Die industrielle revolution
Die Industrielle Revolution: Das Rad kommt ins Rollen
Bevölkerungsentwicklung
Das Angebot an arbeitsfähigen Händen und Köpfen, die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen, der Verbrauch an Rohstoffen, die Bodennutzung und nicht zuletzt die Anhäufung von Abfällen stehen n enger Beziehung zur Bevölkerungszahl.
Das Bevölkerungswachstum: der demographische Übergang
Das Bevölkerungswachstum war mit eine Ursache für das Einsetzen der Industriellen Revolution.
Wegen der besseren Ernährung und der medizinischen Fortschritte ging die Sterblichkeitsrate erheblich zurück. Die Folge war ein wachsender Geburtenüberschuss und damit ein rasches Anwachsen der Bevölkerung.
Die „malthusianische Falle“
Der Bevölkerungszuwachs veranlasste um 1800 den englischen Volkswirtschaftler und Pfarrer Malthus, eine allgemeine Ernährungskrise vorauszusagen, die aber nicht eintrat.
Die Binnenwanderung und die Urbanisierung
Binnenwanderung
Die Menschen zogen vom Land in die Städte und aus abgelegeneren, ärmeren Landesteilen in die neuen Industriegebiete.
Diese gewaltige Wanderungsbewegung vollzog sich im Kleinen, vom Dorf in den nächstgelegenen Fabrikort, und im Grossen – über Staatsgrenzen hinweg – von den armen Landstrichen Ost- und Südeuropas in die industriellen Zentren des Kontinents. Beeinflusst durch push- und pull- Faktoren.
Urbanisierung
Die meisten der bestehenden Grossstädte erlebten eine starke Zuwanderung. Zudem erschienen neue Grossstädte auf der Landkarte. In der gleichen Zeit entvölkerten sich viele Landstriche. Die massenhafte Abwanderung aus ländlichen Gebieten wird fachsprachlich als Landflucht bezeichnet.
Die Auswanderung nach Übersee
Immer dann, wenn die Menschen nicht einmal mehr in einer fremden Grossstadt auf bessere Lebensbedingungen hoffen konnten, als sie in ihrer angestammten Umgebung antrafen, kehrten sie Europa den Rücken. Rein zahlenmässig am meisten Menschen wanderten also aus nackter Not aus.
Auch die politische Lage in Europa spielte eine Rolle. So verliessen die Deutschen nach der gescheiterten Revolution von 1848 und mit der danach einsetzenden Unterdrückungswelle ihre Heimat.
Es wird geschätzt, dass in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vier Millionen Menschen Europa verliessen und in erster Linie nach Nordamerika übersiedelten.
Am grössten war der Anteil der Auswanderer gemessen an der Bevölkerung in Irland. Die kleinere der britischen Inseln wurde von England beherrscht. Das Land gehörte zu 90 % englischen Gutsbesitzern. Die irischen Landarbeiter mit ihren kinderreichen Familien lebten auf den grossen Gütern meist unter unsäglichen Bedingungen.
Im Jahr 1845 kam es in Irland zudem zur schlimmsten Hungersnot des 19. Jahrhunderts in Europa.
Eine Krankheit hatte die Kartoffeln, das Grundnahrungsmittel der Menschen in Irland im Boden verfaulen lassen. Danach kam es zu einem richtigen Exodus aus Irland.
Die Landwirtschaft und die Industrielle Revolution
Die Landwirtschaft gehört als Verbindungselement in diese Spirale von Ursache und Wirkung. Ohne Ertragssteigerungen in der Landwirtschaft wäre das Bevölkerungswachstum und damit die Industrielle Revolution nicht möglich gewesen.
Alle bisher grossen Kulturen waren Agrargesellschaften gewesen. Von einer Agrargesellschaft sprechen wir, solange die Landwirtschaft der weitaus wichtigste Sektor der Volkswirtschaft ist.
Das war auch in Europa noch bis etwa um 1850 der Fall. Eine Ausnahme bildete Grossbritannien.
Die Landwirtschaft wurde als vorherrschender Sektor von der Industrie abgelöst. Die Agrargesellschaft wandelte sich zur Industriegesellschaft.
