"modell" für elektrische leitungsvorgänge
Voraussetzungen für einen elektrischen
Leitungsvorgang
Damit es in einem Stoff zu einem
elektrischen Leitungsvorgang kommt müssen in ihm frei bewegliche Ladungsträger (Ionen,
Elektronen) vorhanden sein. Außerdem muß an ihm eine elektrische Spannung (elektrisches
Feld) anliegen.
Der elektrische Leitungsvorgang
Legt man an einen Stoff eine elektrische
Spannung an, setzt ihn also einem elektrischen Feld aus, so regt man die frei beweglichen
Ladungsträger (Elektronen, Ionen) in ihm zur Bewegung an. Die Ladungsträger bewegen sich
zu der ihrer Ladung entgegengesetzten Elektrode. Ihre Bewegung ist gerichtet und daher
fließt ein elektrischer Strom. Die Stromstärke ergibt sich aus der Summe der
Stromstärken der negativen Ladungsträger und der positiven Ladungsträger.
Metalle
Im Metall stehen von Anfang an schon frei
bewegliche Ladungsträger zur Verfügung. Diese frei beweglichen Ladungsträger sind die
abgespaltenen äußeren Elektronen der Atome, die das Ionengitter in Metallen bilden. Die
Elektronen bewegen sich zum positiven Pol hin (Anziehung), gleichzeitig strömen
Elektronen vom negativen Pol nach (Abgabe, weil Überschuß). Die Bewegung der Elektronen
ist gerichtet und daher fließt ein Strom.
Flüssigkeiten
Bevor in einer Flüssigkeit ein
elektrischer Strom fließt müssen chemische Vorgänge stattfinden. Durch Dissoziation der
Elektrolyte (Stoffe mit Ionenbeziehungen) im Wasser entstehen frei bewegliche, positive
und negative Ionen.
Im elektrischen Feld wandern die Ionen immer zu der Elektrode die
ihrer Ladung entgegengesetzt ist (Anziehung). Die Bewegung der Ionen ist gerichtet und
daher fließt ein Strom. An den Elektroden werden die Ionen durch Aufnahme oder Abgabe von
Elektronen entladen (neutralisiert). Dabei findet eine Abscheidung von Stoffen statt.
Gase
Gase sind Stoffe, die aus elektrisch
neutralen Teilchen bestehen. Durch Energiezufuhr können Ionen und Elektronen gebildet
werden, die im Gas frei beweglich sind.
Moleküle werden durch Energiezufuhr in positiv
und negativ geladene Teilchen (Ionen) gespalten. Das negative Ion verbindet sich mit einem
Atom unter Abgabe von einem Elektron. Das positiv geladene Ion und das Elektron wandern
jeweils zu der zu ihrer Ladung entgegengesetzten Elektrode (Anziehung). Die Bewegung der
positiv geladenen Ionen und der Elektronen ist gerichtet und daher fließt ein Strom.
Halbleiter
Bei T=0°K sind reine Halbleiter
Isolatoren. Die Elektronen sind an regelmäßig angeordnete Atome gebunden.
Durch
Energiezufuhr (Erwärmung, Belichtung) können Elektronen aus dem Kristallverband
herausgelöst werden und positive Löcher" (Defektelektronen) hinterlassen. Die
Elektronen und die Defektelektronen bewegen sich gerichtet zu der ihrer Ladung
entgegengesetzten Elektrode. Ein Strom fließt. Durch Dotieren (Einbau von Fremdatomen in
einen reinen Halbleiterkristall) kann die elektrische Leitfähigkeit erhöht werden, weil
zusätzliche Ladungsträger frei werden.
Vakuum
Im Vakuum ist ein elektrischer
Leitungsvorgang nur möglich, wenn in das Vakuum Elektronen gebracht und diese in einem
elektrischen Feld beschleunigt werden. Dazu wird ein Metall oder ein Metalloxid in das
Vakuum eingebracht und durch Erwärmung oder Belichtung treten die frei beweglichen
Elektronen des Ionengitters im Metall(oxid) aus diesem aus (höhere kinetische Energie
nach Energiezufuhr).
Die Elektronen wandern gerichtet zum positiven Pol der Elektrode. Ein
Strom fließt.
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