Auftritte waren wohl die letzten in Originalbesetzung.
(Musikbeispiel: Paranoid)
Neben LED ZEPPELIN kam Ende der 60er auch DEEP PURPLE zum Vorschein. Man kann sie ebenfalls als Mitgründer des Genres bezeichnen. Mit ihrem „Smoke On The Water“, welches sie im Keller ihres Hotels aufnahmen, schufen sie zugleich auch eine Hard Rock-Hymne.
Mit anderen Hard Rock-Bands haben DEEP PURPLE jedoch fast nichts zu gemeinsam. Einerseits, weil ihre Musik eher im Klassik als im Blues wurzelt, anderseits, weil die Orgel wesentlicher Bestandteil ihrer Stücke ist. Mit ihrem Debütalbum „Shades Of Deep Purple“ feierten sie auch direkt ihren ersten Erfolg. Ihr gecovertes „Hush“ landete prompt auf Platz fünf in den US-Charts. Aber erst mit „April“ aus dem dritten Album „Deep Purple“ setzten sie die Weichen für ihre Zukunft. Mit ihrer Kombination aus druckvollen harten Klängen und bis dahin in der Rockmusik unüblichen Tonleitern machten sie sich auch live einen Namen.
Vor allem Mitgründer und Orgelspieler Jon Lord entwickelt die Verbindung zwischen Rock und Klassik weiter. Die Erstaufführung seines „Concerto For Group And Orchestra“ mit dem London Philharmonic Orchestra in der Royal Albert Hall gründete nicht nur ein neues Genre; es ist auch der erste Auftritt der bekanntesten Purple-Lineup. Mit den drei folgenden Studioalben verschaffen ihnen den endgültigen und weltweiten Durchbruch. „Fireball“ und „Machine Head“ erreichen die Spitze der englischen Charts, mit den Liedern „Child In Time“, „Highway Star“, „Speed King“ und „Smoke On The Water“ enthalten sie zudem die besten Stücke der Band in ihrer kreativ fruchtbarsten Phase. Davon zeugt das 72er Livealbum „Made In Japan“, in der die Zusammenarbeit zwischen der kräftigen Stimme von Sänger Ian Gillan, der Rythmusgruppe Ian Paice (Schlagzeug) und Bassist Roger Glover sowie den Meistern Lord und Blackmore ihren Höhepunkt erreicht. Im Jahre 1973 verlassen die beiden Streithähne Gillan und Blackmore nach Gillans Auftritt in der Verfilmung von Adrew Lloyd Webbers Musical „Jesus Crist Superstar“ und der mäßigen LP „Who Do We Think We Are“ die Band.
An ihre Stelle treten Glenn Hughes und David Coverdale. Nach den 1974 erscheinenden Alben „Burn“ und „Stormbringer“, welche es beide in die Top Ten schaffen, steigt Blackmore aus um sich der Band RAINBOW anzuwenden. Sein Nachfolgegitarrist Tommy Bolin kommt nicht einmal annährend an seinen Vorgänger heran und DEEP PURPLE lösen sich nach einem enttäuschenden „Come Taste The Band“ 1975 auf. Wenig später stirbt Bolin an einer Überdosis Drogen. Bis 1984 verteilten sich die noch-Bandmitglieder an verschiedenen Soloprojekten und anderen Bands, wie zum Beispiel BLACK SABBATH oder WHITESNAKE, dann kamen die „Mark II“, so nannte man die die bekannteste Purple-Formation, überraschend wieder zusammen. Das Ergebnis sind nicht nur zwei gelungene Alben, sondern auch eine ausgiebige Welttournee im Jahre 88.
Dann verließ Gillan jedoch erneut die Band und wurde durch Ex-RAINBOW-Frontmann Joe Lynn Turner ersetzt. Als sie 93 „The Battle Rages On…“ aufnehmen, ist Gillan für kurze Zeit wieder dabei, verlässt jedoch zum dritten Male die Band. Während der anschließenden Welttournee bricht durch Blackmore ein Streit aus und er verlässt vorläufig die Band und wird vorerst durch Joe Satriani ersetzt. Da Blackmore nun weg war, kam Gillan wieder in die Band. Von 98 an tourten sie wieder durch die Welt und im Jahr 2000 entstand eine Neuaufführung des „Concerto For Group And Orchestra“. Kurze Zeit später steigt Ian Lord aus.
