Der laser
Laser
1. Laser I
1.1. Monochromasie
1.2. Kohärenz
1.
3. Hohe Intensität und Fokussierbarkeit
1.4. Das Laserprinzip
1.5. Aufbau eines Lasers
2.
Laser in der Medizin
2.1. Wirkungsmechanismen medizinischer Laserstrahlung
2.2. Laserchirurgie
2.3.
Laser in der Augenheilkunde
3. Laser in der Fertigungstechnik
3.1. Prinzip der Materialbearbeitung
3.2. Vorteile der Laserfertigung
3.
3. Laser für die Fertigung
4. Holographie
4.1. Hologrammaufnahme
4.2.
Hologrammwiedergabe
4.3. Holographie in der Bildaufzeichnung
1. Laser I
Anders als natürliche und konventionelle Lichtquellen (z.B. Sonne, Glühlampe) ist Laserlicht sehr intensiv, einfarbig und scharf gebündelt.
Jede einzelne dieser Eigenschaften zeichnet den Laser aus und erschließt ihm dadurch neue Anwendungsmöglichkeiten in der Medizin, Wissenschaft, Unterhaltungselektronik, Holographie, Nachrichtentechnik oder Materialbearbeitung.
Laser unterscheiden sich durch ihre Größe sowie insbesondere durch die Frequenz ihrer ausgesandten Strahlung. Die Ausstrahlung (Emission) von Laserlicht kommt durch die Wechselwirkung der Atome zw. Moleküle des jeweiligen laseraktiven Materials (aktives Medium) mit Photonen zustande. Eine Einteilung der Laser erfolgt in der Regel nach ihren aktiven Medien in: Gas-, Flüssigkeits-, Festkörper-, Halbleiter- (Dioden) und Plasmaröntgenlaser.
Die theoretischen Grundlagen zum Laserprinzip wurden bereits 1917 von Albert Einstein in der Quantentheorie des Lichts aufgestellt, aber erst Jahrzehnte später in ihrer praktischen Bedeutung erkannt.
Theodore Harold Maiman konnte 1960 den ersten Laser, einen Rubinlaser, der tiefrotes Licht ausstrahlt, technisch realisieren. Heute existiert eine große Vielzahl verschiedenster Lasertypen, sodass nicht nur für den sichtbaren Wellenlängenbereich des elektromagnetischen Spektrums geeignete Lasersysteme zur Verfügung stehen. Genau wie das von allen anderen Lichtquellen ausgesandte Licht, so ist auch Laserlicht eine elektromagnetische Strahlung, die sich in Wellenform ausbreitet. Zu den besonderen Eigenschaften des Lasers gehören: Monochromasie und Kohärenz.
1.1.
Monochromasie:
Herkömmliches weißes Licht zeigt, durch ein Prisma geschickt, ein Spektrum aus vielen Farben. Jede einzelne dieser Farben zeigt für sich ein relativ breites Band im Frequenzbereich. Bei der Laserstrahlung besitzen alle Wellenzüge nahezu die gleiche Frequenz bzw. nur eine einzige Wellenlänge. Laserlicht ist somit spektral schmalbandig bzw. einfarbig (monochromatisch).
Es gibt Laser, die prinzipiell nur eine einzige feste Frequenz ausstrahlen, und solche, bei denen sogar einzelne Wellenlängen mit extrem geringer Linienbreite innerhalb eines bestimmten Spektralbereichs ausgewählt werden können (z.B. Farbstofflaser). Mittels in den Laser integrierter Prismen oder Gitter werden diese Wellenlängen herausgesucht (Wellenlängdurchstimmbarkeit). Besondere Techniken ermöglichen es, den Spektralbereich zu ergänzen oder auszudehnen. So kann die ausgestrahlte Laserfrequenz vervielfacht werden, wenn das Licht durch geeignete Kristalle geschickt wird.
Die Intensität des Laserlichtes wird dabei aber deutlich verringert.
1.2. Kohärenz:
Alle Wellenzüge der Laserstrahlung haben die gleiche Amplitude. Sie entstehen zur gleichen Zeit und bewegen sich im "Gleichschritt" in dieselbe Richtung fort, d.h.
, sie sind zeitlich und räumlich kohärent. Da sich die vielen parallelen Wellenzüge deckungsgleich, d.h. in Phase, überlappen, erhält man so bei Überlagerung (Interferenz) der Wellenzüge eine große Laserstrahlungsintensität. Diese phasengleiche Interferenz der Wellenzüge bedingt eine maximale Addition der Wellenberge (Amplituden).
