Reichweite des gewerbegebietes porta westfalica
1.0 Einleitung und Abgrenzung des Untersuchungsgebietes
1.1 Einleitung:
Das Thema meiner Facharbeit ist die Reichweite und die Struktur des Gewerbegebietes Porta Westfalica. Das Gewerbegebiet liegt in direkter Nähe zum Wiehengebirge am südwestlichen Rand von Porta Westfalica, an der Kreuzung von B 65 und B61. Das Gelände hat eine Gesamtfläche von 48,8 ha ( davon 44,8 ha bebaut, 4 ha liegen brach oder werden von Bauern bestellt ) und ist das größte Einkaufszentrum in Ostwestfalen..
Es umfasst größtenteils Einzelhandelsunternehmen, einige Autohäuser, sowie Elektrotechnik- und Metallverarbeitungsbetriebe.
Das Gewerbegebiet war vor der Ansiedlung von Firmen und Geschäften Ackerland. Der Porta Möbel Markt ließ sich 1965 dort als erster Betrieb nieder. Das Gewerbegebiet trägt seitdem den Namen Porta Einkaufszentrum. Nach und nach siedelten sich weitere Betriebe und Geschäfte an. Der großen Boom begann aber erst Anfang der 90er Jahre.
Es kamen die nächsten großen Geschäfte, wie der Media Markt (1993), das Edeka Einkaufszentrum (1993), worin sich viele kleinere Geschäfte, meist Dienstleister, wie z.B. einen Frisör, und das Spielzeuggeschäft „Toys R Us befinden. Zur Zeit sind 53 Geschäfte, Betriebe, Restaurants / Imbissbuden und Dienstleistungsbetriebe im Gewerbegebiet vertreten.
Zur Ausarbeitung:
Als erstes werde ich den Porta Möbel Markt, den Media Markt und den Marktkauf Baumarkt vorstellen und deren Bedeutung für den Erfolg und die Zentralität für das gesamte Gewerbegebiet herausarbeiten. Dabei wird auch Auswirkung auf die Reichweite behandelt.
Danach werde ich genauer auf die Gesamtreichweite eingehen und dabei äußere Grenzen ziehen und Gebiet, aus dem Kunden im Normalfall kommen, eingrenzen. Der Edeka hat mir sämtliche Informationen verweigert, so dass ich auf diese leider nicht genauer eingehen kann. Zur Struktur werde ich zuerst die Aufteilung des Edeka Centers analysieren, dann die Verkehrsführung und Parkplatzsituation abhandeln und zum Schluss die Verteilung der einzelnen Geschäfte auf dem Gelände untersuchen.
1.2 Die regionale Lage und Abgrenzung des Untersuchungsgebietes
Das Porta Einkaufszentrum liegt in Porta Westfalica im Stadtteil Barkhausen südlich von Minden direkt am Wiehengebirge.
Die Karte 1 im Anhang zeigt die Grenzen, die es umgeben.
Folgende Straßen bilden diese:
Der Erbeweg im Westen, eine namenlose Straße ( sie führt nur zu der Warenannahme des Edeka) im Norden, die B61 im Westen sowie der Niedernfeldweg im Süden. Zusätzlich befinden sich westlich und östlich des Erbeweges und der Feldstraße noch ein paar Betriebe, die dem Gebiet zugeordnet werden müsse.
2.0 Reichweite des Gewerbegebietes Porta Westfalica
Bei der Reichweitenanalyse möchte ich zuerst die Reichweite einzelner Geschäfte und den daraus resultierenden Gesamteinfluss auf das gesamte Gewerbegebiet beschreiben. Danach werde ich dann die Reichweite des vollständigen Gebiets aufzeigen. Anschließend werden die Ergebnisse der beiden durchgeführten Herkunftsbestimmungen der Kunden anhand von Nummerschildern ausgewertet.
2.1 Der Porta Möbel Markt
Der Porta Möbel Markt ist das größte und wichtigste Geschäft des ganzen Geländes. Durch die Tatsache, das er einer mit einer Gesamtverkaufsfläche von 25.000 qm einer der größten und umfangreichsten Möbelmärkte in Europa ist, besitzt er eine enorme Anziehungskraft, auch für Kunden von weiter außerhalb. Die Kunden kaufen sehr zielgerichtet ein, d.h.
sie wissen schon im Voraus, welches Produkt sie erwerben wollen.
