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  Buchbesprechung: elmar von salm:

Buchbesprechung "Brandstiftung" Von Elmar von Salm     Hinweise zum Autor:   Elmar von Salm 1948 in Idar-Oberstein geboren studierte Mathematik und Wirtschaftswissenschaften Seit 1984 arbeitet als Schriftsteller   Seine Werke:                                    1988 "Brandstiftung"                                    1989 "Lampenfieber"     Hintergrund:   Es ist erschreckend, dass dieses Buch so wirklichkeitsgetreu ist. Noch im Ersterscheinungsjahr wurde einer der schlimmsten Brandanschläge mit rassistischem Hintergrund verübt. Drei Türken und ein Deutscher starben dabei am 17. Dezember in Schwandorf. In den letzten Jahren haben sich die Übergriffe mit rassistischem Hintergrund in ganz Deutschland drastisch erhöht.     Hauptfiguren der Handlung: Ismail Nuray Vater Bernd Obranowicz Vater Selim Nuray (17) Freund von Monika Monika Obranowicz (16) Freundin von Selim Jürgen Obranowicz (20) Bruder v.

Monika Klaus Obranowicz (18) Bruder v. Monika Klaus Stein                                            Hauptort der Handlung:   Zum überwiegenden Teil spielt sich alles in der "Wohnglück-Siedlung" ab. Hier lebt eine Minderheit von neun türkischen Familien.       Handlungsverlauf:   Selim ist froh darüber gewesen, dass sie aus der ehemaligen Bergarbeitersiedlung, in der lauter Türken wohnten, in die "Wohnglück-Siedlung" umzogen sind. Selims größter Traum ist es, dass er von Deutschen akzeptiert wird. In seiner Arbeit ist dies nur oberflächlich der Fall.

Seine Arbeitskollegen haben zwar gegen Selim selbst keinen Einwand, gegen Ausländer im Allgemeinen aber viele Vorurteile. Auch die Nachbarn tolerieren ihn, wünschen aber keine Freundschaft.   Die Situation fängt an zu eskalieren, als die Familie Ayden noch bis spät in die Nacht laute Musik hört. Als ein klärendes, nächtliches Gespräch zwischen der türkischen Familie Ayden und dem deutschen Nachbarn Karl Stein auf Grund von Intoleranz der anderen Kultur und Sprachschwierigkeiten scheitert, wird die Polizei verständigt. Zwar ist es in dieser Nacht dann ruhig, aber damit fängt die Propaganda gegen die Türken an.   Selim fällt auf, dass er nicht mehr gegrüßt und freundlich bedient wird.

Er denkt sich, dass er mehr auf die Jugendlichen zugehen muss und beschließt, in eine von der katholischen und evangelischen Kirche veranstaltete Jugenddisco zu gehen. Auf dem Weg dorthin bemerkt er, dass an einer Hauswand rassistische Schmierereien aufgesprüht sind. Selbst von kleinen Kindern wird er angefeindet. Leseprobe   In diesem Moment trifft er Monika - seine Traumfrau. Sie gehen gemeinsam in die Disco und lernen sich schnell näher kennen. Monikas Freundin, Claudia, warnt schon früh, dass sich Monika nicht mit einem Türken einlassen solle.

Für sie zählt nur der Charakter und die Nationalität ist unbedeutend. Monika und Selim verlieben sich ineinander!   Zur gleichen Zeit herrscht in der Siedlungskneipe eine antitürkische Stimmung, wobei sich Karl Stein zum ersten mal Gedanken darüber macht, ob er nicht der Auslöser dafür gewesen sein könnte. Als Mustafa Ayden mit drei Freunden in der Kneipe eintrifft, eskaliert die Situation. Es kommt fast zu einer Schlägerei zwischen den Skinheads und den Türken.   Monika ist die große Hoffnung von ihrem Vater. Sie soll es mal weiter bringen, als ihre Brüder, die nur dem Alkohol verfallen sind und im Rechtsradikalismus die Lösung ihrer Probleme sehen.