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3. Hohe Intensität und Fokussierbarkeit
Aufgrund der räumlichen Kohärenz bewegen sich die Wellenzüge auch auf große Entfernungen nahezu parallel und erzeugen einen scharf gebündelten, intensiven Lichtstrahl. Seine räumliche Ausdehnung zeigt im Gegensatz zu der einer konventionellen Lampe (Taschenlampe) auch in der Ferne nur eine sehr geringe Strahlaufweitung (Strahldivergenz). Daher kann der Laserstrahl über längere Strecken in Lichtleitern geführt werden. Dies erlaubt eine flexible Strahlführung und exakte Positionierung des Strahls. Aufgrund der geringen Strahldivergenz ist es möglich, den Laserstrahl mit Linsen auf einen Punkt zu bündeln (fokussieren), dessen Durchmesser bis in die Größenordnung der Laserwellenlänge verkleinert werden kann.
Eine Eigenschaft, die besonders in der präzisen industriellen Materialbearbeitung (Bohren, Schneiden; -> Laser in der Fertigung) und in der Medizin (z.B. Laserskalpell; -> Laser in der Medizin) genutzt wird. Hierbei kommt den Anwendern neben der geringen Strahldivergenz die bereits relativ große Ausgangsintensität zugute, die durch Bündelung weiter gesteigert wird.
Die Intensität der Strahlung wird außerdem durch die Betriebsart des Lasers bestimmt. Es gibt Lasersysteme, die kontinuierlich Strahlung aussenden und solche, die Licht in kurzen Pulsen ausstrahlen.
Im normalen Pulsbetrieb liegen die Pulsdauern bei 10 -3 s bis 10 -9 s. Beim Kohlendioxidlaser (CO2-Laser) sind beide Betriebsarten möglich. Im kontinuierlichen Betrieb (Dauerstrichbetrieb) werden mit diesem Laser Leistungen von einigen 10 kW und im Pulsbetrieb von 100 W bis 1012 W erreicht. Derart hohe Spitzenleistungen können allerdings nur mit zusätzlichen speziellen technischen Verfahren wie der so genannten Güteschaltung und Modenkopplung realisiert werden, bei denen die Ausgangsleistung durch Herabsetzen der Strahlungsdauer vergrößert wird. Auf diese Weise können heute extrem kurze, intensive Lichtpulse im Bereich von 10-12 s bis 10-15 s erzeugt werden.
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4. Das Laserprinzip
Das der Laserlichterzeugung zugrunde liegende Prinzip findet sich abgekürzt in den Anfangsbuchstaben des Wortes LASER wieder: light amplifikation by stimulated emission of radiation. D.h., eine Lichtverstärkung wird durch eine erzwungene Aussendung von Strahlung (stimulierte bzw. induzierte Emission) hervorgerufen.
Dieser Prozess wird durch die atomare Struktur der aktiven Medien, insbesondere der Energiezustände (Energieniveaus) bzw. der Elektronenverteilung innerhalb der Atome, bestimmt:
► Absorption: Um ein Elektron in ein höheres Energieniveau im Atom zu heben, muss es Energie aufnehmen (absorbieren). Bei der Anregung des Elektrons und damit des Atoms (z.B. durch Licht) muss die Frequenz des Photons (kleinstes Energieteilchen der elektromagnetischen Strahlung) genau der Energiedifferenz zwischen E zwei Energieniveaus entsprechen.
► Spontane Emission: In dem angeregten Zustand verweilt das Elektron etwa 10-8 s und springt dann spontan wieder auf das untere Niveau, den Grundzustand des Atoms, zurück.
Das ursprünglich absorbierte Photon wird in beliebiger Raumrichtung spontan emittiert. In einer konventionellen Lichtquelle werden viele Atome bzw. Moleküle gleichzeitig angeregt, aber der Übergang in den Grundzustand findet statistisch statt, sodass zu verschiedenen Zeiten und in alle Raumrichtungen Wellenzüge emittiert werden. Diese Strahlung ist inkohärent.
