Traumdeutung nach Freud
österreichische Arzt und Psychoanalytiker Sigmund Freud war neben Alfred Adler und Carl Gustav Jung der wichtigste Begründer der Tiefenpsychologie.
Die Traumdeutung à schon bei den klassischen Völkern der Antike à hohen Kunst à weiterentwickelt. Die Aufklärung verwies dann die Traumdeutung in den Bereich des Aberglaubens, von dem sie dann erst Sigmund Freud wieder befreite, indem er sie wissenschaftlich begründete und alten Auffassungen wieder Geltung verschaffte. Als Mediziner erkannte er, dass Träume einen lebenswichtigen Sinn haben, die unser Inneres widerspiegeln und wichtige Rückschlüsse auf den seelischen Zustand zulassen. Von ihm und seinen wissenschaftlich begründeten Theorien aus beschritt die psychologische Traumforschung neue Wege.
S.
Freud sieht den Traum als Produkt eines Triebwunsches und als Hüter des Schlafes an. Ehe er sich uns am Morgen als manifester Traum offenbart, soll eine komplizierte Traumarbeit stattgefunden haben, die in einem hypothetisch angenommenen latenten Traumgedanken ihren Ursprung hat.
Die Freudsche Traumtheorie beruht auf der Vorstellung, dass auch während des Schlafzustandes psychische Spannungen auftreten, die durch Träume verarbeitet werden sollen, wobei diese dazu dienen, die Spannungen auszugleichen und den Schlafzustand zu erhalten.
Er erhielt den profundesten Eindruck von der Möglichkeit, dass es gewaltige seelische Prozesse geben könnte, die dem Bewusstsein der Menschen dennoch verborgen bleiben.
Freuds revolutionärer Beitrag zur Traumforschung war seine Abkehr von der ausschliesslichen Beschäftigung mit dem manifesten Traumtext und die entschlossene Zuwendung zur Erfassung der regelmässig hinter ihm anzutreffenden dynamischen latenten Traumgedanken. Erst deren Kenntnis sowie die Verfolgung der Wege ihrer Verarbeitung zum manifesten Traumtext machte die Dynamik des Traumes verständlich und ermöglichte, seine spezifische Bedeutung zu erfassen.
Freud hatte im wesentlichen eine mikroanalytische Methode beschrieben: Von einzelnen, oft winzigen und banalen Bestandteilen eines Traumes führen Assoziationen in u.U. weit entfernte Gebiete.
Ein teleologischer Aspekt wurde nicht angelegt. Freud hat lediglich erwogen, ob es telepathische Träume gäbe und betont, dass diese Träume kein spezifisches Traumproblem aufgäben.
Er hat uns die Grundlagen der Traumdeutung gegeben, aber sie werden erst wirklich fruchtbar, wenn sie überbaut werden von neueren Traumbeobachtungen, die neue Aspekte ermöglichen.
Denn nicht die einfache Reduktion des Traumes auf irgendwelche Triebradikale ist das Entscheidende im Vollzug der Trauminterpretation, sondern die Erfassung seines prospektiven Gehaltes, aus dem die Möglichkeiten des Träumers ebenso sichtbar werden wie seine augenblickliche Situation.
Der Traum als WunscherfüllungDie klassische psychoanalytischen Theorie vertritt die Ansicht, dass Träume verdeckte Wunscherfüllungen sind. Die Wunscherfüllung im Traum gehört nach Freud zum inneren Wesen des Traumes, gehört zu den substantiellen Bestimmungsstücken jedes Traumes.
Für ihn waren alle Träume Wunscherfüllungen, d.h., in den Träumen treten verdrängte und tabuierte Wünsche in symbolisch verkleideter Form auf, die ins Bewusstsein drängen, aber von diesem zunächst abgewehrt werdenDie Traumtheorie FreudsJeder Traum ist ein sinnvolles psychisches Gebilde.
Es gibt eine psychologische Technik, welche gestattet, Träume zu deuten, und dass bei Anwendung dieses Verfahrens jeder Traum sich als ein sinnvolles psychisches Gebilde herausstellt.
In der Traumdeutung empfiehlt er ein sorgfältiges Studium der Symbole in besonders durchsichtigen Träumen, in denen die Bedeutung des Symbols festgestellt werden kann.
Er schrieb, die Symbolisierung sei vielleicht das bemerkenswerteste Kapitel in der Traumtheorie. In der psychoanalytischen Literatur spielt sie eine grosse Rolle.
Mit Hilfe einer Kenntnis der Traumsymbolik ist es möglich, den Sinn einzelner Elemente des Trauminhaltes, oder einzelner Stücke des Traumes, oder mitunter selbst ganzer Träume zu verstehen, ohne den Träumer nach seinen Einfällen befragen zu müssen.
Wir nähern uns so dem populären Ideal einer Traumübersetzung und greifen anderseits auf die Deutungstechnik der alten Völker zurück, denen Traumdeutung mit Deutung durch Symbolik identisch war.
Die Traumsymbolik führt weit über den Traum hinaus. Sie gehört nicht nur dem Traume zu eigen an, sondern beherrscht in gleicher Weise die Darstellung in den Märchen, Mythen und Sagen, in den Witzen und in der Folklore.
Freud versuchte eine Theorie der universalen Traumsymbolik aufzustellen, die auf der Vorstellung beruhte, dass Träume hauptsächlich aus einer seelischen Schicht stammen, die sich in der frühen Kindheit bildet, wenn alle Menschen auf dieselbe Weise damit beschäftigt sind, grundlegende Erfahrungen mit ihrem Körper und seinen Funktionen zu machen und zu lernen, eine Beziehung zu Eltern und Geschwistern herzustellen.
Nachdem die moderne Forschung die Vorstellung erschüttert hat, dass Träume sich in erster Linie von Kindheitserlebnissen herleiten, ist Freuds ganze Theorie von der universalen Symbolik hinfällig geworden.
Bestenfalls sind seine Ideen Hinweise darauf, was einige Traumsymbole manchmal bedeuten können, schlimmstenfalls können sie echt irreführend sein, weil sie die Menschen dazu verleiten, bei ihren Träumen nach nur einer Art von Bedeutung Ausschau zu halten, während die wichtigste Regel sein solle, alle möglichen Bedeutungen aufzuspüren, die in Traum im Licht Ihrer derzeitigen Erfahrung haben kann.
Der Traum ist nach Freud also sozusagen eine Art Bilderrätsel, und die Kunst der Traumdeutung besteht darin, dieses Bilderrätsel wieder aufzulösen und auf die eigentlichen latenten Traumgedanken und Triebwünsche zu kommen, die in diesen Bildern verborgen liegen.
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