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  Ehe - familie - hauskirche

   Ehe – Familie – Hauskirche    In der heutigen Zeit rückt bei den Jugendlichen der Wunsch zu heiraten immer mehr in den Hintergrund. Es geht nicht mehr darum sich ewige Treue zu schwören und sich bis in Tod zu lieben, sondern viel mehr darum an Unabhängigkeit zu gewinnen, selbständiger zu werden und endlich unbeschwert, ohne den Druck der Eltern, leben zu können. Heutzutage lebt man lieber erst eine Weile miteinander, um sich besser kennenzulernen und um sicherzustellen, daß man keinen Fehler macht. Man fragt sich, was einem das heiraten nützt, vor allem da man ohne eine feste Bindung sich leichter eine gewisse Unabhängigkeit gegenüber dem Partner wahren kann.   Manche Paare trennen sich schon nach kurzer Zeit, da sie feststellen mußten, daß sie übereilt gehandelt haben, ohne die weitreichenden Konsequenzen miteinzukalkulieren. Besonders schmerzhaft sind solche Trennungen für die Kinder, die vielleicht bereits aus der Partnerschaft hervorgegangen sind.

Besonders junge Paare stellen sich die Frage, ob sie so weit sind, daß sie eine solche Bindung fürs Leben eingehen wollen.   Ehe und Familie in der Völkerkunde   In jeder Kultur gibt es eine Form von Eheschließung und in jeder Kultur wird sie anders vollzogen und anders gelebt. Es gibt sowohl Einehen als auch Polygamie, wobei Monogamie meist ein einfachen Ländern praktiziert wird. Selten trifft man auf Kulturen in denen Gruppenehe und Promiskuität (lat.: Geschlechtsverkehr mit ständig wechselnden Partnern) gelebt wird. Ausnahmen sind Fruchtbarkeitsriten und andere Feste die besonders orgiastisch gefeiert werden.

In Afrika werden Ehen erst geschlossen wenn Kinder da sind.   Beispiel “Somalis”:   Hat sich ein Mann für ein Mädchen entschieden, so teilt er dies seinem Vater mit. Dieser spricht dann mit dem Vater des Mädchens darüber. Später treffen sich alle unter einem eingezäunten Baum und verhandeln über den Brautpreis. Solche Treffen könne mehrere Tage lang dauern.   Ehe und Familie in der Neuzeit   Die gesellschaftlichen Verhältnisse haben sich in den letzten hundert Jahren stark verändert.

Erst seit der Staatsverfassung, in der das “Recht auf Ehe” als Menschenrecht erklärt wurde, ist die Heirat auch in ärmeren Gesellschaftsschichten möglich. Besonders für die Frau haben sich die Gegebenheiten seit Beginn des 20.Jahrhunderts geändert, da sie selbstbewußter geworden ist und durch ihre steigende Selbständigkeit ihre eigenen Ziele und Vorstellungen verwirklichen kann. Damals verfügte allein der Mann über das Geld und ebenso gehörte ihm der gesamte Besitz.               In den alten Mythen finden sich viele Theorien über die Entstehung der Geschlechter. Beispielsweise Plato schrieb.

daß der Mensch einst ein Ganzes war, das auseinandergeschnitten wurde. Sie werden erst wieder das vollkommene Ganze sein, wenn sie einander gefunden haben. Dem alten Testament zufolge gehört die Ehe zur Natur des Menschen und ist zugleich ein Zeichen für den Bund zwischen Gott und seinem Volk.   Bereits 1000 v. Chr. kauften die Männer den Frauen, als Zeichen der Inbesitznahme einen Ring.

In Rom um ca. 400 v. Chr. wurden Standesringe eingeführt, an welchen zugleich der Stand dem der Träger angehörte ablesbar war. Ab 1000 n. Chr.

wurden die Ringe vom Priester geweiht und den Brautleuten an den vierten Finger der linken Hand gesteckt, da man glaubte von dort aus führe eine “Liebesader” direkt zum Herzen. Im 18.Jahrhundert wurden erstmals Inschriften in den Ringen modern. Heute gibt es bereits verstellbare Ringe die, im Fall einer Scheidung, der Hand des neuen Partners angepaßt werden können.   Einübung in die Partnerschaft !   Ehe braucht Vorbereitung, die alle Bereiche des Lebens erfaßt und nicht erst bei der sexuellen Aufklärung beginnt oder in einer ernsten Partnerschaft einsetzt. Zur Ehevorbereitung gehört von klein auf zu lernen, die Stärken und Schwächen des Anderen zu akzeptieren.

Ein verstehender Blick, ein Lächeln oder ein Kuß!...Das alles sind Formen in denen ein Mensch seine Zuneigung ausdrückt. Die Zeichen der Liebe, insbesondere der Geschlechtsverkehr, sind mehr als bloß äußerliche Handlungen. In ihm werden die innersten Erwartungen, Vorstellungen und Wünschen erfüllt.

Deshalb setzt sich die Kirche dafür ein, die volle Vereinigung an die ausdrückliche Übereignung der Partner im Eheversprechen zu binden.   Ehe und Gemeinde   Als Sakrament der Kirche begründet die Ehe auch eine enge Beziehung zwischen den Partnern und der Pfarrgemeinde. Umgekehrt ist christliche Ehe und Familie offen für die Gemeinde. Familienmitglieder sollten sich am Gottesdienst beteiligen und karitative Tätigkeiten der Gemeinde unterstützen.   “Die Eheleute haben das unveräußerliche Recht, eine Familie zu gründen und über den zeitlichen Abstand der Geburten und die Zahl der Kinder zu entscheiden.” Auszug der Familienrechte des heiligen Stuhls 1983.


  Scheidung   Eine Ehe erfordert auch die Fähigkeit gemeinsam Krisen zu bewältigen, jedoch kann die Wiederholung solcher Krisen eine Beziehung zum Scheitern bringen. Manche haben unüberlegt gehandelt oder waren noch nicht reif für diese Bürde. Die Scheidung steht den Partnern in diesem Fall als letzter Ausweg offen. Vor allem gilt es die Kinder vor unzumutbaren Belastungen zu schützen. Außerdem. ist es “ein Unterschied, ob jemand.

... völlig zu Unrecht verlassen wurde, oder ob jemand eine kirchlich gültige Ehe durch eigene schwere Schuld zerstört hat.” (Papst Joh. Paul II.

, Rundschreiben : Familiaris consortio) In jedem Fall hat die Kirche die Aufgabe, Menschen in schweren oder unlösbaren Situationen Zeichen der Hoffnung und des Lebens zu setzen.  

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