Untergang der ddr
Mein heutiges Referat behandelt den Zusammenbruch der DDR. Ich möchte zunächst auf die Wege in die Stagnation und die Systemkrise der 80er Jahre, sowie auf die Wahlfälschungen eingehen, um danach die Unruhen in der DDR anlässlich der 40 Jahr Feier und die Krise im Politbüro der SED zu besprechen.
Am 3. Mai 1971 wurde Ulbricht von Honecker abgelöst, da er sich immer weiter von der Sovietunion abgrenzen wollte und er die Ostverträge sowie das Berlin-Abkommen nicht unterzeichnete. Sein Nachfolger Honecker schloss 1972 dann den Grundlagenvertrag mit der BRD, der die friedliche Koexistenz der beiden deutschen Nationen sowie den gegenseitigen Verzicht auf Gewalt beinhaltete. Unter Honecker schien sich angesichts der vielen Sozialmassnahmen die Situation der Bürger zu verbessern, die ersten Jahre seiner Laufbahn als "erster Sekretär" der DDR wurden auch als die "goldene Ära Honecker" bezeichnet, allerdings sprach er selbst auf dem Parteitag der SED 1971 von "zwei getrennten Nationen, einer kapitalistischen und einer sozialistischen".
Des weiteren wurden zwischen 1968 und 1989 die Ausgaben für das Staatssicherheitsbüro von 5,8 Millionen auf 22,4 Milliarden Mark erhöht. Das Propagierte Klima der Entspannung bot vielen Andersdenkenden Anlass, ihre Kritik öffentlich zu äußern, und ein Ende von Zensur und Überwachung zu fordern. Trotzdem waren Unterdrückung, Ausweisung und Gängelung von Künstlern, Musikern und Intellektuellen an der Tagesordnung. Vor allem im Volk breitete sich so eine große Unruhe aus, vor allem die evangelische Kirche wurde zum Auffangbecken für die oppositionellen Kräfte. Einige Pastoren verbrannten sich sogar selbst, um gegen die Zustände zu protestieren. Honeckers Abgrenzungskurs sorgte auch für das Ende der Zuversicht auf eine schnelle Wiedervereinigung, auch der Text "Deutschland einig Vaterland" wurde aus der Nationalhymne der DDR gestrichen, meistens wurde nur noch die instrumentale Version gespielt.
Nach dem "goldenen Zeitalter" hielt 1973 und 1974 mit der Ölkrise auch die wirtschaftliche Stagnation in der DDR Einzug. Die UdSSR verlangte von der DDR US-Dollar als Zahlung für Erdöl, ebenso verursachte der Eintritt in den Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe das Ende des Westhandels und verhinderte somit, dass die DDR die erforderlichen Devisen erwirtschaften konnte, was hohe Auslandsschulden zur Folge hatte. Auch die Hoffnungen der unabhängigen Oppositionsparteien auf die Verbesserung der Einhaltung der Menschenrechte, die durch die Unterzeichung der KSZE Schlussakte 195 geweckt wurden, wurden schnell durch die Zwangsausbürgerungen von Künstlern und viele Verhaftungen durch die Stasi zunichte gemacht. Wirtschaftlich lag die DDR weit hinter der Bundesrepublik zurück, Protestaktionen verursachten lediglich Strafen, die DDR war Reformunfähig. Die zweite Ölkrise versetzte der Wirtschaft der DDR quasi den Todesstoss und stürzte sie 1979/80 in die Systemkrise, die 1982 in der Zahlungsunfähigkeit endete. Diese konnte lediglich durch einen Milliardenkredit von Strauß abgewendet werden.
Trotz dieses Kredites war die DDR nicht in der Lage, die Wirtschaft zu modernisieren, Neuinvestitionen zu tätigen oder die Altstädte vor dem Zerfall zu bewahren. Umweltverschmutzung wurde zum Tabuthema, da schon alleine das Geld für Umweltschutz fehlte. Die Unzufriedenheit der Bürger gipfelte immer wieder in Proteste, an denen sich zunehmend auch die Jugend trotz ihrer Mitgliedschaft in sozialistischen Organisationen beteiligte. Es bildeten sich Friedens-, Ökologie und Bürgerrechtsgruppen, auch die Zahl der Republikflüchtlinge und der Aussiedler wuchs. Die SED reagierte wiederum nur mit Strafaktionen gegen die Protestierenden.