Sein Ersatz-Keyboarder ist Don Airey, welcher schon für RAINBOW und OZZY OSBOURNE klimperte. Im August diesen Jahres erschien das vorerst letzte Kapitel von DEEP PURPLE, „Bananas“.
(Musikbeispiel: Smoke On The Water)
Knappe fünf Jahre nach LED ZEPPELIN sorgte eine neue Band für Furore, es war eine australische Gruppe die auf den Namen AC/DC (englische Abkürzung für Alternative Current/Direct Current; d.h. Gleichstrom/Wechselstrom) hörte. Und dass sie musikalische Geschichte schreiben werden, war praktisch schon vorprogrammiert.
Zunächst traten sie mit einem Lineup auf, welches zunächst keinen großen Erfolg hatte. Erst mit dem neuen Sänger, Ronal Belford „Bon“ Scott, ging es aufwärts. Dieser wurde durch seinen Lebensstil und seine zweideutigen Texte zu einer Legende. Ab ins Studio nahmen sie das Bahnbrechende „High Voltage“ auf. Auf dieser Platte fand man puren Rock’n’Roll. Über den rotzigen Gitarren mit einer druckvollen Rhythmus Gruppe schmierte Scott seinen grandios verrauchten Gesang.
Jedoch waren sie mit ihren Texten über Weiber, Suff und Drogen der konservativen Gesellschaft ein Dorn im Auge und hatten oft mit Auftrittsverboten zu kämpfen. Aber nichtsdestotrotz zogen sie durch das land und rockten jede noch so kleine Hütte und wurden bekannter. Später wurden sie auch Support-Bands von LOU REED und DEEP PURPLE. Mit letzterer Band lieferten sie sich auf der Bühne eine handfeste Schlägerei – und 20.000 Menschen sahen zu. Im Jahre 1976 spielten sie unter neuer Besetzung den Hit „TNT“ ein, welcher sofort auf den zweiten Chartplatz schießt.
Durch den höheren Bekanntheitsgrad klingeln immer mehr Platten Labels an, jedoch entscheiden sie sich, wie damals auch LED ZEPPELIN, für Atlanta Records. Das erste in Deutschland erhältliche Album heißt „High Voltage“, und ist eine Mischung aus den ersten beiden australischen Platten. Fast zur gleichen Zeit touren sie auch zum ersten Mal durch Europa und werden von der Presse witzigerweise als Punk-Band betitelt. Doch mit dem folgenden „Dirty Deeds Done Dirt Cheap“ gehörten sie weltweit zu den ganz großen im Business. 1977, drei Jahre nach Bandgründung, flog Sänger David Evans aus der Band und wurde durch Cliff Williams ersetzt. Nach großen Erfolgen mit den Singles „Let There Be Rock“ und „Powerage“ und dem Livealbum „If You Want Blood – You’ve Got It“ legte die Band ihre erste kleine Pause ein.
Nach zwei Jahren beginnen sie dann in den Londoner Rounhouse Studios mit den Aufnahmen zu „Highway To Hell“, welches ihnen endgültig den Weg zum Olymp der Rockstars frei machte. Der Ruhm hatte jedoch auch seine Schattenseiten. Bon Scott, welcher keine Whisky-Flasche unangerührt lies, starb ein Jahr nach den „Highway To Hell“-Aufahmen in London an seinem eigenen Erbrochenen. Schon knapp zwei Wochen später wurde der Ex-GEORDIE-Frontmann Brian Johnson als Nachfolger vorgestellt, und schon wenige Tage später beginnt man im Studio mit dem Einspielen zu „Back In Black“, welches fast ein Tribut-Album an den verstorbenen Sänger darstellt. Trotz verachtender Kritik der Presse mutierte die Scheibe zu einem Megaseller. Brian Johnson hatte jedoch lange mit dem Schatten seines Vorgängers zu kämpfen, bis er von den Fans akzeptiert wurde.