Seine Reichweite umfasst das gesamte Bundesgebiet. So werde Kunden wie z.B. aus Hamburg direkt aus Porta Westfalica beliefert, ab ca. 300 km entfernte Kunden werden über Partnerorganisationen und –speditionen versorgt.
Aus dieser Entfernung erscheinen die Kunden in den meisten Fällen nicht persönlich, sondern bestellen aus den Katalog. Diese Kunden gehören Alltagsgeschäft, nehmen aber keinen Einfluss auf die Reichweite des Gesamtgebietes.
Aber auch Kunden, die persönlich erscheinen, nehmen weite Wege auf sich. Zu den ganz normalen Kundengebieten gehören der Kreis Minden, der Kreis Schaumburg Lippe, das Extertal und der Kreis Rinteln, sowie der Bereich um Stolzenau. Weiter Kunden kommen aus Hannover, Nienburg und Holzminden. Seltener kommen Kunden aus Hildesheim oder Osnabrück.
Als Durchschnittsreichweite kann man also eine Kreis mit einem Durchmesser von 100 km ziehen.
Diese Reichweite kann man auf den landesweiten Bekanntheitsgrad und auf das Vorhandensein von wenig Konkurrenz zurückführen. Der nächste große Möbelmarkt ist Möbel Heinrich in Bad Nenndorf. Der Porta Möbel Markt ist für das Gebiet sehr wichtig, da alle Geschäfte von der Anziehungskraft profitieren. Vor allem die kleinen Dienstleistungsbetriebe und Geschäfte leben von dieser Kundschaft. Im Gebäudekomplex von Porta Möbel befinden sich 3 Geschäfte und ein Restaurant.
Diese profitieren von einigen der 3000 Kunden, die täglich in den Porta Möbel Markt kommen. Der Porta Markt gestaltet das Attraktivitätsmaß des gesamten Gewerbegebiets und kleineren Läden wird Zugang zu einem großen Kundenstamm verschafft.
2.2 Der Media Markt
Der media Markt ist mit Größe von 3620 qm das größte Elektronikfachgeschäft in der näheren Umgebung. Er verfügt ebenfalls über eine große Reichweite, sie umfasst ein geringfügig kleineres Gebiet als Porta Möbel. Diese ist auf die bundesweite Bekanntheit durch, z.
B., TV-Werbung zurückzuführen. Der Marktleiter Herr Werner siedelte den größten Teil der Kunden in Schaumburg und dem Kreis Minden und Rinteln an. Die maximale Entfernung, die Kunden im Normalfall auf sich nehmen, liegt im Bereich um Nienburg, Diepholz, Stolzenau und Hameln. Das Einzugsgebiet hat hier einen Durchmesser von ca. 75 km.
Hierbei kommen aber aus dem Gebiet um Rinteln weniger Kunden als aus den anderen Bereichen, da der nächste Media Markt bei Rinteln liegt. Der Media Markt kann ebenfalls zu den Kundenmagneten gezählt werden, denn trotz der erheblich geringeren Größe zieht er trotzdem fast genauso viele Kunden in das Gewerbegebiet wie der Porta Möbel Markt, ca. 2500 täglich. Auch das vorkommen von Kunden aus weiter Entfernten Gebieten ist ähnlich hoch. Die Kunden des Media Marktes kaufen gezielt ein bestimmtes Produkt und fahren nicht hauptsächlich zum gucken und bummeln vorbei. Der Markt profitiert zusätzlich von der relativen Seltenheit großer Elektronikfachgeschäfte in einem großen Kreis um Porta Westfalica.
Die Bedeutung des Media Marktes für die Zentralität des Gewerbegebietes ist eben so groß wie die des Porta Möbel Marktes.
2.3 Der Marktkauf Baumarkt
Der Marktkauf Baumarkt ist mit einer Fläche von 7000qm sehr groß, hat aber eine geringe Reichweite. Pro Tag sind zwischen 1000 und 1200 Kunden im Markt, von diesen stammen über 30 % aus Porta Westfalica selber, aus Minden kommen nochmals ca. 20 %. Die andere Hälfte der Kunden stammt aus Gebieten, die nicht weiter als 25 km entfernt sind.
