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  Inhaltsverzeichnis:

          Vermittlungstechnik      Inhaltsverzeichnis:1. GRUNDLAGEN: 3 2. ORTSVERMITTLUNGSTECHNIK: 3 2.1 Die analoge Ortsvermittlung: 3 2.1.1 Die Anrufsucherstufe (AS): 4 2.

1.2 Wahlstufenanordnung für 100 Teilnehmer: 4 2.1.3 Wahlstufenanordnung für 1000 Teilnehmer: 5 2.1.4 Die Gruppenwahlstufe (GW): 5 2.

1.5 Sperren gegen Doppelbelegung: 6 2.1.6 Der Leitungswähler (LW): 6 2.2 Steuerung von Vermittlungsanlagen: 7 2.2.

1 Direktes Steuerungsprinzip 7 2.2.2 Indirektes Steuerungsprinzip 7 2.2.3 Verkehrslenkung 7 2.3 Die Vermittlungstellen im Ortsnetz: 9 2.

3.1 Die Vollvermittlungsstelle (VollVSt): 9 2.3.2 Die Teilvermittlungsstelle (TVSt): 9 2.3.3 Ortsnetze mit mehreren Vollvermittlungsstufen: 10 2.

3.4 Die Gruppenvermittlungsstelle (GrVSt): 11 2.3.5 Die Endvermittlungsstelle (EVSt): 12 2.3.6 Die Rufnummernvergabe im Ortsnetz mit elektromech.

Wählern: 12 2.4 Die digitale Ortsvermittlung 13 2.4.1 Digitale Ortsvermittlungssysteme (DIVO): 13 2.4.1 Die Systemstruktur des EWSD: 13 2.

5 Das digitale Ortsnetz: 14 2.5.1 Systeme zur Ortsnetzgestaltung: 14 2.5.2 Synchronisation: 15 3. FERNVERMITTLUNGSTECHNIK: 16 3.

1 Netzstruktur: 16 3.2 Die internationale Fernvermittlungstechnik: 17 3.2.1 Netzstruktur: 17 3.2.2 Internationale Verkehrslenkung: 18 3.

2.3 Der internationale Kennzahlenplan: 19 4. QUELLENANGABE: 20 Vermittlungstechnik:  1. Grundlagen:   Die Vermittlungstechnik hat die Aufgabe, die Endgeräte zweier Teilnehmer A und B elektrisch leitend zu verbinden wenn es die Teilnehmer für den Nachrichtenaustausch für erforderlich halten und wieder zu trennen, wenn die Verbindung nicht mehr benötigt wird. Weiters benötigen die Teilnehmer Informationen über freie oder besetzte Leitungswege, über den abgehenden Ruf (Wählton), über besetzte Teilnehmer (Besetztzeichen), usw. und natürlich über die angefallenen Gebühren.

Das heißt neben der Durchschaltung eines Gespräches laufen in der Vermittlungs-stelle umfangreiche Steuerprozesse ab. Im Laufe der Entwicklung haben sich für den Verbindungs-aufbau in Vermittlungsstellen zwei Prinzipien herausgebildet, die direkte und die indirekte Steuerung. Beim direkten System werden die Schaltglieder unmittelbar Stufe für Stufe entsprechend der vom Anrufer eintreffenden Impulsreihen seines Telefonnummernschalters eingestellt. Wählervermittlungsstellen sind direkt gesteuerte Vermittlungsstellen. Beim indirekt gesteuertem System werden die in der Vermittlungsstelle eintreffenden Impulse zuerst in einem Register gespeichert. Erst wenn die komplette Zielinformation eingetroffen ist bzw.

bekannt ist, erfolgt die nunmehr indirekte Steuerung der Vermittlungsstelle und der Gesprächsaufbau. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Ortsvermittlung und Fernvermittlung.   2. Ortsvermittlungstechnik: 2.1 Die analoge Ortsvermittlung:   Als ein Beispiel für elektromechanische Ortsvermittlungsstellen sollen hier Vermittlungs-stellen mit EMD-Wählern (Edel-Metall-Motorwähler), die bei uns in Verwendung sind, vorgestellt werden. Die Ortsvermittlung mit Wählern gehört zu den direkt gesteuerten Systemen.