Als Bernd Obranowicz erfährt, dass seine Tochter einen türkischen Freund hat, verbietet er ihr den Umgang mit Selim.   Ismail Nurays Traum ist es, dass er erfolgreich in die Türkei zurück kehrt und eine gehobene Position einnimmt. Da ihm das nicht gelungen ist, soll zumindest sein Sohn dieses Ziel erreichen und die dortige Verlobte nach alter Tradition heiraten. Auf Selims deutsche Freundin reagiert sein Vater mit Schlägen und Ausgehverbot. Monika und Selim widersetzen sich ihren Eltern und treffen sich weiter heimlich. Dabei spitzen sich die Anfeindungen immer mehr zu, wobei nun nicht mehr die Aydens, sondern die Nurays im Mittelpunkt stehen.

Von den anfänglich nur verbalen Beschimpfungen geht es über Wandschmierereien bis hin zu steinchenwerfenden Kindern auf Selims Mutter. Eine Anzeige bei der Polizei bleibt erfolglos. Nach einem nächtlichen Überfall auf Monika, Selim und seinen Schwestern beschließt Ismail Nuray in die Türkei heim zu kehren. Damit Monika so etwas nicht wieder passiert will Bernd Obranowicz die Trennung von Selim.   Inzwischen hat es in der Stadt zwei Messerattacken mit Vergewaltigung auf langhaarige, blonde Mädchen gegeben. Nach einer durch Gerüchte verbreiteten Täterbeschreibung, der Selim ähnlich sieht, geben Monikas Brüder einen anonymen Hinweis.


Durch das unsensible Verhalten der Polizei weiß nun die gesamte Siedlung, seine Arbeitskollegen und seine Clique, die bisher zu Monika und Selim gehalten hat, über den angeblichen Verdacht Bescheid und wollen nichts mehr mit ihm zu tun haben. Nur Monika hält weiterhin zu ihm.   In der Nacht sitzen in der Siedlungskneipe die Skinheads und Monikas Brüder trinkend zusammen. Karl Stein hat inzwischen die Initiative ergriffen und mit Hilfe eines Dolmetschers den Streit mit der Familie Ayden beigelegt. Durch den hohen Alkoholkonsum beeinträchtigt, beschließen die Skinheads der Familie Nuray einen Schrecken einzujagen. Sie legen ein Feuer vor der Wohnungstür.

Aber sie haben die rasante Entwicklung des Brandes unterschätzt und versuchen vergeblich die Familie zu warnen. Doch Selim gelingt es, sich und seine Familie zu retten; er erleidet dabei allerdings lebensgefährliche Verletzungen.   An Selims Krankenbett versöhnen sich Monika Obranowicz, Ismail Nuray und Bernd Obranowicz. Monikas Brüder werden vor Gericht gestellt; auch der wirkliche Vergewaltiger - ein Deutscher - wird gestellt. Karl Stein hat, um die Spirale der Gewalt zu durchbrechen und ein besseres Kennenlernen und Verstehen der Nationen zu erreichen, einen Ausländertreff gegründet.       Persönliche Stellungnahme:   In der Geschichte wird deutlich, wie sich aus den Faktoren: Fremde Kultur Vorurteile Ghetto-Bildung (siehe Seite 9 unten) Gerüchteküche (siehe Seite 110/111) Gruppenzwang (siehe Seiten 56 unten, 134 oben) Fehlende Toleranz Fehlende Zivilcourage (siehe 5.

Kapitel ab Seite 51) Sprachbarrieren (siehe Seite 23 ff) Wirtschaftliche Lage (siehe Seite 68 unten) sich immer mehr eine fremdenfeindliche Atmosphäre zusammenbraut. Besonders gut hat mir gefallen, dass er eine Lösung gegen diese Spirale der Gewalt anbietet. Gleichzeitig zeigt er, dass dies nur mit viel Ausdauer zu erreichen ist. Aber, um mit dem letzten Satz des Buches zu enden: "Aber irgendwo muss man ja beginnen!" (Seite 160).

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