Albert einstein
            
Referat: Albert Einstein                       
Dieser   Text   wurde   ursprünglich  für  ein  Referat  in  dem Schulfach PHYSIK (Oberstufe)  geschrieben.   Ziel  des  Vortages sollte es sein, Kenntnisse der Spezielle Relativitätstheorie, der Allgemeine  elativitätstheorie und der Einheitliche Feldtheorie (nur am Rande) in  einer   für   Laien   verständlichen   Darstellungsform   zu vermitteln.   Dieser Text stellt die Grundlage des Referats dar.  Daher sind einzelne Teile (z.  B.  die Bibliographie von  Albert Einstein)   nicht   im   Text   enthalten.
    Auch  erfolgt  die Beschreibung zum Teil in Stichworten,  genauso  wie  sprachliche Stolpersteine  u.   U.   noch  vorhanden sein könnten.  Auf eine literarische  Quellenangabe  wurde  hier  verzichtet.  
Tipp- und Rechtschreibfehler wurden nicht bereinigt.
Da die Auswirkungen von Einsteins Theorien  für  uns  alle  sehr gravierend    sind,    sollten   grundlegende   Kenntnisse   der Relativitätstheorien zur Allgemeinbildung gehören.
 
Dieser Text ist Public Domain.  Er kann  als  Basis  für  eigene Referate dienen.  Ich gebe alle Rechte an ihm auf.
 
Geplante Dauer: ca. 120 Minuten (an Pausen denken!) zwischendurch zusammenfassen und Fragen entgegennehmen 
 
Abkkürzungen:  RT = Relativitätstheorie(en)
 
 
0. Vorwort
 
Die   Relativitätstheorien   werden   im   allgemeinen    als Unverständlich  angesehen,  nicht  weil die Ergebnisse schwer zu verstehen wären, sondern weil sie schwer zu glauben sind!
 
1.
	kurze Biographie
 
hier nicht enthalten
 
2.	Einsteins Modell des wissenschaftlichen Denkens (Ähnlich der  	Rhetorik!)
 
 
+--> A
                   ¦    ----------------+
                 G ¦       ¦     ¦      ¦
                   ¦       E1    E2    E3...
                   +-----   ?     ?     ?
====================================== S
S: Sinnerlebnisse    und     Wissen,     Erfahrungen     etc.
(ungeordnet!)
           G: kühner   Gedankensprung,   Spekulation,   Idee,    Ahnung,
              Hypothese:   es gibt keinen logischen (folgernden) Weg von
S aus dorthin, nur eine Art von „Intuition“.
A: Systeme von Axiomen:
Grundlegende  Behauptungen,  die  man  zur  Tatsache,  zum Ausgangspunkt  erhebt,  um darauf aufbauend eine Reihe von Folgerungen und Theorien zu entwickeln.
En: Aus  A  werden auf logischem Wege Einzelaussagen deduktiv
(vom Allg.  her) hergeleitet, die auf A aufbauen!
?: Schließlich  werden  alle Einzel-Aussagen an der Erfahrung
überprüft (durch Experimente etc.).  Hinweis:  Theoretisch ist es unmöglich, eine Theorie als „endgültig bewiesen“ zu betrachten!
Die zeitgenössischen  Forscher  gingen  davon  aus,  daß  man aufbauend  auf  S  logische  Folgerungen  ziehen  kann  (sog.  induktive Methode), welche zu immer mehr Wissen führt.
Dies erweist sich nicht immer  als  richtig,  weil  es  viele Lücken   im   Wissen   gibt   und   dieses  auch  unsortiert, widersprüchlich und teils fehlerhaft ist.
Einsteins Modell der Theorienbildung baut  dagegen  auf  eine gewisse  Intuition auf und überbrückt damit Lücken im Wissen.
In  der  Praxis  erwiesen  sich  Einsteins  Theorien  als  so
           fortschrittlich,   daß   sie   viele  Jahrzehnte  lang  nicht
           vollständig  auf  ihre  Richtigkeit  hin   überprüft   werden
konnten.
Allg: Induktion (Folgerungen aus Einzelfällen) 
contra
Deduktion (Folgerungen aus dem Allgemeinen herleiten)
 
