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  Die rolle des erdöl und der opec im nahen osten

 Die Rolle des Erdöls und der OPEC im Nahen Osten Geschichte, Gegenwart und Zukunft   I Geschichte des Erdöls im Nahen Osten  Im Jahre 1908 fand der britische Abenteurer William Knox d’Arcy in der Nähe der südwestpersischen Stadt Masdsched-e Soleiman die ersten Erdölvorkommen im Nahen Osten. Ende der zwanziger Jahre wurden auch amerikanische, niederländische und französische Unternehmen auf das Erdöl aufmerksam und begannen mit eigenen Explorationen in der gesamten Region des persischen Golfs. Aber erst nach dem Ende des 2. Weltkriegs bekam das Erdöl seine Bedeutung als wichtigster internationaler Einzelrohstoff. Innerhalb von zwei Jahrzehnten bekamen die flüssigen Kohlenwasserstoffe einen Anteil von 40% an der Weltenergieversorgung. Inzwischen hatten sich die Erwartungen an den persischen Golf erfüllt: in 12 Ländern fand man riesige Erdölfelder.

Für diese Länder bedeutete dies einen extremen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Wandel. Der plötzliche Reichtum durch die Erdölförderung induzierte Nachfolgeindustrien und Dienstleistungsbedarf. Innerhalb von einer Generation stellten sich die ganzen Gesellschaftsschichten von vormodernen auf Existenzweisen des westlichen Industriezeitalters um. Die Staaten waren ebenfalls einer Umformung des Staatsapparates unterworfen (Saudi-Arabien legte sich einen Ministerrat zu, führte eine landesweite Verwaltung ein, erweiterte die Infrastruktur und gab sich Gesetzte neben der islamischen Scharia). 1960 gründeten die Erdöl exportierenden Länder die OPEC, um höhere Gewinne aus dem Erölhandel zu erzielen (darunter auch nahezu alle Nahostländer; siehe Kapitel II). In der Dekade von 1971 bis 1981 entstand das Klischee von den „unermesslich reichen Ölscheichs“, als die OPEC den Weltmarktpreis für Erdöl von 1971 bis 1973 von 1,86 $/Barrel auf 11 $/Barrel erhöhte.

Dies bedeutete für die Staaten im persischen Golf kaum fassbare Deviseneinahmen innerhalb außerordentlicher kurzer Zeiträume. Die Wirtschaft der Staaten zeigte sich aber außerstande die Devisenströme zu absorbieren. Es wurden umfangreiche Investitionen in den westlichen Industrieländern getätigt, dabei legten die Herrscher vorangingen Wert auf die Sicherheit ihrer Anlage, als auf den Zinsertrag mit spürbaren Folgen. Die neureichen Scheichs importierten vor allem Konsum- und Luxusgüter, sowie prestigeträchtige Vorzeigeobjekte, aber auch die modernste militärische Hardware. Durch den plötzlichen Reichtum angezogen wanderten bedeutende internationale Banken und Firmen in den Nahen Osten, um auch mitzuverdienen. Bis 1975 lernten die Staaten aber auch die Petrodollars sinnvoll einzusetzen.

Bis zum Ende des Jahrzehnts erlebten sie abgestuft - nach ihren Deviseneinnahmen - einen enormen ökonomischen Aufschwung. Innerhalb weniger Jahre entstand eine moderne Infrastruktur, der Aufbau von Fabriken der exportorientierten Industrie auf Erdöl- und Erdgasbasis wurde gefestigt und daneben entstanden Betriebe meist importabhängiger Montageindustrien. Da die einheimische Bevölkerung insgesamt zahlenmäßig zu schwach war um den wachsenden Arbeitskräftebedarf zu decken, öffneten die Förderländer ihre Tore für ausländische Arbeitskräfte und ausländische Investoren, die in die produktiven Bereiche der Wirtschaft und in den Dienstleistungssektor einströmten. Zusammenfassend kann man sagen, dass eine einseitige Abhängigkeit der jeweiligen Wirtschaften von Erdöleinkünften, eine spezifische Stellung als Energie- und Rohstofflieferant und eine Übertragung wesentlicher Funktionen in der Wirtschaft an das Auslandskapital und ausländische Arbeitskräfte in den 70er Jahren entstand. Trotzdem schien am Ende der Dekade das Glück am Golf vollkommen, allein Saudi-Arabien hatte 1981 Auslandsreserven von 150 Md. Dollar.

