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  Sören herrmann

    Kurzvortrag: S c h m i e d e n         Bevor der Mensch das Feuer für sich zu nutzen wusste, stellte es für ihn eine Bedrohung dar, stand für unkontrollierbare Zerstörung. Erst mit der Nutzbarmachung des Feuers wurde kulturgeschichtlich der Grundstein zur technischen Entwicklung gelegt. Anfangs diente das Feuer als Wärmespender, zum Schutz vor wilden Tieren oder zur Nahrungszubereitung. Bald erkannte der Mensch, dass Metalle wie Gold, Silber, Kupfer, Blei und Zinn im Feuer formbar werden. Eine wichtige Voraussetzung für die Entstehung des Handwerks der Schmiede war geschaffen. Das Schmieden ist eine Art des Umformens bei der ein Werkstück durch Einwirkung von Wärme und äußerer Kräfte in eine andere Gestalt gebracht wird.

Es ist Warmformen zwischen Schlag- und Pressflächen und benötigt wesentlich geringeren Kraftaufwand als das Kaltformen. Es ist dort angebracht, wo bei ausreichenden Werkstoffdicken große Umformungen gewünscht werden. Das Werkstück erhält hier ein dichtes, wenig verfestigtes Gefüge, da die meisten Werkstoffe in warmem Zustand beliebig weit umformbar werden. Die mittlere Schmiedetemperatur von Stahl liegt ca. zwischen 800-1350 °C. Mit zunehmendem Kohlenstoffgehalt geht jedoch die Schmiedbarkeit von Stahl verloren.

Auch unterhalb der erforderlichen Schmiedetemperatur nimmt die Formbarkeit ab. das innere Gefüge des Werkstoffes geht verloren, es treten z.B. Risse auf.   Die Urform des Schmiedens mit Hammer und Ambos erfolgt bei der Bearbei- tung kleinerer Werkstücke. Man nennt es auch Freiformschmieden.

Hierbei wird vor allem durch eine Reihe dicht nebeneinanderliegender Stauchungen (Hammerschläge) erreicht, dass sich der Werkstoff in Längs- richtung (Strecken) bzw. in die Breite ausdehnt. - 2 -     Zum Ergreifen und Halten der Werkstücke benutzt man Zangen. Diese Art des Schmiedens hat jedoch keine große wirtschaftliche Bedeutung. Es ist schwere körperliche Arbeit, die Produktionsmengen und die Produktivität sind gering.   Wo die Größe des Schmiedegutes und der Umformungsgrad den Gebrauch von Handhämmern ausschließen, treten Maschinenhämmer und Pressen an ihre Stelle.

  Bei großen Stückzahlen setzt sich das Formen im Gesenk für kleine bis mittelgroße Werkstücke immer mehr durch. Das Gesenk besteht hierbei aus einer metallischen, meist zweiteiligen Hohlform, in die ein erwärmter und leicht formbarer Rohling in einer Schmiedemaschine (Fallhammer, Lufthammer, Spindelpresse) hineingeschlagen wird. Geschlossene Gesenke formen das ganze Werkstück, offene z.B. nur den Kopf einer Stange, deren Ende zur Öffnung herausragen kann. Auf diese Art werden in einem Arbeitsgang ganze Werkstücke hergestellt wie z.

B. Schraubenschlüssel, Zahnräder, Kurbelwellen usw.) Die Werkstücke lassen sich ohne Werkstoffverluste und mit großer Genauig- keit herstellen.   Weitere Verfahren sind:   - das Strangpressen - hierbei werden erwärmte Voll- oder Hohlblöcke zu langgestreckten Profilen umgeformt (z.B. Stahlprofile mit Kreis-, Quadrat- oder Rechteckquerschnitten, Rohre usw.

)   - das Walzen - hierbei erfolgt die Formgebung durch kontinuierliches Stauchen des Werkstoffes. So werden z.B. Bleche und Stahlprofile geformt,   - das Ziehen - hier wird der Werkstoff mit Hilfe von Düsen, durch die er gezogen wird in seiner Form verändert ( Herstellung von Drähten und Stangen) und es wird ihm eine gleichmäßige Dicke verliehen.   Das Schmieden ist eine Fertigungstechnologie, die aus dem modernen - 3 -     Maschinenbau nicht mehr wegzudenken ist , besonders da mit diesem Verfahren schnell große Stückzahlen von Produkten hergestellt werden können. Den Hammer des Schmieds haben seit langem gewaltige Maschinen abgelöst, die mit ungeheuerer Kraft Metall in die gewünschte Form bringen.

  Ob Waschmaschinen, Flugzeuge oder Automobile - der Bedarf der Industrie an metallischen Bauteilen ist riesengroß. Beim industriellen Schmiden werden diese Teile zunehmend automatisch in rascher Folge produziert. In Bruchteilen einer Sekunde wird aus einem groben Stück Metall ein Zahnrad, eine Pleuelstange oder eine Welle.   Schmiedeteile stehen in ständigem Wettbewerb mit Produkten konkurrierender Fertigungsverfahren. Aufgrund ihrer überlegenen Werkstoffeigenschaften, der hohen Prozesssicherheit bei der Herstellung und guter Prüfbarkeit stellen geschmiedete Bauteile sichere und zuverlässige Konstruktionselemente dar. So werden Schmiedeteile bevorzugt dann eingesetzt, wenn hohe Belastungen auftreten.


Beispielsweise werden sie im Fahrzeugbau an entscheidenden Stellen wie Motor, Getriebe, Antriebsstrang und im Fahrwerk verwendet. Der Maschinenbau und die Elektroindustrie sind neben Bahn und Bergbau ebenso wie Flugzeugindustrie, Schiffbau und Rohrleitungsbau weitere wichtige Anwendungsgebiete. Auch Werkzeuge sind ohne Schmiedeteile nicht denkbar.          

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