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  Karl marx

 Inhalt Einleitung Marx’ Leben Marx Wirtschaftstheorie und Gesellschaftslehre Marx’ Ansehen und Wirken in der Nachwelt Kritik Zeittafel Quellennachweis                                                 1. Einleitung   Selten war ein Leben von einer derart großen Anzahl von Gegensätzen gekennzeichnet: ein deutscher Jude, dessen Familie zum Protestantismus konvertierte. ein Revolutionär und Streiter für die Arbeiterklasse, der, wann immer es seine heikle pekuniäre Lage zuließ, einem äußerst bourgeoisen Lebensstil frönte und der stolz auf die adelige Herkunft seiner Frau Jenny von Westphalen war. ein wütend-polemischer Agitator und schonungsloser Kritiker, der die meiste Zeit seines Lebens zurückgezogen im Lesesaal des „British Museum“ verbrachte. ein liebevoller, treu sorgender Vater, der das Dienstmädchen schwängerte. ein ernster tiefgründiger Philosoph, der das Trinken und Witze erzählen liebte.

ein Mann, an dessen Beerdigung 1883 nicht mehr als eine Handvoll Leute teilnahmen und der dennoch die Geschichte tiefgreifend verändert hat. Vielleicht sind aber gerade diese kargen Gegensätze für die ungeheure Faszination, die von diesem Mann ausgeht, verantwortlich. Aber auch der Großteil seiner Lehre hat nichts an Aktualität eingebüßt. Ökonomische Phänomene wie die Globalisierung wären für Marx nicht überraschend gewesen, denn er war bereits 1848 dem heutzutage so populären Schlagwort „Globalisierung“ auf der Spur.   In der folgenden Arbeit möchte ich eine kurze Übersicht über Marx’ Leben und sein Werk geben.                     2.

Marx’ Leben   Karl Heinrich Marx (jüdischer Familienname Mardochai) wurde am 5.5.1818 in Trier als ältester Sohn des angesehenen Rechtsanwaltes und späteren Justizrates Heinrich (ursprünglich: Herschel) Marx und seiner Frau Henriette geb. Pressburg in Trier geboren. Der junge Karl Marx galt als energisches Kind, das beispielsweise seine Geschwister dazu zwang, den selbstgebackenen Kuchen aus Sand zu essen. Rabbinischer Abstammung wechselte die Familie - aus Vorsicht vor sozialen Bestimmungen, die zum Nachteil der Juden führten - 1824 zum Christentum über.

In der 6-köpfigen bürgerlichen Familie erlebte Karl eine sorglose Jugend. Ab 1830 besuchte Karl Marx das Jesuiten-Gymnasium in Trier und bereits in den Abiturientenaufsätzen von Marx’ aus 1835 lassen sich die Grundzüge seiner späteren Werke erkennen. Gleich nach seinem Schulabschluss begann er das Jurastudium in Bonn.   Noch bevor er dann 1836 nach Berlin ging, um dort seine Studien fortzusetzen, verliebte sich der Student in Jenny von Westphalen. Marx hatte Jenny ihrem Verlobten abspenstig gemacht und verlobte sich schließlich heimlich mit ihr. Jenny war die Tochter von Ludwig von Westphalen, einem Justizangestelltem der königlich-preußischen Provinzialregierung.

Schon als Kind verkehrte der junge Karl häufig im Hause Westphalen, da Jenny und ihr Bruder Edgar Spielkameraden von Marx gewesen waren. Ludwig von Westphalen behandelte Marx schon immer wie einen Sohn. Während stundenlangen Diskussionen beeindruckte Ludwig schon den Studenten Karl sehr. An der Berliner Universität, die damals sehr vom Idealisten Hegel geprägt war, studierte er unter anderem auf Wunsch seines Vaters Rechtswissenschaften. Dieses Fach an der Universität war damals von den zwei folgenden Persönlichkeiten geprägt: Friedrich Karl von Savigny und Eduard Gans, welche jedoch untereinander in Rivalität standen. Dass diese beiden wichtigsten Lehrer des jungen Karl Marx ihn wesentlich prägten, wird später in Marx’ Werken deutlich.

