Prof. dr. gerhard vagt
EINZELKINDER
1. Einleitung
Meinerseitiges Interesse am Thema bestand schon von jeher, da ich immer in der Ambivalenz zwischen Einzelkind und jüngstem Kind stand. Ich hatte oft mit Vorurteilen zu kämpfen, habe jedoch auch festgestellt, daß ich mich selber unter den Druck setzte, auch in mir verankerten Vorurteilen Widerstand zu leisten bzw. sie zu widerlegen.
Im Verlauf dieser Hausarbeit möchte ich zeigen, was für und was gegen die existierenden Vorurteile spricht, durch welche äußeren Umstände das Leben von Einzelkindern geprägt wird, inwiefern sie sich von anderen, „normalen“ Kindern unterscheiden und, daß es unmöglich ist, ihnen nach bewertenden Schemata eine feste Rolle zuzuschreiben. Desweiteren möchte ich auf viele mir bislang unbekannte Fakten aufmerksam machen, die Interesse für das Thema wecken sollen.
Nach der Darlegung einer Hülle von Informationen werde ich einen Bezug zu meiner eigenen Einzelkinderfahrung herstellen und durch eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Stellung beziehen.
Vorab möchte ich noch kurz darauf hinweisen, daß ich die vorgegebenen Seitenzahl ein wenig überschritten habe, mich aber nicht überwinden konnte, einen Teil zu streichen oder etwas wegzulassen, da mir die vorhandenen Informationen als gleichermaßen wichtig und interessant erschienen. Diesbezüglich bitte ich Sie um Ihr Verständnis.
1a. Definition
Als Einzelkinder bezeichnet man in den Sozialwissenschaften die Kinder, die mindestens 6 Jahre ohne Geschwister in einer Familie gelebt haben. Demzufolge zählen also auch Nachkömmlinge zu dieser Gruppe (Kasten, ‘95, S.
19).
2. Vorurteile im Laufe der Zeit
Zur Zeit der Jahrhundertwende waren Einzelkinder noch etwas sehr Seltenes, weshalb man ihnen Staunen und Mißtrauen entgegenbrachte und sie als „typische Problemkinder“ abstempelte. Damals hatten Einzelkinder allerdings auch keine regelmäßigen Kontakte zu anderen Kindern (Kasten, ‘95, S. 141).
Cécile Ernst und J.
Angst von der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich, an welcher auch Toman tätig war, schrieben in dem FAZ-Beitrag „Das gesunde Einzelkind“ vom 13.8.1984, daß die Lehre des Einzelkindes aus der Zeit des Nationalsozialismus stamme und immer dann verbreitet würde, wenn Politiker den Eindruck den Eindruck hätten, ein Volk sei vom aussterben bedroht (Rossberg, ‘89, S. 145).
Zu Beginn des ersten Weltkrieges hatte eine deutsche Familie im Durchschnitt 3-4 Kinder, 25 Jahre später nur noch 2 und 1980 sogar nur noch 1,5 Kinder (Kasten, ‘95, S. 13).
In den 80er Jahren sank die Zahl der traditionell-vollständigen Familien (Kasten, ‘95, S. 15). 1989 hatten 53,5% der Familien mit Kindern unter 18 Jahren ein Kind, 35,5% zwei, 8,7% drei und 2,3% mehr als vier Kinder (Kasten, ‘95, S. 16, nach dem Statistischen Jahrbuch 1991 für Deutschland, Hrsg. ist das Statistische Bundesamt Wiesbaden). 1995 hatten ca.
50% der Familien nur ein Kind (Kasten, ‘95, S. 13). Die Tendenz ist folglich steigend.
Dieser von der sozialen Schicht unabhängige „allgemeine Trend zur kleinen Familie“ (Kasten, ‘95, S. 91) ist zu begründen mit der Industrialisierung, Technologisierung und Verstädterung:
Durch den Ausbau von Industrien wurden zunehmend Arbeitsplätze geschaffen, die u.a.
auch häufiger von Frauen besetzt werden konnten (Kasten, ‘95, S. 76). Auch laut Ewa Rossberg sind Einzelkinder ein „typisches Mittelschichtsphänomen“ und haben häufig beruftstätige Mütter (Rossberg, ‘89, S. 114), da sie mit der Berufstätigkeit leichter zu vereinbaren sind als Geschwisterkinder (Kasten, ‘95, S. 14).
Außerdem steigt die Trennungsrate, weshalb es des öfteren zu keinen weiteren Kindern des Partners mehr kommt (Kasten, ‘95, S.
14). Der münchener Soziologe Ulrich Beck stellte 1986 diesbezüglich fest, daß in den letzten Jahrzehnten „zwischenmenschliche Beziehungen als solche offener, widerrufbarer und kurzlebiger geworden sind“ (Kasten, ‘95, S. 138).