  Im Februar 1979 brach die iranische Revolution aus, die das Schahregime in eine islamische Republik umwandelte. Dies nahm der Irak, unter Führung von Saddam Hussein, zum Anlass, in den Iran einzumarschieren. Als Reaktion auf diese Bedrohung bildeten die Staaten Saudi-Arabien, Kuwait, Bahrain, Katar, Oman und die VAE am 25. Mai 1981 das Gulf Cooperation Council (GCC). Die Erwartung, die an diese Institution gestellt wurden, wurden aber nicht erfüllt und blieben in ihren Anfängen stecken, da die iranische Revolution und der Iran - Irak Krieg nicht auf die Nachbarländer übersprang. Nach dem Ausbruch des 1.

Golfkrieges konnten die Rekordeinnahmen von 1980/81 nicht mehr wiederholt werden. Da der Erdölpreis, wegen dem Ausfall des iranischen und irakischen Erdöls, auf mehr als 30 $/Barrel anstieg, sahen sich die westlichen Ölimporteure nach Alternativen um. Verbrauchseinschränkungen, neue energiesparende Technologien und Bezug des Erdöl aus Staaten, die nicht der OPEC angehörten waren erste Schritte der westlichen Industrieländer ihre Abhängigkeit von der OPEC und den Golfstaaten zu verringern. Jetzt offenbarten sich die gravierenden Abhängigkeiten der GCC-Mitglieder vom Erdölexport. Konjunkturschwankungen schlugen direkt auf die jeweiligen Wirtschaftszweige durch und verursachten eine tiefe Krise. Somit blieb den Regierungen nur ein Zurückgreifen auf ihre Auslandsreserven übrig um die Defizite ausgleichen zu können.


Durch den ständigen Zugriff der Staaten auf ihre Reserven in den 80er Jahren sanken diese erheblich (z.B. Saudi-Arabien Auslandsreserven: 1981 150 Md. $; 1988 50 Md. $). Diese großen Defizite zwangen den Herrschern einen ungewohnten Sparkurs auf, der keinen Sektor aussparte.

  Mit dem Angriff des Iraks auf Kuwait am 02.08.1990 war das erste Mal in der Geschichte der GCC ein Mitgliedsstaat direkt in seiner staatlichen Existenz bedroht. Um mit dieser Situation fertig zu werden, musste deshalb die GCC auf alle ihre verfügbaren Reserven zurückgreifen. Auch so ein reicher Staat wie Kuwait konnte einer mehrmonatigen irakischen Besatzung und der finanziellen Beteiligung an der internationalen Befreiungsaktion nicht ohne gravierende Veränderungen seines Wirtschafts- und Finanzstatus überstehen. Am Ende des Krieges brannte eine der bedeutendsten Einnahmequellen des Staates, die Bohrlöcher des Fördergebietes.

Die Wiederaufbau- und Löschkosten der Ölfelder kosteten den Staat zwischen 50 und 70 Md. Dollar. Durch den 2. Golfkrieg stark angegriffenen, mussten die GCC-Staaten mit starken Defiziten in den Folgejahren rechnen, die auch eintraten. Diese Situation ließ sich nur mit starken Einsparungen im sozialen Sektor Herr werden. Erst ab Mitte der Neunziger Jahre trat eine leichte Besserung ein.