► Stimulierte Emission: Wird ein zweites Photon mit derselben Frequenz wie das erste eingestrahlt, so werden sowohl das absorbierte als auch das zweite aufgenommene Photon gleichzeitig vom Atom wieder ausgestrahlt. Eine Emission wird erzwungen, d.
h. stimuliert bzw. induziert, bevor das absorbierte erste Photon spontan emittiert ist. Beim Prozess der stimulierten Emission sind sowohl die Ausstrahlungsrichtungen als auch die Phasen und Wellenlängen der beiden Photonen gleich. Das emittierte Licht ist kohärent und intensiv. Die beiden emittierten Photonen können nun ihrerseits wieder zwei angeregte Elektronen synchron zur stimulierten Emission veranlassen.
Dieser Prozess führt zu einer lawinenartigen Verstärkung der Photonenanzahl. Der Laser arbeitet also als Lichtverstärker.
Der dritte Prozess allein wäre der ideale Fall, jedoch konkurrieren mit der stimulierten Ausstrahlung die spontanen Emissions- und die Absorptionsprozesse. Die induzierte Emission kann aber dann begünstigt werden, wenn sich mehr Atome im angeregten als im Grundzustand befinden. Diese Verteilung ist Voraussetzung für die Erzeugung kohärenter Strahlung. Sie wird Inversion genannt, da es sich entgegen der möglichen Besetzung der Energieniveaus bei normalen Temperaturen um eine zahlenmäßige Besetzungsumkehr handelt.
Die Inversionsbedingung kann durch ein Drei- oder Vierniveaulasersystem realisiert werden. Beim Dreiniveaulasersystem (z.B. Rubinlaser) werden die Elektronen durch Licht in das Niveau E3 "gepumpt", wechseln strahlungslos in das obere Laserniveau E2, in dem sich nun viel mehr Elektronen als im Grundzustand E1 befinden. Es hat eine Inversion stattgefunden, da die Elektronen im oberen Laserniveau eine relativ lange Zeit verweilen, bis sie stimuliert Laserstrahlung aussenden. Fast allen Lasertypen liegen jedoch Vierniveausysteme zugrunde, da diese eine geringere Pumpleistung zur Inversionserzeugung erfordern.
1.5. Aufbau eines Lasers
Der typische Aufbau eines jeden Lasers besteht aus drei Grundbausteinen:
► Laseraktives Medium: Hier wird die Laserstrahlung durch stimulierte Emission erzeugt.
► Pumpquelle (Energiezufuhr): Diese führt die zur Erzeugung der Inversion nötige Energie zu, je nach Lasertyp z.B. durch Lichtquellen (Blitzlampen oder ein zweiter Laser), durch eine Gasentladung, durch chemische oder elektrische Anregung.
► Resonator: Dieser besteht aus einer Spiegelanordnung und dient zur Rückkopplung der Laserstrahlung. Zwischen zwei oder mehreren hochreflektierenden Spiegeln wird die Laserstrahlung aufgebaut und verstärkt, die dann durch einen teildurchlässigen Spiegel ausgekoppelt wird.
2. Laser in der Medizin
Der Laser zeichnet sich gegenüber konventionellen Lichtquellen durch folgende Vorteile aus: spektrale Reinheit, d.h.; Laserlicht hat eine feste Wellenlänge, Parallelität der Strahlung, welche daher gut fokussierbar (bündelbar) ist, und die Erzeugung kurzer energiereicher Pulse, Dadurch eignet er sich besonders gut für Anwendungen in der Medizin.
Laser werden vor allem in den Bereichen Chirurgie, Augenheilkunde, Rumortherapie, Gynäkologie, Urologie, Dermatologie und HNO-Heilkunde eingesetzt. In der Medizin werden sowohl Gas- als auch Festkörperlaser verwendet. Grundsätzlich muss bei jeder Anwendung eines Lasers geklärt werden, ob der Einsatz im Gegensatz zu einer konventionellen Methode rentabel und weniger komplikationsbehaftet ist.
2.1. Wirkungsmechanismen medizinischer Laserstrahlung
In der Medizin wird die Wirkung von Laserstrahlung, die auf Reflexion, Brechung und insbesondere Streuung und Absorption (Aufnahme) der Strahlung in biologischem Gewebe beruht, genutzt.