. Der Reichweitenkreis um den Marktkauf hat einen Durchmesser von ungefähr 15 km, wenn man die vereinzelten Kunden aus weiter entfernten Gebieten ausklammert. Dieses verhältnismäßig kleine Einzugsgebiet lässt sich leicht mit der hohen Anzahl von Baumärkten im gesamten Bundesgebiet und auch im Gewerbegebiet selbst erklären (im Gewerbegebiet gibt es insgesamt 4 Baumärkte).
Der Marktkauf Baumarkt ist für die Zentralität für das weitere Umland zwar unbedeutend, hat von den Baumärkten selbst aber den größten Kundenstamm und zieht viele Kunden aus der näheren Umgebung in das Gewerbegebiet.
2.4 Die Reichweite des gesamten Gebietes
Die Gesamtreichweite des Gewerbegebietes Porta Markt hat meine Vorstellungen bei weitem übertroffen.
Durch die ausgesprochen guten Verkehrsanbindungen ( direkt an der Schnittstelle von 2 Bundesstrassen und das Autobahnkreuz A2/A30 in 2,5 km Entfernung) und die große Auswahl an verschiedenen Geschäften kommt diese Zentralität zustande.
So ist das Gebiet geprägt durch Porta Möbel und den Media Markt, die Kunden von weit her anziehen. Und selbst wenn man ein ähnliches Geschäft in seiner näheren Umgebung hat, das Einkaufszentrum lockt mit der Möglichkeit, verschiedenste Einkäufe in einem Rutsch zu erledigen. Ein Beispiel: Man kann sich Möbel kaufen, danach einen neuen Computer und wenn man schon mal vor Ort ist kauft man auch gleich Lebensmittel ein, während sich die Kleinen bei Toys „R“ Us umgucken. Vor der Fahrt nach Hause wäscht man noch mal kurz sein Auto und geht in einem der Restaurants essen. Und dies ist nur ein kleiner Auszug aus den vielfältigen Möglichkeiten, die das Gewerbegebiet zu bieten hat.
Diesen Effekt kann man auch als Symbiose der Geschäfte untereinander sehen, soll heißen, die Geschäfte schieben sich gegenseitig die Kunden zu. Dies wurde mir auch von allen Marktleitern, die ich interviewt habe bestätigt.
Ein weiterer, wichtiger Punkt ist auch die große Auswahl an Geschäften, die das gleiche Produkt anbieten. So befinden sich auf den Gelände z.B. 4 Baumärkte, 5 Bekleidungsgeschäfte ( vom Tacco Modemarkt über ein Babykleidungsgeschäft bis zum Laden für Berufskleidung), 3 Drogerien und 5 Autohäuser.
Durch dieses Angebot hat der Kunde die Chance zu wählen und findet auch viele gleiche Produkte in verschiedenen Preisklassen.
Der Konkurrenzdruck, der aufgrund dessen entsteht, wirkt sich auch positiv auf den Kunden aus, den die Geschäfte müssen mit niedrigen Preisen und gutem Service um den Kunden werben. Kunden nehmen eine Strecke von bis zu 80 km auf sich, um hier einzukaufen, allein das belegt die Konkurrenzlosigkeit des Porta Einkaufszentrum. Ein Zentrum ähnlicher Größe und Vielfalt sind erst wieder in Altwarmnbüchen vorzufinden, das ca. 60 km entfernt liegt und dem Werrepark in Bad Oeynhausen, der aber nicht die Größe hat, um das Einkaufszentrum direkt zu gefährden.
Ein weiterer Punkt, der sich sehr stark auf die Reichweite auswirkt ist die optimale Verkehrsanbindung.
Die beiden Bundesstrassen und Autobahnen machen auch Kunden aus weiter entfernten Gebieten die Anreise leicht. Insbesondere die B 65 ist hier besonders hervorzuheben: Sie endet direkt im Gewerbegebiet, so das auch Nicht- Ortskundige schnell in das Gewerbegebiet finden.
