Musik der naturvölker
Musik der Naturvölker
Naturvölker leben meist als Nomaden, sie sind Fischer, Jäger, Sammler und Hirten, oder sie sind sesshafte Bauern. Immer steht ihr Leben im Einklang mit der Natur. Sie haben keine schriftliche Überlieferung. Ihre Bräuche, Religion und Musik werden mündlich von Generation zu Generation weitergegeben.
Mittler zwischen Menschen und Geistern ist der Schamane; er ist Zauberpriester, Medizinmann, Musiker, Vorsänger, Tänzer, oft auch bildender Künstler in einem. Musik, Tanz und Trance zählen zu seinen wichtigsten Arbeitstechniken.
, Höhlenbilder haben eine ähnliche Aufgabe: Ziele, die gedanklich schon erreicht sind, sollen für immer festgehalten werden. Die Genauigkeit einer Darstellung ist die Vorraussetzung der Wirkung eines „Zaubers“, ebenso wie die Hervorbringung bestimmter Rhythmen und Klangfarben. Klänge sind die Schlüssel zu den Seelen, zur Macht über die Natur.
Bei den Senoi, einer nur teilweise sesshaften Volksgruppe auf der südasiatischen Halbinsel Malakka, singt und trommelt sich der Schamane in stundenlangen Ritualen in Trance. Eine wichtige Rolle spielt dabei der einförmige Rhythmus, den er mit einer schlangenhautbespannten Trommel ausführt. Der Schamane trommelt sich so auf einer symbolischen Achse des Kosmos in Trance.
Die Seele des Schamanen kann nun den Körper verlassen, in den Himmel aufsteigen und die Götter in das Dorf lassen.
Danach folgt ein Ritual wobei die Tänzer als Trank für die Götter kochendes Wasser trinken, ohne sich dabei zu verletze. Musikalisch handelt es sich um einen responsorischen Wechselgang zwischen Schamanen (Vorsänger) und Chor. Dazu schlagen Frauen mit auf den Boden gestoßenen Bambusrohren einen einfachen Rhythmus, an dem sich auch ein Gong und eine Trommel beteiligen. In Trance singt der Schamane von seiner Unterredung mit den Göttern. Auf der Grundlage eines einfachen melodischen Modells werden Text und Melodie improvisatorisch variiert.
Die Musikausübung ist aber immer an bestimmte Anlässe gebunden, außerhalb der man oft nicht bereit ist, zu musizieren. Musikethnologen müssen also auf die richtigen Augenblicke warten.
Neben der kultisch gebundenen Musik kennen Naturvölker auch das erzählende Lied (Geschichte, Mythos), das Spottlied, das auf in der Gruppe bekannte Personen bezug nimmt, und den Tanz zur Unterhaltung. Aber viele dieser reinen „Unterhaltungstänze“ werden im Zusammenhang mit Festen um Hochzeit, Tod, Ernte usw. ausgeführt und haben, den Tänzern oft nicht mehr bewusst, kultische Wurzeln.
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