 
3.	Die Spezielle Relativitätstheorie (1905 veröffentlicht)
 
Allgemeines: Eigenschaften des Lichtes
!!!  Licht hat im Vakuum eine  Geschwindigkeit  von  rund  300.000
km/h,  d.
   h.  ein Lichtstrahl würde die Erdkugel mehr als 7 mal in einer Sekunde umrunden!  Die Lichtgeschwindigkeit  ist von  der  Dichte  des  Mediums abhängig (in Wasser um ¾, in Glas um 2/3 langsamer).
Licht gehört zur Gruppe der ELEKTROMAGNETISCHEN WELLEN,  wozu u.   a.   auch  Radiowellen,  UV-Strahlen, Infra-Rot-Strahlen etc.  gehören.
 
Damaliges Problem: Suche nach dem Medium des Lichtes
Schallwellen benötigen zu  ihrer  Fortpflanzung  ein  Medium:
Moleküle.   Der Schall breitet sich durch Molekülschwingungen aus. Im Vakuum gibt es keinen Schall.
Man  folgerte  daraus,  daß  auch   die   Lichtstrahlen   ein Ausbreitungsmedium  benötigen.   Man nannte dieses Medium den „Äther“ (daher: Radioprogramm im Äther..
.).
Der    Äther    müßte    überall    existieren,    wo    sich elektromagnetische Wellen ausbreiten können, auch im  Vakuum, da  sich  Licht  auch  im Vakuum ausbreitet.  Äther sollte im ganzen Universum  und  in  allen  Materialien  in  mehr  oder weniger  hoher  Dichte  vorhanden sein.  Alle Planeten würden sich in diesem Äther bewegen, während der Äther  stillstehend sein  sollte.  Das Licht müßte sich dann mit immer konstanter Geschwindigkeit im Äther bewegen.
 
Die Idee von Existenz des Äthers war so einleuchtend, daß sie schnell von vielen Seiten akzeptiert wurde.
Man  versuchte  also  den Äther zu entdecken und zu beweisen.  Doch  alle  Bemühungen  hierzu  hatten  keinen  Erfolg.   Die Wissenschaft  befand  sich  in  einem frustrierendem Stadium, in einer scheinbaren Sackgasse.
An diesem Punkt kommt Albert Einstein ins  Spiel.   Er  hatte die  Forschungen  zum  Thema  „Äther“  und „Eigenschaften des Lichtes“ kritisch  verfolgt  und  zog  daraus  zwei  wichtige Schlußfolgerungen    (auch   als   „fundamentale   Postulate“ bekannt):
1.
	Der  Äther  kann nicht entdeckt werden.  Jede Bewegung ist relativ.
2.	Die Lichtgeschwindigkeit ist für  einen  Beobachter  immer konstant.
 