Die Steuerung eines Wählers erfolgt durch Steuerelemente, die diesem Wähler direkt zugeordnet sind. Es gibt also keine zentrale Steuerung für die Einstellung der Nachrichtenverbindung. Die Vermittlungsstellen sind in verschiedene Wahlstufen eingeteilt, die durch die EMD - Wähler und die spezifische Steuerung des Wählers gebildet werden.   Anrufsucher – Wähler (AS) Gruppenwähler (GW) Leitungswähler (LW) 2.1.1 Die Anrufsucherstufe (AS):   Eine begrenzte Zahl von Endeinrichtungen (z.

B. 100) sind einer Zahl von Anrufsuchern (z.B.10) zugeordnet. Jedem Anrufsucher (AS) ist ein Gruppenwähler (GW) zugeordnet, der nach dessen Einstellung den Wählton für den Teilnehmer anlegt und die Wahlziffer der anschließenden Teilnehmerwahl aufnimmt. Es gibt also gleich viele AS wie GW.

Diese Anzahl legt auch die maximale Anzahl von Verbindungen innerhalb dieser Endeinrichtungen fest. In den folgenden Beispielen wird meist eine Konzentration von 10:1 gewählt, d.h. von den 100 Endeinrichtungen können 10 gleichzeitig abgehende Gespräche führen. Tatsächlich kann die Konzentration durch die Anrufsucherstufe sehr unterschiedlich sein.    Abb.

2.1.1.1 Das Anrufsucherprinzip  Der Verbindungswunsch eines Teilnehmers wird in der Teilnehmerschaltung erkannt, von der jeweils eine einem Anschluß zugeordnet ist. Die Teilnehmerschaltung kennzeichnet diesen Teilnehmeranschluß durch Anschalten eines bestimmten Potentials und veranlaßt damit einen AS, diese Teilnehmerschaltung zu suchen. Einer der zugeordneten AS wird dann gestartet und überstreicht das Teilnehmervielfach, bis der Anschluß gefunden wurde.


Das Kennzeichnungspotential veranlaßt den AS, an diesem Anschluß zu stoppen und den Weg zum ersten GW (1.GW) durchzuschalten. AS und GW sind damit belegt. Ein sogenannter Anrufordner (ein kleiner Wähler) kennzeichnet in diesem System den nächsten freien AS.   2.1.

2 Wahlstufenanordnung für 100 Teilnehmer:    Abb. 2.1.2.1 System mit 100 Teilnehmern    Dieses Beispiel für eine kleine Vermittlungsstelle kommt mit einem Anrufsucher (AS) und einem Leitungswählerstufe (LW) aus. Die Funktion des 1.

GW wird von der Leitungs-wahlstufe ersetzt. Die Endeinrichtung ist nach Abheben des Handapparates an einen LW geschaltet, der zwei Wahlziffern (ausreichend für 100 Tln.) der Teilnehmerwahl aufnimmt und die Endeinrichtung des B-Tln. (gerufener Teilnehmer) auswählt. Der LW wird mit der ersten Ziffer auf einen Gruppenschritt eingestellt und mit der zweiten Ziffer innerhalb dieser Zehner-Gruppe auf den Anschluß des B-Tln. Danach wird der Anschluß des B-Tln.

gerufen. Hebt der B-Tln. ab, sind beide Tln. über AS und LW verbunden. Die beiden Wähler bleiben während des Gespräches in den jeweiligen Einstellungen stehen. Nach dem Auflegen des A-Tln.

wird der AS und der LW durch die jeweilige Steuerung wieder in die Ruhestellung gesetzt.   Die Anschlußlage am LW bestimmt die Rufnummer des Teilnehmers !   2.1.3 Wahlstufenanordnung für 1000 Teilnehmer:    Abb.2.1.

3.1 System mit 1000 Teilnehmern  Für den Anschluß von bis zu 1000 Tln. ist eine weitere Wahlstufe erforderlich, die Gruppenwahlstufe (GW). Für größere Systeme braucht man noch mehr GW. Die Leitungswähler (LW) werden in 10 Gruppen mit jeweils 100 Tln. aufgeteilt.

Die Aufgabe der GW ist die Auswahl einer dieser Hunderter-Gruppen. Jeweils 100 Tln. sind 10 AS und 10LW zugeordnet, wie in der kleinen Anlage mit 100 Tln. In jeder Hunderter-Gruppe sind 10 LW vorhanden, sodaß der Gruppenwähler zwischen 10 gleich-wertigen Leitungen zu einer Hunderter-Gruppe frei wählen kann. Nach dem Anschalten eines Tln. an einen Gruppenwähler wird die erste Ziffer für die Auswahl der Hunderter-Gruppe ausgewertet, der GW sucht anschließend in freier Wahl die nächste freie Leitung zu der gewählten Hunderter-Gruppe.