1996 stieg der Ölpreis von 16.8 $/Barrel auf 20 $/Barrel, womit sich die arabischen Öleinahmen um 12.5% steigerten und das Brutto-Inlandsprodukt ein Wachstum von durchschnittlich 7% betrug.   Heute haben die Ölproduzenten im Nahen Osten ihre Schlüsselposition ausgebaut. Da die Erdölproduktion in den Nicht-OPEC-Staaten sinkt, Neuerschließungen immer teurer werden und sich, nach wie vor, die größten Reserven im Nahen Osten befinden sind die Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Reformen und größeres internationales Gewicht trotz der 80er Jahre Krise und des 2.Golfkriegs, sehr günstig.

   II Die OPEC Organisation Erdöl exportierender Staaten englisch: Organization of the Petroleum Exporting Countries   OPEC-Logo Die OPEC ist ein multinationaler Zusammenschluss von Erdölförderstaaten mit dem Ziel, die Erdölpolitik auf dem Weltmarkt zu koordinieren und Fördermengen zu bestimmen, um somit die Preise auf dem internationalen Ölmarkt stabil zu halten. Die Sicherung eines stetigen Einkommens für Förderländer, eine regelmäßige Belieferung der Verbraucherländer und eine faire Verzinsung des investierten Kapitals gehören zu den Hauptzielen der OPEC. Neben den fünf Gründungsmitglieder Saudi-Arabien, Iran, Irak, Kuwait und Venezuela, gehören der OPEC heute noch sechs weitere Staaten, und zwar Algerien, Indonesien, Katar, Libyen, Nigeria und die Vereinten Arabischen Emirate (VAE), an. Das Oberste Organ der OPEC ist die halbjährlich tagende Konferenz der Erdöl- bzw. Finanzminister. Außerdem verfügt die OPEC über einen Gouverneursrat, der die Resolutionen der Konferenz umsetzt und die Organisation verwaltet.

Der ministerielle Überwachungsausschuss wurde 1988 ins Leben gerufen, um die Einhaltung der Richtlinien zu kontrollieren und neue Ölförderstrategien zu entwickeln. Eine zusätzliche Wirtschaftskommission überprüft die Preispolitik und das Generalsekretariat leitet seit 1994 Forschungsprojekte und ist für juristische und verwaltungstechnische Fragen zuständig. Ende der fünfziger Jahre überstieg die Welterdölproduktion deutlich die herrschende Nachfrage. Die Ölpreise fielen und somit sanken die Geldbeträge, die die internationalen Ölgesellschaften den Erdöl erzeugenden Ländern zahlten. Die OPEC wurde gegründet um ein staatliches Gegengewicht zu den großen internationalen Erdölkonzernen zu bilden, die bis 1960 den Erdölmarkt beherrschten. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die ärmeren erdölerzeugenden Länder von den Investitionen der großen Konzerne abhängig.

Als dann im August 1960 EXXON die Geldbeträge an die erdölerzeugenden Länder, zum wiederholten Male herabsetzten wollte, reagierten die Ölförderstaaten. In Bagdad trafen sich fünf Vertreter der Ölförderstaaten Saudi-Arabien, Iran, Irak, Kuwait und Venezuela. Diese beschlossen am 14. September 1960 ein Kartell zur Bekämpfung des Kartells IPC (zu dieser Zeit marktführender Zusammenschluss mehrerer Ölkonzerne) zu gründen. In den ersten zehn Jahren war die OPEC nicht besonders erfolgreich, bis 1970 gelang es der OPEC nur, den Konzernen kleine Zugeständnisse bei der Aufteilung der Erdölgewinne zu entlocken. Die Situation änderte sich jedoch drastisch Anfang der siebziger Jahre.