Die  Relativität  der Bewegung leuchtet ein, weil die Messung von Geschwindigkeit und  Bewegungsrichtung  von  einem  fixen Bezugspunkt   abhängig   ist   (Beispiel:   zwei  Raketen  im Weltraum; Von Brücke auf fließendes Wasser starren).
Im gesamten Universum  gibt  es  keinen  absoluten  Fixpunkt,
der  als  Bezugspunkt verwendet werden könnte.
  So dreht sich
z.  B.  die Erde um ihre eigene Achse, insgesamt aber um  die
Sonne,  unser  Sonnensystem  bewegt sich innerhalb der Galaxie
und der Milchstraße etc.  Man kann folglich immer nur  sagen,
daß  sich  ein  Objekt  mit  einer bestimmten Geschwindigkeit
und  Bewegungsrichtung   relativ   zu   diesem   oder   jenem
Bezugspunkt bewegt! [“Rom ist Mittelpunkt des Universums...
“]
Was  hat  dies  mit  dem  Äther zu tun?  - Ein stillstehender
(fixer!) Äther, nach dem  man  suchte,  würde  eine  absolute
           Bewegung    voraussetzen,    wir    haben    jedoch    gerade
           festgestellt,  daß  es  nur  eine  relative  Bewegung   gibt.
Folglich kann man den Äther nicht entdecken!
Es sollte angemerkt werden, daß Einstein an dieser Stelle die Existenz   des  Äthers  weder  bestritt,  noch  voraussetzte!  Vielmehr ist die Existenz des Äthers für die  Gültigkeit  der speziellen Relativitätstheorie unerheblich.
Daß   die  Lichtgeschwindigkeit  immer  dieselbe  relativ  zu einem  Beobachter  sein  sollte,  ist  in  der  Tat  kaum  zu glauben.   Was bedeutet dies?  Wenn sich ein Planet mit einer Geschwindigkeit von  100.000  km/s  auf  die  Erde  zubewegt, dann  treffen  dessen  Lichtstrahlen  nicht  etwa mit 400.000 km/s auf die Erde, sondern trotzdem mit 300.
000  km/s.   Dies läßt  sich  an  dieser  Stelle noch nicht beweisen, doch dazu später mehr.
Man beachte, wie Einstein gemäß dem bereits zuvor erläutertem Modell des wissenschaftlichen Denkens vorging und zuerst zwei Axiome (grundlegende Behauptungen) aufstellte!
Obwohl   die   konstante  Lichtgeschwindigkeit  dem  gesunden Menschenverstand  zu  widersprechen  scheint,  sprachen  alle bisherigen  Experimente  dafür.   Einstein glaubte, es handle sich dabei um ein grundlegendes Gesetz des Universums.
Die  Relativitätstheorien  sind  nicht   etwa   deshalb   als unverständlich  bekannt,  weil  sie  schwer  nachzuvollziehen wären, sondern eher deshalb, weil man  ihre  Folgerungen  nur schwer  glauben  kann!   Das  liegt  daran,  daß wir alles an unseren bisherigen Erfahrungen messen, die jedoch  nur  einen kleinen  Teil einer Gesamtheit ausmachen (dem Universum, oder noch mehr?).  Daher kommt  man  kaum  auf  die  Idee,  unsere Erfahrungen  könnten nur ein Spezialfall von viel allgemeiner gefaßten Gesetzlichkeiten sein.
Folgerungen aus diesen Behauptungen
Wenn diese Axiome wirklich gelten, dann kann  man  aus  ihnen
           verschiedene   Formeln   ableiten.    Um   seine  Theorie  zu
           bekräftigen   und   um   experimentelle   Bestätigungen    zu
ermöglichen,  entwickelte  Einstein  eine  Reihe von Formeln.  Mit Hilfe dieser Formeln konnte man  jedoch  auch  vollkommen neue   Vorhersagen   ableiten,   die  später  übrigens  durch Experimente und Beobachtungen bestätigt wurden.
!!!  Im  Gegensatz  zur Allgemeinen Relativitätstheorie gelten die
!!!  nachfolgenden  Formeln  nur  bei  einer  Beschleunigung   von
null, also einer konstanten Geschwindigkeit.
 
1.	Gleichung
 
Die Längenverkürzung eines Objektes, das  sich  mit  einer relativen   Geschwindigkeit  v  zu  einem  anderen  Objekt bewegt.
L’ = L * Wurzel aus [ 1 - (v² / c²) ]
Könnte man von einem Objekt aus  die  aktuelle  Länge  des anderen  Objektes messen (und umgekehrt!), würde die Länge mit zunehmender  Geschwindigkeit  abnehmen.   Zu  beachten ist,  daß  die  Lichtgeschwindigkeit  nicht  überschritten werden kann, weil dann ein negativer Wert unter der Wurzel stehen würde (mathematisch nicht erlaubt).
Eigentlich verkürzt sich nicht nur die Länge  des  Objekts mit seiner Geschwindigkeit, sondern auch die Entfernung zu anderen Objekten, die eine andere relative Geschwindigkeit haben.
 
