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Inhaltsverzeichnis   Kapitel 1 - Atome 1.1 Atome 1.2 Quarks 1.3 Isotope   Kapitel 2 - Radioaktivit“t 2.1 Strahlungsarten 2.2 Der radioaktive Zerfall am Beispiel des Urans 2.

3 Ionen   Kapitel 3 - Kernspaltung 3.1 Entdeckung 3.2 Die Kernspaltung am Beispiel des Uran 3.3 Kettenreaktion 3.4 Anreicherung   Kapitel 4 - Kernfusion 4.1 Kernfusion   Kapitel 5 - Kernwaffen 5.

1 Atombombe 5.2 Wasserstoffbombe 5.3 Cobaltbombe 5.3 Neutronenbombe   Anlagen Abb. 1 - Das Atommodell Abb. 2 - Uran ( U-238 ) Abb.

3 - Strahlung Abb. 4 - Abschirmung Abb. 5 - Zerfall von Uran Abb. 6 - Halbwertszeit Abb. 7 - Kernspaltung Abb. 8 - Kettenreaktion Abb.

9 - Kernfusion Abb. 10 - Schema einer A-bombe Abb. 11 - Zerst”rungskraft eine A-Bombe   Quellen     Kapitel 1 - Atome     1.1 Atome Abb. 1   aus dem gr. von atomos - unteilbar; unteilbarer Urstoff.

  Der Philosoph Demokrit nahm schon vor 2000 Jahren an, daá alle Materie aus kleinsten, nicht mehr teilbaren Teilchen bestehe.   1803 wurde diese Atomtheorie vom Engl“nder John Dalton erweitert. Er entdeckte, daá es Stoffe gibt, die nur aus einer Atomsorte bestehen. Man nennt sie chem. Elemente ( z.B.

Gold, Sauerstoff und Eisen ). Die Atome haben unterschiedliche Massen.   Heute findet man h“ufig folgende Definition des Atombegriffs:   " Ein Atom ist der kleinste Baustein eines chem. Grundstoffes oder Elements, der ohne Verlust der typischen Eigenschaften dieses Elements nicht mehr geteilt werden kann. "   Um ein Beispiel zu nennen wie groá Atome sind:   a) Alle 5 Milliarden Menschen die z.Zt.

auf der Erde leben, wrden, wenn ein Mensch so groá wie ein Atom w“re, eine etwa 50 cm lange Kette bilden.   oder   b) Wenn der Atomkern die Gr”áe einer Kirsche h“tte, dann w“re ein ganzes Atom so groá wie der K”lner Dom.   1913 entwickelte der d“nische Physiker Nils Bohr ein neues Atommodell, das auch heute noch der Wirklichkeit sehr nahe kommt. Danach ist ein Atom “hnlich aufgebaut wie ein Sonnensystem, d.h. um den massereichen Atomkern kreisen in groáem Abstand die Elektronen.

  Das heutige Atombild:   Ein Atom besteht aus einem Atomkern und einer Atomhlle. Dabei ist der Kern positv und die Hlle negativ geladen. Dabei tr“gt der Atomkern fast die gesamte Masse des Atoms. Er ist aufgebaut aus Protonen und Neutronen, die jeweils fast 2000 mal schwerer sind als die Elektronen, aus der die Atomhlle besteht.   Das Proton hat die positive elektrische Ladung, die den gleichen Wert besitzt wie die negative des Elektrons. Das Neutron jedoch ist elektrisch neutral.

  Den Wert der elektrischen Ladung des Protons oder Elektrons nennt man Elementarladung.   Protonen und Neutronen werden oft zusammenfassend als Nukleonen bezeichnet und bestehen ihrerseits aus noch kleineren Teilchen, den Quarks.     1.2 Quarks   Lange Zeit glaubte man, daá die Nukleonen "Elementarteilchen", “hnlich wie das Elektronen nicht mehr teilbar seien und auch keine innere Struktur h“tten. Sie sind jedoch aus noch kleineren Teilchen, den sogenannten "Quarks" aufgebaut. Sie kommen in der Natur nie als freie unabh“ngige Teilchen vor.

