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  Koreakrieg

Koreakrieg Koreakrieg, nationaler militärischer Konflikt in Korea von Juni 1950 bis Juli 1953, der sich im Zeichen des Kalten Krieges zu einem Stellvertreterkrieg zwischen Ost und West ausweitete. Beteiligt waren Streitkräfte Südkoreas (der Republik Korea), der USA und der Vereinten Nationen (UN) auf der einen Seite sowie Truppen Nordkoreas (der Demokratischen Volksrepublik Korea) und chinesische Streitkräfte auf der anderen Seite. Die Vorgeschichte des Konflikts begann mit der Kapitulation der Japaner am Ende des 2. Weltkrieges, die Korea erobert hatten. Der Süden des Landes wurde von US-Truppen, der Norden von sowjetischen Truppen besetzt; der 38. Breitengrad bildete eine faktische Grenze.

Maßgebliche Kraft in Nordkorea war die Koreanische Arbeiterpartei unter Kim Il Sung, die sich im Widerstand gegen die japanischen Besatzer hervorgetan hatte. 1948 entstand hier die Demokratische Volksrepublik Korea. Im Süden wurde die Republik Korea geschaffen. Führende Kraft war hier das autoritäre Regime unter Syngman Rhee, das später durch eine Militärdiktatur unter Park Chung Hee abgelöst wurde. Mit massiver Wirtschafts- und Militärhilfe begannen die USA, Südkorea zu einem antikommunistischen Bollwerk auszubauen, zumal sich 1949 in China die Kommunisten durchsetzen konnten. Zu diesem Zeitpunkt vollzog sich in den USA der Wandel von einer Politik des Containment zur Politik des Roll back.

Der Krieg brach am 25. Juni 1950 aus, als die nordkoreanische Armee die Demarkationslinie am 38. Breitengrad überschritt und in Südkorea einmarschierte. Die USA reagierten sofort militärisch und holten sich dafür nachträglich die Rückendeckung des UN-Sicherheitsrates. Am 27. Juni verabschiedete der UN-Sicherheitsrat unter Abwesenheit der Vertreter der Sowjetunion eine von den USA eingebrachte Resolution, die ein Mandat von UN-Streitkräften gegen Nordkorea beschloss.

Drei Tage später entsandte US-Präsident Harry S. Truman amerikanische Truppen nach Korea. Die USA stellten das weitaus größte Kontingent der UN-Truppen sowie den Oberbefehlshaber, General Douglas MacArthur; weitere 18 UN-Mitgliedsstaaten schickten Kampf-, Versorgungs- und Sanitätseinheiten. Der Korea-Einsatz der UN war der erste Militäreinsatz gegen einen Staat in der Geschichte der Vereinten Nationen.   In der Folge schlugen die UN-Streitkräfte die nordkoreanischen Truppen über den 38. Breitengrad zurück, eroberten P'yǒng-yang und drangen im Oktober, trotz wiederholter Warnungen seitens Chinas, in den Krieg einzugreifen, bis zur nordkoreanisch-chinesischen Grenze am Fluss Yalu vor.

Dort trafen sie auf chinesische Freiwilligenverbände und mussten nach heftigen Kämpfen den Rückzug antreten; aber als sich die chinesischen Truppen ebenfalls zurückzogen, ging MacArthur erneut in die Offensive. Er war von der Überzeugung beseelt, den Kommunismus überall vernichten und die realsozialistischen Länder befreien zu wollen. In den von nordkoreanischen Truppen befreiten Gebieten gingen südkoreanische Soldaten massiv gegen Regimegegner vor. Wenig später schlugen die nordkoreanischen Streitkräfte zurück, unterstützt von etwa 180 000 chinesischen Streitkräften. Am 5. Dezember 1950 eroberten die zahlenmäßig weit überlegenen nordkoreanisch-chinesischen Truppen P'yǒng-yang zurück, stießen nach Südkorea vor und nahmen am 4.

 Januar 1951 erneut Seoul ein. Die Offensive der kommunistischen Truppen wurde am 15. Januar südlich von Seoul gestoppt. Am 25. Januar übernahmen wieder die UN-Streitkräfte die Initiative. Am 21.

 Februar gingen sie zum Gegenangriff über und zwangen die nordkoreanisch-chinesischen Truppen nach und nach zum Rückzug aus Südkorea. Am 14. März eroberten sie Seoul zurück, und am 22. April hatten sie die Front etwas nördlich des 38. Breitengrades stabilisiert. Im weiteren Kriegsverlauf blieb diese Front im Wesentlichen unverändert, ein zäher Stellungskrieg setzte ein.

Am 11. April 1951 war General MacArthur von Truman entlassen und durch General Matthew Ridgway ersetzt worden. MacArthur hatte eine Ausweitung des Krieges auf China und den Einsatz von Atombomben gefordert; in der politischen Führung seines Landes sah er ein Hindernis für dieses Vorhaben. Als er diesen Standpunkt öffentlich machte und die eigene Regierung unter Druck setzte, wurde der Militär entlassen. Im Juni 1951, als abzusehen war, dass der Krieg in einem Stellungskrieg erstarren würde, schlug die Sowjetunion offiziell die Aufnahme von Waffenstillstandsverhandlungen vor. Die Verhandlungen begannen am 10.

 Juli 1951 in Kaesǒng in Nordkorea und dauerten mit Unterbrechungen zwei Jahre. Beide Seiten gelangten in wesentlichen Punkten zu einer Einigung - mit Ausnahme der Frage der Rückführung der Kriegsgefangenen: Nordkorea weigerte sich, den UN-Vorschlag zu akzeptieren, wonach Kriegsgefangene nicht gegen ihren Willen in ihre Heimatländer zurückgeschickt werden dürften. Im Oktober 1952 wurden die Gespräche vorläufig abgebrochen und erst im April 1953 wieder weitergeführt. Wenig später verständigten sich beide Seiten in der Kriegsgefangenenfrage und vereinbarten, innerhalb von drei Monaten nach Abschluss eines Waffenstillstandsabkommens Friedensgespräche auf höchster Ebene aufzunehmen; die Friedensgespräche wurden dann jedoch bis April 1954 verschoben und scheiterten schließlich. Im Juli 1953 wurde in Panmunjǒm das Waffenstillstandsabkommen zwischen Nord- und Südkorea geschlossen. Es bestätigte im Wesentlichen den 38.


 Breitengrad als Grenze zwischen Nord- und Südkorea und legte eine vier Kilometer breite entmilitarisierte Zone entlang der Grenze fest; außerdem wurde eine neutrale Repatriierungskommission zur Überwachung des Gefangenenaustausches eingesetzt.

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