2.	Gleichung
 
Die  Massenzunahme  mit  der  Geschwindigkeit:  Ein Objekt
mit der Masse m im  Stillstand  wird  immer  schwerer,  je
              schneller   es   sich  relativ  zu  einem  anderem  Objekt
              bewegt.    Die   Massenzunahme   kann   jedoch   nur   vom
Beobachter  ermittelt  werden,  die  Messung  der  eigenen Masse würde keine Veränderung ergeben!
m’ = m / Wurzel aus [ 1 - (v² / c²) ]
Es ist interessant,  daß  korpulente  Menschen  versuchen, durch  Sport  wie z.
  B.  Laufen abzunehmen.  Je schneller sie laufen, um so schwerer werden sie!
Auch   diese   Formel   läßt   den   Schluß  zu,  daß  die
Lichtgeschwindigkeit die maximal mögliche  Geschwindigkeit
ist  (weil  die  Wurzel sonst negativ würde).  Man erkennt
              außerdem,  daß  ein   Objekt,   welches   sich   mit   der
              Lichtgeschwindigkeit   bewegt,   eine   unendliche   Masse
besitzt (Grenzwert von Masse geteilt durch 0).
 
3.	Gleichung
 
              Die   Addition   von   zwei   Geschwindigkeiten  (relative
              Geschwindigkeit):   Zwei  Objekte,  die  sich  mit   einer
relativen  Geschwindigkeit  von v1 und v2 zu einem anderem Bezugssystem bewegen, haben im Bezug zum  jeweils  anderem Objekt  eine  Geschwindigkeit,  die  sich  nach  folgender Formel berechnet:
v =    v1 + v2
                  -------------
1 + v1 * v2
                       -------
c²
Folglich ist die bisher verwendete Formel  v  =  v1  +  v2 nur     eine     Näherungsformel,     die     bei    hohen Geschwindigkeiten  jedoch  ungenau  ist  (man  könnte  die Lichtgeschwindigkeit    überschreiten!).
     Für   geringe Geschwindigkeiten (wie  sie  auf  der  Erde  üblich  sind) liefert sie jedoch ausreichend genaue Ergebnisse.
 
4.	Gleichung
 
Die Gleichwertigkeit von Masse und Energie:  Die  Energie, die  in  einem  Objekt  steckt, hängt von seiner Masse ab.
Wir  wissen,  daß  die  Masse  mit   der   Geschwindigkeit
zunimmt.   Folglich  muß  auch  die Energie zunehmen, weil
              zwei   verschieden    schwere    Objekt    bei    gleicher
              Geschwindigkeit   auch   eine   verschieden  hohe  Energie
besitzen (potentielle oder kinetische Energie).
E = m * c²
Diese Formel besagt, wieviel Energie man maximal von einer Masse erhält,  wenn  man  die  gesamte  Masse  in  Energie umwandeln  würde.
  Würde dies gelingen, könnte man wenigen Tonnen  Masse  die  ganze  Erde  jahrelang   mit   Energie versorgen!  Die Atombombe ist ein trauriger Beweis dafür.
Unsere üblichen  Energieerzeugungsformen  geschehen  durch chemische  Prozesse,  bei  der  nicht  etwa  die  Masse in Energie umgewandelt wird,  sondern  nur  eine  Veränderung molekularen  Struktur  unter  Abgabe  von Energie erreicht wird (z.  B.  Verbrennung).  Die Umwandlung von  Masse  in Energie geschieht jedoch durch sog. nukleare Prozesse.
Aus dieser Formel kann man auch schließen, daß Objekt  mit irgendeiner     Masse     nicht     einmal    GENAU    die Lichtgeschwindigkeit erreichen  können,  weil  ihre  Masse dann  unendlich  groß  sein würde.  Folglich müßte man für diese Beschleunigung auch unendlich viel Energie zuführen, also alle Energie des Universums plus noch mehr Energie!
 
