Die geschichte des volleyball
Die Geschichte des Volleyball
Vorgängerspiele:
Volleyball ist nicht als völlig neuer Spieltyp erfunden worden, da Elemente des Spiels schon in früheren Ballspielen zu erkennen sind :
Trigon : Beliebtes römisches Spiel, bei dem ein Hohlball im Dreieck geschlagen wurde.
- Pallone : Italienisches Parteiballspiel, dessen Spielgerät so schwer war, daß mit einem
Armschutz gespielt werden mußte. Aus dem italienischen Wort für diesen
Armschutz (bracchiale) soll sich das Wort ”pritschen” entwickelt haben.
- Peteca und Indiaca: Ballspiele, die in Amerika gespielt wurden.
Entstehung des Volleyballs:
Als Entwickler des Volleyballs gilt der amerikanische Pädagoge und Sportlehrer
William G. Morgan.
Dieser führte 1896 erstmals sein 1895 entwickeltes Ballspiel ”Mintonette” am YMCA-College in Springfield (vier Jahre vorher war hier auch das Basketballspiel entwickelt worden) vor, das kurz darauf in Volleyball umgenannt wurde.
Ziel der Entwicklung von Volleyball war ein Sportspiel (mit Wettkampfcharakter) zu schaffen, das zur Erholung und Entspannung beitragen sollte, und das somit alle Altersgruppen betreiben konnten.
Dabei wird die Geschicklichkeit und Beweglichkeit betont, statt einer ausgeprägten Laufarbeit wie z.B. beim Basketball.
Weitere Ziele waren Fairneß und Verhinderung von Aggressionen und Verletzungen, was
z.
B. durch das die Mannschaften trennende Netz bewirkt wurde.
Aufgrund des fehlenden Körperkontakts wurde es später aber auch oft als unmännliches
”Woman’s Game” kritisiert.
Besonderheiten des Regelwerks von 1896:
Ein Match bestand aus 9 Aufschlagserien (”Innings”), mit jeweils drei möglichen Aufschlägen. Die Anzahl der gewonnenen ”Innings” war Spiel-entscheidend.
- Bei einem Fehler im Aufschlag war ein zweiter Versuch gestattet, sofern er nicht zu lang
geschlagen war.
Der aufgeschlagene Ball durfte nach 10 Fuß (ca. 3 Metern) Flug von einem Mitspieler ins Feld des Gegners weitergeleitet werden, wenn er sonst das Netz nicht überschreiten würde.
Die Zahl der Mitspieler war offengelassen.
Eine Maximalzahl von Ballkontakten je Spielzug war nicht festgelegt.
”Dribbling” (ein den Ball in der Luft haltendes Prellen) war bis zu 4 Fuß (ca. 1,40 Meter) an das Netz heran erlaubt.
- Eine Rotationsregel gab es, außer für den Aufschlag, noch nicht.
Weitere Entwicklung:
Volleyball breitete sich in vielen Ländern aus, begünstigt durch den Umstand, dass zur Entstehungszeit in Springfield die Sportsekretäre der YMCA-Schulen der ganzen Welt ausgebildet wurden.
Länder, die in der Spielentwicklung eine Führungsrolle übernahmen, waren die USA, die
Sowjetunion (in die das Spiel 1919 durch das YMCA Lettland kam) und die CSSR.
- Das Spiel entwickelte sich von Land zu Land verschieden, mit jeweils eigenen Regeln.
- Ständig neue Taktiken und Techniken, wie z.B.
Pritschen, Block und
Angriffsschlag wurden eingeführt.
Allgemeine Regeländerungen:
1900: Dribbelverbot
1912: Rotationsregel, Feldvergrößerung
1917: Netzhöhe 2,44 Meter, 15 Gewinnpunkte
1921: Mittellinie
1922: Begrenzung der Ballberührungen auf drei
1923: heutige Feldgröße, heutige Satzzählweise
1937: Mehrfach-Berührung bei Abwehr des Schmetterschlags gestattet
1938: Doppelblock gestattet
1941: Abwehr ab Knie aufwärts gestattet
1947: Gründung des Weltvolleyballverband (FIVB), der heute über 200 Länder als
Mitglieder hat.
1949: Die ersten Weltmeisterschaften (damals nur für Männer) werden in Prag
ausgetragen.
1952: 1. Damenweltmeisterschaft
- 1955: Gründung des DVV, trotzdem anhaltend schleppende Entwicklung in Deutschland
Erst während den Olympischen Spielen 1972 in München gelang in
Deutschland der Durchbruch.
Heute, so schätzt man, spielen 150 Millionen Menschen weltweit Volleyball.
Fazit:
Die Charakteristika des von Morgan entwickelten Volleyballs sind über ein Jahrhundert nach der Entstehung gleich geblieben:
Ziel des Spiels ist es, den Gegner so auszuspielen, daß er nicht mehr retournieren kann.
In der Technik der Ballbehandlung ist das Halten und Werfen verboten, Volley-spielen erlaubt. Die äußeren Bedingungen (Spielfeld, Netz und Ball) sind normiert.
Durch den Prozeß der Versportlichung konnten technische, taktische, und athletische Fortschritte erzielt werden, die z.B. durch Regeländerungen auch noch in der Zukunft stattfinden werden können.
Quelle: 1) Fritz Dannenmann Entwicklungen und Trends im Volleyball;
Verlag Ingrid Czwalina: Ahrensburg, 1987
2) Konrad Honig Volleyball, aus der Philippka-Sporthek Reihe;
Philippka-Verlag: Münster, 1995
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