Berlin- brennpunkt der geschichte
Berlin- Brennpunkt der Geschichte
Berlin 1871 bis 1990- keine andere Stadt spiegelt die Geschichte Deutschlands seit der Reichsgründung so deutlich wieder.
Nach dem Sieg über Frankreich im Jahr 1871 wurde Berlin Hauptstadt des kaiserreiches, des ersten deutschen Nationalstaats. Die Stadt erlebte einen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung, auch innerhalb weniger Jahrzehnte stieg die Einwohnerzahl von 820000 (1871) auf 2 Millionen (1900) an.
Der Reichstag wurde 1894 fertig gestellt, doch 1916, während des ersten Weltkrieges, verschlechterte sich die Versorgungslage (Hungerswinter).
Am 9. November 1918 rief Phillip Scheidemann von dem Fenster des Berliner Reichstags die Republik aus und Berlin wird Hauptstadt der ersten deutschen Demokratie.
Dies führte jedoch in den folgenden Wochen zu schweren Kämpfen.
Der Brand des Reichtags am 27. Februar 1933 dient den Nationalsozialisten als Vorwand für die brutale Verfolgung ihrer Gegner.
Währen des zweiten Weltkriegs befand sich die militärische Schaltzentrale der Nationalsozialisten in Berlin, von dort aus wurde die Ermordung der europäischen Juden organisiert.
Blockierte Stadt- Im Schatten der Mauer
Berlin wurde gegen Kriegsende in vier Sektoren aufgeteilt, in denen die Besatzungsmächte Großbritannien, Frankreich, UDA und Sowjetunion ab Juli 1945 alle Bereiche von Politik, Wirtschaft und Kultur kontrollierten. Somit wurde Berlin zur Frontstadt des kalten Krieges.
Zunächst blieben die Grenzen zwischen den Sektoren durchlässig, doch als 1948 in West- Berlin die DM eingeführt wurde, antwortete die sowjetische Besatzungsmacht mit deiner totalen Blockade der Zufahrtswege und der Stromversorgung. Durch eine "Luftbrücke", die die amerikanischen Besatzer organisierten, wurden ca. 2 Millionen Menschen in West-Berlin mit Lebensmittel versorgt, da jede Verbindung zum Westen abgeschnitten war.
Geteilte Stadt
Im Konflikt der Systeme wird Berlin immer mehr zum Brennpunkt des Geschehens.
3,6 Millionen Menschen verließen von 1945 bis 1961 die SBZ bzw. DDR.
Berlin gerät in eine schwere wirtschaftliche Krise, deshalb wusste die Führung sich nicht mehr zu helfen und begann in der Nacht zum 13. August 1961, den Bau der "Berliner Mauer".
Die DDR- Grenze wurde zu einem undurchlässigen Sperrsystem und West-Berlin wurde rundherum eingebaut. Da die Westalliierten um den Weltfrieden fürchteten, griffen sie nicht ein, auch die harte Strafe für eine Flucht aus der Republik konnte nicht verhindern, dass mehr als 5000 DDR- Bürgern die Flucht durch die Kanalisation, verborgen in Autos oder verkleidet als sowjetische Militärs, gelang. Viele Menschen verloren ihr Leben, meist durch Schüsse der Grenztruppen.
Wiedervereinigung
Im Sommer/ Herbst 1989 spitzte sich in Ost-Berlin die politische Lage immer mehr zu.
Nach der Fälschung der Kommunalwahlen vom mai 1998 häuften sich die Proteste, aber der Fall der Mauer am 9.November 1989 war für alle überraschend. Nach der Verkündigung einer unklaren Reiseregelung durch Günter Schabowski am Abend des 9. Novembers nahmen die Ost-Berliner die Sache selbst in die Hand und erzwangen die Öffnung der Grenzübergänge.
Willy Brandt prägte die Formel "Nun wächst zusammen, was zusammen gehört".
Am 3.
Oktober 1990 wurde zugleich mit dem Betritt der DDR zur Bundesrepublik die Wiedervereinigung Berlins vollzogen.
Anmerkungen: |
| impressum | datenschutz
© Copyright Artikelpedia.com