5.	Gleichung
 
              Verlangsamung  der  Zeit:   Je  schneller  sich ein Objekt
              bewegt,   um so   langsamer   scheint   dort   für    einen
außenstehenden Beobachter die Zeit zu vergehen.
t’ = t * Wurzel aus [ 1 - (v² / c²) ]
              Die   Zeit   im  bewegtem  Objekt  selbst  vergeht  gleich
              schnell  (weil  die  relative  Geschwindigkeit   zu   sich
selbst immer 0 ist!).
Früher ging man davon aus,  daß  die  Zeit  für  alle  und überall  im  Universum  gleich  schnell abläuft, Zeit also eine unveränderliche  Grundeinheit  darstellt.   Dies  ist nicht der Fall.
Beispiel:  Zwillingsparadoxon:  Einer  fliegt  mit  Rakete und  kommt  jünger  zurück.  Warum nicht Zwilling auf Erde jünger? Oder beide? -> wegen Beschleunigung (allg. RT!)
> Raumfahrer altern immer weniger als Erdlinge
 
 
 
Experimentelle Beweise für die Spezielle Relativitätstheorie
Untersuchungen mit radioaktiven Substanzen haben bereits 1902 gezeigt, daß die Masse der Teilchen,  die  als  Beta-Strahlen ausgesendet   werden,   mit   der  Geschwindigkeit  zunehmen.  Bereits damals schien es unlogisch, daß eine Substanz aus  so vielen  verschiedenen  Teilchen bestehen könnte, die zusammen die Beta-Strahlung bewirken.
           Gleiche   Ergebnisse  wurden  bei  den  Atom-Beschleunigungs-
           Anlagen  festgestellt.   Diese  Maschinen  benützt  man   zur
Atomzertrümmerung,  um  die  Struktur  der  Atom-Teilchen  zu untersuchen.
   Durch  die  angenäherte   Lichtgeschwindigkeit nehmen  die  Atome  stark  an  Masse  zu,  was  sich auf ihre Trägheit und ihre Aufschlageigenschaften auswirkt.
Die Zeitverzögerung wurde mit einer genau  laufenden  Atomuhr bestätigt.  Die Uhr befand sich in einem Düsenjet, das um die Erde flog.
Ebenfalls  wurde  die  Zeitverzögerung   mit   beschleunigten Wasserstoffatomen nachgewiesen (veränderte Vibrationsfrequenz des Elektrons).
Bis  wir  Menschen den Zeitverzögerungseffekt jedoch am eigen Leib  (als  Raumfahrer)  erleben  können,  werden  wohl  noch einige Jahre ins Land gehen.
Bindungsenergie  (binding  energy):    Aufgrund   der   hohen Energiemenge  in  geringsten Massen hatte man wenig Hoffnung, Einsteins Formel jemals  an  normalen  Mengen  von  Masse  zu verifizieren.
   Die Wissenschaftler konzentrierten sich daher auf kleinste Maßstäbe:  auf Atome.  Ein Element  wie  z.   B.  Uran  besteht  aus 146 Neutronen und 92 (positiven) Protonen.  Es bekannt, daß sich  gleiche  Ladungen  abstoßen.   Trotzdem halten  die  92  Protonen  des  Urankerns  auf  engstem  Raum zusammen.
  Aus diesem Grund müssen die  Protonen  durch  eine sehr  viel  stärkere  Energie  zusammengehalten  werden,  die sog.   „Bindungsenergie“.  Würde man den Kern in viele kleine Teile zertrümmern, würde diese  Bindungsenergie  freiwerden.  Wo  kommt  diese  Energie  nun her?  Die Antwort gibt uns die Formel E = mc².  Die freigewordene Bindungsenergie  entstand aus  einem  Teil  der  Atomkernmasse.   Folglich  wiegen  die einzelnen  Atomteile  nach  der  Zertrümmerung  weniger   als vorher.
   Die  fehlende  Masse muß der freigewordenen Energie entsprechen.  Dieser Nachweis wurde bereits 1932  in  England erbracht.