  Heute kennt man sechs verschiedene Quarks. Die zwei, fr die normale, stabile Materie wichtigen sind:   das u-Quark ( von eng. "up" ) und das d-Quark ( von eng. "down").   Drei Quarks bilden jeweils ein Nukleon.   Die jeweiligen elektrischen Ladungen:   u-Quark = + 2/3 d-Quark = - 1/3 Elektron = - 1     Aufbau der Nukleonen:   Protonen = 2 u-Quarks + 1 d-Quark ( 2/3 + 2/3 - 1/3 = +1 )   Neutronen = 2 d-Quarks + 1 u-Quark ( - 1/3 - 1/3 + 2/3 = 0 )     Die Menschen, die Erde, das ganze Milchstraáensystem sind praktisch aus drei Grundbausteinen aufgebaut:   u-Quarks, d-Quarks und Elektronen.


                Beispiel:   Ein 30-kg schweres Kind besteht aus:   2.8 * 10^28 u-Quarks, 2,6 * 10^28 d-Quarks und 10^28 Elektronen, wobei 10^28 eine 1 mit 28 Nullen ist.   Die Quarks bilden Nukleonen, diese schlieáen sich zu Atomkernen zusammen.   Kerne und Elektronen vereinigen sich zu Atomen, diese fgen sich zu kleinen oder riesigen Moleklen wie Wasser oder Eiweiá zusammen. Milliarden von Moleklen bilden unsere K”rperzellen, von denen ein Mensch viele Billionen besitzt.     1.

3 Isotope Abb. 2   Die Atome eines Elements haben alle die gleiche Anzahl von Protonen und Elektronen, k”nnen sich trotzdem aber voneinander unterscheiden. Sie haben dann im Kern unterschiedliche Neutronenzahlen. Allgemein bezeichnet man Atome mit gleicher Protonenzahl aber unterschiedlicher Neutronenzahl als Isotope eines bestimmten Elements. Uran kommt in der Natur z.B.

mit 234, 235 und 238 Nukleonen vor. Urankerne besitzen alle 92 Protonen. Die 3 Uranisotope haben daher 142 ( 234 - 92 ), 143 und 146 Neutronen in ihren Atomkernen. Man bezeichnet sie als U-234, U-235 und U-238.   Die Gesamtzahl der Nukleonen eines Isotops wird als Massenzahl, die Zahl der Protonen als Ordnungszahl oder Kernladungszahl bezeichnet. U-235 hat also die Massenzahl 235 und die Ordnungszahl 92.

  Gleichnamige Ladungen stoáen sich bekanntlich ab, ungleiche ziehen sich an. So halten die positiven Atomkerne die negativen Elektronen fest und zwingen sie auf ihre Kreisbahnen. Da die meisten Atomkerne aus mehreren Protonen bestehen, máten sie daher eigentlich zerplatzen.   Wie ist es z.B. m”glich, daá beim Kohlenstoffkern 6 positive Protonen auf engstem Raum zusammenbleiben? Das liegt daran, daá zwischen den Nukleonen eine noch viel gr”áere Kraft, die sog.

Kernkraft wirkt, allerdings nur, wenn die Nukleonen einen sehr kleinen Abstand voneinander haben.       Kapitel 2 - Radioaktivit“t     2.1 Strahlungsarten Abb. 3   Nicht alle chem. Elemente sind stabil. Alle Elemente mit einer h”heren Ordnungszahl als 80 und einige Isotope zerfallen, wobei die Atomkerne einen Teil ihrer Masse in Form von Strahlung abgeben.

Man unterscheidet 3 Arten von Strahlung:   1. Alpha - Strahlung   Sie besteht aus Heliumkernen, die aus 2 Neutronen und 2 Protonen bestehen. Daher ist die Strahlung positiv.   2. Beta - Strahlung   Sie besteht aus Elektronen und ist daher negativ. Diese Elektronen entstehten dadurch, daá sich Neutronen umwandeln.

  3. Gamma - Strahlung   Sie besteht aus energiereichen masselosen Strahlungsteilchen bzw. Quanten ( Energiepakete ), wie z.B. auch beim Licht.     Entdeckt wurde die Radioaktivit“t 1896 vom franz.