Auch die Werte haben sich gewandelt. Sie sind zunehmend individuumsbezogen wie z.B.
Selbstverwirklichung, Selbstbestimmung, persönliches Ansehen, Leistung, Glück und Erfolg, während sie früher eher gemeinschaftsbezogen waren. Kinder sind heute im Gegensatz zu damals, wo sie noch die Altersversorgung sichern konnten, eher eine ökonomische Belastung (Kasten, ‘95, S. 77). So können Eltern mit einem Durchschnittseinkommen in der heutigen Zeit gerade noch einem Kind eine bessere Ausbildung bieten (Kasten, ‘95, S. 17). Das persönliche Wahrgenommenwerden seitens der Eltern hat ebenfalls an Bedeutung gewonnen (Lutz, ‘94, S.
171).
Eine Vereinsamung des Einzelkindes ist durch etliche Angebote wie z.B. Schulen, organisierte Freizeit, Medien, Massentourismus und das Telefon kaum noch möglich (Kasten, ‘95, S. 17).
2a.
Die Vorurteile
Einzelkinder seien „egoistisch, verzogen, verwöhnt, wehleidig, altklug, frühreif, rücksichtslos, unsozial, schlecht angepaßt, neurozistisch, kontaktarm, introvertiert usw.“-eben „Typische Problemkinder“ (Kasten, ‘95, S. 11) und ihr Problem liege besonders in sozial-zwischenmenschlicher Hinsicht (Kasten, ‘95, S. 12). Laut Ewa Rossberg existiert das Vorurteil, daß Einzelkinder typische Einzelgänger, egoistisch, durchsetzungsschwach, herrschsüchtig und dabei ängstlich und gemeinschaftsuntauglich sind (Rossberg, ‘89, S. 12).
Auch ihre Ehen seien weniger erfolgreich (Schmidt-Denter, ‘88, S. 70, nach Toman, ‘59, ‘74), da sie keine Geschwisterrolle gelernt haben. Sie verzichten aus Konkurrenzangst auch oft auf Nachwuchs (Schmidt-Denter, ‘88, S. 70, nach Toman, ‘76).
2b. Fakten, die gerade für Einzelkinder sprechen
Der Aachener Psychotherapeut Thomas von Kürthy, der die erste große deutsche Einzelkind-Untersuchung durchführte, kam zu dem Ergebnis, daß Einzelkinder sowohl im Positiven als auch im Negativen überdurchschnittlich stark repräsentiert sind (Rossberg, ‘89, S.
150). Bei einer Studie, bei der er 900 Fragebögen verteilte und eine erstaunlich hohe Rücklaufquote erzielte, kam er, ohne erwähnt zu haben, daß es sich um eine Einzelkind-Untersuchung handelte, zu dem Ergebnis, daß Einzelkinder freundlicher, optimistischer und sozialer sind (Rossberg, ‘89, S. 38). Sie seien auch extrovertierter und in Gruppen häufiger in Führungspositionen als andere Kinder (Kasten, ‘95, S. 146), hätten mehr Ehrgeiz, seien erfolgsorientierter, hätten ein besseres und intensiveres Verhältnis zu ihren Eltern, seien fürsorglicher und weniger autoritär erzogen (Kasten, ‘95, S. 154), würden durch ihre Eltern mehr Anregung und Förderung bekommen, könnten sich sprachlich besser ausdrücken und gut teilen (Kasten, ‘95, S.
155). Epidemiologische Studien ergaben, daß sie liebenswert und sympathisch sind (Rossberg, ‘89, S. 147), und die seit 1953 von der amerikanischen Familienexpertin Ellen Peck durchgeführte Langzeituntersuchung mit 10 000 Schulkindern ergab, daß Einzelkinder geselliger, stabiler, im Leben erfolgreicher sind und mehr innere Ruhe und Kreativität besitzen, da sie keinen Rivalitätskämpfen mit Geschwistern ausgesetzt sind (Rossberg, ‘89, S. 148). Die Hamburger Kinderpsychotherapeutin und Diplom-Psychologin Birgit Weisswange stellte bei ihnen sowohl Ich-Stärke als auch einen Begabungs- und Intelligenzvorsprung fest (Rossberg, ‘95, S. 148) und die amerikanischen Psychologen Lucille K.
Forer und Henry Still stellten fest, daß Einzelkinder hervorragende Eltern abgeben (Rossberg, ‘95, S. 150).
3. Das Elternhaus
Einzelkinder leben mit 82% am häufigsten in sogenannten Kernfamilien (Mutter, Vater und Kind in einem Haushalt), haben aber auch häufiger als Geschwisterkinder alleinerziehende Mütter, geschiedene Eltern (Kasten, ‘95, S. 24, Tabelle 4, nach der Erhebung des Deutschen Jugendinstituts von 1988) einen Stiefelternteil oder leben in Adoptiv- oder Pflegefamilien, Heimen, Internaten oder bei Verwandten (Kasten, ‘95, S. 25).
