Das luftschiff
Das Luftschiff
Einführende Worte:
Luftschiffe haben – seit sie am Himmel zu sehen waren – die Menschen
immer fasziniert. Zwei Meilensteine in der „Leichter als Luft“ - Technik prägten das letzte Jahrhundert:
Die Zeit der lenkbaren Luftschiffe war verhältnismäßig kurz:
Sie begann am 24. September 1852 und endete am 6. Mai 1937, dauerte also nicht ganz 85 Jahre. Der erste Konstrukteur eines lenkbaren Langballons, Henry Giffard, erblindete und nahm sich das Leben. Neue Geltung erlangte das Luftfahrzeug durch den Grafen Zeppelin; Luftschiffe überflogen den Atlantik und den Nordpol, ein Luftschiff unternahm die erste Luftreise rund um die Welt.
Am 2. Juli 1900 begann mit dem Start des Luftschiffes LZ 1 von
Friedrichshafen die einmalige Zeppelin - Ära, die leider tragisch 1937 endete.
Bevor man sich näher mit dem Thema Luftschiffe befasst, sollten einige
Grundlagen erläutert werden. Nachfolgend sind solche Grundlagen
aufgeführt die, zu einem besseren Verständnis der Luftschifffahrt führen
sollen.
Das Auftriebsprinzip:
Luftschiffe sind weit mehr, als nur lenkbare Ballone. Sie unterliegen
aerostatischen Gesetzen, man nennt sie deshalb auch Aerostaten,
Hohlkörper, die mit einem leichten Gas gefüllt sind.
Des Weiteren sollte man das Wort Luftschiff so verstehen, wie es
ursprünglich verstanden sein wollte, als ein Schiff, das in der Luft
schwimmt.
Sowohl für das Schiff auf dem Wasser, als auch für das Schiff in der Luft gilt das physikalische Gesetz von Archimedes. Hiernach wird ein Gegenstand um soviel leichter, wie er an Umgebungsmasse (Luft, Wasser) verdrängt.
Auf Grund der Luftleere ist im Weltall ein Betrieb von Aerostaten nicht
möglich.
Im Gegensatz zu den Flugzeugen, welche „schwerer als Luft“ sind und ihr
Gewicht durch dynamischen Auftrieb ausgleichen, sind Luftschiffe „leichter als Luft“: der statische Auftrieb, also das Gewicht der verdrängten Luftmasse, ist größer als das Gewicht des Füllgases. Die Differenz zwischen diesen beiden Kräften ist die Tragkraft.
Abhängigkeiten der Tragkraft von Temperatur und Druck:
Die Tragkraft ist nicht konstant, sondern von verschiedenen Faktoren
abhängig, vor allem vom Luftdruck und der Temperatur.
Der Einfluss der Temperatur entsteht dadurch, dass kalte Luft schwerer ist
als warme. Bei Kälte wächst also die Tragfähigkeit eines Luftschiffes.
Ein Luftschifffahrer hat aber noch weitere Zusammenhänge zu beachten. Der Luftdruck wechselt seiner Größe nach nicht nur mit der jeweiligen Fahrhöhe des Schiffes, sondern bekanntlich auch mit der allgemeinen Wetterlage, ebenso die Temperatur der Luft und des Gases, zum anderen kann sie die Außenhülle feucht und daher schwerer machen. Regen und Schnee bringen dem Luftschiff ebenfalls unerwünschte zusätzliche Belastung.
Traggase:
Wie bereits erwähnt, werden, um den statischen Auftrieb zu erzeugen, Gase
benötigt die leichter als Luft sind. Die leichtesten bekannten Gase – und damit die wichtigsten Füllgase – sind Wasserstoff, und Helium. Des Weiteren eignen sich auch Leuchtgas oder heiße Luft zur Befüllung. Helium ist ein Edelgas und somit unbrennbar, worin ein großer Vorteil gegenüber Wasserstoff liegt.
Steuerung:
Das Luftschiff besitzt neben dem durch die Gasfüllung bedingten statischen
Auftrieb auch eine gewisse dynamische Hubkraft, die durch Schrägstellen
der Höhenruder bei Fahrt erzeugt wird. Die Fahrt selbst wird durch ein
Antriebsaggregat erzeugt.
Das Luftschiff ist erst lenkbar, wenn man ihm eine Geschwindigkeit relativ zur umgebenden Luft verleiht.
Arten von Luftschiffen:
Es gibt drei Arten von Luftschiffen. Ein Starrluftschiff, dieses Luftschiff hat eine stabile Innenstruktur. Ein unstarres Kleinluftschiff, das auch Blimp genannt wird. Dieses besteht nur aus einem Gassack und hat keine Innenstruktur. Oder ein halbstarres Luftschiff, dieses hat eine schwächere Innenstruktur als das starre Luftschiff.