Physiker Henri Becquerel und wurde vom Ehepaar Pierre und Marie Curie genauer untersucht. B. wollte herausfinden, ob bestimmte Steine, die vorher mit Licht bestrahlt wurden, beim Nachleuchten auáer sichtbarem Licht auch unsichtbare R”ntgenstrahlen aussenden. Dieses sind extremkurzwellige und energiereiche elektromagnetische Strahlen, welche elektrische und magnetische Energie mittels einer Welle transportieren. Die R”ntgenstrahlen durchdringen viele Stoffe (z.B.

Haut, Muskeln, Papier, usw. ) und belichten Photoplatten. Dabei arbeitete Becquerel mit uranhaltigem Gestein. Dieses legte er in einer Dunkelkammer auf eine unbelichtete Photoplatte, ohne daá er wuáte, daá das Gestein Strahlen aussendete. Nach der Entwicklung der Photoplatte stellte er fest, daá sie durch unbekannte Strahlung belichtet worden war. So wurde zuf“llig die radioaktive Strahlung entdeckt.

  Radioaktive Strahlung kann man heute mit dem Geigerz“hler nachweisen.   Zur Abschirmung dieser Strahlen nimmt man Stoffe, wie BleiAbb. 4 oder Beton.         2.2 Der radioaktive Zerfall am Beispiel des Urans Abb . 5   Uran wandelt sich in mehreren Schritten in Blei um.

Dabei werden Uranatomkerne mit je 238 Kernbausteinen ( 92 P , 146 N ) schlieálich zu Bleiatomkernen mit nur noch 206 Kernbausteinen ( 82 P, 124 N ) umgewandelt. In diesem Umwandlungsprozess zerf“llt das Uran in Thorium, Protactinium und Polonium und noch 10 andere Elemente. Ein Teil der radioaktiven Strahlung besteht aus Kernbausteinen. Daher ist die radioaktive Strahlung mit Elementumwandlungen verbunden. Beim Zerfall eines radioaktiven Elements entsteht ein neues Element.   Die Anzahl der Kernzerf“lle pro Sekunde heiát Aktivit“t des K”rpers, gemessen in der Einheit ein Becquerel ( 1 Bq ).

Eine Aktivit“t betr“gt dann 1 Bq, wenn ein Kernzerfall pro Sekunde stattfindet. Abb. 6 Der Zeitraum, in dem ein Element zur H“lfte seiner Masse zerfallen ist, nennt man Halbwertszeit. Bei einem Stck Uran-238 dauert die Halbwertszeit etwa 4,5 Milliarden Jahre, bei Polonium 138 Tage und bei Frankium 21 Minuten.     2.3 Ionen   Wenn radioaktive Strahlung z.

B. auf ein Atom trifft, das nach auáen hin elektrisch neutral ist, so kann ein Elektron aus dem Atom herausgel”st werden. Das Atom ist dann positiv geladen. Diese Restatome, die unterschiedlich viele positive und negative Ladungen besitzen, nennt man Ionen. Durch radioaktive Strahlung k”nnen also neutrale Atome zu Ionen umgewandelt werden ( ionisiert werden ).       Kapitel 3 - Kernspaltung     3.

1 Entdeckung   Im Jahr 1938 beschossen die beiden deutschen Wissenschaftler Otto Hahn und Fritz Straámann Uranatomkerne mit Neutronen. Sie stellten bei diesem Versuch fest, daá einige dieser Urankerne in zwei etwa gleich groáe Stcke gespalten wurden. Die Neutronen k”nnen also gr”áere Atomkerne spalten. Protonen und Elektronen sind dafr ungeeignet, da Protonen von den Protonen des Atomkerns abgestoáen oder abgelenkt werden und Elektronen zu wenig Masse haben. Langsam fliegende Neutronen dringen in der Regel viel h“ufiger in Atomkerne ein als schnelle. Dabei bedeutet langsam immer noch 7920 Km/h.

Das liegt daran, daá sich langsame Neutronen l“nger in Kernn“he aufhalten und mehr Zeit haben, mit ihm zu reagieren. Neutronen k”nnen nicht nur Atomkerne spalten, sondern auch umwandeln, indem sie in den Kern eingebaut werden.     3.2 Die Kernspaltung am Beispiel des Urans Abb. 7   Das natrliche Uran besteht aus U-234, U-235 und U-238. Von 1000 Uranatomen haben 993 U-238-Kerne und 7 U-235-Kerne.

