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  Von den vorläufern bis zum barock

I Von den Vorläufern bis zum Barock (Chronik der Jahre 1500-1759)   Die Geschichte der Oper setzt mit dem Beginn des 17. Jahrhunderts beziehungsweise kurz vorher ein. Wesentliches Merkmal der Oper ist die Musik im unmittelbaren Bühnengeschehen. Die Musik soll den dramatischen Handlungsablauf charakterisieren und vorantreiben. Das antike Drama der Griechen kann noch nicht als Vorläufer der Oper betrachtet werden, da hier das gesprochene Wort im Vordergrund steht, wenngleich dem Chor gewisse musikalische Funktionen zukommen. Allgemein gilt Iacopo Peris „Dafne“ (1598) als erste „richtige“ Oper in der Musikgeschichte.

  Wichtig für die spätere Entstehung der Oper ist das Mittelalter mit seinen geistlichen und weltlichen Spielen. Im 9. Jahrhundert wurde die europäische Musik durch die Einführung der Mehrstimmigkeit immer dominanter. Instrumentales Spiel und Singstimmen wirkten zusammen. Der Theologe Isidor von Sevilla (um 570-636) hat zahlreiche Kapitel über die Ars musica im allgemeinen, über den Cantor im besonderen und über andere musikalische Themen verfasst. Er wird daher immer wieder als Schöpfer einer musikalischen Gesamtschau angesehen.

Was in den Schriften des Isidor von Sevilla als theoretische Grundlage künstlerischen Schaffens festgehalten ist, vollzog sich in der politischen Realität des gesamten abendländischen Raumes. Man wollte eine Einheit des christlichen Abendlandes. Die Durchführung war aber nicht sehr erfolgreich, es kam zu schweren Auseinandersetzungen zwischen geistlicher und weltlicher Macht. Entsprechend der Einteilung in einen geistlichen und wirtschaftlichen Bereich entwickelte sich auch die Musik in zwei von einander getrennte Richtungen, die sich im Hoch- und Spätmittelalter unverkennbar auseinander bewegten. Zu dieser Zeit entstanden auch die liturgischen Dramen und Mysterienspiele, die zunächst Teile der Auferstehungsgeschichte im Rahmen des Gottesdienstes szenisch darstellten. Im Laufe der Entwicklung verselbständigten sie sich zu den geistlichen Spielen.

Vor allem in Italien und Frankreich nahmen sie bald den Charakter großer volkstümlicher Veranstaltungen an. Bald wurden religiöse Themen zugunsten allgemeiner Handlungselemente reduziert. Damit wurden erstmals Vorstufen der Oper des späten 16. Jahrhunderts erkennbar. In der Renaissance finden sich bereits Musikstücke zur Umrahmung der Auftritte von Hauptfiguren. Unmittelbar in Zusammenhang mit der Entstehung der Oper , stehen die sogenannten Intermedien oder Intermezzi (Zwischenspiele).

Sie haben die Aufgabe den Inhalt der Stücke aufzulockern. Sie konnten gesungen oder nur auf Instrumenten gespielt werden. Entstanden waren sie in Italien (15. Jahrhundert), im 16. Jahrhundert erweckten sie beim Publikum ein so starkes Interesse, dass die ernsten Stücke, zu deren Auflockerung sie dienen sollten, allmählich bedeutungslos wurden. Mit dem Beginn des 17.

Jahrhunderts wandelten sich Intermedien zu „kleinen Opern“, die zwischen die Akte eines Dramas eingeschoben wurden. Beispiele sind Domenico Bellis „Orfeo dolente“ (Der traurige Orpheus; 1616) und Ottavio Vernizzis „Ulisse e Circe“ (1619).   I 1 Iacopo Peri- Schöpfer der modernen Oper In Italien hatte sich bereits um 1775 in Florenz die Camarata gebildet, eine Vereinigung der führenden Musiker, Philosophen und anderer geistiger Häupter der Stadt, die regelmäßig Zusammenkünfte abhielten und das Geistesleben beeinflußten. Die Wiedereinführung der antiken Monodie (Einstimmigkeit) wurde gefördert, um die dramatische Kraft des antiken Dramas auf die neue Musik zu übertragen. Der sogenannte „STILE RECITATIVO“ entstand. Nun konnten musikalische Emotionen in die Reden der Bühnenfiguren eingebracht werden- das Rezitativ war geboren.

Die ersten Opernkomponisten der neuen Form waren Iacopo Peri (1561-1633) und Giulio Caccini (1550-1618). Peris „Dafne“ , von der nur Teile erhalten sind, war das erste dieser florentinischen Opernwerke, es wurde 1598 während des Karnevals uraufgeführt und markiert den Beginn der Oper im heutigen Sinne. Mit der Oper setzt sich auch in Deutschland der Brauch durch, Festlichkeiten in Adelskreisen durch die Aufführung musikalischer Werke zu bereichern. „Dafne“ von Schütz ist die erste deutsche Oper. Es ist der Versuch, die florentinische Oper auch in den deutschen Raum zu übertragen. Allmählich fand die volkstümliche, frische Art der italienischen Musik immer mehr Anklang .

