Menschen mit behinderung
Was heißt das überhaupt ??
Dieser Begriff steht für Menschen in allen Altersgruppen, die durch einen angeborenen oder erworbenen gesundheitlichen Schaden in der Ausübung, der im entsprechenden Lebensalter üblichen Funktionen, beeinträchtigt sind und / oder auch in der Wahrnehmung oder in den gesamten Lebenskontext Einschränkungen unterliegen.
Auch das SGB IX (Sozialgesetzbuch IX) - Rehabilitation und Teilhabe (§2) behinderter Menschen legte eine Definition fest, die wie folgt lautet: "Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist. Einbezogen sind auch Menschen, denen eine Behinderung droht."
Behinderungen können untergliedert werden in Schädigung (impairment) von Organen oder Funktionen, Beeinträchtigung (disability) des Menschen, der aufgrund seiner Schädigung in der Regel eingeschränkte Fähigkeiten im Vergleich zu nichtgeschädigten Menschen gleichen Alters besitzt und Benachteiligung (handicap) des Menschen im körperlichen oder psychosozialen Feld, in familiärer, beruflicher und gesellschaftlicher Hinsicht aufgrund seiner Schädigung und Beeinträchtigung. Diese Unterteilung geht auf den Klassifikationsvorschlag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahre 1980 zurück.
Die WHO legte so auch eine Definition für Behinderung fest, die darauf beruht, dass das Gefühl behindert zu sein, erst durch die Gesellschaft entstünde und so der Behinderte durch Abweisung, Distanzierug, Missachtung und soziale Ausgliederung, das Gefühl erst entwickele unerwünscht zu sein und so er erst seine Behinderung erkennt.
Der gesundheitliche Schaden kann in Form von
Körperbehinderung
Dauerschädigung innerer Organe
Sinnesbehinderung (Hören, Sehen)
Sprachbehinderung
Geistige Behinderung
Psychische / Seelische Behinderung (Geisteskrankheiten)
Soziale Behinderung (Lernbehinderung)
auftreten.
Behinderung ist kein statischer Sachverhalt. Behinderungen können nach Unfall oder Erkrankung plötzlich auftreten. Sie können ebenso durch medizinische Behandlung oder pädagogische Förderung behoben werden, wie zum Beispiel eine Sprachbehinderung aufgrund von Gaumenspalte, die operiert wurde.
Häufig jedoch sind einige dieser gesundheitlichen Schäden kombiniert (Mehrfachbehinderung). Die Schwere der Behinderung wird in GdB (Grad der Behinderung) festgelegt.
So spricht man bei 50% des GdB z.B. von einer Schwerbehinderung. Was heißt, dass man im besonderen Maße Schwierigkeiten hat am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
Der vierte Rehabilitationsbericht der Bundesregierung (von 1998) nennt eine Gesamtzahl von etwa 6,6 Millionen schwerbehinderten Menschen, wovon nur rund 1 Million in Betrieben oder dem Sonderarbeitsmarkt der Werkstätten für behinderte Menschen (WfB) und in Integrationsprojekten und fünfeinhalb Millionen nicht mehr erwerbstätig sind. Insgesamt entspricht der Anteil der behinderten Menschen über acht Prozent der Wohnbevölkerung.
Da nicht alle behinderten Menschen amtlich als solche anerkannt sind, dürfte die Zahl der behinderten Menschen insgesamt bei über acht Millionen liegen.
Auf einige spezielle Arten der Behinderung möchte ich nun etwas genauer eingehen.
Die geistige Behinderung
"Als geistig behindert gilt wer ... in seiner psychischen Gesamtentwicklung und seiner Lernfähigkeit lebenslanger, sozialer und pädagogischen Hilfen bedarf.
Mit der kognitiven Beeinträchtigung gehen solche der sprachlichen, sozialen, emotionalen und der motorischen Entwicklung einher" vom Dt. Bildungsrat 1974.
Etwa 0,6% eines Geburtsjahrganges sind geistig behindert, wobei die männlich geistig Behinderten in einem Verhältnis von etwa 3:2 überwiegend sind.
Es ist eine zeitliche Förderung der Fähigkeiten notwendig. Die speziellen Lernmöglichkeiten können in besonderen Einrichtungen, wie Frühförderstellen, Sonderkindergärten und Sonderschulen besser gefördert werden. Im Erwachsenenalter bestehen Arbeitsmöglichkeiten in Werkstätten für geistig behinderte Menschen.
Ursachen der geistigen Behinderung
Die Ursachen der geistigen Behinderung kann man in drei Gruppen unterteilen, in die pränatalen, die perinatalen und die postnatalen Ursachen. Zu den Pränatalen, also den vorgeburtlichen Schädigungen, zählt man z.B. Chromosomabweichungen (Trisomie 21), Virusinfektionen, Stoffwechselerkrankungen, etc. Zu den Perinatalen, den Geburts- Schädigungen, zählt man z.B.
