Der transformator
Was ist ein Transformator?
Auf der elektromagnetischen
Induktion beruhendes Gerät zur Erhöhung oder Herabsetzung elektrischer Wechsel- und
Gleichspannungen.
Wozu braucht man Transformatoren?
Um die Erwärmung von
Überlandleitungen durch sehr große Ströme zu begrenzen, können dickere und damit
teuere Leitungen verwendet oder hohe Spannungen zur Übertragung benutzt werden.
Mit Transformatoren kann man
auf einfache Weise Spannung herauf- und herabsetzten. Hochstromtransformatoren benutz man
zum schweißen. Andere Transformatoren findet man in Netzgeräten für Kleingeräte, wie
z.B.
Walkman.
Wie ist der Transformator aufgebaut?
Alle Transformatoren wandeln
elektrische Energie in der Primärspule über magnetische Energie im gemeinsamen Eisenkern
wieder in elektrische Energie in der Sekundärseite um. Dabei ist immer der
Energieerhaltungssatz erfüllt.
Der Transformator bestehend
aus zwei Spulen, einer Primärspule (Windungszahl N1) und einer Sekundärspule
(Windungszahl N2), die entweder auf den Schenkeln eines einfach geschlossenen Eisenkerns
(Kerntrafo) oder auf dem mittleren Schenkel eines zweifach geschlossenen Eisenkerns
(Manteltrafo), sitzen.
Kerntransformator
Manteltransformator
Wie funktioniert ein Transformator?
Legt man an die Primärspule
eine Wechselspannung U1 mit der Frequenz v, so erzeugt der im Stromkreis A fließende
Wechselstrom I ein Magnetfeld, das sich mit derselben Frequenz v in Größe und Richtung
ändert. Dadurch wir in der Sekundärspule eine Wechselspannung U2 induziert, deren
Frequenz mit derjenigen von U1 übereinstimmt.
Messungen von U1 und U2 bei verschiedenen
Windungszahlen N1 und N2 der Spulen ergeben bei unbelasteter Sekundärspule annähernd die
Beziehung:
Bei belasteter Sekundärspule
gilt dagegen:
Schaltplan:
Meßwertetabelle:
Meßung
Nr.
N1
N2
U1
in V
U2
in V
N1/N2
U1/U2
1
600
150
50
12,5
4
4
2
600
300
50
25
2
2
3
600
600
50
50
1
1
4
600
1200
50
100
0,5
0,5
5
300
150
50
25
2
2
6
300
300
50
50
1
1
7
300
600
50
100
0,5
0,5
8
300
1200
50
200
0,25
0,25
Um nun im Sekundärstromkreis
eine möglichst hohe Spannung zu erhalten, muß man eine geringe Windungszahl N1 mit einer
hohen Windungszahl N2 kombinieren.
Was ist ein unbelasteter- und
belasteter Transformator?
Beim unbelasteten
Transformator verhalten sich die Primär- und Sekundärspannung wie die Windungszahlen der
entsprechenden Spulen:
Beim belasteten Transformator
verhalten sich die Stromstärken angenähert umgekehrt wie die Windungszahlen der
entsprechenden Spulen:
Was ist Selbstinduktion?
Ändert sich in einer Spule
die Stromstärke und damit das von ihr umschlossene Magnetfeld, dann tritt an dieser eine
Selbstinduktionsspannung auf. Sie verzögert die sie verursachende Stromstärkeänderung.
Dabei wird elektrische in magnetische Energie umgewandelt und umgekehrt. Das Magnetfeld
der Spule ist Träger der Energie.
Warum treten Energieverluste
auf?
Der Eisenkern eines
Transformators wird durch den primären Wechselstrom in sehr schneller Folge
ummagnetisiert. Dazu ist elektrische Energie nötig, die zum Teil im Eisenkern thermisch
frei wird und "verloren" geht. Diese Verluste kann man durch die Wahl besonderer
Eisensorten niedrig halten. Andererseits wird durch das veränderliche magnetische Feld
der Primärspule in jedem Leiter in ihrer Nähe eine Induktionsspannung erzeugt, z.B. in
der Sekundärspule, aber auch im Eisenkern.
Dort entstehen Wirbelströme, und der
Eisenkern wird erwärmt. Um diesen Effekt zu minimieren, benutzt man Eisenkerne aus vielen
Spezialblechen (0,3mm dünn, gegeneinander isoliert)
Wovon ist der Wirkungsgrad eines
Transformators abhängig?
Transformatoren haben einen
Wirkungsgrad Ps:Pp bis zu 0,95! Die Energie-"Verluste" sind durch die ohmschen
Widerstände der Kupferdrähte der Spulen sowie durch die Magnetisierung des Eisenkerns
und das Auftreten von Wirbelströmen bedingt.
Folgende Gleichung ist zur
Berechnung des Wirkungsgrades erforderlich:
Schaltplan:
Meßwertetabelle:
Wirkungsgrad eines Transformators bei unterschiedlicher Belastung
Belastung
U1
in V
I1
in mA
U2
in V
I2
in mA
Wirkungsgrad
h
Eine
Glühlampe
11,2
0,25
3,6
0,1
0,12857
Zwei
Glühlampen
11
0,35
1,2
0,3
0,09351
Drei
Glühlampen
11
0,3
0,8
0,3
0,07272
Das heißt also, je größer
die Sekundärstromstärke bzw. je geringer die Sekundärspannung, desto geringer der
Wirkungsgrad.
Meßwertetabelle:
Wirkungsgrad eines Transformators ohne I-Kern:
Belastung
U1
in V
I1
in mA
U2
in V
I2
in mA
Wirkungsgrad
h
Eine
Glühlampe
11
0,5
0,6
0,1
0,01091
Zwei
Glühlampen
11
0,6
0,3
0,25
0,01136
Drei
Glühlampen
11
0,6
0,05
0,15
0,00136
Ohne Induktionskern nimmt der
Wirkungsgrad eines Transformators erheblich ab.
Quellennachweis
Joachim Grehn Metzler Physik
Diesterweg Einführung in die
Physik
Schülerduden Die Physik
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