Die zweite und dritte Ziffer wird im LW zur Auswahl des B-Tln. benötigt.   2.1.4 Die Gruppenwahlstufe (GW):      Abb. 2.

1.4.1 Funktion eines Gruppenwählers     Der Gruppenwähler (GW) ist ein Wähler mit 100 Ausgängen, unterteilt in 10 Gruppen mit je 10 Ausgängen. Die 10 Gruppenschritte entsprechen den Ziffern 0 bis 9. Mit Hilfe einer Ziffer wird der GW auf einen Gruppenschritt am Beginn der entsprechenden Gruppe eingestellt (erzwungene Wahl in Gruppenschritten). Danach sucht der GW innerhalb der gewählten Gruppe in freier Wahl den ersten freien Ausgang (alle Ausgänge einer Gruppe sind gleichwertig).

Die Erkennung eines freien Ausgangs erfolgt über die c-Ader des Wählers.   2.1.5 Sperren gegen Doppelbelegung:  Abb.2.1.

5.1 Beispiel eines Doppelbelegungsversuchs    Nachdem der freie Ausgang gefunden wurde, spricht das P-Relais an. Das P-Relais schaltet sich nun selbst niederohmig, sodaß ein zweiter, parallel geschalteter GW, der versucht, diesen Ausgang zu belegen, nicht genügend Strom über die c-Ader erhält (P-Relais kann nicht ansprechen -Wähler läuft weiter).   2.1.6 Der Leitungswähler (LW):   Der Leitungswähler (LW) wertet die beiden letzten Ziffern der Nummernschaltwahl aus.

Er hat 100 Ausgänge und führt die Einstellung in zwei aufeinander folgenden Vorgängen (Zehner-Gruppenschritte, Einer-Einzelschritte innerhalb der Gruppe) durch. 2.2 Steuerung von Vermittlungsanlagen:   2.2.1 Direktes Steuerungsprinzip   Die Einstellung bei der direkten Steuerung beginnt schon bevor das Ziel endgültig bekannt ist.        Abb.

2.2.1.1 Direktes Steuerungsprinzip     Abläufe: 1.) Anreizerkennung durch die Teilnehmerschaltung (TS), Start des Anrufsuchers zur Suche der TS und Durchschaltung von 1.GW.

  2.) Wählton aus dem 1.GW an den rufenden A-Tln.   3.) 1. Wahlziffer steuert den 1.

GW (direkte, erzwungene Wahl mit anschließender freien Wahl). Alle weiteren Gruppenwahlstufen werden in gleicher Weise mit den folgenden Ziffern gesteuert.   4.) Wahlziffern „n-1“ und „n“ dienen zur Steuerung des LW (direkte, erzwungene Wahl).   5.) Anschaltung des Rufstroms zum gerufenen B-Tln.

durch den LW.   2.2.2 Indirektes Steuerungsprinzip   Die Einstellung bei der indirekten Steuerung beginnt erst, wenn die Zielinformation ganz oder teilweise bekannt ist. Die Zielinformation wird ganz oder teilweise zwischengespeichert und eventuell umgewertet (Verarbeitungsvorgang).   2.

2.3 Verkehrslenkung   Die Aufgabe der Verkehrslenkung ist es, einen möglichst günstigen Weg für eine bestimmte Verbindung durch ein Nachrichtennetz zu finden und bereitzustellen. Grundsätzlich kann man verschiedene Techniken der Verkehrslenkung unterscheiden, die wichtigsten sind die:   abschnittsweise Verkehrslenkung und die weitspannende Verkehrslenkung     Abb.2.2.3.

1 Abschnittsweise Verkehrslenkung     Bei der abschnittsweisen Verkehrslenkung wird er Weg zum Zielteilnehmer von Vermittlungsstelle zu Vermittlungsstelle, Abschnitt für Abschnitt, neu gesucht. Die Verkehrslenkung erfolgt auf Grund der eintreffenden Wahlziffern und der eingespeicherten Verkehrslenkungstabellen, die in gewissen Abständen aktualisiert werden müssen. Die einzelne Vermittlungsstelle muß in dieser Technik nur einen begrenzten Teil des Netzes kennen und dessen Zustand beurteilen können, um den günstigsten Weg in Richtung des Zieles zu finden. Die Verkehrslenkungstabellen bleiben relativ einfach. Nachteilig ist die unnötige Belegung von Leitungen wenn im Verlauf der Verbindung keine freie Leitung in Richtung des Zieles gefunden wird. Dies ist aber nicht vermeidbar, da das Netz immer nur abschnittsweise beurteilt wird.

