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  Niklas stahnke

    Der Spanische Bürgerkrieg   Die Ausgangssituation- Spanien auf dem Weg in den Bürgerkrieg     Die spanische Argrarfrage   Seit Jahrhunderten war in Spanien, einem Land, das bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts ein Agrarstaat war, das Grundeigentum sehr ungerecht verteilt. Besonders in Südspanien(Andalusien, Neu-Kastilien, Extremadura) herrschten seit Jahrhunderten riesige Landgüter vor, die häufig dem Adel, manchmal aber auch der Kirche gehörten. Diese wurden von Tagelöhnern und Pächtern bewirtschaftet, die immer wieder um ihr Existenzminimum kämpfen mussten. Die Grundbesitzer unterstützen sie häufig nicht. Die Gebiete, in denen es fast nur Großgrundbesitz gab, waren auch ökonomisch und sozial die rückständigsten in Spanien; Hunger, Arbeitslosigkeit, Analphabetismus, Bevölkerungsexplosion, Kapitalmangel, Instabilität und soziale Unruhen zeugen davon.

Allerdings gab es auch Regionen innerhalb Spaniens, in denen es eine Argarreform gegeben hatte. In Nordspanien (Galicien, Alt-Kastilien, Leon) gab es sehr viele Kleinstbetriebe (< als 10 Hektar), die oft nur zum Ernähren einer Familie reichten, oftmals konnte man die kleinen Höfe nur im Nebenerwerb führen. Mittelbetriebe von 10 bis 100 Hektar konnte man im Baskenland sowie in Katalonien finden. Die gravierenden sozialen Missstände innerhalb der spanischen Gesellschaft des 19. und frühen 20. Jahrhunderts mussten eigentlich zwangsläufig in eine Krise der Gesellschaft münden, so wie dies dann auch im Bürgerkrieg geschah.

  Der Konflikt zwischen Zentrum und Peripherie   Seit Jahrhunderten gab es Spannungen zwischen der kastilischen Zentralregierung in Madrid und den Regionen, die am Rande Spaniens liegen. Ausdrücklich zu nennen sind hier das Baskenland sowie Katalonien, da diese beiden Regionen sich nicht als Teil der spanisch-kastilischen Kultur begriffen, sondern, da sie eine eigene Sprache und Geschichte besitzen, sich primär als Basken und Katalanen, denn als Spanier fühlten. Immer wieder hatten diese Völker von der Zentralregierung in den vergangenen Jahrhunderten Sonderrechte, die sogenannten „fueros“ eingeräumt bekommen, doch Anfang des 18. Jahrhunderts wurden diese den Katalanen genommen und während des 19. Jahrhunderts in den Karlistenkriege den Basken. Die beiden Regionen waren die am weitesten industrialisierten in Spanien, doch hatten sie politisch nicht den Einfluß, wie sie ihn wirtschaftlich besaßen.

Dieses Missverhältnis führte zu einer Herausbildung des Nationalismus innherhalb der katalanischen Gesellschaft während des 19. Jahrhunderts, einige Jahre später auch in der baskischen. Der Regionalismus war also vor allem ein Problem zwischen dem Zentrum Spaniens und den Regionen am Rand. Dieser war industriell weit überdurchschnittlich entwickelt, politisch aber vollkommen einflußlos, während das Zentrum und der Süden industriell rückständig waren, politisch aber den Ton angaben.   Das Verhältnis zwischen Kirche und Staat   Seit der staatlichen Einigung Spaniens am Ende des 15. Jahrhunderts waren der Staat und die Kirche stark miteinander verbunden.

Die spanischen Könige hatten ihre absolutistische Herrschaft stets mit der Religion zu legitimieren versucht. Im gesellschaftlichen und im kulturellen Leben war die katholische Kirche allgegenwärtig. In den Verfassungen von 1828 und 1876 war der katholische Glaube als Staatsreligion verankert worden. Die Kirche war die konservativste politische und gesellschaftliche Kraft Spaniens, gerade auch wegen ihrer riesigen Landgüter, und zog so den Zorn von liberalen und republikanischen Kreisen auf sich. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts kam es immer wieder zu Klosterstürmungen und Gewaltakten gegen Kirchen durch besitzlose Landarbeiter und schlecht verdienende Industriearbeiter.

