Ministerium für staatssicherheit
Das Ministerium für Staatssicherheit
Was war die Stasi?
Das im Jahre 1950 gegründete Ministerium für Staatssicherheit war der geheime Nachrichtendienst der DDR und zu gleich das wichtigste Herrschafts-instrument der SED. Das MfS bildete also den Geheimdienst, der durch exekutive Befugnisse hauptsächlich als Unterdrückungs - und Bespitzelungs-apparat gegen die Bevölkerung der DDR operierte. Die Leitung des MfS übernahmen Wilhelm Zaisser und sein Stellvertreter Erich Mielke. Sie bauten das MfS unter Anleitung sowjetischer Offiziere nach dem Vorbild der russischen Geheimpolizei, dem KGB auf. Da sich das MfS als "Schild und Schwert" der Partei verstand, war ein Großteil der Mitarbeiter auch in der SED zu finden.
Seit der Gründung wuchs die Mitarbeiter-zahl ständig, so dass 1989 ca.
91 000 offizielle Mitarbeiter und ca172 000 inoffizielle Mitarbeiter (von denen sich viele als Spitzel oder Spion im Ausland betätigten) zu verzeichnen. Die Stasi war somit neben der Volksarmee einer der größten Arbeitgeber der DDR und verfügte demnach auch über einen beachtlichen Immobilienbesitz: ca. 2037 Gebäude, darunter alleine 652 in Berlin.
1953 stürzte der Volksaufstand vom 17. Juni das MfS in eine schwere Krise. Minister Zaisser wird
aus seinem Amt entlassen und aus der Partei ausgeschlossen, weil es ihm nicht gelungen war den Aufstand im Keim zu ersticken.
Das MfS wird sogar für kurze Zeit ganz stillgelegt und dem Innenministerium unterstellt
Am 7. November muss Erich Mielke zurücktreten. Als Demonstranten viele Stasi-Ämter stürmen, werden viele Akten vernichtet und um eine weitere Vernichtung zu verhindern, wird das Ministerium für Staatssicherheit am 14. Dezember 1989 aufgelöst.
Aufgaben der Stasi
Aufgaben des MfS waren im wesentlichen die Aufklärung und die so genannte Abwehr. Das MfS war in erster Linie Machtinstrument der SED und hatte deshalb vielfältige Verknüpfungen mit der Partei: So saßen etwa die Leiter der in der Staatssicherheit in den jeweiligen SED-Bezirksleitungen, und die Aufgaben und Arbeitsaufträge für das MfS insgesamt kamen von der SED-Führung.
Die Durchdringung aller Gesellschaftsbereiche mit Überwachungsstrukturen und die schiere Größe des MfS-Apparats waren somit Ausdruck eines übersteigerten Sicherheitsbedürfnisses der SED, die das MfS als Hauptinstrument zur Sicherung ihres in Artikel 1 der Verfassung fest geschriebenen Führungsanspruchs einsetzte.
Zentrale Aufgaben des MfS in den 50 er Jahren sind der Kampf gegen die Republikflucht und das Vorantreiben der Kollektivierung der Landwirtschaft. Nach
dem Mauerbau 1961 werden die Überwachung und die Passkontrolle vornehmlich vom MfS erledigt. Im Hinblick auf die verstärkten Kontakte der DDR mit dem Westen wird der Kontroll - und Unterdrückungsapparat ausgebaut. Aus Angst vor Flüchtlingswellen werden die Kontakte der DDR-Bürger mit dem Westen überwacht. Nach Gründung der unabhängigen Gewerkschaft "Solidamosc" in Polen schottet sich die DDR auch nach Osten hin ab
Zu Beginn der 80er Jahre gibt es kaum einen Bereich des gesellschaftlichen Lebens in der DDR, den die "Stasi" nicht irgendwie überwacht.
Es kommen auf einen MfS Mitarbeiter 62 Einwohner. Trotz der folgenden Tätigkeiten konnte es nicht verhindert werden, dass sich in den später 80er Jahren Oppositionsgruppen bildeten. Es wurde zum Beispiel eine aktive Spionageabwehr durch das Eindringen von MfS Informanten in alle wichtige Bereiche des öffentlichen, westlichen Lebens durchgeführt. Oder die Aufdeckung und Beseitigung feindlicher Zersetzungstätigkeiten und die Durchführung von Agenturarbeit (Kontrolle von Massenorganisationen) wurden angestrebt.
Die Stasi in der BRD
Der Auslandsgeheimdienst der DDR hatte kurz vor dem Anschluß 2000 Spione in der BRD im Einsatz.
Auch die Führung der DDR verfolgte mit Hilfe ihrer Geheimdienste, der Hauptverwaltung Aufklärung des MfS, und der Militäraufklärung der NVA, außenpolitische Ziele.
Sie waren in erster Linie auf die Sicherung des Staates und auf die Verhinderung eines Krieges gerichtet. Beide Nachrichtendienste beteiligten sich weder an der Vorbereitung von Angriffskriegen und Verschwörungen, noch an der Realisierung von Putschen und Attentaten oder der Ermordung und Folterung von Menschen.
Die ehemaligen "Kundschafter im Westen" geben als Hauptmotiv für ihre konspirative Tätigkeit die Überzeugung von der
Notwendigkeit des Schutzes der sozialistischen DDR an. Der Sozialismus war für sie eine erstrebenswerte Alternative zu den kapitalistischen Verhältnissen der Bundesrepublik. Objektiv leisteten sie mit ihrer Arbeit in den verschiedensten Bereichen der BRD einen Beitrag zur friedlichen Koexistenz der beiden Systeme und zur Erhaltung des Friedens.
Nach dem Zusammenbruch des Sozialismus und damit auch ihrer eigenen Hoffnungen, fanden sie sich plötzlich, teilweise verraten und im Stich gelassen, als doppelte Verlierer wieder und wurden verhaftet.
Unter den Verhältnissen vor der Wende hätten sie noch die Chance auf Austausch mit Spionen der Gegenseite gehabt, jetzt waren sie der rachedurstigen Wucht des angeblichen Rechtsstaates ausgeliefert, obwohl die DDR der BRD beigetreten war und die Spione der alten BRD aus der Haft entlassen und sogar finanziell entschädigt worden waren.
Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR (MfS) war also eine Behörde, zu deren Aufgaben sowohl die Inlandsaufklärung als auch die Spionage im (westlichen) Ausland gehörten. Insofern unterschied sie sich von ihrer Struktur grundsätzlich von der ihrer westdeutschen Pendants. Während das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) aufgabegemäß das eigene Land zu beobachten hatte, widmete sich der Bundesnachrichtendienst (BND) der Auslandsaufklärung.
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