1752 entstand mit Jean- Jacques Rousseaus „Le Devin du village“ (Der Dorfwahrsager) eine eigenständige heitere Oper in Frankreich. Mit diesem Werk begründet der Schriftsteller und Philosoph in Frankreich die Opera comique.   I 2 Claudio Monteverdi Der neue Stil wurde insbesondere durch CLAUDIO MONTEVERDI (1567-1643) weiterentwickelt. Monteverdi erhielt schon früh Gesangs-, Kompositions- und Instrumentalunterricht. 1582 erschienen seine ersten Kompositionen. Er verfeinerte die Melodie und Harmonik, sodass ein „STILE RAPPRESENTATIVO“ entstand.


Er vergrößerte die Orchesterbesetzung, differenzierte die Chorsätze, hob einzelne Instrumente hervor und erzielte Klangfarben neuer Art, die unmittelbar das Handlungsgeschehen charakterisieren und das Bühnenwerk deutlich belebten. Sein 1607 in Mantua uraufgeführter „Orfeo“ vereinigte alle diese neuen Vorzüge in sich und wurde zum Höhepunkt der barocken Oper. Diese Oper war zur Aufführung im Kennerkreis der Accademia degli invaghiti gedacht, einer Institution vergleichbar der Camerata in Florenz. Da der Erfolg sehr groß war, wiederholte man die Oper auch öffentlich. Monteverdi bricht die Textebene des Dramas auf und lässt seine Helden allein durch musikalische Mittel „sprechen“. In Rom entstanden nebeneinander die geistliche und die weltliche Oper, die voneinander durch die Auswahl der Themen deutliche abgegrenzt waren.

Während die weltliche Oper hauptsächlich Begebenheiten aus der griechischen Mythologie behandelte, blieben religiöse Themen und Heiligenlegenden der geistlichen Oper vorbehalten, neben die noch das Oratorium als weitere musikalische Großform trat. Oratorien wurden auch öffentlich aufgeführt, während alle Opern nur in den Palazzi des Adels und der hohen Geistlichkeit aufgeführt wurden. Dies wurde erst geändert, als 1652 in Rom das erste öffentliche Theater eingerichtet wurde. Einer der wichtigsten Vertreter der römischen geistlichen und weltlichen Opernkunst war Stefano Landi (um 1590-1639). Von ihm ist vor allem die geistliche Oper „Il Sant Àlessio“ (1632) zu nennen. Dieses Werk wird bis heute immer wieder aufgeführt und war unter anderem 1977 und 1978 bei den Salzburger Festspielen sehr erfolgreich.

Unter Landis weltlichen Opern ist das Werk „La morte d`Orfeo“ zu erwähnen. Charakteristisch für die römische Schule der barocken Opernkunst sind in weiterer Folge Ausbildung arienähnlicher Formen für die Solosänger; lockere Rezitative, sowie ausdrucksvolle Chorsätze.   I 3 Der Weg in die Öffentlichkeit Ausserdem wurde mit der Oper „Andromeda“ von Benedetto Ferrari und Francesco Manelli in Venedig im Jahr 1637 das Teatro San Cassiano als erstes öffentliches Opernhaus eröffnet. Damit wurde die Aufführung von Opern aus den Palästen des geistlichen und weltlichen Adels in die Öffentlichkeit verlagert. Die Handlungen der Oper wurden zusehends komplizierter; es gab Maskierungen, Verwechslungen, Intrigenspiele und Hinweise auf aktuelle gesellschaftliche und politische Ereignisse. In Neapel war Francesco Provenzale erfolgreich.

(um 1627-1704). Sein Verdienst ist es, altes neapolitanisches Volksliedgut in die Oper eingeführt zu haben. Nebenbei war auch der aus Palermo stammende Alessandro Scarlatti (1660-1725) sehr bekannt. Er führte die dreiteilige Sinfonia in die neapolitanische Oper ein. Je weiter sich die Barockoper entwickelte- getragen von Namen wie Pietro Metastasio (1698-1782), Tommaso Traetta (1727-1779) ..

..- desto stärker wurde die Musik in die Handlung integriert. Höhepunkt dieser Entwicklung ist Mozarts „Don Giovanni“ (1787), dessen Bezeichnung als Dramma giocoso (wörtlich: lustiges Drama) kennzeichnend für diese Richtung ist.  1 4 Die opera comique (bürgerliches Musiktheater)- Entwicklung der Oper in Frankreich  Der Erfolg der italienischen Oper in Paris ab 1640 regte einheimische Musiker an , es den Italienern gleichzutun. 1650 erschien „Les Amours d`Apollon et de Daphne“ von Charles Assoucy.

Wichtiger war die 1671 aufgeführte Oper „Pormon“ von Robert Cambert ( um 1628-16777). Viele erfolgreiche französische Opern über Stoffe der griechischen Sagenwelt schrieb Giovanni Battista Lulli. Er stammt aus Florenz und soll der Sohn eines Müllers gewesen sein. Durch einen Mönch erhielt er seine erste musikalische Ausbildung. Aufgefallen ist er erstmals durch sein Violinspiel, dadurch kam er bald an den königlichen Hof und begann vorerst Ballettmusik zu komponieren. Zusammen mit Philippe Quinault schrieb er dann Opern wie zum Beispiel „Cadmus et Hermione“ (1673).