Während Primo de Riveras Diktatur (1923-1930) wurden die geistlichen und erzieherischen Forderungen der Kirche stets bevorzugt behandelt.   Der Einfluß des Militärs auf die spanische Politik   Das Militär hatte mindestens einen ebenso großen Einfluß auf die spanische Politik, wie ihn die katholische Kirche besaß. Bei jedem politischen Wechsel des 19. und 20. Jahrhunderts wirkte das Militär mit, manchmal aus dem Hintergrund heraus, oftmals aber auch an vorderster Front. Dieser Einfluß war ein wichtiger Faktor der innenpolitischen Instabilität.

Mit dem Unabhängigkeitskrieg Spaniens gegen Napoleon (1808-1814) fiel dem Offizierskorps eine neue politische Rolle zu;es übernahm in vielerlei Hinsicht die Funktion der bisher politisch führenden Schichten. Zunächst waren die Offiziere durchaus liberal eingestimmt, viele Forderungen der Liberalen überschnitten sich mit denen der Offiziere, wie zum Beispiel die Zentralisierung der öffentlichen Verwaltung und die Abschaffung von Sonderrechten bestimmter Randregionen. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts kam es immer wieder zu Militärputschen, da die Offiziere die nationale Einigkeit Spaniens bedroht sahen. Um diesem Problem Einhalt zu gewähren, versuchte die Politik die Offiziere mit Adelstiteln zufriedenzustellen. Die Politik scheiterte aber bei dem Versuch, die spanische Armee an westeuropäische Standards heranzuführen.


Noch 1880 gab es über 27.000 Offiziere und über 500 Generäle. Die Niederlage im spanisch-amerikanischen Krieg von 1898 verschlechterte das Verhältnis zwischen Politik und Militär noch mehr, da die Offiziere jede Schuld an der totalen militärischen Niederlage bestritten und den niedrigen Vertdeidigungshaushalt und damit die schlechte Ausrüstung der Armee für ihre Niderlage verantwortlich machten. Der Verlust der letzten Kolonien (Puerto Rico, Kuba, Philippinen) führte zu einer geistig-moralischen Krise innerhalb der spanischen Gesellschaft, man war nun keine Kolonialmacht mehr. Zwar wurden als Ausgleich für den Verlust der Kolonien Teile Marokkos annektiert, doch dies war nur ein kleiner Ausgleich für die verlorenen überseeischen Kolonien. 1923 übernahm dann der Generalkapitän Primo de Rivera mit einem Staatsstreich ohne Blutvergießen und mit dem Wohlwollen der Krone die Macht.

Er begründete diesen Schritt mit der Zerstückelung der Parteienlandschaft, die den Staat in eine tiefe Krise gestürzt habe. 1930 trat Primo de Rivera zurück, da er die gesellschaftlichen Probleme nicht hatte lösen können und sich die Massen von der Monarchie zur Republik bewegt hatten.       Die „Zweite Republik“ – die Polarisierungen gehen weiter   Am 14. April 1931 wurde in Spanien die Repubilk ausgerufen. Zwei Tage zuvor hatten Gemeindewahlen stattgefunden, bei denen auf dem Land die monarchistischen, in den Städten jedoch die pro-republikanischen Parteien gewinnen konnten. Nicht nur die traditionellen Probleme der spanischen Gesellschaft musste die Republik lösen, sondern auch die Wirtschaftsprobleme, die sich im Zuge der Weltwirtschaftskrise auch in Spanien ausbreiteten.