Verglichen mit den Geschwisterkindern leben sie zu 7,1% seltener in Kernfamilien, da sich Eltern mit nur einem Kind eher voneinander trennen (Kasten, ‘95, S. 26).
Einzelkindeltern sind in der Regel verantwortungsvoller als Eltern von Geschwisterkindern (Lutz, ‘94, S. 171) und haben eine stärkere materialistische Grundorientierung (Kasten, ‘95, S. 31). Eine solide und sichere beruflche Position und hohes Einkommen sind ihnen auch wichtiger und sie legen weniger wert auf interessante Aufgaben, die sie im Beruf zu erledigen haben (Kasten, ‘95, S.
29). Sie sind auch häufiger Akademiker (Kasten, ‘95, S. 31), selbständig oder in qualifizierten handwerklichen Berufen und seltener in der Landwirtschaft (Kasten, ‘95, S. 32) und wohnen meistens in Großstädten, wo soziale Netze fehlen und Wohnungen meistens teuer sind (Kasten, ‘95, S. 32). Auch sehen sie ihr Kind im Vergleich zu Geschwisterkindeltern auch seltener als finanziellen Problemfaktor (Kasten, ‘95, S.
33).
Die Rollenverteilung in Einzelkindhaushalten ist allgemein eher wenig traditionell (Kasten, ‘95, S. 35), die Selbstverwirklichung der Eltern wird in beruflicher Hinsicht ebenso intensiv gesucht wie in familialer und sie sind hinsichtlich außerfamilialer Kontakte offener (Kasten, ‘95, S. 37). Desweiteren berichten sie rückblickend auf das letzte Jahr häufiger von beruflichen Belastungen, als von durch das Kind verursachten Belastungen (Kasten, ‘95, S.40).
In vielen Einzelkindhaushalten herrschen privilegierte Verhältnisse, da die Eltern toleranter und partnerschafts-orientierter sind, viel Zuwendung, Anregung und Förderung bieten und für eine gute Ausbildung sorgen (Kasten , ’95 , S. 155).
Im Allgemeinen sind die Einzelkindeltern liberaler, selbstbezogener, haben öfter das Gefühl, sich bezüglich ihrer Familienplanung rechtfertigen zu müssen (Kasten, ‘95, S. 123) und haben eine flexiblere Grundhaltung (Kasten, ‘95, S. 83). Ein Einzelkind ist im Gegensatz zu mehreren Kindern auch leichter in das elterliche Leben zu integrieren und kann ein stabiles, basales Selbstvertrauen aufbauen, wenn die Möglichkeit der Kontakte der Kontakte zu Gleichaltrigen besteht (Lutz, ‘94, S.
171).
3a. Die Erziehung
Einzelkindeltern bieten viel liebevolle Zuwendung und geben ihrem Kind das Gefühl einer hohen Wertigkeit (Lutz, ‘94, S. 170).
Im Besonderen sind es die alleinerziehenden und berufstätigen Eltern, die großes Interesse für die Förderung von der Unabhängigikeit und Selbständigkeit des Kindes, weshalb es bei der Ablösung vom Elterhaus eher weniger zu Komplikationen kommen dürfte (Kasten, ‘95, S. 140).
Oft projizieren die Eltern allerdings auch all ihre Erwartungen auf ihr einziges Kind und überfordern es somit. Dadurch kommt es wohl, daß Einzelkinder eine stärkere innere und schwächere externe Kontrollüberzeugung besitzen, die Verantwortung also immer eher bei sich als bei den anderen suchen (Kasten, ‘95, S. 148).
Vergleicht man elf vorgegebene Erziehungsziele der Eltern von Einzel- und Geschwisterkindern, erscheinen Erstgenannten „Schulleistung“, „Verantwortungsbewußtsein“ und „Selbstvertrauen“ besonders und „Pflichtbewußtsein“, „Selbständigkeit“ und „Umgangsformen/ Manieren“ weniger wichtig (Kasten, ‘95, S. 27). Im Großen und Ganzen gibt es bei den Einzel- und Geschwisterkindeltern aber keine bedeutsamen Unterschiede bezüglich der Erziehungsziele (Kasten, ‘95, S.
28).
Einzelkinder bekommen die elterliche Zuwendung im Gegensatz zu Geschwisterkindern zwar ungeteilt, jedoch auch nicht ununterbrochen. Entscheidend für die Ausbildung einer leistungsorientierten Haltung bei Kindern ist allerdings nicht die Quantität, sondern die Qualität an elterlicher Zuwendung, Betreuung und Erziehung (Kasten, ‘95, S. 104).