Merkmale der neuen französischen Oper sind die Einschränkung des Ziergesanges bei gleichzeitiger Ausweitung des Chors, der festlichen Aufmärsche und Tanzszenen, wodurch eine gewisse Annäherung an das höfische Ballett erzielt wurde. Jean- Philippe Rameau studierte die italienische Kompositionsweise. Seine Musik war insofern von Bedeutung, da sie durch neue harmonische Erfindungen gekennzeichnet war und er verstärkte die Rolle des Orchesters in der Oper. Neben der Tragedie lyrique entwickelte sich in Frankreich auch die Opera comique als „bürgerliches Musiktheater“. Die Einführung der italienischen Oper in Frankreich ging nicht ohne Widerstände vor sich. Anhänger der italienischen und Anhänger der französischen Oper hatten Auseinandersetzungen und es kam zum sogenannten Buffonistenstreit.

Die Opera comique in Frankreich entwickelte sich daher zur sogenannten „Revolutionsoper- oder Schreckensoper“, deren Handlung vielfach mit der Rettung einer Hauptperson vor den Schrecken der Französischen Revolution endete. Beethoven schuf mit seinem „Fidelio“ das Musterbeispiel einer solchen Schreckensoper.  I 5 Entwicklung der Oper in England Im 17. Jahrhundert war auch in England der italienische Einfluss auf die Entwicklung der Oper dominant. Daneben war es beliebt, Werke von William Shakespeare und anderen britischen Autoren zu bearbeiten und mit musikalischen Einlagen auszustatten. Dafür erfand man den Namen „English Opera“.

Der erste Engländer, der Opern nach Art des italienischen Grundmodells schuf, war Henry Purcell (1659-1695). Er ist Sohn einer Londoner Musikerfamilie und war schon als Elfjähriger Mitglied des Knabenchors der königlichen Kapelle und wirkte ab 1679 als Organist an der Westminster Abbey. Er erhielt den Ehrentitel „Orpheus Britannicus“. Purcell führte in seine Opern den machtvollen französischen Chor ein, entwickelte neue dramatische Akzente und schuf damit die Voraussetzungen für den Erfolg von Georg Friedrich Händel. (1685-1759). Händel ist Sohn eines Arztes.

Er begründete die Royal Academy of Music. Für dieses Institut komponierte er viele Opern im italienischen Stil. Sein erster Erfolg war „Rinaldo“ (1711). Die Texte von Nicolo Francesco Haym (1679-1729) für seine Opern haben dazu beigetragen, dass diese viel dramatischer und lebendiger wirkten als alle zuvor geschaffenen Werke. Die Parodie „The Beggar`s Opera“ spiegelte die Popularität der Händel- Opern wider, hatte für ihn allerdings verheerende Folgen. Das Publikum begeisterte sich dermaßen für den bösartigen Spott, dass es die seriöse Barockoper in der Folge nicht mehr ernst nahm und ignorierte.

Händels Akademie ging folglich zu Grunde. Händel hat trotzdem von Großbritannien aus das gesamte europäische Musikleben beeinflusst. I 6 Auf dem Weg zu einer deutschen Oper In Deutschland und Österreich war der italienische Einfluss im 17. Und 18. Jahrhundert wiederum sehr groß. Als erste deutsche Oper gilt die Vertonung des „Daphne“- Stoffes durch Heinrich Schütz (1585-1672), deren Noten allerdings verlorengegangen sind.

Man nennt daher die Oper „Seelewig“ (1644) von Sigmund Theophilus Staden (1607-1655) als erst erhaltene deutsche Oper. Namhafte Komponisten zu dieser Zeit waren außerdem Georg Philipp Telemann (1681-1767), der das Hamburger Musikleben entscheidend beeinflusste und Johann Mattheson (1681-1764), der unter anderem sechs Opern in deutscher Sprache schrieb.   I 7 Christoph Willibald Gluck Zum großen Reformer der Oper wurde CHRISTOPH WILLIBALD GLUCK, der es verstand die Oper zu modernisieren. Seine Musik weist eindeutig in die Richtung der deutschen Klassik und sogar der Romantik. Er schrieb, ähnlich wie Händel, einige Opernschlager wie „Orfeo ed Euridice“. Gluck wurde am 2.

Juli 1714 in Erasbach in der Oberpfalz geboren, wuchs in Böhmen auf und verließ 1731 sein Elternhaus, in dem sein wachsendes musikalisches Interesse nicht gefördert worden war. Bis 1745 brachte er acht Opern heraus. Er wanderte von Prag nach Wien, danach nach Italien, ließ sich 1752 aber dann endgültig in Wien nieder. Ab 1774 war er sogar als Kammerkomponist der deutschen Kaiserin Maria Theresia in fester Anstellung. Er starb am 15. November 1787 hochangesehen in Wien.

    II Die klassische Oper entsteht (Chronik der Jahre 1760-1819)   Mit dem Begriff Wiener Klassik verbinden sich in der Musik die Namen dreier Komponisten, von denen zwar keiner in Wien geboren ist, die sich aber erst dort künstlerisch entfalteten: Joseph Haydn (1732-1809), Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) und Ludwig van Beethoven (1770-1827). Neben diesen drei Personen verblassen alle anderen zeitgenössischen Komponisten zu fast vergessenen Randerscheinungen. Es gelang den drei Wiener Klassikern in der Oper, alle Stilelemente des Barock vom Singspiel über die italienische Opera seria, die französische Tragedie lyrique, die Opera buffa bis hin zur Opera comique dem Zeitgeschehen anzupassen und einen Übergang zur farbigsten Epoche der per, der Romantik, herzustellen. Bisher waren Musikproduktion und Ausübung an zum größten Teil an höfische Kreise, an geistlichen und weltlichen Adel gebunden. Durch den Niedergang der absolutistischen Systeme gelangte nun das Bürgertum zu wirtschaftlichem und auch gesellschaftlichem Ansehen. Das Kulturbedürfnis wurde größer und die Blütezeit der Hausmusik, öffentlicher Konzerte, des Musikverlagwesens, des modernen Instrumentenbaus und des regelmäßigen Musikunterrichts begann.