Bei den Wahlen zur Verfassungsgebenden Versammlung im Juni 1931 errangen Republikaner und Sozialisten einen haushohen Sieg. Sie konnten knapp 400 Sitze im Parlament gewinnen, während die Konservativen nur auf ungefähr 80 kamen. Dieses Ergebnis täuscht jedoch über die wahren politischen Verhältnisse hinweg, da das spanische Wahlsystem Parteienbündnisse gegenüber einzelnen Parteien und Einzelkandidaten bevozugte. Erster Ministerpräsident wurde der Linksrepublikaner Manuel Azanas, der 1932 ein Reformgesetz auf den Weg brachte, das Grundbesitzenteignungen, Entschädigungsfragen und die Verteilung des enteigneten Besitzes an die Landarbeiter regeln sollte. Diese Gesetz wurde jedoch unter der konservativen Regierung des neuen Ministerpräsidenten Alejandro Lerroux, die in den Jahren 1933 bis 35 regierte, wieder außer Kraft gesetzt. Die Ausrufung der Republik war nicht nur für die Latifundienbesitzer, sondern auch für die katholische Kirche ein Schock, schließlich waren nun ihre erbittertsten Feinde an der Macht, die nie einen Hehl aus ihre antikirchlichen Einstellung gemacht hatten.

Die Verfassung von 1931 legte eine Entkonfessionnalisierung des Erziehungswesens, die Beschränkung von Kirche und Religion auf den privaten Bereich fest; Zivilehe und Ehescheidung wurden eingeführt. Die religiösen Orden mussten ihre Liegenschaften vom Justizministerium erfassen lassen. Ministerpräsident Azana verkündete provokativ, dass Spanien aufgehört habe katholisch zu sein. Eine Reform des Militärs konnte die demokratische Regierung nicht verwirklichen, obwohl es neben der Lösung der Agrarfrage eines ihrer wichtigsten Anliegen war. Die Ziele der Regierung waren die Demokratisierung der Armee, einhergehend mit einer Verkleinerung des Offizierskorps und einer Verringerung des militärischen Haushalts. Der Militärdienst wurde auf ein Jahr verkürzt, die Anzahl der Divisionen von 16 auf 8 halbiert und der Generalstab und das Kriegsministerium verkleinert.

Mit all diesen Schritten verschlechterte sich das Verhältnis zwischen der Regierung und dem Militär zusehens. In den Offizierskasions begann man bereits mit der Ausarbeitung von Plänen zum Sturz der Republik. Auch die Frage das politischen Regionalismus konnte nicht vollkommen gelöst werden. Zwar bekamen die Katalanen bereits im September 1932 sehr viele Autonomierechte verliehen, sie konnten nun ihre eigene Sprache in der Schule und vor Gericht verwenden, bekamen obendrein noch ein Parlament zugesprochen, doch wurden 1934 diese Rechte wieder aufgehoben, nachdem die linke katalanische Regierung den „katalanischen Staat innerhalb der spanischen Bundesrepublik“ ausgerufen hatte. Dies war ein willkommener Anlaß für die rechte Regierung in Madrid die Autonomierechte aufzuheben und die katalanische Regierung zu inhaftieren. In Asturien kam es ebenfalls zu Reibereien mit der madrilenischen Zentralregierung.

Als Antwort auf die rechte Regierung in Madrid riefen Sozialisten, Anarchisten und Kommunisten die Revolution aus. 30.000 Bergarbeiter eroberten die Städte Oviedo und Gijon und leisteten der Arfrika-Armee unter General Franco zwei Wochen lang erbitterten Widerstand. Nach nun fast drei Jahren Republik hatten sich die Gegensätze zwischen der Linken und Rechten noch verschärft, die Linken sahen sich als Kämpfer gegen den Faschismus der Rechten, während diese sich als Beschützer der spanischen Nation vor dem atheistischen Liberalismus sahen und als Bollwerk gegen jedwede Art von Separatismus und Sozialismus. In diesem Klima extremer politscher und sozialer Spannung waren die Spanier am 16. Februar 1936 zum dritten und letzten Mal aufgerufen ein Parlament zu wählen.

