Die aufklärung
Die Aufklärung "Die Aufklärung
ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.
Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes
ohne Leitung eines anderen zu bedienen." Imanuel Kannt, 1784
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts entstand in England und Holland
eine neue geistige Strömung, welche sich langsam auf große
Teile Europas ausbreitete: die Aufklärung. Geprägt wurde
diese Zeit durch die Wandlung des gesamten menschlichen Weltdenkens
über Kirche, Natur, Gesellschaft und Staat. In Europa gab es
viele Philosophen, die verschiedene Ansichten vertraten, welche oft
nicht miteinander übereinstimmten.
In ihrer Ablehnung gegenüber jeglicher Rechtgläubigkeit
(Religion als einzig wahres Gesetz) stimmten sie jedoch überein.
Man stellte die menschliche Vernunft über den Glauben (Deismus)
und löste sich von der Bibel, um Natur und Leben durch Erfahrung
der Sinne (Empirismus) und kritisches Denken (Rationalismus [lt.:
ratio = Vernunft]) zu erfassen. Die Menschen entdeckten den Fortschritt
anderer Kulturen und begannen das Christentum als einzig wahre Religion
anzuzweifeln. Der Katholizismus gab unter dem Druck des weltlichen
Wohlstands nach und in vielen europäischen Ländern lockerte
sich die Strenggläubigkeit der Menschen. Die Kirche verlor an
Autorität, da sie dem freien Denken Grenzen setzte.
Im aufgeklärten Absolutismus wurden wissenschaftliche Forschungen,
die zuvor von der Kirche unterdrückt und verboten worden waren,
somit ermöglicht und gefördert. Man beschäftigte sich
verstärkt mit den Gesetzten der Natur und gelangte so zu der
Erkenntnis, dass diese "vernünftig" eingerichtet sei,
da sie nichts anderes vorgebe, als die Gleichheit aller Menschen bei
ihrer Geburt. Toleranz und Menschlichkeit rückten in den Vordergrund
und erleichterten die Religionsfreiheit. Der Wert des Menschen war
nicht mehr von seiner Herkunft und Religion abhängig. Hexenwahn
und Folter wurden abgeschafft. Auch der Bildung maß man im 18.
Jahrhundert mehr Wert bei. In Preussen wurden unter Friedrich II.
die Schulpflicht und der Gewerbefleiss (bestimmte Arbeitszeiten durch
Einführen der Uhr) eingeführt, in Deutschland verdreifachte
sich die Buchproduktion zwischen1740 und 1800. Die Bücher dienten
hauptsächlich der Bewusstseinsbildung der Bürger, die langsam
lernten, dem Adel selbstbewusst gegenüber zu treten. Dadurch
entstanden Konflikte. Man wollte das sogenannte "Lesefieber"
unterbinden und warnte die Bevölkerung vor schlimmen "Leseseuchen".
Besonders ungern wurde es gesehen, wenn Frauen und Kinder Interesse
an Büchern zeigten. Durch den Merkantilismus und das Einführen
von Manufakturen konnten in der Zeit der Aufklärung auch in der
Wirtschaft große Fortschritte erreicht werden. Friedrich II.
ließ in Preussen große Getreidevorrätegegen Hungersnöte
anlegen und förderte so die Landwirtschaft. Während der
Adel in Frankreich zusehends an Macht verlor, da auch Bürger
als Beamte arbeiten konnten, vergrößerten sich die Standesunterschiede
in dem sonst so modernen Preussen. Nur der Adel konnte in das Beamtentum
einsteigen und war so gegenüber den Bürgern sehr mächtig.
Die aufklärerischen Entwicklungen Europas hatten auch
Auswirkungen auf nachfolgende Epochen. Überall forderten die
Menschen Meinungsfreiheit und das Recht, an der Politik teilzunehmen.
Diskussionen gingen in Revolten und Kriege über und ebneten den
Weg in die Französische und Englische Revolution sowie den Unabhängigkeitskampf
der Vereinigten Staaten von Amerika.
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