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10.8. Werkstückaufnahme
10.8.1. Außenrundschleifen
Beim Außenrundschleifen sollte das Werkstück möglichst zwischen nicht umlaufenden Zentrier-Spitzen gespannt werden.
Damit wird die höchste Schleifgenauigkeit erzielt, weil sich Ungenauigkeiten der Werkstückspindellagerung nicht auswirken können.
Besonderer Wert ist auf einwandfreie Zentrierung des Werkstücks zu legen, und zwar auf deren Rundheit und Winkelgleichheit zur Zentrierspitze. Zum Ausgleich von Längenänderungen des Werkstücks, die sich aus der Erwärmung beim Schleifen ergeben können, soll die Reitstockkörnerspitze nicht festgelegt sein.
/10.01/ Querkraftfreie Mitnahmeeinrichtung einer Außenrundschleifmaschine
Bei hohen Anforderungen an die Rundheit des Werkstücks ist auf eine querkraftfreie Mitnahme zu achten. Lange, dünne Werkstücke müssen beim Schleifen durch Setzstöcke abgestützt werden, die entsprechend dem Abschliff feinfühlig nachzustellen sind.
10.8.2. Innenrundschleifen
Auch beim Innenrundschleifen kommt der Werkstückaufnahme große Bedeutung zu. Dickwandige, kurze Werkstücke erfordern beim Einspannen keine besonderen Maßnahmen. Die bekannten Drei- oder Vierbackenfutter mit radial verstellbaren Backen und Spannzangen lassen sich verwenden.
Bei dünnwandigen Werkstücken ist darauf zu achten, daß die Backen der Planscheibe oder des Futters das Werkstück nicht verspannen.
10.8.3. Flachschleifen
Auf Flachschleifmaschinen können grundsätzlich die gleichen Werkstückspanner verwendet werden, wie auf Hobel-, Stoß- und Fräsmaschinen. Entsprechend der Werkstüchform werden also auch hier Schraubstöcke und Spannlaschen verwendet.
Darüberhinaus werden beim Flachschleifen vorwiegend Magnetspanneinrichtungen eingesetzt.
MAGNETSPANNER
/10.02/ Magnetspanner
Auf Flachschleifmaschinen werden vorwiegend elektromagnetische Spanner verwendet. Gelegentlich kommem auch permanentmagnetische Spanner zum Einsatz. Magnetspanner eignen sich besonders zum Spannen Flächiger Werkstücke. Sie können jedoch nur verwendet werden, wenn der Werkstoff magnetisierbar und auf die Auflagefläche ausreichend groß ist.
Man unterscheidet zwischen permanenetmagnetischen Spannplatten, welche die Vorteile haben, keine Zuleitungen oder Schleifkontakte zu benötigen und keine Eigenwärme zu erzeugen, und elektromagnetischen Spannplatten, die im wesentlichen aus magnetkörper, Erregerwicklung und Polplatte aufgebaut sind.
Die Polplatte ist durch unmagnetische Trennglieder in Nord- und Südpol geteilt und dient zur Feldfführung von Magneten zum Werkstück. Das magnetische Kraftfeld, das von den Magnetkörpern erzeugt wird, schließt sich über das auf zwei ungleichnamige Pole aufgelegte Werkstück. Die Polleitung ist daher nach Form und Größe der Werkstücke zu wählen.
/10.03/ Polplatten für Flachschleifmaschinen
Elektromagnetische Spannplatten lassen sich nur mit Gleichstrom betreiben, gebräuchliche Spannungen sind 24, 110 oder 220 V.
Infolge der Leistungsaufnahme der Erregerentwicklung erwärmen sich elektromagnetische Spannplatten. Sie sollen deshalb zur Erhöhung der Schleifgenauigkeit bei eingeschaltetem Magnetstrom überschliffen werden.
ENTMAGNETISIERPLATTE
Auf Magnetspannplatten gespannte Werkstücke werden selbst magnetisch. Dadurch werden Späne angezogen und behindern die weitere Verwendung. Daher müssen diese Werkstücke nach dem Schleifen mit Hilfe von elektrischen Entmagnetisierplatten wieder entmagnetisiert werden.
/10.
04/ Entmagnetsierungsgerät
PRÄZISIONSSCHRAUBSTOCK
Prezisionsschraubstöcke diene zum Spannen kleiner Werkstücke. Sie sind winkelig geschliffen und können daher auf mehrere Flächen aufgelegt und magnetisch gespannt werden. Zum Schleifen präziser Winkel werden Sinus-Schraubstöcke verwendet. Der Einstellwinkel ergibt sich durch Unterlegen von Parallelmaßen.
SPANNWINKEL UND BEILAGEN
Werkstücke, deren Auflagefläche im Verhältnis zu ihrer Höhe zu gering ist, würden durch die Schnittkräfte beim Schleifen kippen und weggeschleudert. Durch entsprechend geformte winkelige Beilagen in verschiedenen Größen wird die Auflagefläche vergrößert und das Werkstück sicher gespannt.
/10.05/ Beispiele für Spannvorrichtungen
10.8.4 Spitzenloses Rundschleifen
Das spitzenlose Rundschleifen ist ein Verfahren, das in der Serienfertigung zur Bearbeitung glatter Zylinder, Bolzen oder Stifte angewendet wird. Durch Einstechschleifen können auch profilierter Teile bearbeitet werden.
Das Werkstück läuft, durch ein Lineal unterstützt, zwischen der Schleifscheibe und der Regelscheibe aus Hart-gummi durch.
Die Regelscheibe bestimmt die Bewegung des Werkstückes, wobei durch die geringe Neigung von 1/4° eine axiale Geschwindigkeitskomponente (Bild 10.06) entsteht, die für den Durchlauf des Werkstückes sorgt. Bei entsprechender Anordnung von Zu- und Abführeinrichtungen läuft der Schleifvorgang vollautomatisch ab. Beim Einstechscleifen wird das Werkstück mit der Hand oder von Greifern eingelegt.
/10.06/ Spitzenloses Rundschleifen (Durchlaufschleifen)
Form und Dicke der Lineale richten sich nach Durchmesser und Form des Werkstücks.
Für den Schrägungs-winkel haben sich Werte zwischen 20 und 40° bewährt. Mit steigendem Werkstückdurchmesser ist der Winkel zu verringern. Kurze Werkstücke erfordern größere Schrägungswinkel.
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