Der U-234- Anteil ist dabei unwichtig.   Langsame Neutronen spalten nur die U-235-Kerne. Dabei ensteht zun“chst ein Zwischenkern U-236, der jedoch instabil ist und in mehrere Bruchstcke zerplatzt, z.B. in einen Barium-144-Kern, einen Krypton-90-Kern und zwei neue Neutronen. Nach genauerer Untersuchung stellte man fest, daá diese entstandenen Bruchstcke weniger Masse haben, als der beschossene Kern und das Geschoá.

  Es ist also Masse verlorengegangen, die in einen gewaltigen Energiebetrag, die Kernenergie, umgewandelt wird.       Dies geschieht nach Einsteins Formel: E = m * cý         Was ist also geschehen ?   Wie schon gesagt, wird ein Atomkern von sog. Kernkr“ften zusammengehalten, die verhindern, daá die positive Protonen im Kern sich abstoáen. Sie wirken allerdings nur, wenn sich die Kernbausteine ganz nahe beieinander befinden.   Im Atomkern ist auch die Kernenergie gespeichert. Wenn nun nach Eindringen des Neutrons der Kern in zwei Teile zerbricht, wirken nur noch die abstoáenden Kr“fte zwischen den beiden Kernbruchstcken.

Sie entfernen sich deshalb mit hoher Geschwindigkeit voneinander. Daraus folgert man, daá die Kernenergie in Bewegungsenergie der Bruchstcke umgewandelt wird. Die Kernbruchstcke, stoáen an Nachbaratome, die in starke Schwingungen versetzt werden und sich aneinander reiben. Die Bewegungsenergie wird dabei in W“rmeenergie umgewandelt.   Die neuentstehenden mittelschweren Atomkerne sind in der Regel selbst radioaktiv und senden gef“hrliche Strahlungen aus.   Um U-238-Kerne zu spalten, braucht man sehr schnelle Neutronen.

  In einem Kilogramm Uran-235 steckt soviel Energie wie in 93 Waggons Kohle oder 67 Kesselwagen mit Heiz”l. Mit dieser Energiemenge ( 23 Mio. kW/h ) k”nnten alle Bewohner Westdeutschlands ihre Wohnungen eine Stunde lang beleuchten.     3.3 Kettenreaktion Abb. 8   Beschieát man ein Stck U-235 mit einem Neutron, spaltet dieses irgendwo einen ersten Kern, der wiederum zwei Neutronen ausst”át.

Diese spalten weitere Kerne, welche wiederum 4 - 5 Neutronen freisetzen. Wenn 4 dieser Geschosse auf Nachbaratome treffen und diese zertrmmern, so bilden sich 8 - 12 neue Neutronen. Diese spalten, abgesehen von einer gewissen Verlustrate, wieder Kerne, wobei jedesmal ein gewaltiger Energiebetrag freigesetzt wird. Dieser Vorgang setzt sich weiter fort, und in Sekundenbruchteilen w“chst die Zahl der gespaltenen Kerne und damit die Energiegewinnung lawinenartig an. Diesen Vorgang nennt man Kettenreaktion.         3.

4 Anreicherung   U-235 Kerne werden durch langsame Neutronen gespalten. Um U-238 Kerne zu spalten, ben”tigt man hingegen sehr schnelle Neutronen. Langsame dringen zwar auch in den Kern ein, werden jedoch in ihn eingebaut, so daá sich U-239 bildet. Dieses wandelt sich ber eine Zwischenstufe in Plutonium-239 um, das seinerseits gut durch langsame Neutronen gespalten werden kann.   Man kann diesen Umweg aber wie folgt umgehen:   Das natrliche Uran besteht zu 99,3% aus U-238, was bedeutet, daá sich keine Kettenreaktion ereignen kann, wenn es mit langsamen Neutronen beschossen wird. Die 2 - 3 Neutronen, welche bei einer Spaltung eines U-235-Kerns entstehen, sind meistens zu schnell, um einen der wenigen U-235- Kerne zu spalten, andererseits sind sie zu langsam, um das U-238 zu zertrmmern.

Sie werden, wie gesagt, nur eingefangen. Eine einmal ausgel”ste Kernspaltung kann also ohne weiteres keine Kettenreaktion erzeugen.   Es gibt jedoch eine M”glichkeit, diese zu erreichen.   1. Man erh”ht den U-235 Gehalt ( z.B.