Die internationale Nachfrage nach Öl war stark gestiegen und sie überstieg sogar das Angebot. Mit dieser neuen Situation konfrontiert, saßen die Förderländer nun das erste Mal am längeren Hebel, da die Konzerne vom OPEC-Öl, und besonders vom Nahostöl, abhängiger wurden und die OPEC die exportierenden Erdölmengen bestimmen konnten. 1971 wurde der Preis für einen Barrel von 1.86 $/Barrel auf ca. 4 $/Barrel erhöht. Nun forderten die Förderstaaten auch Beteiligung an den Ölgesellschaften, da sie ihre nationalen Ölfirmen gegründet hatten.

Doch die Ölkonzerne lehnten eine Beteiligung strikt ab, da dadurch sehr hohe Gewinne in die Taschen der OPEC-Mitglieder fließen würden. Trotz des massiven Widerstandes der Konzerne verstaatlichte im Februar 1971 Algerien 51% der französischen Ölrechte. Zehn Monate später nationalisierte Libyen das gesamte Betriebs- und Kapitalvermögen der BP im Land und 1973 setzte die OPEC schließlich eine Beteiligung der Mitgliedstaaten an den Konzernen durch. Gleichzeitig verteuerte sich das Erdöl wegen der stark erhöhten Nachfrage und des arabisch-israelischen Krieges. Im Dezember 1973 wurde der Erdölpreis verdreifacht, woraus die erste "Ölkrise" entstand. Die Verbraucherländer machten sich zwischen den Jahren 1974 und 1978 Sorgen, ob noch ein Preissprung, dem ersten Ölschock, folgen würde.

Denn davon hingen Wirtschaftswachstum oder Stagnation, Inflationsrate, Beschäftigung und der Weg ab, den die Kapitalströme um den Erdball nehmen würden. Da die OPEC, wie die gängige Wendung lautete, zwischen "Radikalen" und "Gemäßigten" gespalten war, stand diese Frage auch im Brennpunkt ständiger Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden größten Erdölproduzenten im Nahen Osten, Saudi-Arabien und Iran. Saudi-Arabien sah sich, bei steigenden Ölpreisen, in seiner, mit dem Iran, führenden Stellung bedroht und wollte keine weiteren Preissteigerungen in der OPEC zulassen. Dies führte in der OPEC zu einem Dualismus zwischen Saudi-Arabien und dem Iran. Aus diesem und noch anderen Gründen politischer und wirtschaftlicher Natur hielten die Saudis auf einer OPEC-Konferenz nach der anderen zielbewusst und wirkungsvoll an ihrem Kurs gegen weitere Ölpreiserhöhungen fest. Ihre Entschiedenheit in diesem Punkt zwang die OPEC, vorübergehend zwei verschiedene Preise zu akzeptieren: einen niedrigen für die Saudis und ihre Verbündeten, die Vereinigten Arabischen Emirate, und einen höheren Preis für die, zu dieser Zeit, elf anderen Mitglieder.

Wenn die Förderländer nach einer Rechtfertigung für Preiserhöhungen suchten, erhöhte Saudi-Arabien seine Fördermenge, um den Markt zu schwächen und somit den OPEC-Richtpreis, welcher 18 $/Barrel betrug, zu halten. Dabei aber machten die Saudis eine beunruhigende Entdeckung. Ihre Produktionskapazität war auf Dauer nicht so hoch, wie angenommen worden war. Nur ein Griff in die Rücklage kompensierte die Verluste. Die anderen Förderstaaten, außer Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate, waren auf Einnahmen erpicht und steigerten ihre Verkäufe. Dadurch wurde der Preisdruck noch verstärkt.

Eine Verständigung innerhalb der OPEC scheiterte, und 1986 gab Saudi-Arabien seine Rolle als "Ausgleichsproduzent" auf. Es erhöhte seine Fördermenge von 2 Millionen Barrel auf 4,5 Millionen Barrel pro Tag, und der Erdölpreis fiel von 27 auf unter zehn Dollar. Diese Situation hält das Kartell OPEC seit 1986. Denn hält sich jetzt ein Förderland nicht an seine Quote, werden nicht mehr nur die Saudis geschädigt, sondern alle Förderländer, somit sind Konflikte vorprogrammiert. Vor allem die Vereinigten Arabischen Emirate und Kuwait verkauften weit mehr Öl, als sie eigentlich sollten. Die Folge war die Krise im Juli 1990, die dann schließlich im Golfkrieg ausartete.