3b. Die Betreuung
Einzelkindeltern vetreten häufiger als Gecshwisterkindeltern die Einsicht, daß beide arbeiten können, wenn das Kind noch unter drei Jahren alt oder auch schon im Kindergartenalter ist (Kasten, ‘95, S.
28).
Für sie ist es leichter, zeitweise Betreuer zu finden (Kasten, ‘95, S. 29). Sie geben ihr Kind öfter nachmittags in Kinderhorts (Kasten, ‘95, S. 33) und sind weniger als andere Eltern bereit, sich bezüglich ihrer Haushalts- bzw. Kinderbetreuungshilfen einzuschränken (Kasten, ‘95, S.
34). Im Gegensatz zu anderen Kindern kommt es bei Einzelkindern vor, daß sie während der ersten Lebensjahre ausschließlich von der Familie betreut werden (Kasten, ‘95, S. 82), während sie im Schulalter öfter unter fremder Obhut oder sogar unbeaufsichtigt sind als Geschwisterkinder (Kasten, ‘95, S. 86).
3c. Die Mütter
Bei den Müttern von Einzelkindern kommen Schwangerschaftsabbrüche und Fehlgeburten häufiger vor, als bei anderen (Kasten, ‘95, S.
38). Eine 1981 im südbayrischen Raum durchgeführte Untersuchung von 300 Müttern hat ergeben (Kasten, ‘95, S. 42), daß ¾ von ihnen ihre Mütter als zu gutmütig, häuslich, partnerabhängig, aufopfernd und konservativ empfanden, nur jede zehnte sie als Vorbild sah (Kasten, ‘95, S. 45) und, daß ca. 50% später einmal mehr erreichen wollten (Kasten, ‘95, S. 44).
Ein Drittel von ihnen hätte damals gern weniger Gechschwister gehabt, da ihnen elterliche Zuwendung fehlte. Waren sie selbst ein Einzelkind und hatten ausreichend Kontakte zu anderen Kindern, vermißten sie keine Geschwister (Kasten, ‘95, S. 47). Der neue Familienalltag mit Kind wird vorerst als positiv beschrieben (Kasten, ‘95, S. 51), 3 Jahre später ist jedoch nur noch ein Drittel der Hausfrauen mit ihrem Alltag zufrieden, da sie zwar die Nähe zum Kind und ihre Möglichkeit der freien Zeiteinteilung als positiv bewerten, sich aber isoliert fühlen (Kasten, ‘95, S. 53).
Weitere Jahre später würden ca. 50% von ihnen sofort mit einer berufstätigen Frau tauschen (Kasten, ‘95, S. 54).
Die meisten Befragten hatten mit der Zeit jedoch eine befriedigende Lösung bezüglich Kind und Beruf gefunden, wobei ihre Rollenvorstellung allerdings eine Ambivalenz zwischen dem Bild der modernen Frau und dem traditionellen Rollenbild zeigte (Kasten, ‘95, S. 59).
Der Vorteil an der Erziehung eines Einzelkindes ist, daß die Beziehung zur Mutter nicht durch ein weiteres Kind beeinträchtigt werden kann (Kasten, ‘95, S.
86). In dem Falle würde Alfred Adler davon sprechen, daß das Kind durch diese „Entthronung“ einen Schock erleben würde (Schmidt-Deuter, ‘88, S. 68).
3d. Die Beziehung zur Mutter
Einzelkindmütter haben mehr körperlichen Kontakt zum Kind, mehr Kontakte zu anderen Personen, gucken mehr TV, interagieren mehr mit ihrem Kind, loben es häufiger und beobachten es öfter beim Spielen als Mütter von Erstgeborenen (Kasten, ‘95, S. 84).
Laut einiger Wissenschaftler würden Einzelkinder sich stark mit den Eltern, ihren Ansprüchen und Leistungsstandards identifizieren und es würde ihnen durch die extremere Orientierung an Erwachsenen leichter fallen, sich reifer und erwachsener zu Verhalten als andere Kinder (Kasten, ‘95, S. 103). Eine Gefahr der starren Bindung sei jedoch nicht gegeben (Kasten, ‘95, S. 141).
Oft machen Mütter aus ihrem Kind ein entschädigendes „Ersatzobjekt“ oder einen „Sündenbock“. In dem Falle würde man von einem „Mama-Syndrom“ sprechen (Rossberg, ‘89, S.
86). Kann eine Mutter nicht loslassen, übertragen sich ihr Unwohlsein und ihre Unsicherheit auf das Kind (Rossberg, ‘89, S. 25). Conners (1963) behauptet sogar, daß Einzelkinder durch die Orientierung am „mütterlichen Modellverhalten“ weniger soziale Fähigkeiten haben, denn die Mütter seien im Vergleich zu anderen Müttern kontaktärmer und ungesellig (Schmidt-Denter, ‘88, S. 70, nach Falbo ‘78).