         Abb.2.2.3.2 Weitspannende Verkehrslenkung    Bei der weitspannenden Verkehrslenkung erfolgt diese am Anfang der Verbindung und für den gesamten Weg bis zum Ziel. Bei dieser Belegung werden unnötige Belegungen vermieden da man ja das ganze Netz kennt.

Die Verkehrslenkungstabellen sind aber erheblich aufwendiger. 2.3 Die Vermittlungstellen im Ortsnetz:   2.3.1 Die Vollvermittlungsstelle (VollVSt):      Abb. 2.

3.1.1 Einfache Vollvermittlungsstelle    Die Vollvermittlungsstelle (VollVSt) ist das Basissystem zum Aufbau von Ortsnetzen. Das einfachste Ortsnetz besteht aus nur einer VollVSt. Eine VollVSt ist eine Ortsvermittlungsstelle, die alle Wahlstufen enthält, die zum Verbindungsaufbau innerhalb eines Ortsnetzes oder eines Anschlußbereichs notwendig sind. Eine VollVSt besteht also aus einer Anzahl von AS- und LW-, sowie einer Anzahl von GW-Stufen, abhängig von ihrer Größe.

Sie entspricht also dem Aufbau der vorher gezeigten Vermittlungstellen. Zusätzlich enthält sie den Anschluß an die Fernebene, um Gespräche zwischen verschiedenen Ortsnetzen zu ermöglichen. Mehre VollVSt können in größeren Ortsnetzen miteinander vernetzt werden.   Für die Rufnummernvergabe an einer VollVSt stehen die Anfangsziffern 1 bis 9 zur Ver-fügung, da die Ziffer 0 als erste Ziffer den ausstieg aus der Ortsnetzebene kennzeichnet. Durch die Wahl einer 0 als erste Ziffer können die angeschlossenen Endstellen das nationale Fernnetz erreichen und so Verbindung zu Endstellen anderer Ortsnetze aufbauen. Die abgehenden Fernleitungen führen zur Knotenvermittlungsstelle (KVSt), der ersten Vermittlungsstelle im nationalen Fernnetz.

Die kommenden Fernleitungen sind auf einen Ortsgruppenwähler (OGW) geführt, der in seiner Funktion einem 1.GW. Das Ausgangsvielfach dieses Wählers ist parallel zum Ausgangsvielfach des 1.GW geschaltet, mit Ausnahme der Ziffer 0, um Verbindungen aus der Fernebene zur Fernebene zu verhindern. Durch die Parallelschaltung des OGW- und des 1.GW-Ausgangsvielfachs können alle angeschlossenen Endstellen der VollVSt aus dem Ortsnetz und dem Fernnetz erreicht werden.

  2.3.2 Die Teilvermittlungsstelle (TVSt):   Sind in einem Ortsnetz neben größeren auch mehrere kleinere Netzschwerpunkte vorhanden, so werden dort aus wirtschaftlichen Gründen (kürzere Anschlußleitungen für die Teilnehmer) oftmals Teilvermittlungsstellen (TVSt) eingesetzt Diese TVSt bestehen aus AS-Stufe sowie den LW-Stufen mit der letzten GW-Stufe. Die Wahlstufen sind ein ausgelagerter Teil der zugehörigen Vollvermittlungsstufe. 2.3.

3 Ortsnetze mit mehreren Vollvermittlungsstufen:         Abb.2.3.3.1 Ortsnetz mit drei Vollvermittlungsstellen     In größeren Ortsnetzen ist es nicht mehr sinnvoll, alle Endstellen des Netzes an eine OVSt heranzuführen. In diesen Ortsnetzen werden mehrere VollVSt eingerichtet, die untereinander vernetzt sind.

Jede VollVSt wird einem Rufnummernbereich für die angeschlossenen Endstellen zugeordnet. Die wahl der ersten Ziffer legt die VollVSt fest, an der Endteilnehmer angeschlossen ist. Die Ziffer 0 als erste Ziffer einer Tln.-Wahl muß weiterhin für die Verkehrsausscheidung zum Fernnetz erhalten bleiben. Die restlichen Ziffern können zur Verkehrsausscheidung verschiedener VollVSt in einem Ortsnetz verwendet werden. Die VollVSt sind untereinander gleichwertig und sind völlig miteinander vermascht (s.