Haydn, Mozart und Beethoven begannen ihre Laufbahn in höfischer Sphäre, von der sie sich nur zögernd emanzipierten.   Haydn schrieb seine erste Oper 1751- „Der krumme Teufel“ dem eine Zweitfassung „Der neue krumme Teufel“ folgte. Seine erste bedeutende Oper war „Lo speziale“ (Der Apotheker; 1768).   Mozarts erster Opernversuch war im Jahre 1768- „Bastien und Bastienne“. Annähernd gleichzeitig entstand „La finta semplice“ (Die verstellte Einfalt), deren Aufführung durch Hofintrigen verhindert wurde. Weitere bekannte Opernwerke von Mozart sind: „Le nozze de Figaro“ (Die Hochzeit des Figaro), „Idomeneo“, „Don Giovanni“, „Cosi fan tutte“ (So tun es alle), „Die Zauberflöte“ Mozart führte die herkömmlichen Formen, Opera seria und Opera buffa sowie das Singspiel zur Vollendung.

  Beethoven schrieb nur eine einzige Oper,- „Fidelio“. Beethoven war kein „typischer“ Opernkomponist: Der Orchestersatz ist sinfonisch angelegt, die Singstimmen sind instrumental geführt, daher von größter Schwierigkeit. Es entfaltet sich eine Dramatik, die bei Haydn und Mozart noch undenkbar gewesen wäre.               III Das Zeitalter der Romantik (Chronik der Jahre 1820-1841)   In der Musik zeigte sich die Romantik zunächst in dem Bestreben, alle Arten der Kunst unter dem Primat der Musik zu verbinden. Die Oper nahm in diesem Zusammenhang einen besonderen Aufschwung. Entsprechend dem Wunsch, Emotionen musikalisch auszudrücken, kam es zur Verfeinerung und Ausweitung orchestraler Klangwirkungen, zu einer Erhöhung der Spannung im Harmonischen und zur Überwindung des strengen, vorgegebenen Rhythmus.

In der Folge waren Komponisten mehr als bisher bestrebt, musikalisches Volksgut in ihre Werke aufzunehmen. Es entwickelte sich eine Vielfalt romantischer Kompositionsrichtungen. Bei der Oper wirkten sich die Klangunterschiede am deutlichsten aus. In Italien dominierte die Singstimme, in Frankreich entwickelte sich die Oper zum Sentimentalen. Ihre Höhepunkte erreicht die romantische Oper im deutschen und italienischen Raum, wo zwei überragende Komponistenpersönlichkeiten heranwuchsen: Richard Wagner und Giuseppe Verdi, der die italienische Oper immens verfeinerte.   III 1 Die deutsche Romantik Der früheste Vertreter der deutschen Opernromantik war ein Dichter: E.

T.A. Hoffmann. Seine erfolgreichste Oper war „Undine“ (1816). 1881, 59 Jahre nach seinem Tod, wurde Hoffmann selbst zum Helden einer großen romantischen Oper- „Les Contes d`Hoffmann“ (Hoffmanns Erzählungen) von Jacques Offenbach.   Der sogenannte „Klassiker“ unter den deutschen Romantikern ist Carl Maria von Weber.

Seine Lebensstellung fand er als Leiter der Deutschen Oper am Hoftheater in Dresden, wo er seine drei großen Opern „Der Freischütz“, „Eurynathe“ und „Oberon, König der Elfen“ komponierte. Weber verstand es, die jeweilige Grundstimmung seiner Werke allein im Orchesterklang auszudrücken.   III 2 Von der Buffa zum Belcanto Im italienischen Raum wird der Übergang von der barocken Opera buffa zum Belcanto (in Italien gepflegte Gesangskunst) durch Domenico Cimarosa (1749-1801) bedeutend. Sein Hauptwerk „Il matrimonio segreto“ (Die heimliche Ehe) rief größte Begeisterung hervor und gilt als Vorstufe zum Werk des eigentlichen Belcanto- Schöpfers Gioaccino Rossini. III 3 Frankreichs Grand opera In Frankreich entwickelte sich die ernste und komische Oper weitgehend getrennt voneinander. Nur Auber gelang es, Beiträge für beide Gattungen zu liefern.

Er begründete die Urform der Grand opera. Vollendet wurde sie von Giacomo Meyerbeer. Sein Stil verband italienische, deutsche und französische Elemente. Werke waren unter anderem: „Robert le Diable“ (Robert, der Teufel), „Les Hugenots“ (Die Hugenotten) und „Le Prophete“ (Der Prophet).   Zu den romantischen Opernkomponisten Frankreichs zählt auch Charles Gounod (1818-1893). Mit „Faust“ und „Romeo et Juliette“ gelangen ihm zwei fantastische Opern.