Nach diesem Riesenerfolg war jedoch erst einmal Ebbe. Fast 10 Jahre lang hatten sie einen Flop nach dem anderen. Doch eine Top-Band wie AC/DC konnte dieses nichts anhaben. 1990 starteten sie mit „The Razor’s Edge“ eine Turbo und waren mit der Single „Thunderstruck“ wieder hip. Was folgte waren viele Tourneen und drei weitere Alben. Das letzte erschien 97 unter dem Namen „Bonfire“.
(Musikbeispiele: Thunderstruck, T.N.T.)
Anfang 1970 wurde eine Band ins Leben gerufen, die den Hard Rock nicht unberührt lassen wollten. 74 erscheint dass erste Album, „Rocka Rolla“, einer Band namens JUDAS PRIEST. Heutzutage bezeichnet man sie zusammen mit IRON MAIDEN und SAXON als Speerspitze der New Wave Of British Heavy Metal.
Zunächst waren sie jedoch noch zurückhaltend und nicht aufsehen erregend. Das änderte sich aber schlagartig mit „Sin After Sin“, ihre erste echte Metal-Scheibe. Es folgen Auftritte mit AC/DC, KISS und LED ZEPPELIN. Anfang der Achtziger verschaffen sie sich mit „Breaking The Law“ und „Metal Gods“, welche beide auf dem Album „British Steel“ zu finden sind, einen Namen in der Szene welcher noch bis heute hält. Als beste Platte gilt das ’84 erschienene „Defenders of the Faith“-Album. Als sie dann angefangen mit dem Lied „Turbo“ ihren Stil wechseln wollten, stießen sie jedoch auf Proteste der Fans.
Ihr „Ra mit Down“-„Versöhnungsalbum“ an die Fans 88 floppte jedoch tierisch und gilt als Tiefpunkt der Karriere. Zwei Jahre später erscheint jedoch „Painkiller“, welches starke Powermetal-Einflüsse hat, und alles ist wieder im Lot. 1992 steig überraschend Frontmann Rob Halford aus, um sich der Band FIGHT zu widmen. Schnell wird mit dem eingefleischten PRIEST-Fan Tim Owens ein würdiger Nachfolger gefunden. 1998 erscheint sein erstes Album, „Jugulator“, welchem die gleichnamige Welttournee folgt. 2001 erscheint „Demolition“ und der Film „Rock Star“, welcher auf der Story des Albums aufbaut.
(Musikbeispiele: Breaking The Law, Living After Midnight)
Im gleichen Jahr wie JUDAS PRIEST kam eine neue, unbekannte und geheimnisvolle Band zur Welt: KISS. Markenzeichen waren die geschminkten Gesichter von Leadsänger und -gitarrist Paul Stanley, Rythmusgitarrist Ace Frehley, Drummer Peter Criss und die operativ verlängerte Zunge von Bassist Gene Simmons. Gesungen hat jedoch jedes Mitglied. 1973 erschien ihr Debütalbum „Kiss“, und prompt betitelten die Zeitungen sie als Söhne von ALICE COOPER, mit welchem sie jedoch bis auf die Maskierung nichts gemeinsam hatten. 1975 nimmt das Quartett eine Live-Doppel- LP namens „Alive“ auf, welche alleine in den USA über 4 Million mal verkauft wurde, und somit bis heute die meistverkaufte Live-Doppel-LP aller Zeiten ist. Ein Jahr später folgen die ersten Tourneen und Alben außerhalb Europas.
„Destroyer“, welches Titel wie „Detroit Rock City“, „Shout It Out Loud“ und „God Of Thunder” beinhaltet, wird von vielen Fans als bestes Album von Kiss bezeichnet. Was folgt ist ein bisher nie da gewesenes Ereignis: KISS und Marvel Comics bringen zwei KISS-Comics auf den Markt. Die rote Farbe darin beinhaltet das Blut aller vier Mitglieder. Kurz danach begnügen sie sich einer Auszeit und jeder bastelt an seinem eigenen Soloalbum. Alle erscheinen am selben Tag, den richtigen Erfolg hatte jedoch nur Gene Simmons. 1979 gilt als DAS Jahr von KISS.