Zusätzliche Informationen:               Herkunft des Erdöls in Deutschland       Weltproduktion des Erdöls   Die OPEC hat heute einen Anteil von ca. 41.6% an der weltweiten Erdölförderung. Der Anteil der OPEC-Länder an der Welt-Erdölförderung, der 1973 noch 54 % betragen hatte, sank in den 80er Jahren stark ab, (1985: 29,7 %). Bis zum Jahr 2000 stieg er wieder auf 41,6 %. Auf die OPEC-Länder fallen 79 % (63 % am arabisch-persischen Golf) der sicheren Welt-Erdölreserven, und wegen ihres relativ geringen Energieverbrauchs (7,7 % des Weltverbrauchs) stammten auch 2000 wieder mehr als 66 % des international gehandelten Rohöls dorther.

Der Rohölhandel wird von den Bewegungen an den drei größten internationalen Rohölbörsen bestimmt (die New York Mercantile Exchange, die International Petroleum Exchange in London und die Singapore International Monetary Exchange).        III Die heutige Situation im Nahen Osten und Ausblick auf die Zukunft  Nach wie vor spielt Erdöl im Nahen Osten eine essentielle Rolle. Die Nachfrage an Erdöl aus den OPEC-Staaten wächst wieder, da sich die Erdölvorkommen außerhalb der OPEC erschöpfen und Neuerschließungen immer teurer werden. In der Erdölbranche hat sich herausgestellt, dass man die größten Felder zuerst findet. Somit dürften in den folgenden Jahrzehnten sich nur noch kleinere Felder finden und erschließen lassen, so dass die Hauptlast der Erdölversorgung die heute bekannten, d.h.

, die großen, sich im persischen Golf befindlichen Erdölfeldern tragen müssen. Die Rolle als Hauptlieferant kann sich die OPEC, also auch die Golfstaaten, sicher sein, da im persischen Golf ca. 2/3 der sicheren Erdölvorräte der Welt liegen. Der Eigenverbrauch der Nahost Staaten ist relative gering, nur 7% des geförderten Erdöls entfallen auf sie selbst. Auf kurz oder lang führt Welterdölreserven 1996 kein Weg an den Reserven im Nahen Osten vorbei. Somit wird auf diese S Staaten automatisch ein höheres internationales Gewicht entfallen, dsfsdfsdfsdf zumindest solange wie die Industriestaaten noch vom Erdöl abhängig sind k, und auch noch genug vorhanden ist den Verbrauch zu decken.

  Durch die konstant bleibenden Erdölgewinne, die sich in den nächsten Jahrzehnten ergeben, können die OPEC-Länder auf ihre bewerteste Einnahmequelle bauen. Der Erdölsektor nimmt gut 1/3 der gesamten Nahostwirtschaft ein und ist somit Hauptarbeitgeber. Außerdem ist Erdöl nach wie vor, mit Abstand, das Hauptexportgut der Golfstaaten (80-90% des gesamten Exportvolumens). 70% des gesamten Haushaltes wird von Erdöleinahmen gedeckt, wobei die Auslandsreserven der Länder weiterhin sinken (z.B.: Saudi-Arabien: 1988: 50 Md.

Dollar; 2000: ca. 20 Md. Dollar). Nach der Erholungsphase des BIP Mitte der Neunziger pendelt das Wachstum heute zwischen 3-5 % (z.B.: Saudi-Arabien: 4,1 %), wobei die Erdölindustrien einen Anteil von rund 40% ausmachen.