Modernisierung und Rationalisierung der Landwirtschaft
Vor der Industriellen Revolution
Die vorindustrielle Gesellschaft kannte höchstens eine geringe Ertragssteigerung der Böden, die über sehr lange Zeiträume erzielt wurde. Im Rahmen eines Lebensalters mussten die Menschen praktisch mit dem Nullwachstum der Produktivität leben.
Die Düngung bildete den eigentlichen Engpass der vorindustriellen Landwirtschaft. Den Dünger lieferten die Fäkalien von Mensch und Tier, deren Zahl wiederum durch den gleich bleibenden Bodenertrag beschränkt blieb.
Zum einen wurde noch im 18. Jahrhundert:
Die landwirtschaftliche Fläche ausgeweitet,
Sumpfgebiete wurden trockengelegt
Versteppte Landstriche wurden fruchtbar gemacht
Rationalere Bewirtschaftung; die Dreifelderwirtschaft wurde aufgehoben, die den Bauern mehr oder weniger vorgab, was sie wann anzupflanzen hatten.
Der Bau von Jauchegruben
Bisher war der Harn des Viehs nutzlos im Boden versickert. Nun wurde dieser wertvolle organische Stickstoffträger in Gruben aufgefangen und dem Wiesland zugeführt.
Die Einführung der Sommer-Stallfütterung
Durch die ganzjährige Stallhaltung verdoppelte sich einerseits die zum gezielten Düngen verfügbare Menge an Stallmist. Andererseits verminderte die Stallhaltung die Verluste auf Weiden, die entstanden, wenn die Tiere das Futter zertrampelten.
Die Einführung der Blattfrüchte Klee, Kartoffel und Zuckerrübe
Insgesamt setzten die verschiedenen Neuerungen in der landwirtschaftlichen Technik über positive Rückkoppelung ein Wachstum in Gang, wie es in der Geschichte bislang einmalig gewesen war.
In der Landwirtschaft lief eine evolutionäre Entwicklung ab, die nicht zuletzt auf der besseren Nutzung bereits vorhandener Mittel beruhte. (Agrarrevolution)
Die Mechanisierung
Viele Erzeugnisse der Metall- und Maschinenindustrie verbesserten die Anbaumethoden. Der Einsatz von Maschinen in der Landwirtschaft wurde immer üblicher.
Der Einsatz von Kunstdüngern
In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts wurde zunehmend Kunstdünger eingesetzt. Dabei führten die Bauern dem Boden zusätzlich Stickstoff und Phosphate zu.
Planmässige Züchtung von Pflanzen und Tieren
Durch die Evolutionstheorie von Darwin und die Erkenntnisse von Mendel gelang es, ertragreichere und widerstandsfähigere Pflanzenarten und Tierrassen zu züchten.
Rationalisierung der Viehhaltung
Die Erzeugung von Fleisch- und Milchprodukten konnte gesteigert werden, indem man neue und leistungsfähigere Tierrassen in Ställen hielt. Man setzte ausserdem Kraftfutter ein.
Die Einbeziehung der Landwirtschaft in den Markt
Früher war der grösste Teil der landwirtschaftlichen Erzeugnisse in der Familie gebraucht worden.
Heute hingegen ernährt ein einzelner Bauer über hundert Menschen.
Die Subsistenzwirtschaft erzwang selbst den Anbau von Pflanzen, die in einer bestimmten Gegend schlecht gediehen. Nach der Agrarrevolution hingegen arbeiteten die Leute fast nur noch für den Markt. Die Folge war, dass sich die Gegend Europas und Nordamerikas auf jene Erzeugnisse spezialisierte, für die sie die am besten natürlichen Bedingungen aufwies.
Der Einfluss der Landwirtschaft auf die industrielle Entwicklung
Sehr weit reichende Folgen hatte die Mechanisierung auf die Landwirtschaft. Sie setze sehr viele Arbeitskräfte frei.
Diese Menschen waren bereit, für einen kleinen Lohn unter fast jeder Bedingung die Arbeit in der Fabrik aufzunehmen.
Zweitens belebte die Mechanisierung die Eisennachfrage. Bei den meisten landwirtschaftlichen Geräten ersetzten allmählich Eisenteile die Holzteile. In die gleiche Richtung wirkte die vermehrte Verwendung von Pferden als Zugtieren, die Hufen brauchten.