Bei dieser Wahl bildete die extreme mit der gemäßigten Linken ein Wahlbündnis, die sogenannte Volksfront. Diese gewann dann auch mit überwältigender Mehrheit. Sie bekam 277 Sitze im Parlament, während die Rechten nur 132 und die Mitte gar nur 32 zugesprochen bekamen. Wiederum wurde Manuel Azana zum Minsterpräsidenten gewählt. Er befand sich jedoch in der unkomfortablen Lage, dass seine Poltik sowohl von den sozialistischen und kommunistischen aber auch von den konservativen Abgeordneten und Parteien massiv kritisiert wurde. Die Lage geriet von Tag zu Tag mehr außer Kontrolle, es kam zu illegalen Landbesetzungen, Landarbeiterstreiks und Plünderungen, Brandschatzungen sowie Verwüstungen von Kirchen und Klöstern.

Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, fiel am 12. Juli, als ein republikanischer Leutnant einem Mordanschlag von rechten Gruppen zum Opfer fiel und der konservative Oppositionsführer im Parlament von rachedürstenden Kollegen des Leutnants ermordet wurde. Nun hatten die rechten, antirepublikanischen Kreise innerhalb des Militärs den Anlaß, auf den sie seit Monaten gewartet hatten, und konnten mit ihrem Putsch beginnen, der schließlich im blutigsten Bürgerkrieg in der spanischen Geschichte münden sollte.   Einschub: Kurzbiographie Francisco Francos Nach dem Sieg im Bürgerkrieg Alleinherrscher. Der am 4. Dezember 1892 in Ferrol geborene Franco trat nach dem Schulbesuch in die Armee ein, wo er schnell aufstieg und 1934 Generalstabschef wurde.

Von der Volksfrontregierung nach Marokko verbannt, löste er hier im September 1936 einen Putsch gegen die Regierung aus, der sich zu einem von beiden Seiten schonungslos geführten Bürgerkrieg ausweitete. Im März 1939 beendete er mit deutscher und italienischer Hilfe den Bürgerkrieg siegreich.Gestützt auf die Armee und eine ihm ergebene politische Bewegung (Falange), errichtete er eine Militärdiktatur und unterdrückte jede Opposition. Trotz des Druckes Hitlers hielt er Spanien aus dem II. Weltkrieg heraus. Nach dem Krieg konnte er angesichts des Ost-West-Gegensatzes Spanien aus der außenpolitischen Isolation herausführen und es an die USA und die Westmächte anbinden.

1966 bestimmte er den Prinzen Juan Carlos aus dem Hause Bourbon zu seinem Nachfolger und Anwärter auf den spanischen Königsthron. Zu Ende seiner Regierungszeit nahm dann die Opposition zu, gestützt auf Hilfe aus der Kirche und von den Gewerkschaften. Wegen einer schweren Krankheit übertrug Franco 1974 die Regierungsgeschäfte auf den Prinzen Juan Carlos, der nach dem Tod des Diktators am 20. November 1975 Staatsoberhaupt wurde. Der spanische Bürgerkrieg - der grausamste Krieg in der spanischen Geschichte   Die Ausgangslage   Zwei große politische Richtungen standen sich am Vorabend des Bürgerkriegs gegenüber. Auf der einen Seite die antirepublikanischen Kräfte, die Nationale Front, in der Großgrundbesitzer, katholische Konservative, Monarchisten und Faschisten vereinigt waren.

Diesen Gruppen stand die prorepublikanische Volksfront gegenüber zu der Sozialisten, Kommunisten, Linksrepublikaner, Anarchisten und Regionalisten gehörten. Militärisch waren die Aufständischen den Regierungstruppen überlegen, da sie das gesamte Afrikaheer mit ca. 45.000 Mann auf ihrer Seite hatten. Vor allem mittlere Dienstgerade unterstützten den Putsch, von den 17 höchsten Generälen nahmen nur 4 aktiv am Putsch teil. Waren die Republikaner zwar militärisch etwas benachteiligt, so hatten sie doch verhindern können, dass sich der Putsch auf die wichtigsten Wirtschaftszentren (Katalonien, Baskenland) sowie auf Madrid ausweiten konnte.