Easterbrooks und Lamb ‘79 und Pastor ‘81 sehen das Lernen durch die Mutter-Kind-Interaktion als Vorraussetzung für andere soziale Kontakte.
Sie gehen davon aus, daß der Säugling bei der Geburt „a-sozial“ ist (Schmidt-Denter, ‘88, S. 97). Konner ‘75 sieht zwischen den beiden Interaktionsbeziehungen keinerlei Zusammenhänge Schmidt-Denter, ‘88, S. 96).
3e. Die Väter
Bei befragungen wurden meist nur Mütter oder zumindest Mütter über Väter befragt, in selteneren Fällen konnten sich die Väter jedoch auch persönlich äußern.
Durch mehrere Erhebungen wurde festgestellt, daß ca. 50% der Väter uneingeschränkt befürworteten, daß ihre Frau berufstätig ist oder es wieder werden wird. Ihre Beteiligung am Haushalt liegt bei ca. 10-20% (Kasten, ‘95, S. 71).
Bekommen sie einen Sohn, verhalten sie sich extrem männlich, wollen ihrem Kind ein gutes Vorbild sein, fühlen sich in ihrer Identität bestärkt (Kasten, ‘95, S.
72) und sind im Allgemeinen recht konservativ (Kasten, ‘95, S. 74). Väter von Einzelkindmädchen sind toleranter und orientieren sich weniger an männlichen Verhaltensmustern (Kasten, ‘95, S. 72).
3f. Die Entscheidung für weitere Kinder
Hatte ein Einzelkind soziale Kontakte, sprach für nur ein Kind, daß die Eltern dem Kind in materieller Hinsicht und bezüglich der Zuneigung mehr bieten könnten (Kasten, ‘95, S.
61) und, daß die Eltern weiterhin berufstätig bleiben wollten (Kasten, ‘95, S. 43). Außerdem ist es für Hausfrauen bequemer, nur ein Kind zu haben (Kasten, ‘95, S. 62). Oft fühlen sich Mütter einer weiteren Belastung auch nicht mehr gewachsen (Kasten, ‘95, S. 65), sind mit dem Hausfrauenalltag unzufrieden und haben ein schlechtes Verhältnis zum ersten Kind (Kasten, ‘95, S.
55).
Für ein weiteres Kind sprach, daß Mütter häufig Angst hatten, ihr Kind zu verwöhnen (Kasten, ‘95, S. 43) und, daß sie selber positive Erfahrungen mit Geschwistern oder Negativerfahrungen als Einzelkind gemacht hatten (Kasten, ‘95, S. 46). Auch das Vorhandensein von Betreuungshelfern oder ein fordernder Mann waren ausschlaggebend für einen weiteren Kinderwunsch (Kasten, ‘95, S. 55).
Entscheidend war also die Bewertung der Gesamtzufriedenheit (Kasten, ‘95, S. 65), der bei Müttern steigende Wunsch, weiterhin einer Berufstätigkeit nachzugehen (Kasten, ‘95, S. 68), aber auch das Vorhandensein des Ideals der Zwei-Kind-Norm (Kasten, ‘95, S. 67).
Die Entscheidung für oder gegen ein weiteres Kind wurde bei Frauen im Durchschnitt mit 24,2 und bei Männern mit 26,0 Jahren getroffen (Kasten, ‘95, S. 75).
4. Soziale Interaktion
Einzelkindern werden besonders in zwischenmenschlicher Hinsicht Probleme nachgesagt (Kasten, ‘95, S. 12). So würden sie in der Schule seltener als andere Kinder als Banknachbar oder Spielkamerad gewählt (Schmidt-Denter, ‘88, S. 69, nach Miller und Maruyama,‘76). Als Jugendliche seien sie in sozial-zwischenmenschlicher Hinsicht weniger engagiert als andere Kinder (Kasten, ‘95, S.
89).
Im Erwachsenenalter seien sie jedoch genauso integriert wie Geschwisterkinder (Kasten, ‘95, S.92) und ihre sozialen Netzwerke unterschieden sich nur geringfügig (Kasten, ‘95, S. 95). Kasten spricht davon, daß die im vom wechselhaften Umfeld der Einzelkinder verlangte Flexibilität und Anpassungsfähigkeit ihnen für soziale Kontakte nützlich sein kann (Kasten, ‘95, S. 97).
Außerdem könnten Geschwister nicht nur ein positives, sondern auch ein negativ Vorbild abgeben (Kasten, ‘95, S. 145). Jedoch können ältere Geschwister oft auch bessere Lehrmmeister sein als Erwachsene. Dieses Phänomen wird auch als „Tutoren-Effekt“ bezeichnet (Kasten, ‘95, S. 97). Die jüngeren Geschwister profitieren also von den Älteren und werden von ihnen miteinbezogen.