: von 0,7% auf ca. 3% ), um mehr spaltbares Material zu erhalten; dies nennt man dann Anreicherung.   2. Die bei der Spaltung entstehenden Neutronen mssen verlangsamt werden. Das auf 3% angereicherte Uran allein ntzt noch nicht viel, da die beim Spaltprozeá entstehenden Neutronen zu schnell sind. Deshalb benutzt man Stoffe, die Neutronen abbremsen k”nnen.

Diese heiáen Moderatoren. Hierzu eignen sich z.B. Kohlenstoff, Wasser und Berillium.       Kapitel 4 - Kernfusion     4.1 Kernfusion Abb.

9   Die Energie der Sonne stammt aus Kernverschmelzungen, oder auch Kernfusionen genannt. Die Sonne setzt ungeheure Energien frei. Es handelt sich dabei nicht um Kernspaltungen, weil dazu Elemente mit hohen Massenzahlen n”tig sind. Die Sonne besteht gr”átenteils aber aus Elementen mit sehr kleinen Massenzahlen, vor allem ausWasserstoff und Helium.   Auch bei normalen Verbrennungen finden Verschmelzungen statt. Verbrennt z.

B. Kohle, verschmelzen die Atomhllen von Kohlenstoff und Sauerstoff, es entsteht Kohlenstoffdioxid. Bei der Kernfusion verschmelzen nicht die Atomhllen, sondern die Atomkerne.   Wie bei der normalen Verbrennung ist auch fr Kernfusionen eine Art Aktivierungsenergie n”tig. Zwei Atomkerne verschmelzen n“mlich erst dann, wenn sie durch hohe Temperatur und Druckverh“ltnisse dicht aneinander geraten. Denn es mssen erst die starken abstoáenden Kr“fte ( Coulombsche Abstoáungskr“fte ) der Atomkerne berwunden werden, da diese beide positiv geladen sind.

  Zur kontrollierten Verschmelzung kommen eigentlich nur die beiden Wasserstoffisotope Deuterium und Tritium in Frage. Diese Stoffe mssen auf ca. 100 Mio. øC erhitzt werden. Erst dann reichen die Bewegungsenergien der Kerne zur šberwindung der Abstoáungskr“fte aus.   Verschmelzen Deuterium- und Tritiumkerne miteinander, so entsteht jeweils ein Heliumkern und ein Neutron.

Die beiden neugebildeten Teilchen haben insgesamt weniger Masse als die beiden Ausgangskerne. Der Verlust wird dabei in einen gewaltigen Energiebetrag umgewandelt.   Bei der Bildung von einem Kilogramm Helium durch Kernfusionen wird zehnmal soviel Energie frei wie bei der vollst“ndigen Kernspaltung von einem Kilogramm Uran. Allgemein sagt man Kernfusion ist der Aufbau eines schwereren Atomkerns aus zwei leichteren.   Die Fixsterne, wie auch unsere Sonne beziehen ihre Energie durch diesen Prozeá. Der Mensch hat sich diese Energiequelle bis jetzt erst in der Wasserstoffbombe zunutze gemacht.

Sogenannte Fusionsreaktoren k”nnen mit den heutigen technischen Mitteln nicht verwirklicht werden.   Die erste Wasserstoffbombe wurde von den USA im Jahre 1954 gezndet.       Kapitel 5 - Kernwaffen       5.1 Atombombe Abb. 10   W“hrend in Atomkraftwerken Kettenreaktionen v”llig kontrolliert ablaufen, findet bei einer Atombombenexplosion eine unkontrollierte Kettenreaktion statt. Diese l“uft innerhalb von Sekundenbruchteilen ( 1/1 Mio.

Sekunde ) ab. Dadurch werden explosionsartig groáe Mengen an W“rmeenergie frei ( 14 Mio. øC , 23 kWh pro Kg U-235 ). Neben diesen ungeheuren Energien werden auch t”dliche radioaktive Spaltprodukte freigesetzt.   In der Atombombe kann es nur dann zur Kettenreaktion kommen, wenngengend freie Neutronen auf gengend spaltbare Kerne treffen.   Zwei Bedingungen mssen hierfr erfllt werden:   1.