Ein  weiteres  Beispiel für die „Nutzung“ der Bindungsenergie ist die Atombombe  (->Kernspaltung).   Hier  werden  entweder Uran  oder  Plutonium  gespalten.  Es ist anzumerken, daß nur Elemente, die schwerer als Silber sind (Atomgewicht 108), bei ihrer Spaltung auch wirklich mehr Energie freigeben, als  für ihre Spaltung vorher aufgewendet werden mußte!
Wie kann man nun Elemente, die leichter sind als Silber, dazu bewegen, Energie freizusetzen?  Indem man den ganzen  Vorgang umkehrt:  anstatt Atomkerne zu spalten fügt man mehrere Teile zu  einem  Atomkern zusammen.  Auch hierbei wird ein Teil der Masse der Einzelteile in  Energie  umgewandelt,  wodurch  das Verschmelzungsergebnis  ein  leichterer Atomkern ist.
  Diesen Prozeß der Energiefreisetzung durch Verschmelzen von mehreren leichten Atomkernen zu  einem  schweren  Atomkern  nennt  man „Kernfussion“ (Verschmelzung).  Die Wasserstoffbombe arbeitet nach diesem Prinzip!
Früher dachte man, unsere Sonne verbrennt irgendein Material, um  diese  Menge  an  Energie  abzugeben.   Sie   wäre   dann allerdings  nach  etwa  300 Jahren „ausgebrannt“.  Heute weiß man, daß in der  Sonne  eine  Kernfussion  stattfindet.   Sie wandelt   über   eine  Kette  von  Kernreaktionen  jeweils  4 Wasserstoffkerne (4 Protonen) in Helium um (2 Protonen).  Der resultierende Massenverlust ist die freiwerdende Energie  der Sonne,  die  noch für lange Zeit reichen wird (ca.
  15 bis 30 Milliarden Jahre).  Durch den Massenverlust schrumpfen Sonnen immer mehr Zusammen, bis sie verbraucht sind (=> Theorie über die  Bildung  von  schwarzen  Löchern...).   Der  Unterschied zwischen  der  Fussion  einer  Atombombe  und der Sonne liegt jedoch in Geschwindigkeit, in der die Umwandlung erfolgt!
Ferner     arbeiten     auch     Atomreaktoren    nach    dem Kernspaltungsprinzip.
  Auch hier erfolgt eine  sehr  langsame und  „kontrollierte“  Kernspaltung.  Die freiwerdende Energie wird in Form von Hitze zur Stromerzeugung verwendet.
 
Raum und Zeit in der vorrelativistische Physik
Vor der Anerkennung der Relativitätstheorie  betrachtete  man den  Raum  mit  seinen  drei  Bestandteilen (x, y, z) und die eindimensionale   Zeit   (t)   getrennt   voneinander.    Man beachtete  nicht,  daß  Raum  und  Zeit  eigentlich  erst ein konkretes Ereignis beschreiben, weil  zur  Signalübermittlung eine   bestimmte   Zeit  vergeht,  bevor  ein  räumlich  weit entferntes Ereignis auch  wirklich  wahrgenommen  wird  (vgl.  Betrachtungen  über  Gleichzeitigkeit  eines  Ereignisses  in verschiedenen Entfernungen).
Mit   der   Anerkennung  der  Relativitätstheorie  mußte  man zugleich die Trennung von Raum  und  Zeit  aufgeben  und  die Raum-Zeit (sog.
  vierdimensionales Kontinuum) anerkennen.
Nicht der Raumpunkt alleine, in dem  etwas  geschieht,  nicht der  Zeitpunkt  alleine,  in  dem etwas geschieht, beschreibt dieses Ereignis genau.  Erst die  Kombination  dieser  beiden Elemente  beschreibt  das Ereignis (vierdimensional) wirklich absolut (und nicht relativ wie bei der  Aufspaltung  in  Raum und Zeit).
           Man   sollte   jedoch  nicht  übersehen,  daß  die  zeitliche
           Koordinate  der   Zeit   keinesfalls   mit   den   räumlichen
Koordinaten  gleichwertig  ist.   Dies  ist  bereits  an  der Erfahrung erkennbar, daß  die  Zeit  nicht  rückwärts  laufen kann  (auf  einen  mathematisch-physikalischen  Beweis muß an dieser Stelle verzichtet werden).
So  wurde  aus  dem  dreidimensionalen  Raum (von Newton) der vierdimensionaler Raum Einsteins.
 
