Phänomen jugendkriminalität
Jugendkriminalität
Kriminalität ist ein weit verbreitetes Feld, in der heutigen Sozial Gesellschaft .Es reicht von Mord über Organisiertes Verbrechen bis hin zum Ladendiebstahl. Die Menschen fürchten sich im Alltag am meisten vor Aktiver Gewalt gegen ihre eigene Person, doch ist die Verbrechensangst, die inzwischen auch einen politischen Faktor darstellt, viel größer als die reale Möglichkeit, jemals überfallen zu werden. Es wächst also das Bedrohungsgefühl der Menschen. Die Kriminalität nimmt nicht in drastischen Maße zu, sondern das subjektive Gefühl und die Angst Opfer einer Straftat zu werden. Dafür gibt es viele Gründe, einer davon ist: Nicht erst kriminelles Unrecht, sondern bereits Verwahrlosungserscheinungen können Menschen angst machen und sie in ihrer Angst freiem da sein beeinträchtigen.
Wer sich in einem verschmutzten Park fürchtet - egal, ob er tatsächlich gefährdet ist oder nicht - zieht sich zurück und verliert das Vertrauen von Sicherheit. Dieses Gefühl der Verunsicherung und Angst hat zur Folge, dass mehr Anzeigen erstattet werden als in Wirklichkeit notwendig sind. Allerdings sind die Menschen nicht mehr in der Lage Kriminelle Konflikte ohne die Einwirkung eines dritten zu lösen . So bleibt für viele nur der Schritt zur Anzeige. Dieses kann allerdings zu einer Verfälschung der Statistiken führen. Durch die höhere Anzeigenbereitschaft steigen die Statistiken und damit auch das Bedrohungsgefühl.
Viele der angezeigten Straftaten sind Bagatelldelikte.
Auch wenn die Kriminalität in Deutschland im vergangenen Jahr insgesamt leicht zurück führende Tendenz auf weist, zeigt sich eine insgesamt bedrohliche und bedenkliche Entwicklung: Die Zahl der Gewaltdelikte nimmt zu. Besonders erschreckend daran ist der wachsende Anteil der Jugendlichen unter den Tätern. Dennoch gilt nach wie vor, dass drei Viertel der Gewalttaten immer noch von Erwachsenen begangen werden. Junge Menschen sind höchstens für ein Viertel dieser Delikte verantwortlich. Und nur 0,5 bis 1 Prozent aller Jugendlichen fielen 2002 wegen einer Gewalttat auf.
Die Mehrheit der Jugend hält sich nach wie vor an das Gesetz. Allerdings ertappt die Polizei von Jahr zu Jahr immer öfter Kinder und Jugendliche bei einer Straftat, darunter selbst Elf- und Zwölfjährige, obwohl diese Altersgruppe immer noch die Ausnahme ist. Bei diesen Erst- und Zweittätern handelt es sich meist um Delikte wie Schwarzfahren oder weniger schwere Fälle von Diebstahl, Körperverletzung, Automatenaufbruch, Drogenkriminalität, Sachbeschädigung oder Brandstiftung. Sie weisen keine Persönlichkeitsunterschiede zu der Mehrheit der nicht registrierten Personen auf.
Die Auswertung von polizeilichen Daten zeigt, dass immer mehr Taten aus Gruppen heraus begangen werden und vorwiegend von Männern. Es fällt außerdem auf: Nicht nur die Täter, auch die Opfer werden immer jünger.
Jugendgewalt entlädt sich zum großen Teil an jungen Männern. Beunruhigend ist vor allem die wachsende Zahl Schwerwiegender Delikte: Raub, Erpressung, Körperverletzung. Jugendliche Täter suchen sich überwiegend junge Opfer. Gleichaltrigen z.B. Schulkameraden werden die Jacken abgenommen ( Räuberische Erpressung ), sie werden um Geld erpresst ( Schutzgeld ).
Mitglieder anderer Gangs werden krankenhausreif geprügelt. Seit dem Fall der Mauer hat sich die Zahl tatverdächtiger junger Räuber verdoppelt, die Zahl jugendlicher Raubopfer sogar verdreifacht. Das liegt nicht nur allein an der angestiegenen Zahl von Jugendlichen. Junge Menschen in den neuen Bundesländern werden öfter straffällig als die in den alten. Die Jugendgewalt im Osten liegt sogar um rund siebzig Prozent über der im Westen. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass die jungen Ostdeutschen stärker von Armut und Arbeitslosigkeit bedroht sind.
Den Unterschied sieht man auch in den Außenbezirken Berlins ( Vergleich Zehlendorf und Hellersdorf ).
Der Gesellschaft wird ebenfalls nicht gezeigt, dass kleine Kinder- und Jugendstraftaten weit verbreitet sind. Allerdings werden sie oft nicht für schlecht empfunden, z. B. bei unerlaubtem Discobesuch, Filmen ab 18 Jahren und gewaltverherrlichenden Spielen. Die schweren Straftaten werden von den Medien immer angesprochen, obwohl sie nicht der Normalfall sind.
