Die goldenen zwanziger
" Die Goldenen Zwanziger "
1. Sozialpolitik (S.38/39)
- das von Bismarck eingeführte Sozialversicherungswesen wurde in der Verfassung verankert
- man verbesserte die Leistungen durch erhöhte Rentensätze
- man sorgte für mehr soziale Gerechtigkeit
- Anerkennung neuer Berufskrankheiten (Invalidenrente)
- steigende Zahl an Ärzten, Krankenhäusern und Wohnungen (mit staatl. Mitteln gefördert)
Arbeitslosenversicherung
- sozialpolitische Reformen wegen dem anhaltendem Druck der organisierten Arbeitnehmerschaft und Heinrich Brauns als langjährigem, tatkräftigen Reichsarbeitsminister
- Gesetz über die Arbeitslosenvermittlung und -versicherung
- Schaffen einer Reichsanstalt sowie regionale und lokale Arbeitsämter und -vermittlung
- Finanzierung zu gleichen Teilen durch Beiträge der Arbeitnehmen und -geber
- das Fürsorgeprinzip wurde durch das Versicherungsprinzip abgelöst
- die Beitragshöhe war erst sehr niedrig angesetzt und durch Darlehen aus dem Reichshaushalt gestützt, dies wurde zum Streitthema zwischen Parteien, Unternehmerverbände und Gewerkschaften
Zerwürfnis der Tarifvertragsparteien
- Tiefe Kluft zwischen RDI und ADGB
- Gewerkschaften machten ein "Programm für Wirtschaftsdemokratie"
- sie wollten: - Ausbau des Arbeitsrechts, der Sozialpolitik und der innerbetrieblichen Mitbestimmungsrechte
- Erleichterung des Bildungszuganges für Arbeiter
- Vermehrung der "gemeinwirtschaftlichen" Betriebe
- paritätische Besetzung der Handels-, Handwerks- und Landwirtschaftskammern
- Kontrolle der Großunternehmen durch Kartellämter und durch Arbeitnehmervertreter in der Geschäftsleitung
- Durchsetzung: wirtschaftlicher Bereich: ADGB, politischer Bereich SPD
- für Arbeitgeber war das die Kampfansage gegen die freie Unternehmerinitiative
- beim Ruhrstreit 1928 begann eine Kampagne gegen die staatl. Zwangsschlichtung bei Tarifkonflikten
- Flächentarifverträge: betriebl. Einzelvereinbarung zw.
Unternehmensleitung & Belegschaft
- Ende 1928 standen sich Unternehmerverbände und Gewerkschaften unversöhnlich gegenüber - der Stinnes-Legien-Pakt vom Nov. 1918 war zerbrochen (Sozialverfassung)
2. Innenpolitik (S.38/39)
- 1924-1929 blieben Krisen und Umsturzversuche aus
- nach dem fehlgeschlagenen "deutschen Oktober" konzentrierten sich Kommunisten wieder auf legale Parteiarbeit, aber ideologische und politische Abhängigkeit von KPdSU
- die radikale Rechte was nach dem misslungenen "Marsch auf Berlin" aktionsunfähig
- in Bayern erfolgten Landtagsneuwahlen - Abtretung des Triumvirats Kahr - Lossow - Seißer - Wiederherstellung verfassungsmäßiger Verhältnisse
3. kulturelle Blühte (S.44-47)
- wegen: - Kriegs- und Revolutionserlebnissen
- Durchbruch der Demokratie
- technischer Fortschritt
- starke amerikanische Impulse
- Politik und Kunst entwickelten sich parallel:
- Der krisenreiche Übergang vom Kaiserreich zur Rebublik - Expressionismus
- Der Weimarer Staat stabilisierte sich und breitete "Neue Sachlichkeit" aus
- Schließlich fanden ab 1930 die politische Polarisierung und die immer autoritäreren Regierungsformen ihre Entsprechung in proletarisch- revolutionären, vor allem aber in nationalistischen bis hin zu nationalsozialistischen Inhalten und Formen der Kunst
- Kultur fand ihren Ausdruck in: Tageszeitungen, Zeitschriften, Malerei, Architektur, Sprech- und Musiktheater, Konzert, Revue und Kabarett, in Romanen und Gedichten
- strahlender Mittelpunkt wurde Berlin
Massenmedien
- Presse und Film (Lichtspielhäuser), Rundfunk und Hörspiele
- deutsche Produktionen erlangten internationale Anerkennung
- der Film unterlag staatl.
Zensur
Neue Sachlichkeit
- Vielfalt moderner Strömungen und Stile - Kunstrichtung, gegensätzliche Malweisen
- nüchternes Streben nach Bewältigung des Alltags
Bauhaus
- die Künstlerschule wurde 1919 in Weimar gegründet, übersiedelte 1925 nach Dessau
- Bauhaus strebte eine Zusammenführung von Architektur, Malerei und angewandter handwerklicher Kunst an
- schlichte der Funktion angepasste Formen, Stahl und Beton, offenes Skelett und Glasflächen
- Einrichtungs- und Gebrauchsgegenstände
Theater und Literatur
- 1925 - Abkehr von expressionistischer Wirklichkeitsverzerrung und Sprachverstümmelung
- Themen: öffentliche Missstände, historische Themen, soziale Probleme
- "Gebrauslyrik"
Musik und Film
- "Gebrauchsmusik"
- Antiromantisch, nüchtern bis verspielt, klar strukturiert, von amerikanischem Jazz beeinflusst, deutsche Schlager, antimilitaristisch, kapitalismus-kritisch
- Propagandawerke zur Verherrlichung der Kommunismus
Konservativer Antimodernismus
- 1928 gründete die NSDAP einen "Kampfbund für deutsche Kultur" forderte Rückbesinnung
- 1932 vertrieb die NSDAP das Bauhaus aus Dessau
- doch im rechten Lager fehlte es an orginellen Kunstwerken
- das Projekt der "Volksbühne" scheiterte
- konservative Intellektuelle traten mit antidemokratischen Schriften hervor
- Romane propagierten und prägten bereits mit ihren Titeln nationalistisches und nationalsozialistisches Gedankengut
- "Anstelle der Gleichheit tritt die innere Wertigkeit, an Stelle der sozialen Gesinnung der gerechte Einbau in die gestufte Gesellschaft, anstelle der mechanischen Wahl des organische Führerwachstum anstelle des Massenglücks des Recht der Volksgemeinschaft."
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