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Aufsatzdurchgang:  Thema 2:   Aufgabenstellung:  „Freie Bahn dem Tüchtigen!“ ist das Leitwort des Wirtschaftsliberalismus. Was halten Sie vor Ihrem Eintritt in den Wirtschaftsprozeß von dieser Forderung?   Zuerst sollte man einmal definieren wer tüchtig und wer faul ist. Man kann z.B. nicht automatisch aus dem schulischen Erfolg schließen, ob jemand tüchtig ist, oder nicht. So kann z.

B. ein Geselle tüchtiger sein, als ein Maturant einer technischen Schule. Ich würde tüchtig so definieren: Jemand der versucht ausgiebiger als der Durchschnitt an einem Projekt zu arbeiten und – egal wie lange es dauert – erst das Projekt als vollendet ansieht, sobald alle Fragen beantwortet wurden. In Bezug auf diese Definition finde ich diese Forderung durchaus Gerechtfertigt. Aber leider entspricht sie noch nicht ganz der Realität. Es ist nicht immer der wirklich Tüchtige der eine Lohnerhöhung bekommt, sondern meistens derjenige, der dem Tüchtigen die Ergebnisse wegnimmt und sie so ausformuliert, so daß er die Belohnung einsteckt, obwohl er nahezu nichts dafür getan hat.

Ein ganz anderes Beispiel ist das „Selbständigwerden“ in Österreich. Hier werden dem tüchtigen Arbeitgeber sehr viele Hindernisse in den Weg gelegt. Er könnte sich das alles ersparen, wenn er mit der Masse mit schwimmt und sich weniger anstrengt und keine eigene Firma in Österreich aufmachen würde. An diesen zwei Beispielen sieht man einerseits, daß man nur redegewandt sein muß und andererseits die wirklich Tüchtigen es immer schwerer haben, als die faulen. Nun möchte ich aber einmal von den tatsächlichen Fakten abweichen und kurz einmal den Fall annehmen, wie die Wirtschaft in Österreich funktionieren würde, wenn dem Arbeitgeber keine Hürden in den Weg gelegt werden würden. Das würde bedeuten, daß alle sehr leicht Selbständig werden könnten, weil normalerweise angenommen wird, daß nur die Tüchtigen eine Firma eröffnen wollen.

Wenn jetzt aber jeder leicht Selbständig werden kann, würden es auch viele faule versuchen. Eine Firma mit einem faulen Unternehmer hat aber am weltweiten Markt keine Zukunft. Dann würde das gesamte System zusammenbrechen und wir hätten mehr Arbeitslose als je zuvor. Aus dieser übertriebenen Darstellung ist es nicht schlecht, daß dem Arbeitgeber Hürden in den Weg gelegt werden und es dadurch wirklich nur die Tüchtigen schaffen. In welchen Bezug kann man den Ausspruch noch finden? Wahrscheinlich möchte der Philosoph der den Ausspruch geschrieben hat auch unser denken komplett ändern. Denn es gibt auf der Welt viele tüchtige Leute die es mit der richtigen Förderung weit bringen würden und der Menschheit wichtige Erfindungen liefern könnten.

Nur gibt es solche Förderungen nahezu nirgendwo. Ganz zu schweigen von Förderungen für Schüler. Im großen und ganzen wünscht sich zwar jeder die Förderung eines tüchtigen Schülers, Arbeiters oder Managers. In der Realität werden aber solche Leute nahezu nicht gefördert. Im Gegenteil: die Tüchtigen haben mehr Probleme, als der Durchschnitt, weil die Tüchtigen vom Durchschnitt beneidet werden. Als Schlußsatz möchte ich sagen, daß man gut darüber philosophieren könnte, aber umsetzbar ist es derzeit noch nicht.

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