  Insgesamt aber steckt die Wirtschaft so in einem Dilemma: Prognosen zufolge wird das Öl noch ca. 80 Jahre (Anm.: es gibt verschiedene Prognosen, deren Werte zwischen 50 und 120 Jahre schwanken. Wobei mir, mit Blick auf die Tatsache das der Weltverbrauch noch steigt und keine realen Alternativen im Moment zur Verfügung stehen, dieser Wert am realistischsten erscheint) fließen bis auch die Felder im Nahen Osten erschöpft sind. Offiziell wird in den Golf-Staaten noch nicht über Alternativen nachgedacht, um das entstehende Finanzloch zu schließen (dies nur, weil man den Abnahmeländern klarzumachen versucht, dass noch lange genug Öl aus ihrer Feldern zur Verfügung stehen wird). Mittlerweile aber haben nahezu alle Erdölförderländer einen Fond für die Zeit nach dem Öl angelegt, in den ein gewisser Prozentsatz der durch Erdöl erwirtschafteten Gewinne einfließt.

Das Problem das durch die erschöpften Erdölvorkommen im Nahen Osten entstehen würde, ist ein großes Wirtschaftsloch, dass nur durch extreme Umstrukturierungen der Wirtschaft und durch einen Sparkurs gelöst werden könnte. Es gab und gibt Bestrebungen der Machthaber den Privatstand zu stärken, um mit diesem Problem (das so, nur in weitaus geringerer Art, schon nach dem Golfkrieg und in den achtziger Jahren eingetreten war) umzugehen. Nur ein Blick auf die Statistiken beweist, dass dort noch sehr viel getan werden muss: der Privatsektor nimmt, z.B. in Saudi-Arabien nur 1/3 der Landeswirtschaft ein. Zusätzlich müssten die Staaten beginnen, ausländische Investoren in ihr Land zu holen, die sich außerhalb des Erdölsektors ansiedeln, um eine dauerhafte Erhöhung ihres Wirtschaftsvolumens zu erreichen.

Wirtschaftliche Reformen enden aber da, wo die jetzigen Herrschaftsverhältnisse bedroht sind oder wo die Herrscher eine Verringerung ihrer Macht befürchten. Ein weiterer Punkt ist, dass das Erdölgeschäft sehr schwierig ist (erhöht man die Förderquoten, sinkt der Preis und der Reservenwert nimmt insgesamt ab; senkt man die Förderquoten, könnten sich die Abnahmeländer – wegen des höheren Preises und weniger Nachschub – nach Alternativen umschauen und vom Öl unhabhängig werden, somit bliebe die OPEC und die Nahoststaaten auf ihrem Öl „sitzen“). Die Herrscherhäuser befürchten, dass durch die Umstrukturierung der Wirtschaft ihnen dauerhaft Erdölgewinne entgehen könnten. Deshalb ist man nur langsam für Wirtschaftsreformen offen.   Der Nahe Osten steht noch unter besonderem Schutz der internationalen Gemeinschaft, denn kein Land, besonders nicht die USA, lassen es zu, dass durch Drohungen oder militärisches Gehabe ihr Öl-Nachschub gefährdet wird oder die Öl-Preise außerordentlich steigen. Dieser Schutz bleibt aber nur solange erhalten, wie auch weiterhin Öl gefördert und gebraucht wird.

  Wie man sieht spielt Erdöl und die OPEC eine essentielle Rolle im Nahen Osten. Die Probleme die sich ohne Erdöl und dann, zwangsläufig auch ohne die OPEC, ergeben sind für die Nahoststaaten von schwerwiegender wirtschaftlicher und politischer Natur. Insgesamt kann man aber sagen, dass im Moment sehr gute Rahmenbedingungen gegeben sind, auch für die Zeit nach dem Öl eine wirtschaftliche Stabilität und Unabhängigkeit zu gewährleisten. Natürlich wissen die Herrscher, dass mehr Freiheiten im Privatsektor, Erwartungen folgen, die adäquate politische Reformen beinhalten. Eine weitere Unterdrückung der nötigen Freiheiten aber, um die Herrschaftsverhältnisse zu wahren, führt, langfristig gesehen, zu Revolutionen. Es bleibt die Aufgabe der politisch Verantwortlichen, diese sehr günstigen Rahmenbedingungen optimal zu nutzen.

