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  Gastarbeiter

                        Arbeiter zur Unterstützung der dt. Wirtschaft?- Gastarbeiter     Zunächst die Definition eines Gastarbeiters: Als Gastarbeiter bezeichnet man die zwischen 1955 und 1973 von deutschen Unternehmen im Ausland angeworbenen Arbeitskräfte. Um den Arbeitskräftemangel in Deutschland zu beheben, schloß seinerzeit die Bundesregierung mit mehreren Mittelmeerstaaten zweiseitige Abkommen, wonach Arbeitskräfte zeitlich begrenzt in Deutschland arbeiten sollten.Ausländische Arbeiter existieren schon seit Hälfte des 19. Jahrhunderts in Deutschland.  Hier wurden sie zunächst nur für Betriebe im landwirtschaftlichem Bereich aus anderen Ländern angeworben.

  Vor dem ersten Weltkrieg befanden sich circa 800.000 Gastarbeiter in Deutschland. 1955 entstand dann der Begriff "Gastarbeiter", es wurden Verträge mit anderen Staaten abgeschlossen, um den Mangel an Arbeitskräften in der westdeutschen Wirtschaft zu vermindern. Die Gründe gehen über das verfügbare inländische Arbeitskräftepotential hinaus, das Spannungsverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage konnte mit Rationalisierungs- und Technisierungsmaßnahmen  nicht ausgeglichen werden, also versuchte man außerstaatliche Bürger anzuwerben. Einige der Verträge zur Anwerbung waren mit der Türkei 1961, Jugoslawien 1968, Italien 1955, Griechenland, sowie Spanien 1960, Portugal 1964 und auch Tunesien und Marokko waren in den Sechzigern dabei.   Für einen Teil der Zugezogenen wird Deutschland zur neuen Heimat.

Für viele aber stellt die Frage der Integration ein großes Problem dar: durch sprachliche und kulturelle Probleme war die Diskriminierung sehr stark. Gastarbeiter nahmen meist zwangsweise einen Platz in der unteren Schicht der Sozialhierarchie ein. Sprachliche Defizite trugen dazu bei, dass auch die Kindergeneration wenig Chancen hatte, aus dem sozial schwachem Milieu heraus zu kommen. Diese waren bereits vor dem Schulantritt durch ihre restringierte Sprache beeinträchtigt (= einfacher, unvollständiger Satzbau, verwenden kaum Adjektive und Adverbien). Die meisten Gastarbeiter wurden zunächst in Sammelunterkünften untergebracht, die dürftig eingerichtet waren. Selbst wenn sie den, oft lange andauernden Kampf nach einer neuen eigenen Wohnung gewonnen hatten, lebten ca.

42% oft mit anderen ausländischen Familien zusammen Die sanitären Anlagen und Gebäudezustände waren bei über 50 % mangelhaft.   Bis Mitte der 60er Jahre kommen die meisten "Gastarbeiter" aus Italien, danach steigt besonders die Zahl der türkischen Arbeitnehmer. Insgesamt steigt die Zahl der ausländischen Arbeitnehmer auf etwa 2,6 Millionen 1973 (2,2 in anderen Angaben). Ihre Anwerbung und Vermittlung übernehmen in den jeweiligen Heimatländern Außenstellen der Bundesanstalt für Arbeit in Absprache mit interessierten deutschen Unternehmen. Vorrangig werden die "Gastarbeiter" dort beschäftigt, wo geringe Vorkenntnisse erforderlich sind. Der Zweck bestand aber nicht nur darin, dass das deutsche Kräftepotential nicht ausreichte, die exportierende Wirtschaft zu fördern, sondern auch, die ausländischen Bürger zu industrie- erfahrenen Arbeitskräften auszubilden, damit diese bei der wirtschaftlichen Weiterentwicklung  im eigenen Land eingesetzt werden können.

Die Gastarbeiter hatten bis 1972  einen entschiedenen Beitrag zum Bruttinlandsprodukt, es lag bei etwa 35,2%. Ein Achtel aller Beschäftigten war im Baugewerbe tätig, nur 3% aller im Verkehr- und Nachrichtenbereich. Das spiegelt auch den sozialen Unterschied wieder. Kontakte zu deutschen Kollegen sind anfangs schon wegen der Sprachprobleme eher selten, wobei oft auch Ausländer nur mit Ausländern arbeiteten. Trotz dieser Probleme und den Mängeln am Lebensstandard (der oft  so schon besser war als in ihren Heimatländern) ändern viele "Gastarbeiter" ihre Absicht, nach einigen Jahren als "gemachter Mann" in die Heimat zurückzukehren. Ungefähr 10-15 % blieben in Deutschland.

Viele holen nach einigen Jahren auch Teile ihrer Familie mit nach Deutschland.   Die deutsche Regierung versucht mit Gesetzen die Gastarbeiter und deren Integration zu unterstützen. Es bildeten sich Gemeinden und diese Gemeinden wählten dann Ausländerbeiräte, die die politischen und wirtschaftlichen Interessen der Gastarbeiter durchzusetzen versuchen sollten.   Ein dreiviertel aller Beschäftigten  befanden sich in Hessen, Südbayern, Baden- Württemberg und Nordrhein- Westfalen. Über 40.000 lebten 1974 in den Städten Hamburg, Köln, Nürnberg u.

a.. Sogar 100.000 kamen aus München, Stuttgart und Frankfurt.Während der Wirtschaftskrise 1973 und der damit verbundenen Arbeitslosigkeit beschließt die Bundesregierung am 23.11.

ein Anwerbestopp für Arbeiter aus Nicht-EG-Ländern, um den Arbeitsmarkt zu entlasten. Gleichzeitig bemüht man sich um eine Integration der in Deutschland lebenden ausländischen Mitbürger.        

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