Nationalsozialistische besatzungspolitik und menschenvernichtung
Politik und Widerstand in den besetzten Gebieten
Die besetzen Gebiete (vom April
'43) wurden auf unterschiedliche Art und Weise verwaltet:
Elsaß-Lothringen, Eupen, Malmedy, Moresnet und Luxemburg: Einverleibung ins Reichsgebiet
Frankreich und Belgien: Militärbefehlshaber standen an der Spitze
Holland, Norwegen, Dänemark: deutsche Zivilverwaltung mit "Reichskommissaren"
=> Die Wirtschaft in den
besetzen Gebiete musste ihre Produktion abliefern. Juden mussten später zur Deportation
ausgeliefert werden.
Skandinavien und Westeuropa
wurden vor allem wirtschaftlich ausgebeutet, während in Osteuropa die
"Rassenvernichtung" im Vordergrund stand. Millionen von Menschen wurden
getötet, als Zwangsarbeiter nach Deutschland verschleppt oder nach Restpolen
ausgesiedelt. Restpolen unterstand als Generalgouvernement der deutschen Regierungsgewalt.
Mit äußerster Brutalität ging man gegen die Menschen vor und beutete die besetzten
Gebiete aus.
Bereits vor dem Russlandfeldzug
im Juni '41 wurde im "Kommissarbefehl" von Hitler selbst befohlen,
dass
Kommissare der Roten Armee sofort zu ermorden sind.
Der "Generalplan Ost"
sah vor, dass ein Großteil der Bevölkerung der besetzen Gebiete umgesiedelt, und der
dadurch gewonnene Raum deutsch besiedelt werden sollte.
Widerstände wurden mit schweren
Vergeltungsschlägen geahndet. So wurde angeordnet, daß für die Ermordung eines dt.
Soldaten 50-100 Kommunisten hinzurichten seien (Geiselmorde). Auch wurden Widerständler
überfallen und ermordet.
Judenverfolgung
Bereits im Januar 1939 hatte
Hitler in einer Rede die Vernichtung der Juden in Europa angekündigt und nach
Kriegsausbruch diese zum "inneren Reichsfeind" erklärt. Im Juli '41 erhielt
Heydrich die Vollmacht, um alle Maßnahmen für eine "Endlösung" der Judenfrage
zu treffen. Ab Sept. '41 wurden Menschen aus ganz Deutschland, nach der Wannenseekonferenz
(Januar '42) auch aus ganz Europa, in die Konzentrations- und Vernichtungslager gefahren
und vergast oder zur Zwangsarbeit gezwungen. Schätzungen zufolge starben 5-6 Millionen
Juden.
Euthanasie und ethnische Minderheiten
Eigentlich bezieht sich der
Begriff Euthanasie auf einen schmerzlosen und selbstgewählten Tod.
Er war jedoch auch
Tarnung für die von Hitler selbst angeordnete "Vernichtung unwertigen Lebens"
(Geisteskranke, Behinderte, Senile, etc.). Nach Gerüchten und massivem Widerstand,
verfügte Hitler etwa 2 Jahre später den Abbruch des Programms. Ca. 90 000 Menschen
starben so.
Sinti und Roma wurden zunächst
ebenfalls diskriminiert und später teilweise ermordet oder deportiert.
Insgesamt, so
schätzt man, kamen mindestens 220 000 Menschen um.
Quellen
Chronik der Deutschen, Chronik
Verlag
Geschichte für Gymnasien 13,
Oldenbourg Verlag
Bertelsmann Universal Lexikon
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