IV Globales Problem des Erdöls  Nicht nur für die Nahoststaaten entsteht durch das Erschöpfen des Erdöls ein Dilemma. Am härtesten triffst es die westlichen Industrieländer, welche, nach wie vor, von dem Öl abhängig sind (Deutschland deckt auch heute noch seine Energieversorgung zu ca. 40% aus Erdöl und Erdgas). Um das enorme „Energieloch“ auszugleichen, was durch das fehlende Erdöl entstehen würde, müssen die Länder Energieeinsparungen durchsetzen und erneuerbare Energien fördern. Reelle Pläne zu diesem Problem gibt allerdings noch nicht. Zwar haben einige Länder (darunter auch Deutschland) schon begonnen erneuerbare Energie zu fördern oder Energieeinsparungen durchzusetzen, aber auf die Zeit nach dem Öl ist bisher kein Industrieland genügend vorbereitet.

  Besonders die USA halten an ihrem Kurs fest weiterhin auf Erdöl als Primärenergieträger zu setzen. Um aber, auch in Zukunft, die konstante Erdölversorgung zu gewährleisten stehen die USA, so wie jedes andere vom Erdöl abhängiges Land vor einem Problem. Auch heute sehen wir wieder, das die USA, zwar nicht offiziell, bereit ist wegen Erdöl einen Krieg zu führen. Der Irak besitzt, nach Saudi-Arabien, die größten nachgewiesenen Reserven an Erdöl, ist aber wegen der andauernden Sanktionen ein „gefesselter Riese“. Nun bietet sich aber den USA die Möglichkeit die konstante Erdölversorgung um einige Jahre mehr zu gewährleisten: Nach dem, wenn überhaupt, geführten Krieg gegen den Irak und einsetzen einer pro-amerikanischen Regierung wären freilich die Sanktionen aufgehoben und somit das ansiedeln von amerikanischen Firmen gewährleistet. Das freikommen der enormen Erdölreserven des Iraks würde der USA ein großes Polster verschaffen und Präsident Bush die Möglichkeit geben an seinem Kurs, dem bedingungslosen Schutz des petro-industriellen Komplexes, festzuhalten.

  Laut der Studie „Global Trends“ (herausgegeben von den US-Geheimdiensten) wird der Energiebedarf bis zum Jahr 2015 um 50% steigen, was aber durch den unentdeckten verfügbaren Anteil von 80 % der Erdöl- und 95 % der Erdgasressourcen gedeckt werden kann. Dies würde sich aber drastisch auf die Gesamtdauer der Erdölreserven auswirken. Umso wichtiger wird es, sich Gedanken um die Zeit nach dem Öl zu machen und geeignete Maßnahmen zu entwickeln die eine Alternative darstellen.   Es gibt zahlreiche Prognosen zu diesem Thema was in der Zeit nach dem Erdöl passieren wird. In wie weit aber wir noch von diesem Problem betroffen sind, bleibt abzuwarten und zu hoffen das die politisch Verantwortlichen es schaffen die Industrienationen auf dieses Ereignis zu wappnen.                                                  Die Rolle des Erdöl und der OPEC im Nahen Osten  Geschichte: Bis 1950 fand man im Nahen Osten riesige Erdölvorkommen, was, durch den aufkommenden Reichtum, einen extremen wirtschaftlichen, politischen und sozialen Wandel für die entsprechenden Länder nach sich zog.

Durch den 1. Golfkrieg mussten die Erdölförderstaaten schwere Einnahmeverluste hinnehmen, welche nur durch einen Sparkurs und Zurückgreifen auf die Rücklagen kompensiert werden konnte. Der 2. Golfkrieg verursachte wiederum starke Defizite. Abermals mussten die Erdölförderstaaten starke Einsparungen im sozialen Sektor hinnehmen und auf ihre Auslandsreserven zurückgreifen. Ab Mitte der 90er Jahre trat eine leichte Besserung ein.