Abb.2.3.3.1). Im dargestellten Beispiel übernimmt die Endvermittlungsstelle des Fernetzes den ankommenden Fernverkehr von der KVSt für das gesamte Ortsnetz.

  2.3.4 Die Gruppenvermittlungsstelle (GrVSt):      Abb.2.3.4.

1 Struktur eines Ortsnetzes (mit 2 GrVSt-Bezirken)  In sehr großen Ortsnetzen mit mehr als 9 VollVSt werden mehrere VollVSt zu einer Gruppe zusammengefaßt. Jeder Gruppe von VollVSt wird eine übergeordnete Gruppenvermittlungsstelle (GrVSt) zugeordnet. Die erste Ziffer legt in diesen Ortsnetzen den GrVSt-Bereich fest. Die zweite Ziffer adressiert die VollVSt innerhalb des GrVSt-Bereichs. In dieser Konfiguration können bis zu 9 GrVSt-Bezirke mit jeweils bis zu 10 VollVSt gebildet werden. Zusätzlich können wie bisher TeilVSt eingerichtet werden.

  Die GrVSt besteht aus einer 2.GW-Stufe zur Auswahl der VollVSt innerhalb ihres GrVSt-Bezirks.   Ortsnetze dieser Größe sind immer am Sitz einer Knotenvermittlungsstelle (KVSt). Die KVSt ist in diesem Fall gleichzeitig auch Endvermittlungsstelle (s.Kap. 2.

3.5) für dieses Ortsnetz, d.h. der Ortsgruppenwähler (OGW) befindet sich in der übergeordneten KVSt. Aus der Fern-ebene wird durch den OGW der GrVSt-Bezirk ausgewählt und anschließend durch den 2.GW in der GrVSt die gewünschte VollVSt.

  2.3.5 Die Endvermittlungsstelle (EVSt):   Aus dem Fernnetz wird innerhalb eines Ortsnetzes eine Vermittlungsstelle ausgewählt, auch wenn dieses Ortsnetz aus vielen Vermittlungsstellen gebildet wird. Diese Vermittlungsstelle wird als Endvermittlungsstelle (EVSt) bezeichnet. Die Ebene der EVSt ist die untere ebene des Fernnetzes. Die EVSt im Ortsnetz ist diejenige OVSt, in der ankommende Fernverkehr in die Ortsnetzebene übernommen wird.

  In Ortsnetzen mit nur einer OVSt ist diese immer gleichzeitig auch EVSt. In Ortsnetzen mit mehreren OVSt ist diejenige EVSt, in der die letzten technischen Einrichtungen des Ferndienstes (die Ortsgruppenwähler) vorhanden sind.   2.3.6 Die Rufnummernvergabe im Ortsnetz mit elektromech. Wählern:   Die Rufnummer in einem Ortsnetz mit direkt gesteuerten elektromechanischen Wählsystemen werden durch die dekadische Einteilung der Wähler und dem hieraus resultierenden systematischen Aufbau der Ortsnetze festgelegt.

Bei einem Umzug eines Teilnehmers innerhalb eines Ortsnetzes kann er nur dann seine Rufnummer im Netz behalten, wenn er innerhalb eines Anschlußbereiches (Einzugsgebiet einer VollVSt) umzieht. Die Anschlußlage einer Endstelle in Ortsnetz legt die Rufnummer fest.   Jede Gruppenwahlstufe legt eine Ziffer der Rufnummer fest, der LW die letzten beiden Ziffern der Rufnummer. Je nach Größe des Ortsnetzes können sich unterschiedliche Rufnummernlängen in verschiedenen Ortsnetzen ergeben. Theoretisch können sehr lange Nummern entstehen. Seit 1997 ist die Rufnummernlänge auf maximal 15 Ziffern (früher 12) begrenzt.

Die Verkehrsausscheidungsziffern (in Ö die Ziffer 0 für nationale Ebene und die Ziffern 00 für die internationale Ebene) sind zusätzlich zu den 15 Ziffern möglich.   Eine internationale Rufnummer besteht aus der:   Länderkennzahl(LKz) plus der Ortsnetzkennzahl(ONKz) plus der Teilnehmerrufnummer (RufNr)   International ist für Österreich die LKz mit 43 festgelegt. Diese gilt inzwischen für die ganze Welt. Für die Bildung einer nationalen Rufnummer bleiben also noch 13 Ziffern, die beliebig zwischen ONKz und der Teilnehmerrufnummer aufgeteilt werden können. Große Ortsnetze erhalten in Österreich die kürzesten Rufnummern.   2.