Die Zeppeline gehören zu den starren Luftschiffen. Die Luftschiffe haben immer das Aussehen einer Zigarre.
Graf Ferdinand von Zeppelin konstruierte als erster ein lenkbares Starr - Luftschiff. Am 2. Juli 1900 unternahm der Graf seinen ersten Flugversuch mit der LZ 1. Die LZ 1 war mit hochbrennbaren Wasserstoff gefüllt.
Das Luftschiff wurde von zwei 16 – PS - Motoren angetrieben und erreichte ein Länge von 128 Metern. Der Durchmesser betrug 11,73 Meter. Die aus Aluminium gefertigten Gaszellen waren mit Wasserstoff gefüllt. Das Volumen betrug 11 327 Kubikmeter.
Das Starrluftschiff stieg bis auf 400 Meter Höhe. Nach 17 Minuten brach
aber das Höhenruder, die Hülle knickte ein und das Luftschiff stürzte in
den Bodensee.
Glücklicherweise blieben die Passagiere unverletzt.
Die späteren Luftschiffe waren auch bei schwerem Seewetter lufttüchtig.
Das bekannteste Luftschiff „ Die Hindenburg“:
Das letzte Luftschiff konstruierte man in Friedrichshafen. Es hatte den Namen LZ 129, das steht für Zeppelinluftschiff 129. Das Luftschiff war aber berühmt unter dem Namen Hindenburg. Das Starrluftschiff bestand aus einem Gerippe aus Aluminium.
Im Innern der zahlreichen Gaszellen hatte es Wasserstoff.
Der Hindenburg hatte eine Länge von 245 Metern und ein Fassungsvermögen von 200 Millionen Liter Gas. Die Hindenburg wurde von vier Dieselmotoren, jeder hatte eine Leistung von 971 Kilowatt, angetrieben. Die Höchstgeschwindigkeit des Luftschiffes betrug 125 Kilometer pro Stunde. Es war das größte Luftschiff, das man je gebaut hatte.
Der Untergang der Hindenburg:
"Am Abend des 6.
Mai 1937 befand sich das deutsche Luftschiff LZ 129 "Hindenburg" im Anflug auf seinen Landeplatz in Lakehurst, New Jersey. Die Haltemannschaften waren bereits in Position gegangen und die Besatzung hatte gerade die Haltetaue geworfen. Die Hindenburg hatte ihre zwanzigste Atlantiküberquerung beendet und auch die Landung schien routinemäßig zu verlaufen. Um 19.25 Uhr Ortszeit bemerkten Augenzeugen, die Landung vom Boden aus verfolgten, im mittleren Teil der Hindenburg einen schwachen roten Lichtschein. Sekunden später stand das gesamte Heck in Flammen.
Eine riesige pilzförmige Feuerfontäne schoss aus der Hindenburg und nur 32 Sekunden nach dem Ausbruch des Feuers, lag das glühende Gerippe des riesigen Luftschiffs auf dem Flugfeld von Lakehurst. 36 Menschen fanden den Tod in der Flammenhölle, darunter 13 (von 36) Fluggäste, 22 (von 60) Besatzungsmitglieder und 1 Mitglied der 228 Mann starken Haltemannschaft am Boden. 97 Menschen überlebten die entsetzliche Katastrophe."
Der Absturz der Hindenburg läutete das Ende einer Epoche der Luftfahrt ein.
Gibt es für die Riesen eine Zukunft?
Zwar gibt es ambitionierte Pläne in Friedrichshafen, dort wo die ersten Schiffe vor fast 100 Jahren in den Himmel gestiegen waren, einen großen Zeppelin für den Personenverkehr zu konstruieren. Ein Starrluftschiff von den Ausmaßen der Hindenburg heutzutage zu bauen, wäre ein fast unmögliches Unterfangen.
Die Baukosten würden fast das 1.000fache eines heutigen Düsenjets betragen. Die Hauptschwierigkeit ist das Fehlen von geeigneten Produktionsanlagen. Obwohl das öffentliche Interesse an Zeppelinen in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat, kann man wohl nicht davon ausgehen, dass es eine Wiedergeburt des Zeitalters des Zeppelinluftverkehrs geben wird. Trotzdem lebt das Vermächtnis des Grafen Zeppelin weiter.
Heutzutage werden Luftschiffe als hauptsächlich als Werbeträger eingesetzt.
Am Bodensee genauer in Friedrichshafen kann man sich eine Fahrt über den Bodensee buchen.
Neueste Meldung vom 14.06.2004
In Friedrichshafen startete ein Luftschiff zu einer Reise nach China.
Voraussichtliche Reisezeit 30 Tage.
Dazu habe ich einen Kalender für 2005 zusammengestellt, und ein Luftschiff aus Karton (gibts als Bastelbogen gebaut.
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