Die Militärs hatten mit ihrem Aufstand Marokko, Sevilla, Galicien, Navarra, Mallorca, Teile von Andalusien und Teile von Alt- Kastilien unter ihre Kontrolle gebracht. Allerdings besaßen sie nur in Navarra und den konservativen Teilen Altkastiliens einen starken Rückhalt in der Bevölkerung.   Der militärische Kriegsverlauf   Auf Grund ihrer militärischen Überlegenheit konnten die Putschisten in den folgenden zwei Monaten weite Teile Spaniens unter ihre Kontrolle bringen: Unter den Generälen Gonzalo Queipo de Llano und Emilio Mola Vidal eroberten sie das westliche Andalusien, große Teile des Westens, Nordwestens und Nordens Spaniens, inklusive der strategisch wichtigen Städte Irún und San Sebastián, nicht aber das Baskenland, Santander und Asturien. Bereits am 24. Juli hatten die Aufständischen in Burgos eine Regierung eingerichtet, die am 1. Oktober 1936 Franco zu ihrem Staatsoberhaupt und zum Generalissimus der aufständischen Truppen ernannte.

Franco begriff sein Vorgehen als Kreuzzug gegen den Kommunismus bzw. als Rettung der Nation vor revolutionären Umtrieben. Seit Beginn des Bürgerkrieges erhielten die Aufständischen vom nationalsozialistischen Deutschland und vom faschistischen Italien, die im November 1936 die Regierung Franco offiziell anerkannten, massive militärische Unterstützung in Form von Truppen, u. a. der berüchtigten deutschen Legion Condor, und in Form von Kriegsgerät – Deutschland nutzte sein Eingreifen im Spanischen Bürgerkrieg u. a.

zur Erprobung neuer Waffensysteme, vor allem seiner Kampfflugzeuge. Insgesamt waren rund 600 bis 700 deutsche Flugzeuge im Einsatz, die 21 Millionen Tonnen Bomben auf die republikanischen Truppen abwarfen. Rund 19 000 deutsche Soldaten wurden in Spanien eingesetzt; die deutsche Hilfe belief sich insgesamt auf etwa 500 Millionen Reichsmark. Das nationalsozialistische Deutschland sah im Spanischen Bürgerkrieg eine Gelegenheit, Marxisten zu bekämpfen und die Ausweitung des Kommunismus zu stoppen. Umgekehrt wurde es in den rechtsgerichteten Kreisen Spaniens als staatspolitisches Modell betrachtet. Von November 1936 bis Januar 1937 belagerten die Aufständischen unter dem Kommando von General Mola erfolglos die Hauptstadt Madrid, die von republikanischen Truppen und Internationalen Brigaden ( Kommunisten aus der ganzen Welt kämpften in den I.

B., Waffen bekamen sie vor allem von der UDSSR) entschlossen verteidigt wurde. Mit der Belagerung von Madrid hatte die erste Phase des Bürgerkrieges ihren militärischen Höhepunkt erreicht. Nach ihrem Misserfolg vor Madrid konzentrierten sich die Aufständischen auf den Südosten und den Norden Spaniens: Im Februar 1937 eroberten sie mit Málaga einen wichtigen Stützpunkt am Mittelmeer, mussten dann in der Schlacht um Guadalajara am 18. März 1937 eine Niederlage hinnehmen, und ab März 1937 griffen sie das Baskenland an, das erbitterten Widerstand leistete. 26.

 April 1937 vernichteten deutsche Bomber der Legion Condor die baskische Stadt Guernica, das politische und kulturelle Zentrum der Basken; über 1500 Zivilisten, vor allem Frauen und Kinder, da in Guernica gerade Markttag war, starben. Neben Guernica bombardierte die deutsche Luftwaffe auch Madrid und andere spanische Städte. Im Juni eroberten die Aufständischen Bilbao, im August Santander, und bis November 1937 hatten sie auch Asturien unter ihre Kontrolle gebracht. Nach den Kämpfen um Teruel im Dezember 1937 und Januar 1938 stießen die Aufständischen Mitte April 1938 bis zum Mittelmeer vor, eroberten die Provinz Castellón und trieben damit einen Keil zwischen Katalonien, der Hochburg der Republikaner, und den Süden des verbliebenen republikanischen Gebiets. Im Juli 1938 gelang den republikanischen Truppen in der Schlacht am Ebro noch einmal ein großer Sieg über die Aufständischen; in der Folge aber waren sie ausschließlich in die Defensive gedrängt. Im Januar 1939 nahmen die Aufständischen Barcelona, und bis Mitte Februar hatten sie ganz Katalonien bis zu den Pyrenäen besetzt.