Absorptionseffekte können nach Intensität und Einwirkzeit der Strahlung gegliedert werden. Der thermische Effekt, der eine Erwärmung des Gewebes bewirkt, wird in der Lasermedizin am häufigsten benutzt. Ab etwa 60 °C tritt eine Abtötung der Zellen und Gerinnung des Eiweiß (Koagulation) ein. Dieser Effekt verhindert Blutung und sorgt für einen aseptischen (keimfreien)Wundverschluss. Bei 100 °C tritt durch Verdampfung von Wasser die Austrocknung des Gewebes ein, bei höheren Temperaturen wird das Gewebe schließlich verkohlt und ab 300 °C durch Vergasung abgetragen. Wird ein solcher Laserstrahl bewegt, erzeugt er einen Schnitt.
Bei der Verdampfung und Vergasung ist eine höhere Intensität, dafür aber geringere Einwirkzeit der Laserstrahlung als bei der Koagulation erforderlich. Ein anderer Absorptionseffekt ist die Ablation. Dabei wird das bestrahlt Gewebe durch kurze Hochleistungspulse in den gasförmigen Zustand überführt, verdampft und dadurch abgetragen. Die Disruption ist ein Absorptionseffekt, der bei noch höheren Intensitäten stattfindet. Die Strahlung ist dabei so stark, dass Elektronen einzelner Atome gelöst werden. Somit entsteht ein sich ausdehnendes Plasma (Gemisch aus freien Elektronen, positiven Ionen und Neutralteilchen eines Gases), das wiederum eine Druckwelle erzeugt, die eine Amplitude bis zu 600 bar haben kann.
Plasma und Druckwelle eigenen sich zum Zerstören harter Stoffe (-> Stoßwellenlithotripsie). Ein weiterer Ansorptionseffekt ist die photochemische Reaktion, bei er schwache Strahlung zur Auslösung chemischer Reaktionen im Gewebe benutzt wird. Die Absorption ist abhängig von der Wellenlänge und der Art des Gewebes. Je größer die Absorption, desto geringer ist die Eindringtiefe der Strahlung und desto größer die Wirkung in einem bestimmten Volumen. Je nach Gewebeart und gewünschter Eindringtiefe ist somit die Wellenlänge und Intensivität des Lasers zu wählen.
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2. Laserchirurgie
Das Schneiden von Gewebe mit einem Laserstrahl beruht auf dem thermischen Effekt oder der Ablation. Ein typischer Schneidlaser ist der Co2-Laser (Kohlendioxidlaser). Er hat eine geringe Eindringtiefe und erzeugt deshalb einen präzisen Schnitt. Die Schnitttiefe beträgt je nach Leistung und Geschwindigkeit bis zu 10 mm. Um den Schnitt entsteht eine die Wunde verschließende Gerinnungszone.
Eine typisches CO2-Lasersystem beseht aus einem Netzgerät, Gasvorratsflaschen für den Laser, dem eigentlichen Laserrohr mit Wasserkühlung, einem Spiegelgelenkarm zur Strahlführung, einem Handstück, einem Fußschalter und einem Rechner mit Bedienkonsole lässt sich die Leistung des Lasers und die Pulsdauer einstellen. Da der Infrarotstrahl des CO2-Lasers unsichtbar ist, wird parallel ein roter Strahl eines schwachen Helium-Neon-Lasers mitgeführt.
2.3. Laser in der Augenheilkunde
Ein Lasersystem in der Augenheilkunde besteht aus drei Strahlengängen:
In dem ersten Strahlengang wird konventionelles Licht in das Innere des Auges gebracht, mit dem zweiten beobachtet der Arzt das innen ausgeleuchtete Auge und im dritten Strahlengang wird der eigentliche Laserstrahl parallel zum ersten oder zweiten eingekoppelt. Mithilfe von Lasern lassen sich z.
B. Ablösungen der Netzhaut von der Lederhaut verhindern, Dazu wird die Netzhaut um eine Stelle, die sich bereits zu lösen beginnt, mittels mehrerer kleiner Punkte mit der Lederhaut durch Gerinnung "verschweißt". Auch der graue Star, bei dem die Linse eingetrübt und verhärtet ist, kann mittels Lasertechnik behandelt werden. Die harte Linse wird mittels Ablation zerstört und durch ein künstliches Implantat ersetzt.
3. Laser in der Fertigungstechnik
Gebündelte, intensive Strahlung wie die eines Lasers eignet sich gut als Werkzeug, um beliebige Materialien zu bohren, schneiden, schweißen oder anderweitig zu bearbeiten.
In den letzten Jahren hat sich die Laseranwendung in der Fertigungstechnik zu einer Technologie entwickelt, die ihren festen Platz in verschiedenen Technikbereichen wie z.B. in der Feinmechanik, Optik, Elektronik und Halbleitertechnik besitzt.
