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  Am 31

Auroras – Kunstwerke am Himmel   Am 31.Juli 1852 trug der Züricher Astronom Rudolf Wolf der naturforschenden Gesellschaft zu Bern eine bedeutsame Entdeckung vor: Er berichtete von Beobachtungen, die Prof. Lamont in München an den zeitlichen Schwankungen des erdmagnetischen Feldes, speziell der erdmagnetischen Unruhe, gemacht hatte. Wolf verglich diese Aufzeichnungen mit denen, die der Dessauer Apotheker Schwabe von seinen Sonnenfleckenbeobachtungen gemacht hatte. Rudolf Wolf stellte nun fest, dass die Kurve der erdmagnetischen Unruhe mit ungewöhnlicher Genauigkeit mit der Sonnenfleckentätigkeit1 übereinstimmt. Es konnte länger keine Zweifel mehr geben: Hier besteht ein eindeutiger Zusammenhang.

Damit war die erste Einwirkung der Sonnenaktivität auf unsere Erde gefunden!   1:Kurze Information über „Sonnenflecken“: Die Zählung der Sonnenflecken ist eine vergleichsweise einfach, aber sehr sinnvolle Beobachtung. Die Gesamtzahl der Flecken auf der Sonnenoberfläche variiert im rund elfjährigen Fleckenzyklus; die Sonnenflecken sind jedoch nur der sichtbare Ausdruck einer viel umfangreicheren Sonnenaktivität. Ein Fleckenzyklus beginnt, wenn während des Fleckenminimums erste kleine Flecken in hohen solaren Breiten, aber meist unterhalb von 35 Grad, auftauchen. Die Aktivitätszentren wandern dann allmählich in Richtung Äquator und erreichen zum Zeitpunkt des Fleckenmaximums etwa 15 Grad Breite. Danach nimmt die Zahl der Flecken wieder ab, während die aktiven Regionen immer näher zum Äquator autreten, bis schließlich der neue Zyklus mit Flecken in hohen Breiten beginnt.   Heute ist diese Wirkung zwischen Sonne und Erde gut erforscht.

Die Sonne sendet laufend elektrisch geladene Teilchen aus, den „Sonnenwind“. Bei einer Geschwindigkeit von etwa 500 km pro Sekunde benötigen sie über drei Tage, bis sie die Erde erreichen. Ein solcher Strom elektrisch geladener Teilchen baut aber um sich herum ebenfalls ein Magnetfeld auf, welches das irdische Magnetfeld überlagert und zu Störungen führt. Sie fallen besonders stark aus, wenn die Sonne bei einer Eruption einen Stoss noch energiereicherer Teilchen ausschleudert. Diese Teilchen haben eine Geschwindigkeit von 1500km pro Sekunde und sind deswegen bereits nach nur etwa einem Tag in der Nachbarschaft unserer Erde. So wirk als sehr heftige Störung ein erdmagnetischer Sturm hervorgerufen.

Die Kompassnadeln zittern, und wir können mit einem Magnetkompass nicht mehr genau die Nordrichtung feststellen. Das Magnetfeld der Erde lenkt diese Teilchen ein wenig von ihrer ursprünglichen Flugrichtung ab. Doch ist es ihnen möglich, in den Polargebieten unserer Erde in die oberen Schichten der Atmosphäre einzudringen. Dort stoßen sie mit den Atomen und Molekülen unserer Lufthülle zusammen und bringen sie zum Leuchten. Polarlichter entstehen. Die meisten Polarlichter treten in einer Höhe von etwa 90 bis 120 km über der Erdoberfläche auf.

Einige wenige können auch tiefer bis zu einer Höhe von 65 km festgestellt werden, andere dagegen in Höhen bis etwa 1000 km. Nord – oder Polarlichter, werden auch Auroras genannt. Das Wort „Aurora“ kommt aus dem Griechischen und bedeuted: Königin der Abenddämmerung. Manche Menschen glauben, dass Auroras Geräusche erzeugen, die die Lichtwellen begleiten. Wenn das der Fall wäre, müßten die Geräusche hier auf der Erde durch elektromagnetische Vorgänge erzeugt werden. Jedes Geräusch, von einem Polarlicht erzeugt, würde eine lange, lange Zeit brauchen, um zur Erde zu gelangen, and die Luft so hoch oben ist viel zu dünn um Schall zu tragen.

Die Farbe der Nordlichter hängt ab davon, welche Atome or Moleküle auf die geladenen Teilchen stoßen. Die Zone, in der wir die meisten Polarlichter beobachten können, erstreckt sich auf der Nordhalbkugel unserer Erde über die Südküste Grönlands, Südisland und die Nordküste Skandinaviens. Je weiter wir uns von dieser Zone entfernen, desto weniger Polarlichter treten auf. Doch können auch für Mitteleuropa zu Zeiten starker Sonnenflecktätigkeit gelegentlich derartige Erscheinungen sichtbar werden. Sie sind dann allerdings nicht ganz so farbenprächtig und vielgestaltig wie im hohen Norden. In der eigentlichen Polarlichtzone treten oft gewaltige Strahlenbündel auf, die sich gelegentlich auch zu Lichterkronen vereinigen.

Daneben gibt es Leuchtbündel, die wie im Wind flatternde Fahnen aussehen. Bei uns erscheinen meist nur rötliche Vorhänge am nächtlichen Himmel, die wir in nördlicher oder nordwestlicher Himmelsrichtung über dem Horizont sehen. Oft erwecken sie den Eindruck eines Großbrandes in einigen Kilometern Entfernung. Tatsächlich rückten Schon Feuerwehren aus, um einer Nachbarsgemeinde bei einem vermeintlichen Brand zu helfen.  

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