Die Landwirtschaft galt ausserdem als Kapitallieferantin für neue Unternehmen. In Grossbritannien hatten vor allem die Grossgrundbesitzer dank der neuen Anbautechniken im 18.
Jahrhundert ihre Gewinne beträchtlich steigern können.
Technik und Industrielle Revolution
Vom Spinnrad zur Maschinenspinnerei
Bisher wurden alle Arbeitsschritte von Hand ausgeführt, obwohl die Italiener bereits Anleitungen zur Spinnmaschinen besassen. Der Bevölkerungswachstum in England forderte immer mehr Textilien. Ein Spion brachte diese Anleitung nach Grossbritannien. Es entstand die erste Spinnfabrik in Derby/GB.
Die Dampfmaschine als Antriebsquelle für die Maschinen kam bald darauf.
Fabrik und Unternehmertum
Früher wurde eine Arbeit von Anfang bis Ende von einer Person ausgeführt. Jetzt änderte sich das jedoch durch die Einführung der Maschinen, die nun einzelne Arbeitsschritte übernahmen. Es kam zur Produktion von Massengütern. Ein Fabrikarbeiter war nunmehr ein Bestandteil einer riesigen Maschinerie. Er arbeitete in einem festen Ablauf zu bestimmten Zeiten unter Aufsehern.
Handwerker und Heimarbeiter fühlten sich bedroht.
Es kam zu verschiedenen Aufständen, bei denen Maschinen zerschlagen und zerstört wurden
Rolle des Kapitals
Das Kapital nahm in der Industriellen Revolution eine Schlüsselstellung ein. Vor allem die Kapitalakkumulation, sei es von Sach- oder Finanzkapital, nahm überhand. Wer eine Weiterentwicklung ermöglich wollte, musste ein Teil des Gewinns reinvestieren.
Während der Industriellen Revolution wurden vor allem Investitionen im sicheren Bereich der Landwirtschaft getätigt. Risikobereiche waren immer noch zu gefährlich für höhere Investitionen.
Die Ausbreitung der Industriellen Revolution von Grossbritannien auf Europa
Voraussetzungen für eine Industrielle Revolution in Grossbritannien
Landwirtschaft
Ab dem Ende des 18.
Jahrhunderts folgte eine wachsende Konzentration von Landbesitz, wobei kleine Bauern ihre Besitztümer aufgeben mussten, um sie den Grossgrundbesitzern zu verkaufen.
Kleine Bauern wurden Landarbeiter, reiche Bauern wurden Grossgrundbesitzer
Rationalisierung der Landwirtschaft erbrachte leistungsfähige Grossbetriebe
Bevölkerung
Zunahme der Bevölkerung, immer mehr Städte in Grossbritannien
Landflucht
Nachfrage von Verbrauchsgütern steigt ständig
Politische Struktur
Bill of Rights
Grossgrundbesitzer und Vermögende bestimmten die britische Politik im Unterhaus. Es ist eine Politik des Bürgertums.
Bank von England
Aussenhandel
Günstige politische Voraussetzungen und die gute geografische Lage erlaubten es den Briten, einen Aussenhandel zu betreiben.
Import/Export
Sklavenhandel war sehr gewinnbringend
Adel vermischt sich mit Bürgertum durch bürgerliche Denkweise
Die Seefahrt
Grossbritannien wird zum Beherrscher der Weltmeere, die Flotte wird ständig ausgebaut.
Allgemein gelten See- und Wasserwege als die besten, wozu GB eine ideale geografische Lage besitzt.
Erlaubt bester Zugang zu Rohstoffen aus aller Welt
Puritanismus
Gottgefälliges Leben verlangt Fleiss und Tugendsamkeit
Materieller Reichtum wird als Gnade Gottes angesehen
Erster Einsatz von Dampfmaschinen in Textilfabriken als Antriebsquelle. Diese Jahreszahl ist der Auftakt zur Industriellen Revolution
Lokomotive im Bergbau u im Personenverkehr
Neue Industriezweige
Bauwollindustrie als Führungssektor
Der Primärsektor (Landwirtschaft) erlebt in der Industriellen Revolution einen grossen Aufschwung, wobei aber der Sekundärsektor (Gewerbe und Industrie) stärker ins Gewicht fällt.