3.1. Prinzip der Materialbearbeitung
Die Wirkung des Lasers in der Fertigungstechnik beruht hauptsächlich darauf, dass die eingebrachte Strahlungsenergie durch die Materialoberfläche aufgenommen und örtlich begrenzt in Wärme umgewandelt wird.
Innerhalb von Milli- oder Mikrosekunden können Temperaturen von mehreren Tausend Grad entstehen. Je nach Stärke und Dauer der Einstrahlung schmilzt oder verdampft das Material. Unterhalb der Schmelztemperatur kann man mithilfe von Lasern Oberflächen härten. Nach dem Schmelzen lassen sich Materialien schweißen, legieren und beschriften. Die Verdampfung des Materials kann dazu genutzt werden, Löcher zu bohren, Drähte zu schneiden oder, wenn das Material bewegt wird, Schlitze zu fräsen. Verdampftes Material kann auch aufgetragen werden, um dünne Überzüge und Beläge zu erzeugen.
3.2. Vorteile der Laserfertigung
Entgegen herkömmlichen Verfahren bietet die Laserfertigung neben der oft höheren Produktqualität weitere entscheidende Vorteile:
► Durch berührungslose und fast kräftefreie Strahleinwirkung entfällt der sonst übliche Werkzeugverschleiß. Selbst harte und spröde Werkstoffe können leicht bearbeitet werden, wobei das Werkstück nicht einmal eingespannt werden muss.
► Der Laserstrahl kann beliebig geformte Profile schnell und sauber, meist ohne Nachbearbeitung, herstellen.
► Es gibt Bearbeitungsverfahren, die nur mit dem Laser möglich sind.
Dazu gehört u.a. das Schweißen von Elektroden in Vakuumröhren durch das Glas hindurch.
► Laserstrahlung ist über Spiegel und Quarzfasern leicht zu führen. Das ermöglicht, vor allem im Zusammenhang mit Robotersystemen, flexible Arbeitsverfahren.
Beim Bearbeitungsvorgang können allerdings aus gasförmige Schadstoffe entsehen, die abgesaugt werden müssen.
3.3. Laser für die Fertigung
Um die vielfältigen Anforderungen zu erfüllen, arbeitet man überwiegend mit drei Lasertypen: dem Kohlendioxidlaser (Gaslaser), dem Neodymlaser (Festkörperlaser) und dem Excimerlaser (Gaslaser).
Der Kohlendioxidlaser (CO2-Laser) stellt die bisher wichtigste Strahlquelle für die Fertigung dar. Er arbeitet im Infrarotbereich und wird sowohl kontinuierlich als auch gepulst betrieben. Er besitzt einen guten Wirkungsgrad von bis zu 20 %.
Sein Strahl lässt sich unter 1/10 Millimeter bündeln, was bei hohen Ausgangsleistungen zu enormen Leistungsdichten führt. Bei Stahlblechen lassen sich damit Schnitt- und Schweißgeschwindigkeiten von einigen Metern pro Minute erreichen. So wird der CO2-Laser vor allem zur Bearbeitung mittlerer und größerer Werkstück eingesetzt, wobei sich ein Großteil der Anwendungen auch heute noch auf Schneid- und Schweißarbeiten sowie Materialhärtungen in der Automobilindustrie und ihren Zulieferern konzentriert. Industrielle CO2-Laser sind relativ großvolumige Geräte. Kosten und apparativer Aufwand setzen den Anwendungen daher gewisse Grenzen.
Der Neodymlaser arbeitet ebenfalls im Infrarotbereich, allerdings bei geringerer Wellenlänge und Strahlleistung.
Er wird vorwiegend im Pulsbetrieb gefahren. Das sich seine Strahlung aufgrund der geringen Wellenlänge noch schärfer bündeln lässt, kommt dieser Laser hauptsächlich in der Feinwerktechnik, der Optik und der Elektronik zum Einsatz. Man kann mit ihm fast alle metallischen und nichtmetallischen Werkstoffe schneiden, mikrobohren oder schweißen. Auch zur Markierung oder Beschriftung von z.B. Gläsern oder Schmuck durch Aufschmelzen oder Verdampfen von material werden Neodymlaser verwendet.