Ihr „I Was Made For Lovin You“ vom Album „Dynasty“ blockiert wochenlang die Nummer eins zahlreicher Charts. Unter den Fans gilt dieser Song jedoch als einer der schlechtesten, da er fast ausschließlich in Discos gespielt wird. Der erste der dem Druck des Erfolges nicht mehr standhalten kann, ist Drummer Peter Criss, welcher 1980 aufgrund seines Drogenkonsums durch Eric Carr ersetzt wird. Zur gleichen Zeit erlebt die Band mit „(Music From) The Elder“ ihren musikalischen Tiefpunkt. Kurz nach Erscheinen wird Leadgitarrist Ace Frehley durch Vinnie Vincent ersetzt. Auf ihrem 83 erscheinenden „Lick It Up“-Album sind sie das erste Mal ohne Make Up zu sehen.
Danach wird Vincent durch Mark St. John ersetzt, der muss aber schon im Jahre 84 wieder weichen, diesmal Bruce Kulick. Ende ’91 stirbt Drummer Eric Carr an Krebs und wird durch Eric Singer ersetzt. Zum 20sten Jubiläum 1993 erscheint das Buch KISSTORY, welches auf über 400 Seiten den Aufstieg des KISS-Imperiums beschreibt. Zwei Jahre später treten sie in Australien beim legendären MTV Unplugged auf. Für fünf Nummern kommen sogar Peter Criss und Ace Frehley auf die Bühne.
Da die Rufe nach einer weiteren Tour immer lauter werden, geben Gene und Paul 1996 auf einem Flugzeugträger den Start der Reunion-Tour bekannt. Da KISS noch lange nicht fertig ist, folgt die Lost Cities-Tournee. Ende 1998 erscheint letztendlich „Psyscho Circus“, welches den selben Titel wie einige KISS-Comics trägt. Die Psyscho Circus-Tour ist einmalig: Vor dem Konzert werden 3d-Brillen verteilt, und auf der Bühne machen viele bemerkenswerte 3d-Effekte auf sich aufmerksam. Später lockt KISS Besucher mit der Farewell-Tour (z. d.
Abschiedstour) Besucher in die Stadien. Schluss ist aber noch lange nicht: Im Sommer 2003 fand in Melbourne zusammen mit dem Melbourne Symphony Orchestra ein Konzert statt und derzeit Touren sie zusammen mit Aerosmith auf der World Domination Tour umher.
(Musikbeispiele: Jet Me Go Rock’n Roll, Domino)
Die letzte Gruppe die aus dem Boden sprieß und man noch am ehesten als Hard Rock-Band bezeichnen kann ist GUNS ’N’ ROSES. Hervorgegangen sind sie aus den Bands L.A. GUNS und HOLLYWOOD ROSES (daher auch der Name), in welchen Sänger Bill Bailey (später bekannt als Axl Rose) und Gittarist Izzy Stradlin Banderfahrung gesammelt hatten.
Später stießen noch Slash, Bassist Duff McKagen, welcher angeblich 133 Autos gestohlen hat, und Drummer Steve Adler hinzu. In dieser Besetzung kam 1985 ihre Debut-EP mit dem verwirrenden Namen „Live ?!*@ Live A Suicide“ auf den Markt. Frisch unter Plattenvertrag erschien 1987 „Appetite For Destruction“ die erste LP, welche auch direkt Charterfolg verbuchen konnte. Geschichten über Drogenmissbrauch und gewalttätige Auseinandersetzungen kratzten am Image der Band. Mit den zwei Alben „Use Your Illusion I“ und „Use Your Illusion II“ von 1991 schafften sie jedoch zu altem Ruhm zurück. Mit einer 24-monatigen Tour schafften sie sogar die bis dahin längste aller Zeiten.
Dann wurde es jedoch seltsam ruhig. Zwar folgte mit „The Spaghetti Incident?“ ein Album voller alter Punkcover, doch die Mitglieder arbeiteten lieber an Soloalben. 1999 meldete sich Axl Rose jedoch mit neuen Gesichern zurück. Immer wieder plante man Konzerte, aufgetreten sind sie jedoch bis heute noch nicht.
(Musikbeispiele: Back Off Bitch, Dead Horse)
Quellen: www.laut.
de, https://web.utanet.at/jentschi/Biographies/KissBiografie.htm, www.allmusic.com
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