4 Die digitale Ortsvermittlung   2.4.1 Digitale Ortsvermittlungssysteme (DIVO):   In der Praxis werden heute fast nur noch digitale Vermittlungssysteme verwendet, weil sie viel wirtschaftlicher sind als die alten EMD-Wähleranlagen. Die digitalen Systeme sind viel kleiner, kostengünstiger und viel weniger wartungsaufwendig.   Beim Vermitteln digitalisierter Signale sind im Gegensatz zur Wählervermittlungstechnik keine galvanischen Durchschaltungen notwendig. Hier erfolgt das Vermitteln über Koppelsysteme bzw.

Koppelnetzwerke, die von Prozessorrechnern gesteuert werden.   Digitale Vermittlungsstellen sind ebenso wie das digitale Fernsprechnetz die Vorraussetzung für die Dienstintegration von Fernsprechen, Datenübertragung, Text- und Bildvermittlung.   Von der Post und Telekom Austria (PTA) werden zwei verschiedene digitale Vermittlungssysteme eingesetzt:   das System 12 der Firma SEL Alcatel und das System EWSD (Elektronisches Wählsystem Digital) der Firma Siemens   2.4.1 Die Systemstruktur des EWSD:        Abb. 2.

4.1.1 Blockstruktur der digitalen Vermittlungsstelle EWSD  Das digitale Vermittlungssystem der Fa. Siemens basiert auf einem digitalen Koppelnetz und einer Zentralsteuerung, die durch periphere Prozessoren unterstützt wird. Das System ist modular aufgebaut, um den zentralen Kern aus Zentralprozessor, Koppelfeld und Takt-generator werden die Anschlußgruppen für die externen Leitungen (Teilnehmerleitungen und Verbindungsleitungen) angeschlossen.   Das EWSD-Koppelnetz ist in drei Stufen aufgebaut, es bildet eine Zeit-Raum-Zeit Konfiguration.

Über das Koppelnetz werden alle Nutzverbindungen vermittelt. Der Austausch der Signalisierung zwischen den Anschlußgruppen und dem zentralen Prozessor wird über semipermanente Verbindungen durch das Koppelnetz abgewickelt. Die Wegsuche durch das Koppelnetz erfolgt durch den Koordinationsprozessor. Das Koppelnetz und der Koordinationsprozessor sind aus Sicherheitsgründen gedoppelt. 2.5 Das digitale Ortsnetz:   2.

5.1 Systeme zur Ortsnetzgestaltung:      Abb. 2.5.1.1 Komponenten des digitalen Ortsnetzes    Ortsnetze können sehr unterschiedlich groß sein.

Sie reichen von Ortsnetzen mit sehr geringen Teilnehmeranschlußzahlen in ländlichen Gebieten bis zu sehr großen Ortsnetzen mit mehr als 100 000 angeschlossenen Teilnehmern. Um diese sehr unterschiedlichen Ortsnetze optimal gestalten zu können, stehen verschiedene Systeme zu Verfügung:   Für sehr kleine Anschlußzahlen werden digitale Konzentratoren oder abgesetzte Anlagenteile einer größeren Vermittlungsstelle eingesetzt.   In Ortsnetzen mit bis zu ca. 6000 Teilnehmern können Fernüberwachte Vermittlungsstellen verwendet werden.   Größere Ortsnetze können aus einer oder mehreren selbständigen Vermittlungsstellen gebildet werden.   Mehrere fernüberwachte Vermittlungsstellen können von einer Betriebsstelle für regionale Betriebslenkung aus bedient und überwacht werden.

Nur diese Betriebsstelle ist dann mit dem entsprechenden Personal zur Wartung und zum Betrieb des Netzes ausgestattet.  ausgelagerte Teile von einer sehr großen Vermittlungsstelle sind speziell bei den neu entstehenden Netzstrukturen wichtig. In diesen Netzstrukturen im Ortsnetzbereich werden sehr große Vermittlungsstellen mit 100 000 bis 120 000 Teilnehmern eingesetzt, bei denen abgesetzte Anlagenteile in den Schwerpunkten der Teilnehmer eingesetzt werden.   2.5.2 Synchronisation:   Digitale Systeme die zusammengeschaltet werden, müssen aufeinander synchronisiert werden, da sonst ein beträchtlicher Datenverlust hingenommen werden muß.

