Stalins revolution
Stalins Revolution
von Oben
Zusätzliche Lernleistung
Daniel Czichowsky
Geschichte Neigungsfach 12/1
Frau Tscherning
2003/04
Inhaltsverzeichnis
1.)Lebenslauf/ politischer Werdegang Stalins Seite3
2.)Stalins Machtübernahme nach Lenins Tod Seite 4
3.) Stalins Reformen in der Wirtschaft und der Landwirtschaft 3.1.) Zwangskollektivierung der Bauern Seite5
3.
1.1.) Folgen der Zwangskollektivierung Seite6
3.2.) Industrialisierung und der Übergang zur Planwirtschaft Seite 6
3.2.
1.) Folgen der Industrialisierung Seite 8
Quellenangaben Seite 8
Anhang Seite 9ff
1.)Lebenslauf/ politischer Werdegang Stalins
Stalin, eigentlich Jossif Wissarionowitsch Dschugaschwili, wurde am 21. Dezember 1979 in Gori(Georgien) als Sohn eines Schumachers geboren. Als Jossif elf Jahre alt ist stirbt sein Vater. 1894 tritt Jossif im Alter von 15 Jahren in das orthodoxe Priesterseminar in Tiflis ein, wo er sich am Anfang als hervorragender Schüler auszeichnet.
In Tiflis kommt er zum ersten Mal mit sozialrevolutionärem Gedankengut in Kontakt, dabei sind u. a. die Schriften von Marx und Engels. 1898 schließt er sich der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands(SDAPR) an. Wegen seiner revolutionären Aktivitäten wird Stalin 1899 aus dem Priesterseminar ausgeschlossen. In der Folge widmet er sich ganz der politischen Arbeit, weshalb er mehrmals verhaftet und nach Sibirien verbannt wird.
Nachdem sich die SDAPR 1903 gespalten hatte, schloss er sich den Bolschewiki unter Lenin an. Seit der ersten Russischen Revolution(1905) war er einer der führenden Parteifunktionäre der SDAPR. Den Namen Stalin, „der Stählerne“, nahm er um 1910 an. 1917 wird Stalin Volkskommissar für Nationalitätenfragen und 1919 wird er Mitglied des Politbüros und des Organisationsbüros der Partei. Nach Lenins Tod(1924) schaltete Stalin sukzessive alle Konkurrenten um die Macht aus und errichtete eine persönliche Diktatur über Partei und Staat. 1929 erließ Stalin den ersten Fünfjahresplan.
1934 löste Stalin die Große Säuberung (Tschistka) aus, in deren Verlauf Hunderttausende echte und vermeintliche Gegner Stalins aus Partei, Staatsapparat, Wirtschaft und Armee entfernt wurden. 1939 schloss Stalin mit dem nationalsozialistischen Deutschland den Hitler-Stalin-Pakt, in dem sich beide Seiten auf die Aufteilung Polens verständigten. Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion übernahm Stalin den Vorsitz im Staatskomitee für Verteidigung und das Volkskommissariat für Verteidigung. Auf der Konferenz von Teheran(1943) einigten sich Stalin, die USA und Großbritannien auf eine gemeinsame Kriegsführung gegen Deutschland und – unverbindlich – auf den sowjetischen Einflussbereich im Nachkriegseuropa. Auf den Konferenzen von Jalta und Potsdam(1945) sicherte Stalin die sowjetischen Interessensphären in Mittel- und Osteuropa und in Asien. In der Folge forcierte er die Errichtung kommunistischer Systeme in den Staaten Osteuropas.
Stalin stirbt am 5. März 1953 in Moskau.
2.)Stalins Machtübernahme nach Lenins Tod
Die Zeit nach Lenins Tod wurde dominiert vom Machtkampf um die Partei- und Staatsführung. Die Spitze der Partei war auf sechs Personen Trotzki, Stalin, Sinowjew, Kamenew, Bucharin und Rykow verteilt. In seinem Brief an den XII.
Parteitag warnte Lenin seine Genossen schon vor der zu großen Macht Stalins: „Genosse Stalin hat dadurch, dass er Generalsekretär geworden ist, eine unermessliche Macht in seinen Händen konzentriert, und ich bin nicht überzeugt, dass er es immer verstehen wird, von dieser Macht vorsichtig genug Gebrauch zu machen.“1 Lenin schlug in diesem Testament Trotzki als seinen Nachfolger vor: „Andererseits zeichnet sich Genosse Trotzki, wie sein Kampf gegen das ZK in der Frage des Volkskommissariats für Verkehrswesen schon bewiesen hat, nicht nur durch hervorragende Fähigkeiten aus. Persönlich ist er wohl der fähigste Mann im gegenwärtigen ZK, aber auch ein Mensch, der ein Übermaß von Selbstbewusstsein und eine übermäßige Leidenschaft für rein administrative Maßnahmen hat.“1 Des weiteren rät Lenin dem Parteitag sich zu überlegen, „wie man Stalin ablösen könnte, und jemand anderen an diese Stelle zu setzen, der sich in jeder Hinsicht von dem Genossen Stalin nur durch einen Vorzug unterscheidet, nämlich dadurch, dass er toleranter, loyaler, höflicher und den Genossen gegenüber aufmerksamer, weniger launenhaft usw. ist.“1 Nach Lenins Tod vereinigten sich Stalin, Sinowjew und Kamenew zu einer Troika gegen Trotzki, so gelang es Stalin Trotzki politisch zu isolieren.