Mit dem Amtsantritt Michail Gorbatschows am 10.
März 1985 und der Verkündung seiner neuen politischen Richtlinien "Glasnost" = Öffnung und "Perestroika" = Umgestaltung und mit der Weigerung der SED, diese Prinzipien zu Übernehmen, vollzog sich der Bruch mir der UdSSR, der sich schon in der Regierungszeit Ulbrichts angekündigt hatte. Mit der Rückendeckung durch die Sovietunion verschwand auch allmählich die Garantie der Machterhaltung der SED und der äußeren Sicherheit der DDR: die sovietische Armee, die seit Ende des 2. Weltkrieges in Deutschland stationiert gewesen war und auch beim Aufstand des 17. Juni gegen die Demonstranten eingesetzt wurde. Dieses machtpolitische Mittel ging der DDR verloren, als Gorbatschow die Breschnew-Doktrin aufhob, die es der Sovietunion erlaubte, militärisch zu intervenieren, wenn die kommunistische Grundstruktur eines Landes bedroht sei. Diese Doktrin wurde von der sogenannten "Sinatra"-Doktrin abgelöst, deren Name eine Anspielung auf Frank Sinatras "My Way" entstand.
Sie beinhaltete das Selbstbestimmungsrecht der Staaten.
Trotz der innenpolitischen Krise bereitete sich die DDR-Führung auf den 40. Jahrestag der Republik vor und versuchte weiterhin, Proteste durch Verhaftungen zu unterdrücken. Die unterstützende Haltung der SED gegenüber Chinas blutiger Niederschlagung der Studentendemonstration am Tienanmen-Platz löste eine Welle von Übersiedelungen (46'000 in einem halben Jahr) und Botschaftsbesetzungen unter anderem in Warschau, Prag und Budapest aus. Als am 2. Mai 1989 die Grenze zwischen Ungarn und Österreich geöffnet wurde, zerbrach der Eiserne Vorhang, legale Ausreisen aus dem Ostblock wurden ermöglicht.
Als 1989 trotz der offensichtlich ablehnenden Haltung der Bevölkerung gegenüber der SED diese die Kommunalwahlen mit einer Mehrheit von 95,38% gewann, obwohl in einigen Wahlkreisen sogar so viele Bürger beschlossen hatten, gegen die SED zu stimmen, dass ein Prozentsatz von über 90% rechnerisch Unmöglich gewesen wäre, wuchs das Selbstvertrauen der Oppositionellen gegenüber der Regierung in dem Maße, dass der offensichtliche Wahlbetrug beim Staatsanwalt angezeigt wurde. Es bildeten sich mehrere Bürgerbewegungen wie "Demokratie jetzt" oder "Neues Forum", die freie Wahlen und das Ende der Diktatur in einer Demonstrationswelle forderten, die in den wöchentlichen Montagsdemonstrationen in Leipzig gipfelte.
Angesichts dieser Lage bat Honecker die Sovietunion um Intervention, jedoch erntete er bei Gorbatschow nur Ablehnung. Auch die anderen kommunistischen Staaten waren mittlerweile auf Reformkurs. Zwei Tage nach den Feierlichkeiten des 7. Oktober, anlässlich dessen Gorbatschow auch die berühmten Worte "Wenn wir zurückbleiben bestraft uns das Leben sofort.
" äußerte, wurde Honecker von der SED abgesetzt, er trat offiziell "aus gesundheitlichen Gründen" zurück, nachdem er bei den Feierlichkeiten die inneren Probleme nicht einmal erwähnt und sogar den Sieg des Sozialismus gepriesen hatte. Egon Krenz löste Honecker, dem es sowohl in der SED, als auch bei der UdSSR an Rückhalt fehlte, im Amt ab und ließ eine Vorlage zur Reform des Reisegesetzes entwerfen, die jedoch durch einen Irrtum sofort in Kraft trat. In der Nacht vom 9. zum 10. November wurde die Berliner Mauer geöffnet. Auch die nächste Regierung unter Modrow konnte die DDR nicht mehr retten, obwohl sie die Auflösung der Stasi, eine neue Verfassung und sogar das Ende der Vorherrschaft der SED ankündigte.
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