Anders celsius
Celsius, Anders,* 1701 in Uppsala, † 1744 in Uppsala. Celsius' Vater war Professor der Astronomie in Uppsala. Er besaß nicht ein einziges Fernrohr und war gezwungen, sich auf einen elementaren Unterricht zu beschränken. Anders wurde 1730 sein Nachfolger, erhielt jedoch die Weisung, zuvor die Astronomie in anderen Ländern kennenzulernen. Die Studienreise dauerte fünf Jahre und ging über Berlin, Leipzig, Wittenberg, Nürnberg (Besuch bei J. G.
Doppelmayer), Venedig, Padua, Bologne, Rom nach Paris. Dort kam er im Herbst 1734 an. In dieser Zeit wurde von der Pariser Akademie die Expedition nach Ecuador zur Bestimmung der Erdfigur vorbereitet. Celsius regte an, eine zweite Expedition zur Meridiangradmessung nach Lappland zu schicken. Er wurde zur Teilnahme an dieser von Maupertuis geleiteten Expedition eingeladen und besorgte 1735 die erforderlichen Instrumente in England. Bei dieser Gelegenheit lernte er die führenden Astronomen Bradley und Halley und die Instrumentenmacher Graham, Hadley und Ellicot kennen.
1736-1737 nahm Celsius dann an Maupertuis' Lapplandexpedition teil. In der Folgezeit griff er auch literarisch in die Auseinandersetzung mit den Cassinis über die richtige Form des Erdellipsoides ein. 1738 begann er mit den Vorbereitungen seines astronomischen Observatoriums, 1742 konnte er es beziehen. Zuvor machte er 1741 die synoptischen magnetischen Vergleichsmessungen mit Graham. Dabei entdeckten Celsius und Hjorter den Zusammenhang mit dem Polarlicht. 1742 erschien Celsius' Thermometerarbeit.
Die Anregung dazu empfing er bei der Lapplandexpedition, bei der auch meteorologische Messungen gemacht wurden. Celsius benutzte zur Ausdehnung Quecksilber und teilte die Strecke zwischen Siede- und Gefrierpunkt des Wassers in 100 Teile. Dabei gab er dem Siedepunkt die Temperatur 0° und dem Gefrierpunkt 100°. Erst sein Nachfolger drehte die Skala um. Wer es war, ist in der Literatur strittig, vermutlich Daniel Ekström.
1743 erschien Celsius' Arbeit über die Absenkung des Wasserspiegels der Ost- und Nordsee.
Celsius' Verdienste um die Geophysik waren viel größer als die um die Thermometrie. Er stellte auch fest, daß die Schwerebeschleunigung in Uppsala und London verschieden war und war eifrig tätig für die Einführung des Gregorianischen Kalenders in Schweden, die allerdings erst 1753 erfolgte, nachdem Celsius an der Schwindsucht gestorben war. Mit seinen Arbeiten trug Celsius wesentlich zum Anschluß der schwedischen Wissenschaft an die internationale Forschung bei.
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