 
4.	Die Allgemeine Relativitätstheorie (1916 veröffentlicht)
 
Schon   bald  nach  der  Veröffentlichung  seiner  speziellen
Theorie 1905 begann Einstein mit dem Versuch,  diese  Theorie
           zu   verallgemeinern.    Die  spez.   Theorie  gilt  nur  bei
           gleichbleibender  relativer   Geschwindigkeit,   also   einer
Beschleunigung  von  null.   Die  Allg.   RT  sollte nun auch Objekte   beschreiben,   bei   denen   sich   die    relative Geschwindigkeit  verändert,  also  eine  Beschleunigung  bzw.
  Verzögerung vorkommt.
           Beispiel:   Aufzug  steigt   oder   fällt   BESCHLEUNIGT   ->
           Gewichtsveränderung     der     Personen    bis    hin    zur
Schwerelosigkeit.  Nun:  Raumschiff mit schwerelosen Personen
           darin:    Beschleunigung    /    Verzögerung    oder    knapp
           vorbeifliegender     Planet     (Massenanziehung)     bewirkt
Gewichtsveränderung.  Hätte Raumschiff  kein  Fenster,  wüßte man nicht den Grund hierfür!
>  Äquivalenzprinzip:   Die Auswirkungen der Gravitation und einer Beschleunigungsbewegung sind  gleichwertig  und  können nicht voneinander unterschieden werden.
 
Dies  ist  die  grundlegende Annahme der allgemeinen RT.  Mit Hilfe eines verhältnismäßig  neuen  Zweiges  der  Mathematik, der  Tensoren-Kalkulation  entwickelte Einstein drei wichtige Schlußfolgerungen aus dieser Annahme.
           1.   Das  bereits  von   Newton   durch   reine   Beobachtung
           ermittelte    Gesetz   der   Massenanziehung   wurde   weiter
verfeinert.
F = G * M1 * M2            G = Gravitationskonstante
                        -------
2.00000016
d
 
Diese kleine Änderung des Exponenten hat große  Folgen.   Die stets  gleichbleibende  Elipsenbahn  von  Planeten  ist  nach Einstein  eigentlich  eine  langsam  rotierende  Elipsenbahn!  Die  Rotation  ist  jedoch  so gering, daß selbst die Erde 34 Millionen Jahre benötigt, um sich einmal  einmal  vollständig zu drehen.
           Die   rotierende   Elipsenbahn   wurde   am  Planeten  Merkur
           nachgewiesen,   da   sich   dieser   sehr   schnell    bewegt
           (Umlaufgeschwindigkeit)   und   somit   eine  verhältnismäßig
schnelle Rotationsbahn zeigt.
 