Durch die Medien wird der Gesellschaft ein Bild von gewaltbereiten Jugendlichen vorgespielt. Die Statistiken sind meistens ungenau da die Statistiker mit unterschiedlichen Angaben arbeiten daher haben die Statistiken oft einen schlechten Aussagewert und tragen so zu großen Angstgefühlen innerhalb der Gesellschaft bei. Die Zahlen dramatisieren das Ausmaß. Daher sind Statistiken und andere Berichte aus den Medien mit Vorsicht zu betrachten. Durch diese verfälschten Statistiken entsteht auch die Hypothese, dass wir eine sehr hoch Kriminalitätsrate in Deutschland haben.
2) Wer ist Kriminell und warum?
Was eine steigende Zahl junger Menschen zu Straftätern macht, darauf wird es nie eine Antwort geben.
Es gibt keine beweisbaren Zusammenhänge für sozialen Schichtzugehörigkeiten der Straftäter, obwohl Kinder und Jugendliche aus der unteren sozialen Schicht häufiger zur Kriminalität neigen.
Forschungen haben ergeben dass Kinder die kein richtiges Verhältnis zu den Eltern aufbauen können öfter straffällig werden als andere da u. a. die Beziehung zwischen den Eltern und dem Kind fehlt. Ähnlich sieht es bei Kindern aus, die stark verwöhnt werden. Häufig kommen die Eltern auch nicht mit ihren eigenen Problemen zurecht, und das wirkt sich auf die Erziehung aus.
Kinder die ständige Gewalt in der Familie erlebt haben, werden häufiger straffällig als andere. Eine zu hoher oder zu niedriger Erwartungsdruck an das Kind kann auch ein wichtiger Faktor sein. Die Kinder übernehmen die Werte der Gesellschaft in der sie leben. Versagen die Eltern in ihrer Rolle, wird es sehr schwer für die Kindern sich in die Gesellschaft zu integrieren. Dieser fehlende Ansporn zur Leistung führt zum Fernbleiben vom Unterricht und ein schlechter Schulabschluss ist fast schon vorprogrammiert. Dazu kommt häufig noch die schlechte Behandlung durch den Lehrer, aufgrund der Arbeitshaltung des Schülers, der so zum Außenseiter werden kann.
Die immer größer werdenden sozialen Gegensätze werden zum Konfliktstoff, aus dem die Jugendkriminalität wächst. Soziale Ausgrenzung, die sich in Gewalt entlädt, hat natürlich noch andere Gründe. Ursachen, die in der Erziehung, den persönlichen Lebensumständen liegen. Jugendliche werden gewalttätig, wenn sie die Gewalt in der Familie kennen gelernt haben. Jugendliche, die in ihrer Kindheit viel geprügelt wurden, neigen eher zu Gewalt. Und je mehr die Bindungen an Familie, Schule, an einen festen Arbeitsplatz und Freizeitgruppen verloren gehen, desto größer ist offenbar die Gefahr, dass junge Menschen straffällig werden.
Daher besteht unleugbar ein innerer Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit, Armut, zerbrochenen Familien, Langeweile, fehlenden Perspektiven und Gewalt, Anpassung an das Konsumverhalten der Gesellschaft und an den gleichaltrigen Bekanntenkreis, Leistungsdruck, biologische Reifebeschleunigung, Verhaltensmustern in Film und Fernsehen, Drogenkonsum und Beschaffungskriminalität, internationale Verbrecherbanden, wachsende Gewalt unter jungen Menschen, Fremdenhass, Arbeitslosigkeit, schließlich große soziale und politische Verwerfungen als Folge der deutschen Vereinigung und der politischen Öffnung der Grenzen zwischen West- und Osteuropa. In den Gefängnissen sitzen heute, was vor dreißig Jahren niemand ahnen konnte, vor allem Rauschgiftsüchtige und viele ausländische Straftäter.
3) Interview :
Wir haben mehrere Tage in verschiedenen Jugendclubs, Interviews mit den unterschiedlichsten Jugendlichen aus verschiedenen Altersgruppen und Nationen geführt.
Durch unsere Interviews wollten wir heraus stellen, welche Faktoren sie zu ihren kriminellen Handlungen verführten und ob die Statistiken auch auf diese Jugendlichen zutrafen.
Tiergarten / Moabit
Dieses Interview hat uns zu der Erkenntnis gebracht, dass die Jugendlichen, die aus Sozial schwächeren Familien kommen, leichter in kriminelle Kreise abrutschen. Sie haben durch die Arbeitslosigkeit der Eltern ein sehr angespanntes Verhältnis in ihrer Wohnung und verbringen ihre meiste Freizeit auf der Strasse oder im Jugendclub.
Durch den Reiz des schnell verdienten Geldes geraten sie oft auf die schiefe Bahn. Viele fangen mit kleineren Diebstählen an, erzählten sie uns, und steigerten sich dann bis zu Raubüberfällen und Auto “knackereien“! Manche von ihnen waren so tief in ihren „Geschäften“ verwickelt, dass sie gar nicht mehr fähig waren „aus zu steigen“ erzählten sie uns sehr bedrückt.