  III 4 Volkstümliche Nationalopern Es gab eine Komponistengruppe (unter anderem war auch Modest Mussorgski-1839-1881- ein Mitglied dieser), die eine Ausbildung einer nationalen Oper ohne Fremdeinflüsse zum Ziel hatten. Von diesen Vorstellungen entfernte sich der bedeutendste unter den russischen Romantikern, Peter Tschaikowski (1840-1893). Sein Komponierstil vereint russisches mit französischer Eleganz. Ein romantischer Opernstil entwickelte sich auch im tschechischen Raum, wo Friedrich Smetana (1824-1848) und Antonin Dvorak (1841-1904) die Werke mit einem klangvolleren Stil bereicherten.     IV Verdi Höhepunkt der italienischen Oper (Chronik der Jahre 1820-1841)   Obwohl ich Verdi schon erwähnt habe, möchte ich jetzt noch etwas genauer auf ihn eingehen, da er unter den Opernkomponisten eine Sonderstellung einnimmt. Sein Schaffen beeinflusst die italienische Oper weit über seinen Tod hinaus.

Er entwickelte einen eigenen persönlichen Stil, der sich zunächst durch prägnantere melodische Einfälle von seinen Vorläufern abhob. Trotz zunehmender orchestraler Ausarbeitung seiner Werke steht bei Verdi stets die menschliche Stimme im Vordergrund. Ein Beispiel dafür ist sein bekanntes Werk „Othello“, Verdis reifster Oper. Nur bei seinem letzten Werk „Falstaff“ wird dem Orchester eine geradezu sprechende, charakterisierende Rolle zuteil, während das melodische Element zurücktritt und in viele kleine Passagen zerlegt wird. Die italienische Sprache wird lautmalerisch und ironisierend eingesetzt und dermaßen mit der „Sprache“ des Orchesters in Einklang gebracht, dass ein Gesamtkunstwerk entstanden ist. Sein erstes Bühnenwerk war „Oberto, Graf von San Bonifacio“, gefolgt von einer Komödie namens „Un giorno di regno“.

Mit „Nabucco“ erlebte er einen riesigen Erfolg. Diese Oper ist die erste der politischen Opern Verdis. Es folgte eine nationalistische Oper namens „I Lombardi alla prima crociata“ (Die Lombarden auf dem ersten Kreuzzug). Mit „Macbeth“ (Florenz 1847) gelang ihm ein vom Publikum noch nicht recht verstandener Vorgriff auf spätere musikdramatische Werke. Welterfolg erreichte er mit seinen Werken „Luisa Miller“ und „Rigoletto“(1851). Die Aufträge häuften sich und es kam zu Aufführungen wie „Trovatore“; „La Traviata“; und „Don Carlos“(1867)     V Richard Wagner (Chronik der Jahre 1869-1892)   Wagner war bedeutend für die Veränderung der Struktur der Oper.

Wagners Ziel war es, alle Bereiche der Kunst unter die Musik zu stellen, um somit ein Gesamtkunstwerk zu erhalten. Seine ersten „Versuche“ wie „Die Feen“ (1834) und „Das Liebesverbot“ (1836) sind noch vom französischen Vorbild beeinflusst. Mit dem „Fliegenden Holländer“ gelingt ihm aber schon ein eigenständiges Werk. Wagner entwickelt in jedem seiner Dramen ein so unverkennbares Klangbild, dass selbst bei nur oberflächlichem Hinhören nicht nur Wagner als Komponist, sondern das betreffende Werk sofort zu identifizieren ist. Das Orchester erhält bei Wagner im Zuge der Ausbildung der Leitmotivtechnik eine dominierende Stellung: Es bildet für die Singstimmen einen gleichwertigen „Partner“. Leitmotive- meist als sogenannte Erinnerungsmotive- sind keine Erfindung von Wagner, sie kommen schon in Werken des 18.

Jahrhunderts vor. Es handelt sich dabei um bestimmte Tonfolgen, die Personen, Gegenstände oder Gedanken symbolisieren und entweder gleichzeitig mit dem versinnbildlichten Objekt auftreten, dieses ankündigen, oder den Hörer dazu bringen soll, Gedankenverbindungen selbst herzustellen. Großen Erfolg hatte er mit den Werken „Rienzi“ (Uraufführung 1842); mit dem bereits erwähnten „Fliegenden Holländer“ (Uraufführung 1843); mit „Lohengrin“; „Tannhäuser“ (1845) ; mit dem„Ring der Nibelungen“; mit „Tristan und Isolde“ (Uraufführung 1865); mit „Parsifal“ (Uraufführung 1882) und mit der „Götterdämmerung“(Uraufführung 1876).     VI Vom Verismo zu Puccini (Chronik der Jahre 1893-1910)   Es kam die Frage auf, wie nun die Oper nach Wagner und Verdi aussehen sollte. Die Antwort darauf wurde durch den sogenannten Verismo gegeben. Dieser Begriff entsprach zunächst etwa ab 1880 dem des Naturalismus in der bildenden Kunst, im Sprechtheater und in der Literatur.

In der Oper markierte er eine notwendige Reaktion auf Wagners Musikdrama, auf Verdis Schöngesang und auf die Tragedie lyrique der Franzosen. Im Zuge dieses neuen Trends traten an die Stelle der Götter und Helden nun Alltagsfiguren, Menschen aus niederen sozialen Schichten. Die Zeit der Handlung rückte näher an die Gegenwart, gesellschaftliche Probleme wurden angesprochen und Verhältnisse ohne Glorienschein gezeigt. Um dies durchzuführen bediente sich der Verismo krasser Handlungselemente und schreckte auch nicht vor Brutalität zurück. Mit dem Verismo entstand auch ein neuer Sängertypus: Nicht mehr allein die vollkommene Beherrschung der schönen Stimmen wurde gefordert, sondern zusätzlich Dramatik, großes Stimmvolumen und Ausdruckskraft. Früheste Anklänge des Verismo zeigten sich schon bei Verdis „Rigoletto“ oder „La Traviata“.