Die große Zentralität birgt aber auch einen großen Nachteil: Kunden werden aus den Geschäften in der Stadtmitte abgeworben, so das diese wirtschaftlich in den Ruin gebracht werden. So hat die Stadt Bad Oeynhausen die Genehmigung für den Werrepark gegeben, um die Kaufkraft wieder nach Bad Oeynhausen zurück zugewinnen. Diese sind nämlich nach Porta abgewandert. Wie heikel dieses Thema für die Besitzern von Geschäfte innerhalb der Stadt ist, kann man auch zur Zeit in Stadthagen beobachten: Der Ratio möchte seine Verkaufsfläche am Stadtrand erweitern, doch aus Angst vor dem Verlust von Kunden protestieren die Leiter von in der Innenstadt angesiedelten Geschäften sehr stark gegen dieses Vorhaben.
2.5 Analyse der Reichweite durch Nummernschildauswertung
Bei dieser Erfassung wurden an zwei verschiedenen Tagen die Herkunftsorte der Kunden anhand von Autonummernschildern analysiert. Die erste Zählung wurde am Donnerstag, dem 08.03.2001, in dem Zeitraum von 16.30 – 16.
45 auf dem Parkplatz vor dem Edeka durchgeführt. Hierbei wurden die Nummernschilder von 193 Autos erfasst.
Das Ergebnis:
Anhand dieses Diagramms ist zu erkennen, dass, trotz der enormen Zentralität, der größte Teil der Kundschaft aus dem Raum Minden selbst stammt. Diese sind aber zum überwiegendem Teil Kunden des Edeka Center und erledigen dort ihre Lebensmitteleinkäufe. Ein trotzdem großer Teil von 34% kommt aus mehr oder weniger weiter entfernten Gebieten. Der ca.
20km entfernte Landkreis Schaumburg stellt mit 19% den zweitgrößten Anteil der Kunden. Diese sind schon nicht mehr zum Lebensmitteleinkauf vor Ort, sondern besuchen Geschäfte mit Produkten, die nicht täglich erworben werden, wie Beispielsweise Spielwaren und Elektroartikel. Viele Kunden aus dem Bereich von 20 km Entfernung besuchen das Porta Einkaufszentrum auch ohne gezielte Kaufabsichten, sondern um sich einfach nur umzugucken und sich über bestimmte Waren zu informieren.. Etwas anders verhält es sich mit den Kunden aus Herford. Da diese mit dem Werre Park in Bad Oeynhausen ein Einkaufszentrum in ihrer Nähe haben, kommen diese nur gezielt um bestimmte Produkte zu erwerben, die es im Werre Parkt nicht gibt.
Kunden aus Herford stellen mit 6% aber trotzdem noch die drittgrößte Gruppe. Erstaunlich finde ich das relativ häufige Auftreten von Personen aus Nienburg und Hildesheim, die jeweils mit 2% vertreten sind. Diese könnten auch auf das Einkaufszentrum Altwarmnbüchen zugreifen, das wesentlich näher als Porta liegt und ebenfalls über eine Porta Möbel Filiale und ein Elektronikfachgeschäft verfügt, die in Porta den größten Teil der Kunden anziehen. Über diese Kunden lässt sich sagen, dass sie nur gezielt ein Produkt erwerben wollen und deshalb den weiten Weg auf sich nehmen.
Eine Abteilungsleiterin des Porta Möbel Marktes hat mir im Interview aber mitgeteilt, dass solche Kunden auch zum Alltagsgeschäft gehören, obwohl Zentren ähnlicher Größe näher an ihrem Wohnort liegen.
Der als Rest angegebene Teil der Fahrzeuge stammt aus den unterschiedlichsten Regionen.
Es traten auch einzelne „Exoten“ wie z.B. ein Fahrzeug aus Hamburg auf. Bei diesen vermute ich, dass es sich entweder um Vertreter verschiedener Firmen handelt oder um Berufspendler, die zwar im näheren Umland wohnen, ihr Fahrzeug als Dienstwagen im Kreis ihrer Arbeitsstätte angemeldet ist.
Um festzustellen, ob sich die Kundenpopulation an einem Samstag von der eines Wochentages unterscheidet, habe ich die Zählung am Samstag, den 10.03.
2001 wiederholt. Dieses Mal wurden 610 Nummernschilder in dem Zeitraum zwischen 13.45 und 14.45 erfasst.
Es kam aber nicht zu dem Unterschied, den ich erwartet habe, nämlich das wesentlich häufigere Auftreten von Fahrzeugen aus weiter entfernten Gebieten.
