Sport lk 11
GROBFORM DES BRUSTSCHWIMMENS
- Lernmethoden und Fehlerbeseitigung -
Vorwort:
Die Technik des Brustschwimmens ist auf Grund der Koordination ihrer beiden Gleichschlagbewegungen ( Arm- und Beinbewegung ) eine der schwersten Schwimmdisziplinen. Um die Optimalbewegung zu beherrschen bedarf es Zeit ( Monate oder auch Jahre ), die wir leider nicht haben. Deshalb haben wir uns entschlossen vereinfachte Techniken, die jedoch zur Optimalbewegung ausbaufähig sind, zu behandeln. Diese vereinfachten Techniken sind im Endeffekt Lernmethode und Lernziel zugleich.
Inhalt:
1. Lernmethoden
Beinschlag
Armzug
Atmung
Koordination
Fehlerbeseitigung
Armzugfehler
Beinschlagfehler
Koordinationsfehler
Quellennachweis
Sport LK 11.
2 Referenten: Dennis Braun & Dennis Senftleben
11.03.98
1.1 Beinschlag:Der Beinschlag läßt sich in drei Phasen unterteilen. Und zwar in Beugungs-, Streckungs- und Schließungsphase. Die Schließungsphase solltet Ihr am sorgfältigsten durchführen, da sie im Hinblick auf den Beinschlag, für den eigentlichen Vortrieb im Wasser verantwortlich ist.
Bei den anderen zwei Phasen spielt grob gesagt nur der synchrone Ablauf eine Rolle.
Ausgangslage:
- Beine sind parallel
zu einander gestreckt
- der Po ist knapp unter
Wasseroberfläche
Beugungsphase:
- die Beine werden
beim Anziehen geöf-
fnet und bleiben auf
einer Höhe
Þ strömungsgüstige Lage
Streckungsphase:
- das Strecken der Beine
erfolgt ruckartig
- kurz vor der ent-
gültigen Streckung
beginnt Phase drei
Schließungsphase:
- Die Beine werden
geschlossen, wobei
sich die Hacken be-
rühren
Þ Ausgangslage
Den Beinschlag kann man nach unserer Erfahrung mit dem Schwimmbrett am besten üben und nicht etwa an der Wand, weil man dort ( vorausgesetzt er wird annähernd richtig ausgeführt ) vor lauter Wasserwiederstand die Beine nicht ohne “rumzuwackeln” zusammen
bekommt. Wichtig ist außerdem, daß man zwischen jedem Zyklus einige Sekunden Pause macht, um sich auf den nächsten Beinschlag zu konzentrieren, da sich sonst schnell Fehler einschleichen, die später mit hohem Aufwand wieder korrigiert werden müssen.
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Armzug:
Der Armzug ist in Zug- Streck- und Gleitphase unterteilt. Die Zugphase ist anders als beim Beinschlag die Phase, die ausschlaggebend für den Vortrieb im Wasser ist. Aus diesem Grund wird sie selbstverständlich möglichst schnell und kräftig durchgeführt; die Streck- und Gleitphase eher langsam und locker, da sie zur Erholung dienen sollen.
Ausgangslage / Gleitphase:
- Arme sind gestreckt
- Kinn in Richtung Brust
Zugphase:
- die Arme bewegen sich
kräftig und schnell nach
außen
- die Hände bilden eine
“Schaufel” und sind
leicht nach innen gekippt.
Þ optimales Wasser-
fassungsvermögen
- Danach erfolgt eine
Knickbewegung des Elle-
bogens und die Arme
werden in dieser Position
zum Körper gezogen.
- Diese Bewegung muß
fließend in die Streck-
bewegung übergehen.
Streckphase:
- Der Winkel wird weiter
vergrößert, während die
Daumen zum Kinn ge-
zogen werden.
- Die Hände sollten
möglichst parallel nach
vorn geführt werden.
Den Brustarmzug zu trainieren verlangt Einiges vom Schwimmer, da er stark an seinen Kräften zehrt.