Heute haben die Ölproduzenten im Nahen Osten ihre Schlüsselposition ausgebaut. Die Erdölproduktion in den Nicht-OPEC-Staaten sinkt, Neuerschließungen werden immer teurer und sich die größten Reserven im Nahen Osten befinden sind die Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Reformen und größeres internationales Gewicht trotz der 80er Jahre Krise und des 2.Golfkriegs, sehr günstig.   OPEC (Organisation of the Petroleum Exporting Countries): 1960 in Bagdad gegründet von Saudi-Arabien, Iran, Irak, Kuwait und Venezuela, als Reaktion auf die erneute Herabsetzung der Investitionen von den großen Erdölkonzernen in die Erdölförderung, welche bis dahin den Markt beherrschten. Heute gehören der OPEC noch Algerien, Indonesien, Katar, Libyen, Nigeria, Vereinigte Arabische Emirate Hauptziele der OPEC sind: Sicherung eines stetigen Einkommens für Förderländer, die Erdölpolitik auf dem Weltmarkt zu koordinieren, Fördermengen zu bestimmen, eine regelmäßige Belieferung der Verbraucherländer, eine faire Verzinsung des investierten Kapitals gehören und die Preise auf dem Ölmarkt stabil zu halten. Die OPEC hat heute einen Anteil von ca.

41.6% an der weltweiten Erdölförderung, auf sie fallen 79 % (63 % am arabisch-persischen Golf) der sicheren Welt-Erdölreserven, und wegen ihres relativ geringen Energieverbrauchs (7,7 % des Weltverbrauchs) stammten auch 2000 wieder mehr als 66 % des international gehandelten Rohöls dorther.   Erdöl im Nahen Osten heute und morgen: Der Erdölsektor nimmt gut 1/3 der gesamten Nahostwirtschaft ein und ist somit Hauptarbeitgeber. Außerdem ist Erdöl nach wie vor, mit Abstand, das Hauptexportgut der Golfstaaten (80-90% des gesamten Exportvolumens). 70% des gesamten Haushaltes wird von Erdöleinahmen gedeckt, wobei die Auslandsreserven der Länder weiterhin sinken (z.B.

: Saudi-Arabien: 1988: 50 Md. Dollar; 2000: ca. 20 Md. Dollar). Nach der Erholungsphase des BIP Mitte der Neunziger pendelt das Wachstum heute zwischen 3-5 % (z.B.

: Saudi-Arabien: 4,1 %), wobei die Erdölindustrien einen Anteil von rund 40% ausmachen. In ca. 80 Jahren wird in den Nahoststaaten alles Öl gefördert worden sein. Das somit entstehende Wirtschaftsloch, kann nur durch einen stärkeren Privatstand und ausländische Investitionen (außerhalb des Erdölsektors) geschlossen werden. Im Moment aber nimmt der Privatstand (z.B.

in Saudi-Arabien) nur ca. 1/3 der Landeswirtschaft in den Erdölförderstaaten ein. Welterdölreserven (1996)   Globales Problem des Erdöls: Auch auf die westl. Industrieländer kommen Umstrukturierungen zu. Sobald das Erdöl erschöpft ist, müssen die Länder ihren Energiebedarf, welcher heute noch zu ca. 40% aus Erdöl und Erdgas gedeckt wird, so umstrukturieren, dass das entstehende „Energieloch“ genügend geschlossen werden kann (z.

B. durch Energieeinsparungen, erneuerbare Energien). Das weitere Konflikte um das schwarze Gold anstehen ist sehr wahrscheinlich, denn laut einer Studie der US-Geheimdienste wird der Energiebedarf bis 2015 um 50% steigen.

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