Hier das Ergebnis ( Diagramm folgt auf der nächsten Seite):
Der Anteil der aus dem Raum Minden kommender Kunden hat sich um nur 2% verringert und liegt bei 64%.
Das Motiv für ihr kommen hat sich nicht geändert. Auch der Anteil der Schaumburger hat sich um 2% verringert, er liegt jetzt bei 17%. Eine deutliche Änderung liegt aber in der prozentualen Verteilung von Kunden aus weiter entfernten Gebieten. Dieser macht mit 9% einen relativ Großen Teil aus und die Herkunft hat sich viel weiter aufgeteilt, so dass kein klarer Raum der Herkunft beschrieben werden kann. Ihre Herkunft ist über das gesamte Einzugsgebiet verteilt, ein Trend lässt sich aber aus Richtung Nord- Ost
Die prozentuale Verteilung hat sich zwar nicht wie angenommen verändert, die Herkunftsorte der Kunden haben sich aber über ein größeres Gebiet verteilt. Das bestätigt meine Vermutung, dass am Wochenenden mehr Kunden von außerhalb kommen, nicht, die Entfernungen nehmen aber zu.
3.0 Strukturanalyse
3.1 Struktur innerhalb der Geschäfte am Beispiel des Edeka Centers
In dem Gewerbegebiet gibt es eine Vielzahl verschiedener Geschäfte. Der Edeka sticht hier als Besonderheit in diesem Gebiet hervor. Deswegen möchte ich im folgendem seinen Aufbau beschreiben.
Man kann das Edeka Center am ehesten mit einer Shopping – Mall vergleichen.
Neben dem Edeka selbst befinden sich in dem Gebäude noch eine Vielzahl andere Geschäfte.
Der Edeka selbst bietet hauptsächlich Lebensmittel und Getränke an. Die Getränke werden hauptsächlich im Edeka Getränkemarkt angeboten, dieser schließt direkt an den Edeka an. Der Edeka ist mit einer Verkaufsfläche von ca. 1280 qm gleichzeitig auch der größte Markt im Gebäude. Durch eine Wand getrennt vom Edeka befindet sich auch noch das Spielwarengeschäft Toys „R“ Us im Edekagebäude.
Dies nimmt mit 320 qm ca. ¼ des Platzes vom Edeka ein. Vor den Kassen von Edeka und Toys „R“ Us erstreckt sich ein Gang quer durch das Gebäude. Auf der anderen Seite des Ganges befinden sich die 3 Eingänge außerdem haben sich dort kleine Geschäfte angesiedelt. So findet man neben den 2 großen Geschäften noch 6 andere Geschäfte sowie 3 im Umbau befindliche Ladenzeilen. Unter den Geschäften befindet sich ein Bäcker, ein Frisör, ein Blumenladen, ein Zeitschriftengeschäft, ein Fotoladen und ein Reformhaus.
Zusätzlich findet man noch einen Geldautomaten und einen Post – Selbstbedienungsschalter. In einer Ausbuchtung zwischen Toys „R“ Us und Edeka befindet sich außerdem ein Fisch – Schnellimbiss.
Warum habe ich den Edeka ausgewählt? Weil er, wenn auch nur im kleinem Maße, einem neuen Trend ähnelt, der langsam aus Amerika nach Deutschland kommt: Dem Aufbau von sogenannten Shopping – Malls. Das Prinzip dieser Einkaufsanlagen lässt sich teilweise auch auf das Edeka Center übertragen.
Die Idee einer Mall lautet, dem Kunden die Gelegenheit zum Schaufensterbummel und die Inanspruchnahme von Dienstleistungen in einem Gebäudekomplex zu bieten, so das dieser vor schlechtem Wetter geschützt ist und keine weiten Fußwege in Anspruch nehmen muss. Es ist noch einmal hervorzuheben, das man das Edeka Einkaufszentrum auf keinen Fall direkt mit einer Shopping – Mall vergleichen kann, man findet nur viele Parallelen.
So befindet sich eine kleine Einkaufspromenade mit verschiedenen Geschäften und Dienstleistern im Gebäude, man kann etwas essen und man ist geschützt vor Wettereinflüssen. Es gibt auch viele Sonderaktionen im Gebäude selber, z.B. ein Glücksrad, wo als Hauptgewinn ein Auto lockte. Auch diese Art der Unterhaltung ist typisch für eine richtige Mall.