Der beste Altersabstand diesbezüglich liege bei 2-5 Jahren. Erstgeborene (aber auch Einzelkinder) seien intelligenter als andere Kinder (Kasten, ‘95, S. 98). Der Betreuungsstil unter Geschwistern sei jedoch different zu dem der Eltern (Schmidt-Denter, ‘88, S. 75, nach Cicirelli, ‘76, Weisner & Gallimore, ‘77). Mütter gäben mehr Rückmeldungen und Erklärungen und die Kinder suchten bei ihnen eher Hilfe und Akzeptanz, während sie bei älteren Geschwistern nach Unabhängigkeit strebten (Schmidt-Denter, ‘88, S.
75, nach Cicirelli, ‘76).
Einzelkinder spielen (angeregt von der Mutter) länger und intensiver mit Spielzeug (Kasten, ‘95, S. 84)
und können sich leichter als andere Kinder auch einmal mit sich selbst beschäftigen (Kasten, ‘95, S.146), wohingegen Geschwisterkinder sich allein häufiger langweilen, da ihnen die Erfahrung fehlt, sich mit sich selbst zu beschäftigen (Kasten, ‘95, S. 176).
Im Kindergarten seien Geschwisterkinder bezüglich des großen Miteinanders schon abgehärteter als Einzelkinder (Rossberg, ‘89, S.
35); diese Gruppenfähigkeit müssten jedoch alle Kinder einmal erlernen (Kasten, ‘95, S. 34). So spielten Einzelkinder im Kindergarten häufiger als andere allein oder richteten sich an die Erzieherin (Schmidt-Denter, ‘88, S.93, nach DiBona, ‘74).
Der Sozialpsychologe Stanley Schachter von der Stanford University (USA) stellte 1959 fest, daß Einzelkinder in Streßsituationen ein besonders großes Anlehnungsbedürfnis haben, da sie es seit jeher gewohnt waren, Beachtung zu bekommen (Schmidt-Denter, ‘88, S. 70).
Andere Forscher vertreten jedoch die Ansicht, daß Einzelkinder niedrige Anschlußbedürfnisse haben, da sie als Kind schon ausreichend Zuneigung erfahren haben (Kasten, ‘95, S.112).
Alles in allem kann man festhalten, daß es bei Einzel- und Geschwisterkindern kaum Unterschiede im Verhalten bei Zwischenmenschlichen Beziehungen gibt (Kasten; ‘95; S. 149), da die Perönlichkeit durch alle Lebensumstände und äußeren Einflüsse (Kasten, ‘95, S. 142) wie beispielsweise die Erziehungshaltung der Eltern, soziale und ökonomische Verhältnisse (Kasten; ‘95; S. 176) und die Gene, die bei Geschwistern zu 50% identisch sind (Kasten, ‘95, S.
151), geprägt wird.
Eine Familie mit mehreren Kindern besteht im Gegensatz zur Einzelkindfamilie aus drei Subsystemen:
1. der Ehepartner-, 2. der Eltern-Kind- und 3. der Geschwisterbeziehung. Bei jeder Untergruppe handelt es sich um ein halboffenes System innerhalb des gesamten Familiensystems und die Kinder stimulieren die Öffnung dieses Familiensystems (Schmidt-Denter, ‘88, S.
72, nach Schvanevelt & Ihinger, ‘79).
Hinsichtlich der „Pädagogisierung“ der Kindheit (Dieter Baacke, GMK-Rundbrief Nr. 39/40, Mai ‘96, S. 10, Bielefeld) wird es für die Einzelkinder immer schwieriger, spontane Kontakte zu Gleichaltrigen aufzunehmen (Kasten, ‘95, S. 138). Um eine Isolation vorzubeugen, sollten die Eltern ihr Einzelkind schon früh mit anderen spielen lassen (Kasten, ‘95, S.
183) und ihm bei der Kontaktaufnahme helfen (Rossberg, ‘89; S. 70), da zwischen Freundschaftspaaren soziales und kooperatives Spiel am häufigsten auftritt, woher diese auch ihre Bedeutung für die Entwicklung von sozialen Kompetenzen bekommen haben (Kasten, ‘95, S. 93, nach Howes, ‘83).
5. Geschlechtsspezifische Unterschiede
Die bei Einzelkindern besonders intensive Orientierung an den Eltern ist für Mädchen leichter, da sie anlehnungsbedürftiger, die Jungen eher aggressiv, sind. Die Lernwege von beiden sind verschieden (Rossberg, ‘89, S.
113). So kann ein Mädchen z.B. durch spielerisches Nachahmen der Mutter Fertigkeiten erlernen (Rossberg, ‘89, S. 114). Typisch für das Verhalten von weiblichen Einzelkindern ist die „Intensität“, für das der männlichen Einzelkinder die „Extensität“ (Schmidt-Denter, ‘88, S.