Die Bombe muá reines U-235 enthalten, da sich nur diese Kerne spalten lassen. Natururan eignet sich hiefr nicht, da es ja nur aus 0,7 % U-235 besteht. Das passive U-238 wird in Isotopentrennungsanlagen herausgefiltert.   2. Eine ausreichend groáe Masse Uran muá vorhanden sein, denn sonst verlassen die meisten Neutronen das Uran durch seine Oberfl“che, ohne daá eine Kettenreaktion ausgel”át wird. Diese notwendige Mindestmasse, nennt man auch kritische Masse.

Die kritische Masse betr“gt bei U-235 23 Kilogramm. Man kann diese Masse auch noch herabsetzten, indem man das Uran mit einem sogenannten Neutronenreflektor umhllt, der die austretenden Neutronen in das Uran zurcklenkt.     Man kann auáer U-235 auch noch Plutonium-239 verwenden. Hierbei betr“gt die kritische Masse sogar nur 5,6 Kilogramm. Es kommt in der Natur nur sehr selten vor, wird aber in den Reaktoren von Kernkraftwerken st“ndig erzeugt. Abb.

11 Die bei der Explosion verlorengegangene Masse ist vergleichsweise gering. Bei der Hiroshima-Bombe ( 6.8.1945 ) t”tete ein Gramm Materie, das in Energie umgewandelt wurde, ca. 200 000 Menschen.     5.

2 Wasserstoffbombe   Bei Wasserstoffbomben bzw. thermonuklearen Sprengk”rpern entsteht die Energie durch Kernfusion der H-Isotope Deuterium und Tritium oder Lithium-6. Zur Einleitung einer solchen Reaktion sind hohe Temperaturen von einigen MillionenøC n”tig. Deswegen benutzt man eine Atombombe als Znder.     5.3 Cobaltbombe   Umgibt man eine Wasserstoffbombe mit einem Cobaltmantel, so wird das natrliche Cobaltisotop Co-59 durch Neutroneneinfang in das radioaktive Co-60 umgewandelt, dessen starke Gammastrahlung eine Halbwertzeit von 5,272 Jahren ( 5 Jahre und 99,28 Tage ) hat.

Als radioaktiver Niederschlag wrde es eine verheerende Wirkung auf alles Leben ausben.     5.4 Neutronenbombe   Im Grunde genommen ist die Neutronenbombe eine sehr kleine Wasserstoffbombe. Allerdings entsteht bei ihrer Detonation nur wenig Hitze und eine schwache Druckwelle, so daá fast keine Besch“digungen an Geb“uden und Waffen auftreten. Dafr kommt es aber, zu einer sehr starken Neutronenstrahlung, die bei der Kernfusion entsteht. Sie wirkt vor allem gegen Lebewesen.

  Die Gef“hrlichkeit der Neutronenbombe beruht in erster Linie auf der biologischen Strahlenwirkung, der bei der Deuterium-Tritium- Fusionsreaktion freigesetzten schnellen Neutronen, die fast alle Materialien durchdringen. Die von Neutronen getroffenen organischen Molekle k”nnen ihre biologischen Funktionen nicht mehr ausfhren, was zur Zerst”rung der Zellen und schlieálich zu Krankheit und Tod fhrt.   Der radioaktive Niederschlag hingegen ist so gering, daá man das Zielgebiet bereits nach 24 Stunden wieder betreten kann.           Anlagen: Abb. 1 - Das Atommodell Abb. 2 - Uran ( U-238 ) Abb.

3 - Strahlung Abb. 4 - Abschirmung Abb. 5 - Zerfall von Uran Abb. 6 - Halbwertszeit Abb. 7 - Kernspaltung Abb. 8 - Kettenreaktion Abb.

9 - Kernfusion Abb. 10 - Schema einer A-bombe Abb. 11 - Zerst”rungskraft eine A-Bombe     Quellen: 1. Brockhaus - Naturwissenschaften und Technik 2. Was ist Was - Band 3 - Atomenergie 3. Was ist Was - Band 79 - Moderne Physik 4.

Cornelsen - Physik fr die Sek. Stufe 1 AH 5. Schlerduden - Die Physik 6. Fischer Kolleg - Das Abiturwissen PHYSIK

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