Gründe warum das Edeka Center keine richtige Mall ist: Es ist zu klein und hat zu wenige Geschäfte um in diese Liga aufzusteigen, Ansätze sind aber vorhanden.
3.2 Verkehrsanbindung und – führung
Das Porta Einkaufszentrum liegt genau am Schnittpunkt von 2 Bundesstrassen und in unmittelbarer Nähe zu zwei Autobahnen. Diese Tatsache macht das Gewerbegebiet auch für Kunden von weiter außerhalb leicht und bequem zu erreichen. Sobald man von der B 65 abgefahren ist, sind es nur noch wenige Meter bis in das Gewerbegebiet. Die B 61 führt sogar direkt am westlichen Rand des Gebietes vorbei. Verbunden werden diese Haupteinfallsstrassen durch 2 parallel zueinander verlaufende Straßen.
Außerdem befindet sich eine Bushaltestelle im Einkaufszentrum.
Die Geschäfte werden so auf viereckige Flächen verteilt, jede Fläche hat eine Kantenlänge von ca. 300 m. Durch diese Anordnung ist jedes Geschäft für den Kunden leicht mit dem Auto zu erreichen. Die am meisten befahrenen Straßen werden durch Kreisel verknüpft, diese ermöglichen einen reibungslosen Verkehrsfluss, durch sie wird die Wartezeit wie an
Ampeln und die Unfallgefahr wie an normalen Kreuzungen vermieden. Auf dem Flurweg, der genau zwischen dem Porta Möbel Markt Parkplatz und dem Edeka Parkplatz liegt, verhindert eine Kombination aus Zebrastreifen und Berliner Kissen die Autofahrer am rasen und ermöglich den Kunden einen sicheren Transfer zwischen den beiden.
3.3 Die Fehlplanung beim Bau der Parkplätze
Die Platzierung der Parkplätze ist aber nicht gelungen. Es gibt 5 Parkplätze auf dem Gelände, so dass man, wenn man in den verschiedenen Geschäften einkaufen will, mit dem Auto von Parkplatz zu Parkplatz fahren muss, den durch die Sperrigkeit und das Gewicht mancher Produkte ist es zwingend notwendig, sein Auto in der Nähe zu haben oder zumindest nicht eine Straße zu überqueren. Hier liegt ein Fall von akuter Fehlplanung vor, vor allem da das Gelände völlig unbebaut war und man hätte frei agieren können. Man hat versucht dieses Problem zu lösen, indem man die schon oben erwähnten Zebrastreifen gebaut hat. Neben dem verkehrsberuhigendem Aspekt durch die Kombination mit Berliner Kissen bringen diese noch einen zweiten Vorteil.
Sie liegen genau auf Bürgersteighöhe, so dass der Kunde mit seinem Einkaufswagen nicht gezwungen ist, Bordsteine zu „erklimmen“. Dieses System hat aber auch erhebliche Nachteile: Erstens staut sich der Verkehr an Kundenreichen Tagen auf, da die Fußgänger mit ihren Einkaufswagen in einem langen Strom zwischen den Geschäften hin- und herbewegen und zweitens wird bei schlechtem Wetter der Kunde und die teilweise empfindliche Ware, wie z.B. ein Computer, durchnässt. Eine sinnvolle Alternative wären Fußgängerunterführungen. Es käme zu keinen Verkehrsbehinderungen und die Kunden könnten mit ihren Einkäufen trocken zu den überdachten Fußgängerwegen auf dem großen Hauptparkplatz vor dem Edeka gelangen.
Eine weitere Möglichkeit, die erstandenen Produkte trocken, schnell und sicher in das Auto zu bekommen wird zumindest von den großen Geschäften, wie z.B. Porta Möbel, angeboten. Die Kunden können mit ihrem Auto an eine Warenausgabe fahren, die hinter dem Gebäude liegt. Hier können sie das erworbene Produkt direkt und ohne große Umwege in das Auto laden. Bei schwereren Objekten erhält man Hilfe von den Angestellten des Marktes.
3.4 Die Verteilung der Geschäfte und Betriebe auf dem Gelände
In diesem Kapitel wird untersucht, wie sich die verschiedenen Geschäfte und Betriebe in dem Gewebegebiet verteilen und ob dies nach einem bestimmten Muster geschieht.
