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  Jugendszenen in deutschland

Vor einigen Monaten veröffentlichte die Zeitschrift "stern" eine Serie über die Jugendszene in Deutschland. Fazit: "Die Jugend" gibt es nicht! Die Generation der 15- bis 25jährigen, etwa 11 Millionen Deutsche, hat nur eines gemeinsam: Sie sind jung. Ansonsten sind sie zersplittert in lose Gruppen mit eigenem Outfit und eigener Musik. In ihren Gruppen finden sie das, was ihnen Familie und Gesellschaft nicht mehr bieten: Identität, Gemeinschaft, Spaß. Die "große" Politik steht bei der heutigen Jugend nicht mehr im Mittelpunkt. Themen wie Schulprobleme, Zukunftsängste, Lehrstellenmangel und Naturzerstörung bedrücken die Jugendlichen am meisten.

Aber da finden sie wenig Unterstützung bei den Erwachsenen. "Alle reden nur noch übers Geld", klagen sie und fürchten sich vor einem stinknormalen Leben, denn "Langeweile ist schlimmer als der Tod." Die größte europäische Jugendumfrage "Future Youth" kommt zu dem Ergebnis: "Die Jugendlichen haben bereits in jungen Jahren beinahe alles gesehen und gehört. Die existenziellen Geheimnisse des Menschseins wie Sexualität und Tod werden sehr früh entdeckt. Elektronische Medien können keine Geheimnisse für sich behalten, und wo es keine Geheimnisse gibt, gibt es auch keine Kindheit. Die Jugendlichen von heute fühlen sich selber überinformiert und überstimuliert.

Sie haben gelernt, daß alle Vergnügungen des Lebens immer fertig serviert werden. Sie sind ständig auf der Suche nach neuen, nach stärkeren, noch intensiveren Reizen. Alles, was nicht neu und anders ist, wird als langweilig erlebt." Jugendliche in Deutschlands sind laut "stern" (wobei keine Garantie für Vollständigkeit übernommen wird): Raver, Rapper, Punks, Techno-Jünger, Schickies, Girlies, Rockabillys, Skinheads, Faschos, Jesus-Freaks, Computer-Kids, Ökos, Autonome, Tierschützer, Hippies, Gang-Mitglieder, Fitnessverrückte, Skater, Sprayer, Cruiser und nicht zu vergessen: Grufties! Grufties mögen Grabesstimmung und düstere Musik, sind eitel und selbstverliebt. Sie sind Nachtmenschen. Sadomaso ist schwer angesagt.

Schwarz ist ihre Farbe und auch ihre Kleidung. Schon im 19. Jahrhundert war der "Gruftinismus" in. Damals haben sich arme Leute in den Gruften versteckt, um vor der Kälte zu fliehen. Heute jedoch feiert man in dunklen Discos, alten Kirchen, U-Bahn-Tunneln und Friedhöfen, und man zieht Lack- und Lederklamotten an, um aufzufallen. Rund 40000 Grufties gibt es in Deutschland, und es werden täglich mehr.

Es gibt zwei Mottos, die bei den Grufties Geltung haben: 1. "Live fast, die young, look pretty." (Lebe schnell, stirb jung, sieh gut aus.) 2. "Selbstmord ist out, das Leben ist cool." Wenn du Gruftie werden willst, mußt du drei Voraussetzungen erfüllen: 1.

Du mußt Individualist sein. 2. Dein Gesicht muß weiß geschminkt werden. Du solltest Haare und Augenbrauen abrasieren und die Eckzähne "draculamäßig" anschleifen lassen. 3. Deine Haare, falls du sie nicht abrasierst, mußt du dann schwarz färben (was schade um die blonden Haare wäre!).

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