Der erste herausragende Komponist des Verismo ist Pietro Mascagni (1863-1945) mit „Cavalleria rusticana“. Die Musik ist aggressiver als zuvor und auch viel unbekümmerter. Der Orchestersatz ist einfach, es gibt das typische symphonische Zwischenspiel, und an die Stelle einer edlen Liebesszene treten zwei regelrechte Hass- Duette.   Ruggiero Leoncavallo (1858-1919) ist der zweite herausragende Komponist des Verismo.   Auch wird Giacomo Puccini (1858-1924) als veristischer Komponist angesehen. Puccini hat für das 20.

Jahrhundert eine große Bedeutung. Einige seiner Werke sind: „Le Villi“; „Edgar“; „Madame Butterfly“; „La Boheme“; „Tosca“.....

. VII Richard Strauss (Chronik der Jahre 1911-1919)   Strauss hat die Opernbühne als Musikdramatiker des 20. Jahrhunderts um eine Zahl von Werken mit unterschiedlichem Charakter bereichert. Seine erste Oper „Guntram“ war noch im Stile Wagners, mit seinem Singgedicht „Feuersnot“ fand er zu seinem eigenen Stil, aber erst mit der Oper „Salome“ hat er Wagners Einfluss endgültig überwunden. Danach schuf er Werke wie „Macbeth“ (1888); „Don Juan“ (1888) und „Also sprach Zarathustra“ (1896) Er entwickelte seine persönliche Kompositionsweise, ohne die musikdramatiaschen Prinzipien Wagners, die Aufwertung der Orchesteraufgaben und den literarischen Anspruch der Dichtung zu vernachlässigen. Mit „Elektra“ ging er bis an die Grenzen der Tonalität.

Mit dieser Oper begann für ihn auch eine enge Zusammenarbeit mit Hugo von Hofmannsthal. Diese Kooperation ermöglichte eine Reihe von Meisterwerken wie zu Beispiel „Der Rosenkavalier“ (1911); „Ariadne auf Naxos“ (Endfassung 1916); „Frau ohne Schatten“ (1919); „Ägyptische Helena“ (1928) Nach dem Tod von Hugo von Hofmannsthal 1929 glaubte Strauss, nie wieder einen adäquaten Dichter für seine Opern gewinnen zu können. Nach einigen weniger erfolgreichen Werken, war er mit „Daphne“ jedoch wieder erfolgreich. Während der Kriegsjahre beschränkte sich Strauss bei der Themenauswahl für seine Opern auf griechische Mythologie. So entstand zum Beispiel „Liebe der Danae“. Er arbeitete dann auch mit dem Dirigenten Clemens Krauss zusammen und schuf das Konversationsstück für Musik „Capriccio“ (1929), das Strauss selbst als würdigen Abschluss seines Operschaffens bezeichnete.

    VIII Die Zwanziger (Chronik der Jahre 1920-1929)   Im 20. Jahrhundert war eine grundlegende Veränderung im internationalen Opernschaffen zu beobachten: Der vorherrschende Einfluss Richard Wagners und der Verismo verloren an Bedeutung.     VIII 1 Deutscher Kulturkreis Man wollte die Oper musikalisch und thematisch der neuen Zeit, das heisst vor allem der durch die Ereignisse rund um das Ende des ersten Weltkriegs entstandenen neuen Weltordnung anpassen. Es wurde versucht, die Grundstruktur Wagners beizubehalten, jedoch Wagners Orchestersprache weiterzuentwickeln. Außerdem begann man die freie Atonalität unmittelbar zur Zwölftontechnik zu führen. (Näheres im folgenden Kapitel „Von der Wiener Schule zur Zwölftontechnik).

Paul Hindemith (1895-1963) wird als der große Revolutionär angesehen. Er wandte sich gegen die alte Oper, die Romantik im allgemeinen und gegen Althergebrachtes. Seine Thematiken der Bühnenwerke schließen an die spätromantische Musik an. Er wollte provozieren bis hin zum Theaterskandal. Dies zeigte sich bereits in seinem ersten Werk mit dem aggressiven Titel „Mörder, Hoffnung der Frauen“ (Uraufführung 1921). Mit seinem zweiten Werk mit dem rätselhaften Titel „Das Nusch- Nuschi“ wollte er durch aggressive Erotik das Publikum schockieren.

Einige Jahre später zeigte er sich aber von einer anderen Seite. Mit dem „Fräulein von Scuderi“ formulierte er den Protest gegen Althergebrachtes weitaus milder. Hindemith versuchte ausserdem mit „Hin und zurück“ (Uraufführung 1927) Kabarettistisches auf die Opernbühne zu bringen. VIII 2 Expressionismus: Die bestimmende neue Kraft Ansätze, die zu neuen Opernwerken führten, kamen während der zwanziger Jahre auch aus dem Umfeld des Expressionismus. Beispiele dafür sind „Orpheus und Eurydike“ (Uraufführung 1926) oder „Das Leben des Orest“ (Uraufführung 1930)- von Krenek. Auch die „Dreigroschenoper“ von Kurt Weill ist ein Beispiel dafür.

