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  Griechenland

Griechenland - Die Geburt der Demokratie Die Bedeutung der Demokratie zeigt sich nicht nur als Herrschaftsform der modernen Staaten und als soziale Utopie der freien Selbstbestimmung aller, sondern auch in den Versuchen totalitärer Regime, ihr Machtmonopol demokratisch zu legitimieren. Ihre antike Entstehung in der Polis Athen war ein außergewöhnlicher Prozeß, der nicht mit den Kämpfen unterprivilegierter Schichten um politische Partizipation in der Neuzeit verglichen werden kann. Durch die Machtkämpfe der die griechische Polis beherrschenden Adelsgeschlechter wurde die Bauernschaft im 7. Jahrhundert v. Chr. in Schuldknechtschaft gestürzt.

Den gewaltsamen Aufruhr gegen diese Ausbeutung versuchte Solon beizulegen. Aufgrund der ökonomischen Besserstellung der Bauern sowie der Aufwertung der Polis durch Volksrichter und Kulte entstand danach eine größere Aufmerksamkeit für die politische Kultur. Das timokratische System und das Klagerecht der Bürger (Popularklage) sollten die politische Form der gesellschaftlichen Verantwortung umstrukturieren. Die timokratische Staatsverfassung stufte die Rechte und Pflichten der Staatsbürger, insbesondere das Wahlrecht, nach dem Einkommen ab. Die Tyrannis des Peisistratos, der mit Hilfe der Kleinbauern an die Macht gekommen war, führte die Reduzierung wichtiger Adelsvorrechte seit ca. 560 v.

Chr. weiter. Seit der Verfassungs- bzw. Phylenreform des Kleisthenes 508/507 v. Chr. bildeten Delegierte proportional zur Bevölkerungszahl den »Rat der Fünfhundert«.

Jede der 10 Phylen (Bezirke) bestimmte danach durch Los 50 Männer, die dann die Regierung bildeten. Dabei wechselte die Regierungsverantwortung nach dem Rotationsprinzip zwischen den einzelnen Phylen. Durch das Scherbengericht (Ostrakismus) seit 487 v. Chr. konnten einzelne Personen verbannt werden, wodurch diktatorischen Tendenzen vorgebeugt wurde. Den Imperialismus der im »Attischen Seebund« aufsteigenden Seemacht Athen begleitete innenpolitisch unter Ephialtes die Aufwertung der besitzlosen Flottenmannschaften (Theten) und 462 v.

Chr. die endgültige Entmachtung der Adelsregierung. Der regelmäßige Wechsel der politischen Herrschaft sowie die Verteilung staatlicher Gelder unter Perikles im 5. Jahrhundert - u.a. für institutionelle Aufgaben und für die Flotten- und Baupolitik - formte die Konsensbildung und Identität der Bürger und vollendete die Demokratie.

Relativiert wurde dieser Prozeß durch den Ausschluß der Frauen und Sklaven von den politischen Freiheiten.

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