114, nach Waldrop & Halverson, ‘75). Mädchen lernen demnach für das Verhalten in kleinen, Jungen für das in großen Gruppen (Schmidt-Denter, ‘88, S. 115, nach Dweck, ‘81).
Im Allgemeinen sind die Einzelkindmädchen am wenigsten rollenkonform im Vergleich zu anderen (Kasten, ‘95, S. 119) und studieren häufiger als andere Mädchen (Rossberg, ‘89, S. 112).
Einzelkindjungen hingegen sind extrem rollenkonform und dabei wenig tolerant (Kasten, ‘95, S. 119). Bei ihrer Erziehung treten häufiger Ambivalenzen auf.
Einzelkinder orientieren sich (entsprechend den Vorstellungen der Psychoanalyse Freuds über die ödipale Phase zwischen dem 3. und 4. Lebensjahr) erst am gegen- und im Schulalter dann am gleichgeschlechtlichen Elternteil (Kasten, ‘95, S.
124).
6.Kinder- und Einzelkinderbefragungen
Die amerikanische Sozialpsychologin Tony Falbo der University of Texas kam zu dem Ergebnis, daß 55% der Einzelkinder äußerten, sie seien lieber ein Einzel- als ein Gecshwisterkind (Rossberg, ‘89, S. 148). 81% der Einzelkinder stuften sich als optimistisch und 96% als kontaktfreudig ein (Rossberg, ‘89, S. 150, nach einer Untersuchung von Thomas von Kürthy).
Laut einer Befragung der Zeitschrift „Eltern“ 1987, bei der 2000 Kinder zwischen 8 und 14 Jahren befragt wurden, wollten mehr Einzel- als Geschwisterkinder später einmal mehr als ein Kind haben.
Einzelkinder vermißten oft Gesellschaft, Geschwisterkinder hingegen Ruhe, Zeit für sich, elterliche Zuwendung und materielle Dinge (Kasten, ‘95, S. 11).
7. Einzelkinder und Erfolge
Einzelkinder und Erstgebornene sind leistungsorientierter als andere Kinder (Kasten ;#95, S. 100).
Amerikanische Studien kamen zu dem Ergebnis, daß sie auch häufiger qualifizierte Schulabschlüsse haben und seltener eine Klasse wiederholen müssen (Kasten, ‘95, S. 87, nach John G. Claudy, ‘84). 1989 führte Judith Blake mit 150 000 Kindern und Erwachsenen eine demographische Studie durch, bei der sie für die USA relevante Daten von 15 Jahren mit einbezog, die ergab, daß Einzelkinder nie negativer als Gechswisterkinder waren, sich jedoch häufiger in Führungspositionen befanden, bessere und längere Schul- und Berufsausbildungen hinter sich hatten, bei Intelligenztests besser abschnitten (Kasten, ‘95, S. 153), sich sprachlich besser audrücken konnten, geselliger und sozial aktiver waren (Kasten, ‘95, S. 154).
Und „der Anteil an Einzelkindern bei Personen des öffentlichen Lebens mit herausragenden Leistungen ist besonders hoch“, was man wohl darauf zurückführen kann, daß sie die ungeteilte Aufmerksamkeit und Förderung der Eltern bekommen (Schmidt-Denter, ‘88, S. 69, nach Falbo, ‘82).
Der nordamerikanische Psychologe Robert B. Zajonc hat 1975 zusammen mit G. B. Markus das „Konfluenz-Modell“ zur Erklärung der Intelligenzentwicklung entwickelt (Kasten ‘95, S.
96). Bei dieser Methode addiert man die Intelligenzquotienten der einzelnen Familienmitglieder, dividiert sie dann durch die Anzahl der Mitglieder und erhält so neue Intelligenzquotienten (Kasten, ‘95, S. 97). Demzufolge bringt die Vergrößerung der Familie eine Verringerung der intellektuellen Stimulierung mit sich, was allerdings auch an der sozio-kulturellen Benachteiligung größerer Familien liegen kann (Schmidt-Denter, ‘88, S. 69).
Es gibt viele Beispile für berühmte, erolgreiche oder außergewöhnliche Einzelkinder.
So waren beispielsweise die drei US-Astronauten, die als erstes auf dem Mond waren, Einzelkinder und von den 23 Astronauten des Apollo-Weltraumprogramms waren 21 Erstgeborene oder Einzelkinder (Kasten, ‘95, S. 153). Als Extrembeispiel könnte man einerseits den völlig überbehüteten und mit Liebe überhäuften Erich Kästner auf der einen Seite (Rossberg, ‘89, S. 128) und auf der anderen Seite den französischen Romancier Honoré de Balzac, der ein Übermaß an Gleichgültigkeit zu spüren bekam (Rossberg, S.131).