Grossbritannien führt eine Importsperre für Wolle ein, um so die einheimischen Produzenten vor zu grosser Konkurrenz zu schützen. Also müssen die Käufer auf Baumwolle aus Indien ausweichen. Die Baumwolle wird bald sehr rege nachgefragt, denn sie ist günstig, leicht waschbar, hat viele Absatzgebiete und ist ausserdem in Mode. Erstmals war der Einsatz von Maschinen lohnenswert!
Baumwolle wurde vor allem in Manchester verarbeitet.
Folgende Standortfaktoren versprachen Erfolg:
Breites Know-how des alteingesessenen Textilgewerbes
Guter Absatzmarkt, da dicht besiedelt
Rationalisierung der Landwirtschaft erfolgte bereits früh und setzte viele Landarbeiter frei.
Wasserkraft
Reiches Kohlevorkommen
Puritanismus
Industrielle Revolution in Europa
Grossbritannien war der Pionierstaat der Industriellen Revolution. Die übrigen Länder folgten langsam und halten folgende Vorteile sowie Nachteile:
Nachfolgerstaaten konnten bereits bestehende Theorien übernehmen.
Für solche Länder ist es oft schwierig, den Vorsprung von früher industrialisierten Ländern aufzuholen. Die Konkurrenz war sehr stark. In der ersten Durststrecke begleiten Arbeitslosigkeit und Massenelend die industrielle Entwicklung.
Industrielle Revolution am Beispiel von Deutschland / Preussen
Preussen versuchte im Schnelltempo die Briten aufzuholen. Durch die Kontinentalsperre, durch welche die Briten aus dem europäischen Markt ausgeschlossen wurden, bekamen sie die nötige Unterstützung. Ausserdem fielen die feudalen Bindungen auf dem Land. Besitzlose Kleinbauern und Tagelöhner wurden in die Städte abgedrängt und die Landwirtschaft erlebte einen Rationalisierungsschub. In Gewerbeschulen und Universitäten wurde nötiges Wissen übermittelt.
Der eigentlich Auftakt erfolgte aber 1834 mit der Gründung des Deutschen Zollvereins.
Die deutschen Staaten wuchsen allmählich zu einem einheitlichen Wirtschaftsraum zusammen.
Während Grossbritannien Baumwollspinnereien betrieb, verarbeiteten die Deutschen vor allem Leinen. Trotzdem war die Konkurrenz von aussen zu hart, die Heimarbeiterfamilien verelendeten. Was kam zum berühmten Weberaufstand.
Der entscheidende Schwung in die wirtschaftliche Entwicklung brachte jedoch der Eisenbahnbau. In den neuen Wirtschaftszweig wurde investiert und er wuchs dementsprechend in schnellem Tempo.
Er übernahm die Stelle des Führungssektors.
Deutschland war damals ein weitläufiges Land, dass immer mehr zum Durchgangsgebiet wurde. Ausserdem forderte Preussen ein gutes Netz im Wissen um die militärische Bedeutung. Der Eisenbahnbau forderte ausserdem den grossen Bedarf nach Eisen und Stahl, was sich auf den Maschinenbau auswirkte. Dieser wurde allmählich der bedeutendste Sektor der deutschen Industrie. Auch der Aufbau einer chemischen Industrie machte Deutschland zur einflussreichsten Industriemacht in Europa und verschob das Mächtegleichgewicht zur deren Gunsten.
Der Wandel erzeugt den Wandel: Die Industrielle Revolution geht weiter
Wandel bei den Werk- und Baustoffen: das Zeitalter des Stahls
Mit der industriellen Revolution kamen als tragende Bauelemente zunehmend Eisen und Stahl zum Einsatz und das Verfahren der Betonherstellung wurde wieder entdeckt. So entstand der Stahlbeton, der ab der Jahrhundertwende zum wichtigsten Werkstoff für Grossbauten wurde.
Stahl wurde zum entscheidenden Werkstoff nicht nur der Bautechnik, sondern auch verschiedenster Industriezweige wie Waffentechnik, Eisenbahnbau und Maschinenbau. 1855 entwickelt Henry Bessemer ein neues Herstellungsverfahren für Stahl. Dies ist der Beginn der zweiten Phase der Industriellen Revolution. Die Vereinigten Staaten und Deutschland verdrängten Ende des Jahrhunderts die Briten als führende Stahlproduzenten.