2.   Lichtstrahlen  werden  von  Massen  angezogen  und  ihre Laufbahn dadurch gekrümmt!
Dies   wurde   mit   einer   Beobachtung   eines   verfrühten Sternaufgangs bei einer Sonnenfinsternis bestätigt.
Interessant  ist  die  Überlegung,  wie  groß  und schwer ein Stern sein müßte, um alle Lichtstrahlen  in  seiner  Umgebung zu verschlucken (schwarze Löcher!).
           Die  Berechnung  der  Lichtablenkung  durch  Massen   erfolgt
           ebenfalls   durch   die  obige  Formel  der  Massenanziehung.
Voraussetzung ist,  daß  Licht-Photonen  ein  Gewicht  haben, solange sie in Bewegung sind.  Dies ist der Fall.
  Würden die Licht-Photonen  jedoch  stillstehen,  hätten  sie keine Masse mehr (Restmasse 0, siehe Formel der spez.  RT!).
3.	Gravitationsmassen verlangsamen den Zeitablauf.  Je  mehr Masse, um so langsamer vergeht die Zeit!
 
Die  Zeitverlangsamung  wurde  wie  bei der spez.  RT mit der verlangsamten  Vibration   von   Atomen   und   der   dadurch folgenden Rotverschiebung des Lichtes nachgewiesen.
 
5.	Die einheitliche Feldtheorie
 
Bis  zu  seinem  Tod  im Jahre 1955 war Einstein dann mit der Entwicklung der einheitlichen FT beschäftigt.  Er  hat  diese Theorie jedoch nie vollenden können.
Hierzu einige kurze Überlegungen (Auszug):
Massenanziehung: F = G * (m1 * m2) / d²
Anziehung zweier ungleicher Ladungen: (Coulomb-Gesetz)
F = C * (q1 * q2) / d²
Anziehung zweier ungleicher Magnetpole:
F = K * (M1 * M2) / d²
Diese  drei  Formeln  drücken  in mathematisch gleicher Weise drei vollkommen unabhängige physikalische Phänomene.
Lediglich  bei   der   Massenanziehung   ist   bisher   keine Abstoßung bekannt!!! (Antischwerkraft!?).
           Historisch   wurden   diese   Formeln  vollkommen  unabhängig
           voneinander  durch  empirische   Befunde   entwickelt.
    Die
ähnliche  Form  der  Formeln  läßt  jedoch den Schluß zu, daß alle    drei    Phänomene    einer    gleichen    natürlichen Gesetzmäßigkeit  zugrunde  liegen.   Die  drei  Formeln  sind folglich   nur    Teilzweige    einer    allgemeineren    und grundlegenderen naturgesetzlichen Formel.
Diese  grundlegende  Formel zu finden ist ein Teilbereich der einheitlichen FT.
Der zweite Zweck ist jedoch weitaus  größer  als  der  erste.
           Es   ist  der  Versuch,  ALLE  PHYSIKALISCHEN  PHÄNOMENE  aus
           einigen wenigen EINFACHEN UND  GRUNDLEGENDEN  PRINZIPIEN  der
           Natur abzuleiten.
 
           1953, zwei Jahre von seinem Tod, veröffentlichte Einstein die
           bisherigen  Ergebnisse  seiner  Forschung  (ein   14-seitiges
Dokument  mit 28 Formelbestandteilen).
  Die Formel war jedoch nur sehr beschränkt verwendbar.
Die  einheitliche  FT  wäre also eine universelle Weltformel, die praktisch  die  letzten  physikalischen  Geheimnisse  der Universums   entschlüsseln   würde   (siehe  Dürrenmatt  „Die Physiker“ Seite 69).
 
 
7.  Diskussion:   Wissenschaft  vs.   Moral;  Notwendigkeit  der
Wissenschaft
 
> „Goldener Mittelweg“
Täuschung über die Wirklichkeit von Erfahrungen
alles  ist relativ (hängt vom Standpunkt = Axiome und deren Gültigkeit ab)
>  (experimentelle)  Verifikationen  erhöhen  das Vertrauen
                in  eine  Theorie,  können  jedoch   nie   deren   allg.
                Gültigkeit    umfassend    bestätigen.
    Eine   einzige
                Falsifikation  erzwingt   jedoch   eine   Einschränkung,
Änderung oder sogar die Aufgabe einer Theorie.
| Anmerkungen: |               
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