Grund für den Disput zwischen Trotzki und Stalin waren die beiden Unterschiedlichen Thesen, welche sie vertraten. Trotzkis These von der „permanenten Revolution“ die besagte, dass die Sowjetunion nur durch eine Weltrevolution zum Sozialismus gelangen kann, stand Stalins These vom „Sozialismus in einem Land“ gegenüber. Stalin behauptete mit seiner These, dass die Sowjetunion dies auch im Alleingang schaffen würde. Stalins These wurde auf der 14. Parteikonferenz(1925) angenommen, somit war Trotzkis politische Karriere beendet. 1926 wurde Trotzki aus dem Politbüro und 1927 aus dem Zentralkomitee der Partei ausgeschlossen.
Nachdem das Ziel der Troika, Trotzki politisch zu isolieren, erreicht war, löste Stalin sie wieder auf. Bis etwa 1929 hatte Stalin alle Gegner und oppositionellen Störungen unterdrückt, seine Machtposition gefestigt und ein diktatorisches, autokratisches Regime errichtet.
3.) Stalins Reformen in der Wirtschaft und der Landwirtschaft
3.1.) Zwangskollektivierung der Bauern
Unter Kollektivierung der Bauern versteht man die Zusammenlegung einzelner privater Bauernbetriebe zu Großbetrieben/Produktionsgenossenschaften, den so genannten Kolchosen und Sowchosen.
Dieser Vorgang sollte eigentlich freiwillig ablaufen, er wurde aber unter Stalin zu einer Zwangskollektivierung ausgebaut, die Bauern wurden nun also gezwungen in Kolchosen einzutreten. 1928/29 befahl Stalin die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft der Sowjetunion. Die Kollektivierung war auch Teil des ersten Fünfjahresplanes(1929) Stalins.
Die veramten Bauern traten fast alle in die Kolchosen ein, die wohlhabenden und mittelständischen Bauern, meist Kulaken, wehrten sich jedoch gegen die Zwangskollektivierung. Sie verbrannten ihre Ernten, schlachteten ihr Vieh oder sabotierten die Arbeit in den Kolchosen. Kulaken waren wohlhabende Großbauern die aus der NEP(Neue Ökonomische Politik) Lenins entstanden waren.
Unter Stalin wurden die Kulaken als agrarische Kapitalisten und als Volksfeinde und Ausbeuter bezeichnet, deswegen befahl Stalin die „Liquidierung der Kulaken“. Ab 1929 wurden die Kulaken durch Arbeiterbrigaden, oder die Polizei zur Zwangsarbeit in Arbeitslager deportiert, oder sie wurden auf der Stelle erschossen. Am 1.2.1930 wurde auf dem Parteitag die „Liquidierung der Kulaken“ von der Partei angenommen. Dadurch, dass Stalin die Kulaken als eine sozialismus-sabotierende Klasse darstellte, war es für ihn leicht, die Kulaken zu beseitigen.
In den Arbeitslagern(GULAG) starben die meisten Kulaken, aufgrund der sehr schlechten Lebensverhältnisse.
Des Weiteren erreichte Stalin durch die Zwangskollektivierung die völlige Kontrolle über die Arbeitsleistung der Bauern. Noch ein Grund war die erhoffte Produktionssteigerung durch Großbetriebe. Stalin erhofft sich er könne nun durch billige Preise und Export von Nahrungsmitteln Kapital anhäufen.
Wegen dieser heftigen Widerstände gegen die Kollektivierung dauerte es fast zehn Jahre bis beinahe die gesamte Landwirtschaft der Sowjetunion kollektiviert war.
3.
1.1.) Folgen der Zwangskollektivierung
Durch die Kollektivierung wurde das traditionelle Dorfleben zerstört, die Bauern hatten ihren Privatbesitz und ihre Freiheit verloren und waren von nun an Lohnarbeiter des Staates.
Durch den Export der Nahrungsmittel und die Bürokratie bei der Verteilung der Nahrung kam es zu Engpässen in der Nahrungsversorgung, die Folgen waren große Hungersnöte.
3.2.
) Industrialisierung und der Übergang zur Planwirtschaft
Nach der russischen Revolution und dem darauf folgendem Bürgerkrieg war die Wirtschaft der Sowjetunion am Ende. Lenin konnte durch seine NEP die wirtschaft zwar wieder ankurbeln, aber die Sowjetunion war immer noch Agrarstaat. Gegenüber anderen Industrieländer in Europa und vor allem gegenüber wirtschaftlichen Großmächten, wie z.B. den USA, war die UdSSR immer noch rückständig.