  Insegesamt kann man sagen, dass es immer mehr zum Ziel war sich mit literarischen Themen auseinanderzusetzen, sodass auch von einer Phase der „Literatur- Oper“ gesprochen werden kann.             IX Von der Wiener Schule zur Zwölftonmusik (Chronik der Jahre 1930-1969)   In der Nachfolge Wagners und der Spätromantik schienen die Möglichkeiten der Tonalität ausgeschöpft zu sein. Der Begriff „Tonalität“ bezeichnet eine hierarchische Abstufung von Tönen oder Akkorden. Ab 1903 begannen Arnold Schönberg und seine Schüler ein neues System zu begründen, das binnen weniger Jahre zur „Wiener Schule“ beziehungsweise zur „Zweiten Wiener Schule“ oder „Atonale Schule“ wurde und um 1907 zunächst zur „freien Atonalität“ führte. Schönbergs wichtigste Schüler waren Alban Berg (1885-1935) und Anton von Webern (1883-1945). In der Oper hatte Atonalität vorerst kaum Bedeutung.

Schönbergs in freier Atonalität komponierte Werke sind zum Beispiel: „Erwartung“ (Uraufführung 1924) und „Die glückliche Hand“ (1924 in Wien). Bereits die nächste Oper „Von heute auf morgen“ (Uraufführung 1930) wurde in Zwölftontechnik geschrieben. Bei der Zwölftontechnik handelt es sich um eine Kompositionsweise mit zwölf aufeinander bezogenen Tönen. Als Grundlage dienen sogenannte Zwölftonreihen. Jede Komposition basiert auf solch einer Reihe, die in 48 verschiedenen Erscheinungsformen auftreten kann. Diese Reihen stellen eine Ordnung innerhalb der Komposition her und dürfen deshalb nicht verändert oder unvollständig eingesetzt werden allerdings sind einzelne Ton- oder Tongruppenwiederholungen zulässig.

So wie alle Töne einer Reihe nur aufeinander, nicht auf den Grundton bezogen sind, beziehen sich auch alle Gestalten einer Reihe nur aufeinander und nicht auf die Grundgestalt der Reihe. Die Grundgestalt ist jene, unter der die Reihe das erst Mal erscheint. Auswahl und Anordnung der Gestalten der Reihe stehen dem Komponisten frei. Die Reihe bestimmt vielfach den klanglichen Charakter des Werkes. Grundvoraussetzung ist die völlige Gleichstellung von Dissonanz und Konsonanz sowie Gleichbehandlung aller Töne. Verboten sind daher Oktaven sowie Konsonanzen, die einen besonderen Charakter haben, wie zum Beispiel Terzen, Sexten, Quinten und andere konsonantische Dreiklänge.

Die Zwölftontechnik tritt in vier Erscheinungsformen auf: Der Grundform, dem Krebsgang, der Umkehrung und dem Krebsgang der Umkehrung. Daraus ergeben sich die bereits erwähnten 48 Erscheinungsformen. Die Zwölftontechnik stellt eine Sammlung von Regeln dar, die es dem Komponisten unmöglich macht, sich an die Tradition zu halten. In der Oper außerhalb des deutschen Raumes fand die Zwölftontechnik vor allem in Italien Anklang.   Die strenge Zwölftontechnik wurde dann allmählich von der seriellen Musik abgelöst. Da es unmöglich ist, das serielle Klangbild eines Werkes vorherzubestimmen, war man der Meinung, dass man die reine musikalische Endgestalt gleich dem Zufall überlassen könne.

Erster Hauptvertreter der neuen Richtung wurde John Cage (*1912), der Kompositionen durch „Zufallsoperationen“ entstehen ließ. Dies führte bald soweit, dass Partituren erst durch die stattgefundene Aufführung festgelegt wurden. Insofern konnte sich die Zwölftontechnik und die Wiener Schule in der Opernwelt nicht durchsetzen.    X Wege der Oper zum Publikum (Chronik der Jahre 1970-1977)   Als die Oper im Jahre 1637 erstmals aus den Gärten und Palästen des geistlichen und weltlichen Adels in das venezianische Teatro di San Cassiano gelangte, wollte man sie einem möglichst weiten Personenkreis zugänglich machen. Dazu wurden Medien immer wichtiger. Die ersten Medien der Opernkunst waren die seit dem 17.

Jahrhundert bestehenden wandernden Operntruppen. Sie brachten die Oper dem Publikum nahe. Diese Truppen, ein Vetreter von ihnen ist zum Beispiel Emanuel Schikaneder (1751-1812), traten mit Opern auf Märkten oder in öffentlichen Räumen auf. Auch Franz Liszt (1811-1886) trieb die Verbreitung der Oper voran. Dem Komponist gelang es einen engeren Zusammenhang zwischen Künstler und Zuhörer herzustellen. Er bearbeitete Opern für das Klavier, damit fand die Oper Eingang in die Hausmusik.

In den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts brachte das Buch in Form von Opernführer die Oper den Zuhörern näher. Eine entscheidende Erfindung war die der Schallplattenaufzeichnung (1887). Die Schallplatte wurde zum Massenartikel. 1921 fand die erste Radioübertragung einer Oper statt. Aus der Berliner Staatsoper wurde Giacomo Puccinis "„Madame Butterfly" direkt gesendet.