Am 28. März fiel Madrid, und am 2. April 1939 erklärte Franco den Bürgerkrieg für beendet. Der Spanische Bürgerkrieg hatte über ein halbe Million Todesopfer gefordert, Tausende Republikaner mussten auf der Flucht vor der Franco-Diktatur ins Exil gehen. Franco revanchierte sich für die deutsche Hilfe während des 2. Weltkrieges durch die Entsendung der „Blauen Division", die an der Ostfront eingesetzt wurde.

Die „Blaue Divison“ bestand aus 47.000 Freiwilligen. Im Inneren ließ der siegreiche General politische Gegner aus den Tagen des Bürgerkriegs zu Zehntausenden zum Tode verurteilen bzw. einkerkern. Francos Sieg war durch die deutsch-italienische Hilfe sowie durch die Nichteinmischung derjenigen Staaten, die mit der Republik sympathisierten, möglich geworden. Daneben trug die Uneinigkeit der Verteidiger der Republik in politischen, ideologischen und militärischen Fragen wesentlich zum Sieg der Putschisten bei.

Die Gewerkschaften UGT (Union General de Trabajadores) und CNT (Confederacion Nacional del Trabajo) etwa waren sich zwar einig hinsichtlich der Notwendigkeit einer sozialen Revolution, nicht aber in Fragen der Durchführung der Revolution; die Spannungen zwischen den verschiedenen politischen Richtungen, zwischen Anarchisten und Stalinisten, führten zu einer Schwächung der Einheitsfront der Republik. Seit ihrem Erfolg bei der Verteidigung von Madrid 1936/37 gewannen die Internationalen Brigaden, besonders ihre kommunistischen Funktionäre, zunehmend an Einfluss auf die Politik der Republik, was zu einer Verschärfung der ideologischen Auseinandersetzung zwischen den maßgeblichen politischen Kräften der Republik führte. Die moskautreuen Kommunisten setzten sich für den Schutz des Privateigentums und des Parlamentarismus ein und führten gegen Sozialisten und Anarchisten „Säuberungen" nach stalinistischem Vorbild durch. Wo die PCE (Partido Comunista de Espana) Einfluss hatte, machte sie von revolutionären Kräften durchgeführte Maßnahmen rückgängig, so dass viele Arbeiter und Bauern schließlich keinen Sinn mehr in der Verteidigung der Republik sahen.         Spanien nach dem Bürgerkrieg   Sowohl wirtschaftlich wie auch gesellschaftlich war der Bürgerkrieg eine Katastrophe für das spanische Volk gewesen. 1940 war das Volkseinkommen gerade mal noch so hoch wie 1914.

Von 1935 bis 1939 sank die Industrieproduktion um 31%, die Agrarproduktion um 21%, das Volksvermögen um 25,7% und as durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen um 28,3%. Weitaus schlimmer waren jedoch die gesellschaftlichen Folgen des Krieges. Hundertausende ehemalige Republikaner kamen unter der Diktatur Francos zu Tode, ihre genaue Zahl ist bis heute noch nicht ermittelt worden. Rund 500.000 Menschen flohen nach Frankreich und von da weiter nach Mexiko, manche wurden jedoch nach dem deutschen Einmarsch in Frankreich wieder an das Franco-Regime zurücküberstellt und in Spanien hingerichetet. Erst 1975, nach Francos Tod konnten viele Spanier wieder ruhig schlafen.

 

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