Uli breunig, 8a
Entwicklung und Bau der Violenfamilie
Bei den Streichinstrumenten wird die Saite mit einem Bogen gestrichen. Um eine möglichst gute Reibung zwischen Bogen und Saite zu erzielen, müssen die Haare vor dem spielen mit Kolophonium (Edelharz) eingestrichen werden. Die Tonhöhe der einzelnen Saiten wird durch aufsetzen der einzelnen Finger (Verkürzung der Saite) verändert. Durch das Vibrato wird der Ton lebendig. Mit verschiedenen Methoden der Bogenführung werden allerlei Effekte erzielt (z.B.
martellato = gehämmert; tremolo = rasches Hin- und Herstreichen, col legno = mit der hölzernen Seite des Bogens). Durch das Aufsetzen eines Dämpfers auf den Steg (con Sordino) wirkt der Ton verschleiert. Einen gitarreähnlichen Effekt ergibt das Anzupfen einer Saite, das man Pizzicato (pizz.) nennt.
Die Saite allein könnte man kaum hören. Das eigentlich abstrahlende Element ist das Korpus; es führt die erzwungene Schwingung aus, die ihm von der Saite über den Steg und den Stimmstock übertragen wird.
Die Violenfamilie besteht aus den Saiten, die über den Steg gespannt sind. Auf der einen Seite sind sie am Saitenhalter befestigt, auf der anderen verlaufen sie über das Griffbrett (Ebenholz), welches am Hals befestigt ist, zur Schnecke (Buchsbaum), wo die Wirbel im Wirbelkasten sind.
Die Decke ist aus Fichtenholz. An ihrer Unterseite ist der Baßbalken angeleimt, der die Schwingungen weiterleitet. Der Stimmstock verbindet Decke mit Boden und leitet dadurch die Schwingungen an diesen weiter. Zarge und Boden sind aus Ahornholz.
In der Decke sind die f-Löcher, die auch für eine bessere Schallabstrahlung sorgen.
Die Violine (Geige) entstand Ende des 16. Jarhunderts. Sie hat ihre Form im wesentlichen bis heute beibehalten. Seit der Mitte des 17.Jahrhunderts spielt sie in der Instrumentalmusik eine führende Rolle.
Die Kunst des Geigenbgaues entffaltete sich besonders in Italien im 17. und 18. Jahrhundert. (Stradivari) Auch im deutschen Sprachraum gab es hervorragende Meister, wie die Familie Klotz im Mittenwald, Jakob Stainer in Absam in Tirol und die Wiener Geigenbauer. Die Violine ist in Quinten gestimmt (g-d‘-a‘-e‘‘) und wird im Violinschlüssel notiert.
Die Viola (Bratsche) ist das Alt – Instrument der Streicherfamilie; sie ist etwas größer und um eine Quint tiefer gestimmt als die Violine (c-g-d‘-a‘).
Die Notation erfolgt im Altschlüssel.
Das Violoncello (Cello) ist das Tenor – Baßinstrument; es wird mit einem Stachel auf dem Boden aufgesetzt und zwischen den Knien gehalten. Die Saiten klingen eine Oktav tiefer als die der Viola. (C-G-d-a) Die Notation erfolgt im Baßschlüssel, in hohen Lagen im Tenor- oder Violinschlüssel.
Der Kontrabaß ist als Nachfahre der Gambenfamilie nicht in Quinten sondern in Quarten gestimmt: E1-A1-D-G. Der Klang ist eine Oktav tiefer als die Notation.
Besonders wirkungsvoll ist das Pizzicato des Kontrabasses, das vorwiegend im Jazz angewendet wird.
Eine zentrale Stellung im geschichtlichen Werdegang der Streichinstrumente nimmt die Viola da gamba (ital. gamba = Bein) ein. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde die Viola da gamba in mehreren Größen als „Familie“ gebaut.
Im Unterschied zu den Violininstrumenten, die Ende des 15. Jahrhunderts entstanden, Besitzen die Gamben in der Regel 6 über Bünde laufende Saiten in Quart und Terzstimmung, ihr Schallkörper hat einen flachen Boden, abfallende „Schultern“, hohe Zargen und Schallöcher in C – Form.
Bevorzugte Verwendung fanden die Gamben im frühbürgerlichen England des 17. Jahrhunderts. Als Solo – Instrument wurde die Tenor – Gambe noch bis Ende des 18. Jahrhunderts gebraucht; ihre Funktion übernahm dann das ausdrucksstärkere Violoncello.
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