Außerdem lässt sich die Strahlung gut durch Quarzfasern leiten, sodass sie direkt an Industrieroboter gekoppelt werden kann.
Der Excimerlaser sendet seine energiereiche, kurzwellige UV-Strahlung in kurzen Pulsen von nur wenigen Nanosekunden Länge aus. Sie lässt sich bis unter einen Mikrometer bündeln und wird überwiegend dazu benutzt, Mikrostrukturen zu trennen oder feinste Löcher, z. B. für Sieb und Düsen, zu bohren. In der Mikroelektronik wird die gepulste Strahlung ausgenutzt, um Mikrostrukturen in der Halbleitertechnik aufzubauen.
Zukunftsweisend ist die Möglichkeit, durch Photoablation (Materialabtragung ohne Umgebungserwärmung) ganze Schaltkreise aus Mikrochips herauszuarbeiten.
4. Holographie
► Holographie ist eine Methode, Objekte dreidimensional abzubilden.
4.1. Hologrammaufnahme
Mit einem aufgeweiteten Laserstrahl wird das Objekt beleuchtet.
Die vom Objekt reflektierte, vorher vollkommen gleichmäßige Objektwelle besitzt nun eine charakteristische Verformung in Gestalt eines komplizierten räumlichen Musters und fällt auf eine Fotoplatte. Diese wird gleichzeitig mit einem ungestörten, am Objekt vorbeigeführten Teil des ursprünglichen Laserstrahls (Referenzwelle) beleuchtet, der über einen Spiegel geführt wird und von der Seite auf die Fotoplatte einfällt. Beide Wellenfronten überlagern sich auf der Fotoplatte. Nach dem Entwickeln sieht man auf ihr ein für das Auge nicht als Objekt erkennbares Muster aus Linien und Kreisen von äußerst kleinem Abstand, das Hologramm. Es enthält neben der Intensität auch die Phase der vom Objekt reflektierten Wellenfront. Voraussetzung bei dieser Technik ist, dass die geteilten Lichtbündel in einer festen Phasenbeziehung stehen, die nur durch die Objektoberfläche beeinflusst werden darf.
4.2. Hologrammwiedergabe
Um wieder eine Objektwelle aus dem Hologramm zu erzeugen, wird es mit einem aufgeweiteten Laserstrahl aus der gleichen Richtung beleuchtet, aus der bei der Aufnahme der Referenzstrahl einfiel. Das Laserlicht wird am Muster auf der Hologrammplatte so beeinflusst, dass die Wellen bezüglich Phase und Intensität weiterlaufen, als kämen sie vom aufgenommenen Objekt. Es erscheint dort ein virtuelles Bild, wo sich bei der Aufnahme das Objekt befand. Das Auge kann, von hinten durchs Hologramm schauend, das Objekt sehen und dabei nicht mehr zwischen Realität und Bild unterscheiden.
Der Betrachter kann durch Kopfbewegung das Bild unter verschiedenen Perspektiven betrachten und daher in seiner räumlichen Tiefe erfassen. Gleichzeitig wird bei der Rekonstruktion ein Teil der beeinflussten Wellenfront hinter dem Hologramm zu Bildpunkten gebündelt. Dadurch entsteht auf der Seite des Beobachters ein reelles, ebenfalls dreidimensional Bild, das sich, allerdings unter Verlust der räumlichen Tiefe, auf einer Fotoplatte speichern lässt.
5.3. Holographie in der Bildaufzeichnung
Eine interessante Weiterentwicklung sind die Volumenhologramme (Tiefenhologramme), die es ermöglichen, mit gewöhnlichem weißem Licht echte Farbholographie zu betreiben.
Im Prinzip fallen Objekt- und Referenzwelle von entgegengesetzten Seiten auf eine Fotoschicht, wobei sich die holographische Struktur in der Tiefe der Schicht ausbreitet. Benutzt man bei der Aufnahme eine Kombination mehrerer verschiedenfarbiger Laser, so erzeugt jede Farbe im Volumen der Schicht eine eigene Struktur. Bei der Rekonstruktion mit weißem Licht wird jeweils genau die Farbe aus ihm herausgefiltert, die bei der Aufnahme verwendet wurde. Da sich mehrere Bilder gleichzeitig auf einer Fotoplatte speichern lassen, kann man bei der Aufnahme bzw. Wiedergabe die Platte jeweils etwas drehen, um eine Serie unabhängiger Hologramme zu erzeugen oder wiederzugeben
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