Hauptsächlich westlich und auch östlich des Erbeweges bis zur Kreuzung mit dem Flurweg haben sich, bis auf eine Ausnahme, alle Autohändler verteilt. Diese legen Wert auf eine leichte Erreichbarkeit und gute Sichtbarkeit. Außerdem brauchen sie viel Platz und eine direkte Verbindung zur Straße, deshalb die Lage am Rand des Gebietes, denn dort sind die Mieten niedriger und es gibt keine Geschäfte und Parkplätze, die den direkten Zugang zu einer Straße verhindern. Die einzige Ausnahme bildet der Mercedes-Händler, dieser hat sein Geschäft an der Ecke Flurweg-Feldstraße.
Sein Geschäft ist eines der älteren vor Ort während die anderen Autohäuser erst alle in den letzten paar Jahren entstanden sind. Die Lage ist aber ähnlich gut, da das Grundstück des Gebäude zu seiner Bauzeit niedrig war und trotz der zentralen Lage eine direkte Straßenanbindung vorhanden ist. Mercedes ist auch nicht auf die Lage in einem „Autohäuserzentrum“ angewiesen, da der Kundenstamm nicht ein Auto kaufen will, sondern ein Fahrzeug diesen Typs.
Auch das verarbeitende Gewerbe hat einen klar abgegrenzten Bereich. Dieser liegt auch am Rand des Gewerbegebietes. 2 Betriebe haben sich im Osten des Gebietes angesiedelt, in dem Bereich, der von Flurweg, Niedernfeldweg, der Feldstraße und B 61 umrandet wird.
Jeweils ein weiterer Betrieb hat seine Fläche an der Ecke Niedernfeldweg-Erbeweg und südlich des Opel-Autohauses am Erbeweg. Auch hier liegt die Stanortwahl klar auf der Hand: Diese Betriebe brauchen ebenfalls große Flächen, sind nicht auf Laufkundschaft angewiesen und sind sehr abhängig von einer guten Straßenanbindung um produzierte Ware loszuschicken und Rohstoffe zu empfangen. Baumärkte haben eine Position, die ich als „halbzentral“ beschreiben möchte. Sie befinden sich auch am Rand, haben aber auch noch Kontakt mit den anderen Geschäften des Gewerbegebietes. Das Porta Gartencenter befindet sich so in direktem Anschluss an das Edeka Center an dessen westlichen Ende. Der Marktkauf Hobbymarkt hat seinen Anschluss am westlichen Ende des Porta Möbelhaus Gebäudes.
Nur der Bahr Markt liegt etwas Abseits im Nord - Osten des Gebietes in der Nähe des Mercedes Autohauses.
Die Baumärkte befinden sich in einer heiklen Lage. Sie brauchen sehr große Flächen, müssen aber in einem Gebiet liegen, an das Kunden leicht herankommen ( Parkplatz ). Besonders anhand des Beispiels Porta Einkaufszentrum lässt sich gut erläutern, wie sehr die Baumärkte von dieser Kundennähe abhängen. Die meisten Kunden befinden sich hier in den Bereichen um den Hauptparkplatz am Edeka Center und rund um das Porta Möbel Geschäft. Der Bereich wird von 3 Bau- und Hobbymärkten besetzt: dem Porta Gartencenter, dem Hammer Markt und dem Marktkauf Baumarkt.
Der einzige Baumarkt außerhalb dieses Bereichs ist der Bahr Markt. Er liegt außerhalb des Bereichs mit der größten Kundenhäufigkeit und ist deshalb auch nicht der am stärksten Besuchte Baumarkt.
Die anderen Geschäfte sammeln sich im Zentrum des Einkaufszentrums um das Edeka Center und Porta Möbel. Diese beiden liegen nördlich und südlich des Flurweges. Eine klare Ordnung in bestimmte Rubriken lässt sich nicht erkennen. Ein Trend ist dahingehend, das sich die Geschäfte für Anziehsachen ehr am Porta Möbel Markt finden, aber auch beim Edeka Center finden sich Bekleidungsgeschäfte.