Doch es gibt drei nicht allzu anstrengende, jedoch sinnvolle Möglichkeiten:
Der Schwimmer klemmt sich ein Pull-buoy oder ein Brett ( ein Brett sorgt für mehr
Auftrieb ) zwischen die Beine und führt ihn erst einmal langsam, unter Eigenbeobachtung aus.
Der Schwimmer macht anstelle eines Brustbeinschlages einen Delphinbeinschlag ( ist einfacher in der Technik ).
Der Schwimmer taucht unter und führt dann in Zeitlupe einen Armzug aus
( Schwimmbrille ggf.
benutzen ).
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Atmung:
Die Atmung findet beim Brustschwimmen regelmäßig statt. Das heißt bei jedem Armzug wird nur einmal geatmet.
Es wird über Wasser durch den Mund eingeatmet und unter Wasser durch Mund und Nase ausgeatmet. Beim Übergang von der Zug- zur Streckphase ist die Schulter am höchsten und genau wird eingeatmet
( Abb. 1 )
Beim Gleiten oder kurz danach wird die Luft ausgeatmet ( Abb. 2 ). Technisch untrainierte Brustschwimmer heben beim “Wasserfassen” den Kopf zum Einatmen. Sportschwimmer atmen später ( Spätatmung ), nämlich am Ende der Zugphase.
Der Atemzyklus kann folgendermaßen geübt werden:
Am Beckenrand festhalten, bis zur Schulterlinie eintauchen, durch den Mund einatmen. Anschließend untertauchen, bis der Kopf überspült ist. Mit dem Auftauchen kräftig durch Mund und Nase ausatmen. Dies dann mehrmals wiederholen.
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Koordination:
Die Koordination des Brustschwimmens ist leicht erklärt. Die Teilbewegungen müssen symmetrisch ausgeführt werden. Weiterhin ist folgendes zu beachten:
- Während der Zugphase der Arme, beginnt die Beugungsphase der Beine
( Abb. 1 ).
- Während sich die Arme in der Streckungsphase befinden, führen die Beine
eine kräftige Streckungs- und Schließungsbewegung durch ( Abb.
2 ).
2.1 Armzugfehler:
Dies sind die zwei am häufigsten auftretenden Fehler bei der Armbewegung.
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2.2 Beinschlagfehler:
Dies sind die drei am häufigsten auftretenden Fehler bei der Beinbewegung.
Technische Fehler können durch die schon angesprochenen Übungsformen behoben werden.
Auch hier ist es wieder wichtig nach jedem Zyklus, einige Sekunden Pause zu machen, um sich auf den nächsten Zyklus zu konzentrieren bzw. sich vorzubereiten !
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Koordinationsfehler:
Die zuvor schon angesprochene Koordination ist leicht zu erklären, jedoch kann man sie nicht so schnell wie den Armzug oder die Beinbewegung lernen, da sich schon kleine Fehler gravierend auf die Schwimmgeschwindigkeit auswirken. Meistens führen ungeübte Schwimmer Arm- und Beinbewegung getrennt von einander aus und brauchen deshalb dementsprechend lange für einen Zyklus.
Andere wiederum üben Arm- und Beinschlag in verschiedenen Rhythmen aus, was sich vor allem auf Ausdauer auswirkt. Rhythmusfehler durch die Eigenbeobachtung zu erkennen ist nicht schwierig. Wenn man das Gefühl hat, daß die Beine gegen die Arme arbeiten, kann man immer davon ausgehen, daß die Koordination nicht stimmt.
Dann bleibt dem Schwimmer nichts anderes über, als sich die Optimalbewegung ( oder eine vereinfachte Form ) vor jedem Zug immer wieder vor Augen zu führen und nachher zu versuchen es beim nächsten Zug besser zu machen. Wichtig dabei ist, da man hinterher mit der “richtigen” Koordination einige Bahnen schwimmt, um sie ins Unterbewußtsein aufzunehmen, da man sonst in der nächsten Schwimmstunde wieder von vorne anfangen kann.
3. Quellennachweis:- Sport und Gesundheit D. Lagerstrom ( Premimed-Verlag )
- Schwimmen in Schule und Verein Wolf Plesser ( Pohl-Verlag )- Schwimmen Training, Technik, Taktik Werner Freitag ( Rowohlt-
Verlag )
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