Neue Energieträger: das „weisse Gold“ und das „schwarze Gold“
Zeitalter der fossilen Brennstoffe
Mit der systematischen Ausbeutung der fossilen Brennstoffe (Kohle, Erdöl, Erdgas) durchbrach die Menschheit die biologischen und räumlichen Schranken, die der direkten Nutzung von Tierkraft, Wasserkraft und Windkraft gesetzt waren. Die Kohle wurde gewissermassen zum Treibstoff der Industriellen Revolution.
Der Energieträger Kohle wurde in Bewegungsenergie umgewandelt. So wurde vor allem die Dampfmaschine damit betrieben, die nun unbeschränkt zur Verfügung stand. Es gab aber schwerwiegende Nachteile:
Es konnten keine kleineren beweglichen Geräte noch leichtere Fahrzeuge mit künstlicher Kraft angetrieben werden. Dampfmaschine war ein schweres unhandliches Gerät.
Eine Antriebsquelle musste zentral eingerichtet werden und mit allen Maschinen kompliziert verbunden werden.
Man konnte sie nicht einfach ein- und ausschalten. Eine längere Heizphase war erforderlich.
Kohle war aufwendig abzubauen und schwer zu transportieren. Industrie blieb gebunden.
Verschmutzung der Luft
Elektrizität
Werner Siemens erfand den ersten Dynamo, mit dem man Geräte antreiben konnte.
Auch das Transportproblem war gelöst. Sie bauten dann die erste elektrische Lokomotive, den ersten elektrischen Aufzug und die erste elektrische Strassenbahn.
Zur gleichen Zeit wurden die ersten Elektrizitätswerke errichtet. Jedoch war es immer noch unmöglich, den Strom weit zu transportieren. Mit der Hochspannungstechnik gelang aber Brown und Boveri der Durchbruch. Sie befreite die Maschinen von der Ortsgebundenheit.
Weisses Gold
Die Wasserkraft wurde wieder in stärker in Orten genutzt, die fernab von grossen industriellen Standorten waren.
Mit der Entwicklung des Verbrennungsmotors durch Daimler und Benz wuchs auch die Bedeutung von Erdöl. Unternehmer, die ins Erdölgeschäft einstiegen, machten riesige Gewinne.
Die Verkehrsrevolution: Raum und Zeit schrumpfen
Die eigentliche Revolution im Landverkehr brachte die Eisenbahn. Sie sprengte den Rahmen, der seit Urzeiten die menschliche Wahrnehmung von Raum und Zeit bestimmt hatte. Die Eisenbahn war unermüdlich und fuhr bei jedem Wetter.
Die neue Technologie löste aber auch Ängste und Widerstände aus.
Die Eisenbahn veränderte nicht nur dir Vorstellungen der Menschen von Raum und Zeit, sondern wirkte sich ganz konkret auch auf die Zeitmessung aus. Vor der Industrialisierung gab es keine eigentliche Zeit. Jeder Ort mass die Stunden nach dem Sonnenstand.
Zunächst wurde die Eisenbahnzeit eingeführt, bald wurde dieser Standard aber in Grossbritannien als allgemein gültig erklärt. Im Jahre 1884 teilte eine internationale Standardzeit-Konferenz die Welt in Zeitzonen ein.
In der Binnenschifffahrt kamen schon in der ersten Jahrhunderthälfte Raddampfer auf. Auf hoher See dagegen hielten sich die Segelschiffe dank technischer Verbesserungen erstaunlich lange. Erst die Entwicklung des Schraubenantriebs verhalf den Hochseedampfern zum Durchbruch.
Die Nachrichtenrevolution
Grundsätzlich waren Nachrichten vor der Industriellen Revolution immer nur so schnell gewesen wie die Verkehrsmittel, mit denen sie übermittelt wurden, abgesehen von früheren Versuchen, Entfernungen mit sichtbaren oder hörbaren Zeichen zu überwinden.
Den Durchbruch schaffte der Nordamerikaner Samuel Morse. Er liess 1838 einen elektromagnetischen Schreibtelegrafen patentieren.
Ferner entwickelte er das nach ihm benannte Morsealphabet – ein Zeichensystem, das für die Nachrichtenübermittlung bis ins 20. Jahrhundert verwendet wurde. Mit dem Telegrafen hatten sich die Nachrichten von den Verkehrsmitteln gelöst.
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