Parteien der ddr
Die Parteien der DDR
1.Einleitung:
Bis zum politischen Umbruch in der DDR nahm die westdeutsche Öffentlichkeit kaum Notiz von den neben der SED bestehenden DDR-Blockparteien, nicht wenigen Bundesbürgern war sogar deren bloße Existenz unbekannt.
Ferner waren alle DDR-Publikationen zu diesem Thema, darunter auch die eigenen Veröffentlichungen der Blockparteien zu ihrer Geschichte und zu ihrem Selbstverständnis, aufgrund einseitiger ideologischer Verzerrung nur bedingt hilfreich. So mussten bis zur Wende einige Fragen offen bleiben, die sich nun nach Öffnung der Archive zum Großteil klären lassen. Allerdings zeigen sowohl die tagespolitischen Auseinandersetzungen zum Thema als auch die Diskussionen in der zur Klärung der DDR-Vergangenheit eingesetzten Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages, dass auch nach heutigem Informationsstand einiges unterschiedlich interpretierbar bleibt.
2.
Die Parteien und ihre Funktionen:
SED - Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
Die SED war in der DDR die allein regierende Staatspartei. Sie wurde am 21./ 22. April1946 durch die Zwangsvereinigung von SPD und KPD gegründet. Die SED verfügte über ein Recht, welches in der Verfassung festgelegt war und ihnen die Befugnis erteilte, die grundlegenden Ziele und Inhalte der gesellschaftliche Entwicklung in der DDR zu bestimmen. Somit hatte die SED das Recht über Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der DDR.
Die Organisation selbst verstand sich als eine Partei der Arbeiterklasse. Sie sah ihre Aufgabe darin, die Bevölkerung nach marxistischen- leninistischen Inhalten zum Sozialismus zu erziehen. Ihr Hauptanliegen bestand darin jegliche Opposition auszulöschen und jedes feindliche oder entartete Element zu vernichten. Ab 1950 beherrschte die Partei alle möglichen Bereiche des Lebens und bestimmte die Vorgänge in der Politik, Wirtschaft, Kultur, Medien, Bildung und Erziehung. Auch die Befehlsgewalt über Polizei, Armee und den Sicherheitsapparat lag in ihren Händen und aus diesem Grund war die Kritik an der SED auch gefährlich.
Das eigentliche Ziel der Partei war es die wirtschaftlichen und politische Strukturen der westliche Demokratie zu beseitigen.
Die Blockparteien
Diese sog. "Bündnispartner" unterstützten die SED aktiv bei der Verwirklichung ihrer Politik. Die Mitglieder dieser Parteien mussten die Rolle der SED anerkennen. Sie hatten die Aufgabe, die Bevölkerung für die Politik der SED zu gewinnen und somit andere Meinungen zu unterdrücken. Über die Mitgliedschaft in einer solchen Partei traf letztendlich nur die SED die endgültige Entscheidung. Weitere Aufgaben dieser Parteien war es, die Gruppen in der DDR in die sozialistische Partei zu integrieren und eine größere ideologische Geschlossenheit der Mitglieder durchzusetzen.
LDPD- Liberal- Demokratische Partei Deutschlands
Die LDPD gehörte zu der ersten Generation der Blockparteien und wurde am 05.07.1945 gegründet. Schon 1949 näherte sie sich der SED immer mehr an und 1952 bekannten sich die Mitglieder zum "planmäßigen Aufbau des Sozialismus" . Diese Partei unterstützte die Umwandlung von privaten in halbstaatliche Betriebe und Produktionsgenossenschaften und später deren Umwandlung in Volkseigentum.
NDPD- Nationaldemokratische Partei Deutschlands
Die NDPD wurde am 16.
06.1948 gegründet und ihre Mitglieder kamen aus der ehemaligen kleinbürgerlich- städtischen Mittelschicht, aus den Reihen der ehemaligen Berufssoldaten und Offiziere, aber zum Teil auch aus ehemaligen Mitgliedern der NSDAP und NS- Anhängern. In ihrem Aufbau ähnelt sie sehr der SED und ihre Aufgabe war es den entsprechenden Bevölkerungsanteil für die Politik zu gewinnen.
DBD- Demokratische Bauerbpartei Deutschlands
Die DBD wurde am 17.6.1948 als Interessenvertretung der bäuerlichen Bevölkerung gegründet.
Die Gründung war der Versuch der SED, den Einfluss von CDU und LDPD auf die Bauernschaft durch die Gründung einer SED- treuen Partei abzuschwächen. So unterstützte auch der DBD von Anfang an die Politik der SED und sah ihre Aufgabe darin, die Bauern für den Aufbau des Sozialismus zu gewinnen.
CDU- Christlich- Demokratische Union der DDR
Bis Ende der 40er Jahre bemühte sich die CDU um Eigenständigkeit im politischen System. In Folge dessen kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen der CDU und SED. So näherte sich die CDU immer mehr der SED an und trat letztendlich für den Sozialismus als politisches Ziel ein.
3.
Das Selbstverständnis der CDU- Ost
Die Mitglieder dieser Partei sahen im sozialistischen Staat die Möglichkeit uneingeschränkt für das Wohlergehen der Mitmenschen und für den Frieden der Völker tätig zu sein. Sie wollten gemeinsam mit dem Volk den Sozialismus vervollkommnen, indem sie eine politisch- moralische Einheit bilden. Das Ziel war es den beständigen Frieden und das Wohl des Volkes zu sichern. Aus diesem Grund dienten sie der sozialistischen Staatengemeinschaft und sie unterstützten die Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik. In dieser sozialistischen Republik sahen sie die Verkörperung der Menschlichkeit. Ihre Hauptaufgabe bestand darin, die sozialistische Republik zu stärken und die SED bei ihre Programmen zu unterstützen.
Es wurde nichts von eigenständigen Ideen oder Programmen erwähnt und die CDU- Ost selbst sah sich auch nur als eine stützende Macht des Sozialismus.
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