8.
Zur psychischen Belastbarkeit von Einzelkindern
Oft kommt es dadurch zu Störungen bei Einzelkindern, daß ihre Eltern versuchen, ihre Probleme anhand des Kinde zu lösen (Lutz, ‘94, S.71). Auch die „broken-home“-Situation trägt dazu bei, daß Einzelkinder sich häufiger in Psychotherapien befinden (Rossberg, ‘89, S. 56). Die elterlichen Probleme wirken sich direkt auf die Einzelkinder aus (Rossberg, ‘89, S. 54, nach von Kürthy), da keine Geschwister, die eine Art „Pufferzone“ bilden könnten, vorhanden sind (Kasten, ‘95, S.
183). Ursache solcher Störungen kann jedoch auch eine Überbehütung sein, die zur Deprivation führen kann (Kasten, ‘95, S. 182). Lutz geht sogar davon aus, daß „der unbewußte Vereinnahmungs- und Einverleibungs-prozeß [...
] in eine suicidale Krise führen“ kann (Lutz, ‘94, S. 177).
In der Therapie ist der Therapeut meistens der Primäre Bezugspunkt (Lutz, ‘94, S. 177) und das Einzelkind zeigt sich oft rücksichtslos, egozentrisch und blockt aggressiv ab, wenn es sich angegriffen fühlt (Lutz, ‘94, S. 178).
Von Kürthy geht davon aus, daß Einzelkinder aus einer geordneten Familie nicht häufiger als andere Kinder in einer Psychotherapie sind (Rossberg, ‘89, S.
56) und Prof. Dr. Reinhardt Lempp, der ärtzliche Direktor der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Universität Tübingen, äußerte bei der Tagung der Humanistischen Union in Wiesbaden am 7.3.1981, daß Einzelkinder für psychische Störungen weniger anfällig sind (Rossberg, ‘89, S.145) und die Hamburger Kinder- und Jugendpsychotherapeutin und Diplom-Psychologin Birgit Weisswange vetritt sogar die Meinung, daß Neurosen gerade bei Geschwisterkindern entstehen können (Rossberg, ‘89, S.
147).
Einzelkinder konsumieren weniger Drogen als andere (Kasten ‘95, S. 144) und können Krisen, wie beispielsweise eine Scheidung der Eltern, besser verkraften (Kasten, ‘95, S. 181). Im Vergleich zu Geschwisterkindern verfügen sie demnach über eine größere psychische Stabilität.
Im Allgemeinen solle man nach dem „Risiko-Schutz-Faktoren-Modell“ verfahren (Kasten, ‘95, S.
185).
Bei den Schutzfaktoren handle es sich um vorteilhafte Lebensbedingungen (Kasten, ‘95, S. 184) und die Verletzbarkeit hinge von der Aktivierung der Schutzfaktoren gegen Risikofaktoren in einer Situation ab (Kasten, ‘95, S. 185). Man solle demnach Risikofaktoren vermeiden (Rossberg, ‘89, S. 56, nach Cécile Ernst, einer schweizer Psychiaterin, die die negative Pädagogik vertritt), also für ein spannnungsfreies Familienklima als gute Basis sorgen (Rossberg, ‘89, S.
55, nach Ernst).
Auch die Sensibilität der Mütter bezüglich ihrer Reaktion auf das Verhalten ihres Kindes spiele eine nicht unbedeutende Rolle. Sie könne dazu beitragen, daß das Kind sich in den meisten Verhaltensweisen kompetenter entwickelt (Kasten, ‘95, S. 85). Auch ein tolerantes Elternhaus sei ein Schutzfaktor, da es die Bildung eines positíven Selbstkonzeptes des Einzelkindes ermögliche (Kasten, S. 132).
11. Literatur
Baacke, Dieter: Jugend im Spannungsfeld zwischen Medienexpansion und sozialem Wandel- Zum
Stellenwert medienpädagogischer Projektarbeit. In: GMK-Rundbrief Nr. 39/ 40, S. 2-15, Bielefeld,
Mai 1996
Kasten, Hartmut: Einzelkinder. Springer Verlag Berlin, Heidelberg, 1995
Lutz, Christiane: Vergleich zwischen Einzelkindern und Ältesten in der Therapie.
In: Sigrid Damm
(Hrsg.): Geschwister- und Einzelkinderfahrung- Aufarbeitung im Kontext multimodaler
Psychotherapie, S. 166-188, Pfaffenweiler, 1994
Rossberg, Ewa: Einzelkinder. Reinbek bei Hamburg, 1989
Schmidt-Denter, Ulrich: Soziale Entwicklung- Ein Lehrbuch über soziale Beziehungen im Laufe des
menschlichen Lebens, München-Weinheim, 1988
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