Gleichzeitig zur Kollektivierung der Landwirtschaft begann Stalin mit seiner Industrialisierungspolitik, welche auf dem 1.
Fünfjahresplan(1928) basierte. In dem Fünfjahrsplan wurden der Wirtschaft wesentlich wirtschaftliche Daten von der Politikführung auf fünf Jahre fortgeschrieben. Diese Daten waren von jedem Industriezweig einzuhalten. Man bezeichnet die Fünfjahrespläne auch als zentrales staatliches Lenkungsinstrument der Planwirtschaft.
Als die Industrialisierung in der UdSSR begann, erhielt die Schwerindustrie gegenüber der Konsumgüterindustrie den Vorrang, wodurch der Lebensstandart der Bevölkerung weiter beeinträchtigt wurde. Stalin wollte so schnell wie möglich auf das Niveau der bereits industrialisierten Staaten kommen.
Stalin finanzierte seine Industrialisierung fast ausschließlich durch Sparmaßnahmen, die auch wieder auf Kosten des Lebensstandards der Bevölkerung gingen. Eine Voraussetzung um die Industrialisierung zu vollziehen war der Massenimport von modernen Produktionsmitteln, die Sowjetunion importierte im Jahr 1932 fast die Hälfte des Weltexports an Maschinen.
Ein wichtiger Bestandteil der Industrialisierung bestand in der Neuanlage riesiger Stahlwerke. Viele der Eisen- und Stahlwerke kombinierten die Metallurgie mit der Produktion von Koks und Chemikalien. Auch in wichtigen Steinkohlegebieten, wie zum Beispiel das Donec-Gebiet, wurde der Abbau der Steinkohle mechanisiert.
Eine weitere wichtige Aufgabe war die Formung der entscheidenden Produktivkraft Mensch.
Es musste in kürzester Zeit eine, dem Rhythmus der großen Industrie vertrauten, Arbeiterklasse herangezogen werden. Angesichts des Arbeitsverhaltens der mittelalterlichen Bauernmassen, die millionenfach in die Industrie strömten, war dies nur durch ein staatliches Zwangregime der Arbeit möglich(Verbot des unerlaubten Arbeitsplatzwechsels, Strafen bei Arbeitsbummlerei). Da ein großer Teil der alten Arbeiterklasse in höherer Stellungen der Industrie aufstieg, oder in den anwachsenden Staatsapparat wechselte, entstand ein neues Proletariat ohne Klassenbewusstsein und ohne Tradition.
Dies alles konnte nur durch einen großen Einsatz der Arbeiter realisiert werden. Um die Arbeiter für Stalins Programm zu mobilisieren, musste sehr viel Propagandaarbeit geleistet werden. Zum Beispiel wurden den Arbeiter besondere Belohnungen für Mehrarbeit versprochen.
Von der Bevölkerung wurde erwartet Einschränkungen der Lebensverhältnisse hinzunehmen. Da fast alle verstaatlicht war, konnte keine Streikbewegung fuß fassen. Für Stalin war nur die Steigerung der Produktion wichtig, mit welchen Mitteln die Industrie das erreichte war ihm egal.
Aber auch die Arbeitslager waren eine Stütze für die Industrialisierung. Über 3.000.
000 Menschen sollen sich zu dieser Zeit in Sondersiedlungen, Gefängnissen und Lagern, die größtenteils der OGPU unterstanden, befunden haben. Der OGPU war die Hauptverwaltung der Lager GuLag(Glawnoje Uprawlenije Lagerej) untergeordnet. Ohne die Zwangsarbeiter wäre die Industrialisierung nicht möglich gewesen, zum Beispiel wurde der Weißmeerkanal(1929 – 1932) von Zwangsarbeitern gebaut.
3.2.1.
) Folgen der Industrialisierung
Durch die Industrialisierung entwickelte sich die UdSSR von einem Agrar- zu einem Industriestaat. Innerhalb von einem Jahrzehnt war aus ihr der zweitgrößte Industriestaat geworden.
Doch all dies ging auf Kosten der Bevölkerung, deren Lebensstandart durch die Vernachlässigung der Konsumgüter verschlechtert wurde. Die Industrialisierung hatte zudem eine Militarisierung der Arbeit zur Folge, dadurch mussten die Menschen härter arbeiten oder sie wurden bestraft.
Auch eine Umschichtung der Bevölkerung war eine Folge der Industrialisierung. Von 1929 – 1939 siedelten ca.
20 Millionen Menschen vom Land in die Städte um.
Quellenangaben
1. W. I. Lenin, Briefe an den XII. Parteitag:
www.
vulture-bookz.de/marx/archive/quellen/Lenin~Testament.html
2. www.geschi.de/artikel/stalin.
shtml
3. Microsoft Encarta Enzyklopädie 2004
4. dtv-Atlas der Weltgeschichte Band 2, 36. Auflage
5. Handbuch der Geschichte Russlands Band 3
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