Laufen die Taktversorgungen zweier gekoppelter Systeme zu stark auseinander, so muß das System sich ggf. auf den nächsten Rahmen des Übertragungssystems synchronisieren, wodurch eine Sprachprobe bzw. Datenoktett eines Rahmens verloren geht. Diesen Vorgang bezeichnet man als Schlupf. Grundsätzlich können verschiedene Betriebsweisen unterschieden werden:   plesiochrone (nicht synchronisiert), gegenseitige Synchronisation und hierachische synchronisation (Master/Slave).   Plesiochrone Netze bestehen aus Vermittlungsstellen, die alle über einen eigenen Takt verfügen.

Jede Schnittstelle einer Vermittlungsstelle muß einzeln synchronisiert werden, bei zu großen Unterschieden können die vorher besprochenen Schlupfe auftreten. Diese Technik wird in der Internationalen ebene angewendet.   Bei der gegenseitigen Synchronisation wird der Takt einer Vermittlungsstelle aus dem Mittel der empfangenen Takte gebildet. Da die Vermittlungsstellen meist sehr stark miteinander vernetzt sind, erfolgt so eine gegenseitige Synchronisation aller Vermittlungsstellen. Auch bei diesem Verfahren ist der Schlupf nicht auszuschließen.   Bei der hierachischen Master/Slave-Synchronisation wird das Netz entsprechend einer Hierachie synchronisiert, d.

h. die jeweils untere Ebene synchronisiert sich auf die obere ebene. Von den vielen Schnittstellen einer Vermittlungsstelle ist eine bestimmte als Takt-Referenz vorbestimmt. Bei einem Ausfall ist genau vorgeschrieben, auf welche Schnittstelle dann für die Taktregeneration zurückgegriffen wird.   3. Fernvermittlungstechnik:   Die Aufgabe der Fernvermittlungstechnik ist es, Verbindungen zwischen verschiedenen Ortsnetzen herzustellen.

Das nationale Fernnetz in Österreich besteht aus einer Anzahl von Durchgangsvermittlungsstellen, an denen keine Teilnehmer, sondern nur Verbindungs-leitungen zu anderen Vermittlungsstellen des Fernnetzes oder Ortsnetzes angeschlossen sind.   3.1 Netzstruktur:  Abb. 3.1.1 Die Ebenen des Fernsprechnetzes     Die Weitverkehrsebene ist die höchste Ebene des nationalen Fernnetzes in Österreich.

Sie besteht aus Weitvermittlungsstellen (WVSt), die vollständig miteinander vermascht sind. Die Aufgabe dieser ebene ist es, die Verbindungen zwischen der zweiten Ebene, der Regional-netzebene, und Verbindungenvon und zu anderen nationalen Fernnetzen zu ermöglichen. Die Vermittlungsstellen der Weitverkehrsebene sind Durchgangsvermittlungsstellen, d.h. an ihnen sind selbst keine Teilnehmer angeschlossen.   Das Regionalnetz (RN) ist unterhalb der Weitverkehrsebene angeordnet, an ihm sind die Zugangsnetze angeschlossen, die schließlich die Ortsnetze bilden.

An jede Weitvermittlungsstelle ist ein Regionalnetz mit 20 bis 25 Regional- oder Bereichs-Vermittlungsstellen angeschaltet. Die Regionalnetzebene entspricht also der Knoten-vermittlungsstellen im elektromechanischen Netz. An jedem Regionalnetz sind ca. 2 Vermittlungsstellen des Zugangsnetzes (oder Lokalnetz) angeschaltet. Die Vermittlungsstellen der Regionalnetzebene übernehmen also eine Doppelrolle als Vermittlungsstelle im Fernnetz und im Zugangsnetz. Dies entspricht der Rolle der EVSt im elektromechanischen Netz.

Die eingesetzten Vermittlungsstellen des Lokalnetzes können selbst auch Teilnehmeranschlüsse haben, sie sind daher häufig Kombinationen aus Orts- und Fernvermittlungsstellen (DIVO/F).   Bei kleinen Ortsnetzen deckt ein Lokal- oder Zugangsnetz mehrere Ortsnetze ab, wobei eine Funktionalität des Fernnetzes (die Unterscheidung mehrerer Ortsnetze) im Lokalnetz erforderlich ist. Die Aufgabe der höheren Netzebenen ist es, Verbindungen zwischen den Lokalnetzen untereinander und die Kommunikation von und zu anderen Netzen zu ermöglichen. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die effektive Leitung der Verkehrsströme durch das Kommunikationsnetz. Bei Verbindungsaufbau muß der effektivste, d.h.

