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  Biographie

Industrieller1907-1967 1907 13. August: Alfried Krupp von Bohlen und Halbach wird als ältester Sohn des Industriellen Gustav Krupp von Bohlen und Halbach und dessen Frau Bertha (geb. Krupp) in Essen geboren. 1928-1934 Ingenieurstudium in München, Berlin und Aachen. 1935 Eintritt in die Firma seines Vaters. Er ist zunächst in der Hauptverwaltung des Krupp-Konzerns in Essen tätig.

1936 Er wird Prokurist. Oktober: Als Assistent wechselt er in die Abteilung für Rüstungsproduktion und Artilleriekonstruktion. Bei den Olympischen Spielen in Berlin erringt Krupp im Segelwettbewerb die Bronzemedaille. 1937 Krupp wird von Adolf Hitler zum Wehrwirtschaftsführer ernannt. 1938 Als Leiter der Rüstungsabteilung steigt er in das Konzerndirektorium auf. Eintritt in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP), die erstmals nach den zahlreichen "Märzgefallenen" von 1933 wieder neue Mitglieder aufnimmt.

1939 Das Krupp-Unternehmen profitiert von dem erhöhten Rüstungsbedarf für den Zweiten Weltkrieg. Krupp ist nach Kriegsbeginn für die Demontage von Betrieben in den besetzten Gebieten und deren Wiederaufbau im Deutschen Reich verantwortlich. 1941 Er gehört zu den Mitbegründern der "Reichsvereinigung Kohle". 1942 Er wird stellvertretender Vorsitzender der "Reichsvereinigung Eisen". 1943 Zur Sicherung des Krupp-Imperiums erläßt Hitler die sogenannte Lex Krupp, die eine Umwandlung der Krupp-AG in ein Einzelunternehmen vorsieht. Hierdurch wird Krupp alleiniger Leiter und Eigentümer des Unternehmens.

Mit der Übernahme der Firma ist Krupp Hauptverantwortlicher für die Ausbeutung der Arbeitskraft von Häftlingen aus Konzentrationslagern und von Zwangsarbeitern in seinem Unternehmen. Mindestens 100.000 Zwangsarbeiter werden bei Krupp eingesetzt. Von ihnen sterben etwa 80 Prozent an den Folgen der katastrophalen Arbeits- und Lebensbedingungen. Im Konzentrationslager Auschwitz richtet das Krupp-Unternehmen eine Munitionsfabrik ein. 1945 April: Kurz vor Kriegsende wird Krupp in seinem Haus, der Villa Hügel, von amerikanischen Truppen unter Arrest gestellt.

1948 Wegen der engen Beziehungen zwischen dem Unternehmen und dem nationalsozialistischen Regime sowie der Ausbeutung von Zwangsarbeitern erhebt der Internationale Militärgerichtshof in Nürnberg Anklage gegen Krupp als Hauptkriegsverbrecher. 31. Juli: Er wird zu 12 Jahren Haft und Einziehung seines Vermögens verurteilt. 1951 31. Januar: Einem Gutachten unabhängiger amerikanischer Sachverständiger folgend, wird Krupp amnestiert. 1953 März: Er übernimmt wieder die Leitung des Familienunternehmens.

In dem mit den alliierten Besatzungsmächten abgeschlossenen "Mehlemer Vertrag" wird Krupp das gesamte Firmenvermögen rückerstattet. Als Kontrollmaßnahme wird er jedoch zu einer Verkaufsauflage von Aktien verpflichtet. Es entsteht nun ein völlig neu strukturierter Konzern mit zahlreichen Einzelbetrieben aus den verschiedensten Fertigungsbereichen. Den Schwerpunkt bildet der Anlagenbau, für den bereits seit Mitte der 1950er Jahre in Osteuropa und in den Entwicklungsländern neue Absatzgebiete erschlossen werden. Die Kruppwerke erringen auch ihre führende Position als Stahlproduzent in Europa zurück. 1961 Krupp erhält den Ehrenring der Stadt Essen.

1965-1967 Im Zuge einer Konjunkturkrise leidet das Unternehmen unter Exportschwierigkeiten und kann nur durch staatliche Bürgschaften für Kredite von Banken erhalten werden. 1966 Krupp schenkt der Bochumer Universität die Bibliothek der Villa Hügel. 1967 Er verzichtet auf die Konzernführung und läßt das Werk in eine Stiftung umwandeln. 30. Juli: Alfried Krupp von Bohlen und Halbach stirbt in Essen. Sein Sohn Arndt von Bohlen und Halbach verzichtet gegen eine Abfindung auf die Übernahme des Konzerns.

Die Familie Krupp kann aber über die Stiftung weiterhin immensen Einfluß auf das Unternehmen ausüben.

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