Die Faktoren, die über den Erfolg solcher Läden entscheiden, lauten: Man braucht ein bekanntes und beliebtes Geschäft in seiner Nähe, das möglichst viele Kunden anlockt. Diese Voraussetzung wird gleich in doppelter Hinsicht durch den Porta Markt und den Media Markt erfüllt. Man braucht eine gute Verkehrsanbindung, auch dies ist erfüllt. Und man braucht einen großen Parkplatz direkt vor der Tür, auch das trifft zu. Die fehlende Sortierung der Geschäfte ist, meiner Meinung nach, kein Nachteil, sondern ehr ein Vorteil. Den Kunden wird so nicht langweilig, trotzdem ist durch die Anzahl verschiedener Geschäfte eine große Auswahl möglich.
Ich finde die Anordnung der Geschäfte sehr gut, denn sie sind schnell und leicht zu erreichen und sie sind teilweise in einem Gebäude untergebracht, so dass man auch bei schlechtem Wetter ungestört einkaufen oder auch nur gucken kann. Die am Rand gelegenen verarbeitenden Gewerbebetriebe sind so gut abgeschirmt und versteckt, dass ich bei Besuchen vor der Facharbeit nie auf sie Aufmerksam geworden bin. Alles in allem ist die strukturelle Anordnung der Geschäfte sehr gut durchdacht.
4.0 Schlusswort
Wie meine Ausarbeitung gezeigt hat sind Einkaufszentren „auf der grünen Wiese“ mit einer sehr hohen Zentralität ausgestattet. Diese Gebiete sind auch nicht Ausnahmeerscheinungen, sondern werden immer mehr zum Trend.
Viele Städte haben sich darum bemüht, solche Gewerbegebiete zu verhindern, wurden aber letzten Endes durch Kaufkraftabwanderung dazu gezwungen, ein ähnliches Gebiet zu erschaffen. So hat die Stadt Bad Oeynhausen, wie schon erwähnt, die Genehmigung für den Werre Park nur gegeben, um die Abwanderungswelle der Kaufkraft Richtung Porta Westfalica zu stoppen. Aber was macht diese Gebiete so beliebt bei der Bevölkerung?
Erstens: es gibt eine Vielzahl an Geschäften auf verhältnismäßig kleinem Raum, die man in den Innenstädten selten findet. Der Kunde kann hier auswählen und vergleichen, ohne stundelang durch die Gegend zu wandern.
Zweitens: Man findet leicht einen Parkplatz, der dann auch genau vor den Geschäften liegt, dies erspart eine Lange suche nach einem Parkplatz und den Fußmarsch zu den Geschäften.
Drittens: Viele Geschäfte liegen unter einem Dach, so das der Kunde selten der schlechten Witterung ausgesetzt wird.
Auch die Geschäfte selbst profitieren sehr stark von dem Gewerbegebiet.
Erstens: Es gibt sehr große Flächen zu einem niedrigen Preis. Die Preise für Grundstücke sind in der Innenstadt um ein vielfaches höher.
Zweitens: Durch die hohe Anzahl von Kunden braucht man sich keine Sorgen über einen zu kleinen Kundenstamm zu machen.
Drittens: Das Vorhandensein von großen Geschäften sorgt für einen nicht abreißenden Kundenstrom.
Man kann also sagen, dass in diesen Gewerbegebieten die Zukunft liegt, auch wenn es Bemühungen gibt, die Innenstadt wieder attraktiver zu gestalten.
Letztendlich entscheidet der Kunde über die Zukunft der Innenstädte. Da diese aber nicht im Bezug auf die Attraktivität und Auswahl den Gewebegebieten das Wasser reichen kann, wird es auch weiterhin eine Abwanderungsbewegung in Richtung „grüne Wiese“ geben.
5.0 Danksagung
Ich möchte mich zu aller erst bei meinen Eltern bedanken, die immer mit Rat und Tat an meiner Seite standen. Dank auch an alle Schüler, die mich unterstützt haben, besonders Leonardo Muscolino, der mir mit seinen Tipps sehr geholfen hat. Ein herzliches Dankeschön auch an alle Marktleiter, die mir geduldig meine Fragen beantwortet haben, insbesondere Herrn Werner, Herrn Haßberg und Frau Lörken.
Ohne ihre Bemühung hätte diese Arbeit nicht entstehen können. Auch die Mitarbeiter des Bauamtes haben sich mir gegenüber sehr freundlich verhalten, Dank auch an diese.
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