Sauerstoffmangel oder mechanische Einwirkungen und zu den postnatalen, den nachgeburtlichen Schädigungen, gehören z.B. Hirnhautvereiterung, Impfschäden oder Anfallsleiden.
Die Körperbehinderung
Als körperbehinderte Menschen, bezeichnet man Personen, die infolge einer Krankheit, eines Unfalles oder eines Kriegsereignisses am Stütz- oder Bewegungsapparat oder an den inneren Organen körperlich geschädigt sind.
Die Lernbehinderung
Die Lernbehinderung ist in der Schulpädagogik, die Bezeichnung für Kinder und Jugendliche, die nicht primär sinnesgeschädigt sind, aber anhaltend erheblich herabgesetzte schulische Lernleistungen zeigen. Dies ist in der Regel mit einem IQ von unter 90 verbunden ist.
Jedoch bei 60 - 80 % der Lernbehinderten wirken entweder Anlagen und ungünstige Umweltfaktoren zusammen oder soziokulturelle Bedingungen des Kindes sind allein Ursache von generalisierten Lernstörungen.
Die Lernbehindertenpädagogik geht davon aus, dass Lernbehinderung ein Leistungs- und Verhaltensbild ist, das durch sonderpädagogisches Einwirken verändert werden kann. Ihr Ziel ist es einen Großteil der Schüler zum Hauptschulabschluss zu führen und alle zur beruflichen Eingliederung zu befähigen.
Der Behinderte Mensch in unserer Gesellschaft
Behinderte sind eine Herausforderung an die Solidargemeinschaft. Bei der Abwehrhaltung gegenüber der Behinderten und der Rechtfertigung des eigenen Bestrebens, Beziehungen zu Behinderten auszuweichen und ihre Betreuung ganz und gar staatlichen und karitativen Stellen zuzuschieben, kommen vielfach Vorbehalte oder Vorurteile zum Tragen. Statt die schwere und besondere Situation vieler Behinderter verstehen zu wollen, wird wegen scheinbar nichtangemessener Reaktionen der Behinderte als Mitmensch oft schnell abgewiesen.
Die Integration Behinderter macht zunächst ein größeres Verständnis für Behinderte erforderlich. Wichtig ist es, unbefangene Begegnungen zwischen Behinderten und Nicht-Behinderten zu ermöglichen. Der Ruf nach Abbau der Sonderschulen und Sonderklassen und nach Integration behinderter Kinder in das allgemeine Schulsystem, wie nach Ausbildung und Weiterbildung gemeinsam mit Nicht-Behinderten hat vor allem im politischen Raum viel Resonanz gefunden. Die Gefahr einer solchen Regelung liegt darin, dass bei noch fehlendem Verständnis für die Situation der Behinderten Erfolge aufs Spiel gesetzt werden, die die Sonderdienste und die Sonderpädagogik haben erreichen helfen. Das grundlegende Bedürfnis des Menschen, für sich selber aufzukommen, sich einer Gemeinschaft anschließen zu können und von ihr aufgenommen zu werden, ist auch das Bedürfnis des Behinderten. Die Wirklichkeit des Behinderten ist jedoch meist die mehr oder weniger starke Absonderung vom Leben des Nicht-Behinderten, von seinem gesamten sozialen Umfeld.
Das Erlebnis der Abhängigkeit, der menschlichen Isolation und Vereinsamung und die Schwierigkeiten bei der Schaffung und Erhaltung einer partnerschaftlichen Beziehung kann zu einer tiefen Selbstwert- und Identitätskrise führen bis hin zur Depersonalisation.
Je nach Art und Ursache hat der Geschädigte nun Anspruch auf Leistungen aus der gesetzlichen Arbeitlosen-, Renten-, Kranken- oder Unfallversicherung, aus der Kriegsopferversorgung oder auf Eingliederungshilfe für Behinderte im Rahmen der Sozialhilfe.
Meiner Meinung nach sollten behinderte Menschen mehr beachtet werden, besonders geistig behinderte Menschen die meistens komisch angeschaut werden. Ich denke auch, man sollte Kinder schon im jungen Alter über behinderte Menschen informieren, dass diese auch besser mit ihnen umgehen. Dieses kann auch geschehen durch Integration behinderter Kinder schon im Grundschulalter in das normale Schulwesen. Ich denke dieses für sehr wichtig!
Ich selber habe durch meinen Bruder, der schon lange mit geistig behinderten Menschen arbeitet, Kontakt gehabt.
Ihre Fröhlichkeit ist sehr bewundernd und es macht Spaß ihnen zuzusehen. So kann ich nicht verstehen, warum einige Menschen behinderte Menschen verachten und abweisen. Ich persönlich hoffe so, dass Menschen mit Behinderung bald so akzeptiert werden, wie Menschen ohne Behinderung.
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