der kürzeste weg durch das Netz gefunden werden., der am wenigsten Vermittlungsstellen passiert und damit die geringste Zahl an Leitungsabschnitten erfordert. Andererseits müssen lokale, zeitlich begrenzte Verkehrsspitzen ausgeglichen werden und nicht zu schnell zu Blockierungssituationen führen. Der Verkehr verschiedener Lokalnetze innerhalb eines Regoinalnetzbereichs wird in der Regel innerhalb des Regionalnetzes abgewickelt, nur in Ausnahmefällen werden diese Gespräche über das Weitverkehrsnetz geführt. Zur effektiven Gestaltung der Verkehrsführung können zwischen benachbarten Regionalnetzen auch Querleitungen gezogen werden.   Die Weitverkehrs- und manchmal auch die Regionalvermittlungsstellen bieten beispielsweise Schnittstellen zu:   den Mobilnetzen anderen nationalen Fernnetzen des benachbarten Auslands Dienstübergänge z.

b. zum Breitband ISDN Anschlüsse zu den Betriebs- und Wartungszentren   Die Vermittlungsstellen des Weitverkehrsnetzes sind vollständig miteinander vermascht.   3.2 Die internationale Fernvermittlungstechnik:   3.2.1 Netzstruktur:  Abb.

3.2.1.1 Anbindung der AVSt an das nationale Fernnetz  Durch die internationalen Fernnetze werden die nationalen Fernnetze miteinander verbunden. Die Anbindung der nationalen Netze an die internationale Ebene erfolgt über Auslands-Vermittlungsstellen (AVSt). Der Auslandsverkehr wird im ehemaligen ZVSt-Bereich in der zugehörigen AVSt gesammelt.

Die AVSt verfügt über Anbindungen an die jeweiligen Nachbarländer. Eine interkontinentale Anbindung existiert nicht an jeder AVSt. Der gehende Auslandsverkehr muß bei entsprechendem Bedarf an die AVSt weitergeleitet werden, die über eine entsprechende Auslandsanbindung verfügt. Die Weiterleitung erfolgt über Verbindungsleitungen, die zwischen den AVSt geführt sind. 3.2.

2 Internationale Verkehrslenkung:    Abb. 3.2.2.1 Verkehrslenkung: Stuttgart – Wien  Zwischen diesen Ebenen sind (ähnlich wie im Ortsnetz) Querleitungen für die Bewältigung der Grundlast des Verkehrs vorhanden. Anders als beim nationalen Fernnetz ist im inter-nationalen Fernnetz jedoch der Kennzahlenweg nicht der Letztweg.

Im internationalen Fernnetz besteht die Möglichkeit der Umweg-Verkehrslenkung. Die Abb. 3.2.2.1 soll die Möglichkeit der internationalen Verkehrslenkung anhand eines einfachen Beispiels veranschaulichen.

Betrachtet wird der Verbindungsaufbau zwisch Stuttgart und Wien.   Verbindungsverlauf:   Querleitung Stuttgart – Wien Stuttgart – München – Wien Frankfurt/M und Auslandskennzahlenweg nach Wien Umweg von Frankfurt/M über Zürich nach Wien   3.2.3 Der internationale Kennzahlenplan:  Abb. 3.2.

3.1 Internationaler Numerierungsplan  Das weltweite Fernnetz ist wie das nationale Fernnetz geographisch in Bereiche eingeteilt, die sich an kontinentale Gegebenheiten orientieren. Diese Bereiche sind von ITU-T festgelegt worden und mit den Ziffern 1 bis 9 gekennzeichnet.   Die Länge einer internationalen Rufnummer ist auf 15 Ziffern begrenzt. Innerhalb von Österreich verbleiben danach bis zu 13 Ziffern zur Bildung einer nationalen Rufnummer, da die Länderkennzahl für Österreich mit 43 festgelegt ist. Die nationale Rufnummer setzt sich dabei aus der Ortsnetzkennzahl und der Teilnehmerrufnummer zusammen.

     Abb. 3.2.3.2 Aufbau einer internationalen Rufnummer     4. Quellenangabe:   Siegmund G.

: Technik der Netze. Heidelberg: R. v. Decker’s Verlag 3.Aufl., 1996   Freyer U.

: Nachrichten-Übertragungstechnik. Wien: Carl Hanser Verlag 3.Aufl., 1994    

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