Danach wurde auch Mozarts „Figaro“ übertragen. Da zu diesem Zeitpunkt keine regelmäßigen Radiosendungen hatte, versuchte man die Hörer nicht zu sehr zu strapazieren und erstellte daher gekürzte Funkfassungen. Als nächstes wurde der Stummfilm interessant. Das Publikum war von dem neuen Medium „Film“ immens begeistert. Dies brachte Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal dazu, den „Rosenkavalier“ als Stummfilm zu produzieren. Danach gab es Verfilmungen mit Playback- Tonspur, sowie Sängerfilme.

Mit dem Aufkommen des Fernsehens ging die Beliebtheit des Opernfilms zurück. Die Anfänge des Fernsehens liegen in der Vorkriegszeit. Mit der Ausstrahlung von „Mister Pickwick“ von Albert Coates begann die Geschichte der Oper im Fernsehen. Mit der regelmäßigen Ausstrahlung von Fernsehprogrammen ab Mitte der fünfziger Jahre wurde die Oper allmählich zum festen Programmbestandteil. In den achtziger Jahren führte man die digitale Aufnahmetechnik und Tonwiedergabe ein. Dies führte zu einer verbesserten Klangqualität und Haltbarkeit der Platten.

In der Folge wurde dann auch die CD erfunden.     XI Regisseure als Neuerer der Oper (Chronik der Jahre 1978-1984)   Im 17. Und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gab es noch keine Opernregie. Selbständig arbeitenden Bühnenarchitekten entwarfen aufwendige Dekorationen. Es gab auch keine Massenszenen und keinen großen Chor.

Es war daher nicht notwendig großartige Arrangeure zu suchen. Untergestellte mussten nur sicherstellen, dass die Mitwirkenden im rechten Augenblick und am passenden Ort die Bühne betraten. Als die Oper in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts neue Formen entwickelte, war es schon nötiger einen szenischen Koordinator einzustellen. Im 19. Jahrhundert nahm dies noch zu.

Richard Wagner erkannte als erster, dass die Funktion eines Regisseurs große Bedeutung hat. Seine Partituren erhielten detaillierte Regieanweisungen. Er gab auch den einzelnen Darstellern Anweisungen, wie sie die einzelne Rolle durchführen sollten und welche Fehler sie bei der Aufführung vermeiden sollten. Nach seinem Tod wurden seine Anweisungen durch seine Witwe Cosima überwacht. Als sich ihr körperlicher Zustand verschlechterte, führte ihr Sohn Siegfried, ein begabter Regisseur, immer tiefgreifendere Reformen durch. Gustav Mahler (1860-1911) war einer der ersten inszenierenden Dirigenten.

Mit Wieland Wagner (1917-1966), dem Enkel von Richard Wagner kam es zu einer Erneuerung der Oper. Er schaffte die Requisiten seines Großvaters ab und erzielte lediglich mittels Licht und Farbe Wirkungen. Außerdem stellte er intensive Bewegungsregie in den Vordergrund, wodurch die Mitwirkenden über schauspielerische Fähigkeiten verfügen mussten, um der Oper Leben zu verleihen. Wieland Wagners neue Regieanweisungen bildeten die Grundlage für die Entwicklung des sogenannten „deutschen Regietheaters“. Neue Akzente in der Opernregie wurden auch in Italien und Frankreich gesetzt. Luchino Visconti (1906-1976) schuf eine bis dahin nicht gekannte Präzision.

Beliebt war es auch die Handlung entweder in die Gegenwart, in ein fremdes Milieu, in die zeit des „Dritten Reiches“ oder in die Entstehungszeit des Werkes zu verlegen. Die Kunstform der Oper wurde also immer wieder erneuert und hielt sich so immer lebendig.     XII Hat die Oper eine Zukunft? (Chronik der Jahre 1985-1990)   Die Oper hat viele Entwicklungen vollzogen. Ziel war es immer dem Publikum neue Bild- und Klangerlebnisse zu bieten. Mit radikalen Neuerungen, wie zum Beispiel das Verlassen der Spielstätte, will man auch die junge Generation für die Oper gewinnen. Grundsätzlich scheint es so zu sein, dass die Zukunft der Oper nicht so sehr in der Produktion neuer Werke liegt, sondern vielmehr in der Verfeinerung des Vorhandenen.

Die Opernliteratur umfasst etwa 60 000 Werke. Aus all diesen Werken wird sich schon noch so einiges schaffen lassen. Um das Überleben der Oper braucht man also nicht zu bangen!                     Literaturnachweis   .) Autor: Johannes Jansen, Titel: „Oper“, 1998, DuMont Buchverlag .) Autor: Michael Walsh, Titel: „Keine Angst vor Opern“, 1997, Piper Verlag GmbH .) Autor: Udo Bermbach und Wulf Konold, Titel: „Oper von innen“, 1993, Dietrich Reimer Verlag .

) Autor: Paul Bekker, Titel: „Wandlungen der Oper“, 1983, Orell Füssli Verlag .) Autor: Ingrid Scheurmann, Titel: „Szenenwechsel- Eine Kulturgeschichte der Oper“, 1998, Monumente Verlag .) Autor: Dieter Zöchling, Titel: „Die Chronik der Oper“, 1996, Chronik Verlag

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