Sehr auffällig waren für uns noch ihre aggressiven Verhaltensweisen. Selbst wir wurden mehrmals angepöbelt und wurden gefragt was wir ihrer „Gegend“ suchen würden.
Es war auch sehr erschreckend, dass die meisten von ihnen Waffen mit sich trugen und mit Stolz erzählten, wie oft sie jemanden „abgestochen“, oder „misshandelt“ hatten.
Wir fragten ob sie sportlich nicht aktiv wären.
Sie antworteten nur: „Es bringt uns doch kein Geld außerdem seien die Sportvereine zu teuer.“
Spandau / Kladow
Bei der Befragung in Spandau kamen wir erstaunlicher Weise auf ein ganz anderes Ergebnis.
Der Jugendclub befindet sich in einer Recht wohlhabenden Gegend. Die dort anzutreffenden Jugendlichen stammen auch ausschließlich aus wohlhabenden Familien. Als wir sie befragten wurde uns schnell klar, dass diese Jugendlichen genauso von der Langenweile geprägt waren wie die gewaltbereiten Jugendlichen aus Moabit. Jedoch war dies kein Grund für sie, ihre Langeweile durch Straftaten zu stillen.
Sie waren relativ friedlich und fanden unser Interview sehr Interessant. Sie erzählten, dass sie alle keine „Unschuldsengel“ seien, aber sich niemals auf solch ein Niveau herablassen würden.
Unser Fazit aus diesen beiden Jugendclubs ist das Jugendliche die aus einer relativ hohen Gesellschaftssicht stammen weniger zu Kriminalität neigen als Jugendlicht die aus einer Sozial schwachen Umgebung stammen . Dieses hängt wohl mit den Familieninternen Beziehungen zu den Eltern und deren wirtschaftlichen Wohlstand zusammen . Da Wohlhabende Kinder nicht auf die Einkünfte durch Kriminaldelikte angewiesen sind halten sie es auch nicht für nötig sich in solchen Kreisen zu bewegen . Ganz anders ist es eben bei Jugendlichen aus Sozialschwachen Familien stammen und meistens auf das Geld aus Kriminaldelikten angewiesen sind um sich einen gewissen Lebensstandart zu Leisen .
4) Muss Armut ein Faktor für Kriminalität sein?
Armut alleine macht natürlich noch nicht kriminell. Doch wer keine Lehrstelle und keine Arbeit findet und immer zuschauen müsse, wie sich einige ein ungeschweiftes Leben leisten können ohne sich finanzielle sorgen zu machen- der gerät in Gefahr, sich zu nehmen, was er braucht, auch auf kriminelle Weise. Viele Familien der Fünfzehn- bis Achtzehnjährigen leben von Sozialhilfe. Im selben Zeitraum hat sich die Zahl der Personen, die monatlich netto mehr als 5 000 Euro verdienen, verdreifacht. Familienverhältnisse haben darunter sehr zu leiden und gehen zum Schluss sogar zu Bruch . Soziale wie institutionelle Bindungen lösen sich auf.
An den Grenzen der wohlhabenden Zentren wächst die Schicht der Sozialschwächeren. Die Jugendkriminalität ist hier entgegen früheren Annahmen nicht mehr episodenhaft. Sie ist Ausdruck dauerhafter sozialer Ausgrenzung.
Die Zahl der tatverdächtigen jungen Ausländer dieser Bevölkerungsgruppe seit 1993 ist sogar leicht gesunken, weil junge Asylbewerber, seit der Import von Armut durch das neue Asylrecht gestoppt wurde, immer seltener mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Hingegen zeigt sich bei den Aussiedlern, das dort die Kriminalitätsrate der jungen Deutschen extrem angestiegen ist; Russlanddeutsche sind deutsche Staatsbürger. Viele hier aufgewachsene Ausländer werden durch das Staatsbürgerschaftsrecht ausgegrenzt.
Kinder aus Einwandererfamilien werden viel häufiger kriminell als deutsche. Je besser die Bildung, desto geringer die Kriminalität. Kinder aus Einwandererfamilien die auf das Gymnasium gehen, geraten nicht häufiger mit dem Gesetz in Konflikt als deutsche. Aber zu wenige gehen dorthin. Die Bildung der Kinder von Einwanderern ist schlechter, sie bekommen schwerer einen Ausbildungsplatz. Arbeit zu haben bedeutet die Chance, gesellschaftlich integriert zu sein.
Wo die soziale Integration junger Menschen gelingt, gibt es weniger Täter. Je mehr aber die sozialen Gegensätze wachsen, desto stärker steigt die Jugendgewalt. Grenzen verschwimmen - junge Menschen verlieren die Fähigkeit, zwischen gut und böse, richtig und falsch zu unterscheiden - oder erwerben sie nie; zugleich sinkt das Vertrauen der Bürger in die Fähigkeit des Staates, sie zu schützen. Wichtig für Zukunft ist es für Gleichgewicht zwischen den einzelnen Schichten zu sorgen.
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