Außer Rechtswissenschaften studierte Marx Philosophie und Geschichte und war Mitglied eines junghegelianischen Doktorenclubs, welcher in den Lehren Hegels ein Mittel zur aktiven Bewältigung und Umwälzung der Wirklichkeit sah. Marx war seinen Freunden im kühnen Denken, Ideenreichtum und Aktivismus überlegen und wurde von beinahe allen sehr bewundert. Mit dem Doktortitel in der Tasche schloss er sich 1842 den „Freien“ an, einem Verein, dem die meisten Mitarbeiter der in Köln erscheinenden "Rheinischen Zeitung" angehörten. Durch seine Aufsehen erregenden Artikel in jenem Blatt, stieg er bald zum Leiter dieser Zeitung auf. Die journalistische Arbeit hinterließ Zeit seines Lebens Spuren in Marx‘ Gedächtnis, insofern er durch die „Rheinische Zeitung“ dazu gezwungen war, über den Kommunismus zu diskutieren. Jedoch fürchtete er sich aufgrund dieser Artikel vor verschärfter Zensur seitens des Staates.


Marx konnte sich noch nicht mit dem Kommunismus in der damaligen Form identifizieren und beschäftigte sich nun mit der Hegelschen Staatstheorie. Am 1. April 1843 wurde die Rheinische Zeitung auf Befehls des Königs verboten. Ruge, ein radikaler Publizist, bot ihm daraufhin an, sich an den geplanten „Deutsch–Französischen Jahrbüchern“ (Nachfolger der verbotenen „Deutschen Jahrbücher“) zu beteiligen. Marx willigte ein. Als er im November 1843 nach Paris übersiedelte, war er schon 5 Monate mit Jenny von Westphalen verheiratet und hatte sich mit der französischen Geschichte, Philosophie und Aufsätzen Hegels für die Jahrbücher beschäftigt.

Schon zu jener Zeit befand sich Karl Marx auf dem Weg, der ihn über die Hegelsche Philosophie und über Feuerbach zum Kommunismus führte, der ihn daraufhin so faszinierte, dass er bereits plante, auf dessen Basis ein neues System zu errichten. Feuerbach war ein Schüler Hegels und zählt zu den wichtigsten Philosophen des Vormärz. Von ihm stammen auch die von Marx später aufgegriffen Schlagwörter wie Entfremdung. Trotzdem stellt Karl dieses Vorhaben erst einmal zurück. Er studiert französische Sozialisten (vor allem Francois Babeuf, Charles Fourier, Henri de Saint-Simon, Pierre Joseph Proudhon) und Revolutionsgeschichte und ließ sich von französischen Arbeiterversammlungen, die er sporadisch besuchte, beeindrucken. Neben utopischen Sozialisten wie Robert Owen, Moses Hess beeinflussten auch Wirtschaftsphilosophen wie Adam Smith, David Ricardo Marx grundlegend.

Im August 1844 machte Karl Marx die entscheidende Begegnung mit Friedrich Engels, welcher mit ihm die gleichen literarischen und philosophischen Interessen teilte. So war auch dieser mit den geistigen Strömungen der Zeit in Kontakt gekommen, war von Hegels Lehren fasziniert und hatte in den gleichen intellektuellen Kreisen verkehrt, die Marx - aufgrund von Streitigkeiten - inzwischen schon wieder verlassen hatte. Moses Hess legte dem Fabrikantensohn Engels die ersten kommunistischen Theorien nah, die praktische Wirklichkeit (Eintönigkeit der Arbeit, Elend, Unsicherheit der Existenz der Arbeiter) erfuhr er, in dem er immer wieder in der Fabrik seines Vaters arbeitete. Friedrich Engels beschäftigte sich außerdem mit den Organisationen der englischen Arbeiter, las – wie Marx - nationalökonomische und sozialkritische Artikel und schrieb gleichermaßen Beiträge für die „Deutsch–Französischen Jahrbüchern“. Die beiden hatten sich zudem in der Zeit getroffen, in der das Elend der Arbeiterklassen ein immer verbreiteteres Gesprächsthema wurde. Unter Marx‘ Einfluss wurde das Mitteilungsblatt „Vorwärts“ ein deutlich kommunistisches.

Aufgrund der von den Redakteuren (Marx, Engels, Heine, Ruge, Bakunin) geleiteten kommunistischen Treffen wurden u.a. Marx aus Frankreich ausgewiesen. Engels folgte seinem Freund im April 1845 nach Brüssel, ihre Zusammenarbeit stand ab jetzt im Zeichen ihres Willens zur Revolution. Sie schrieben ihr erstes bedeutungsvolle Gemeinschaftswerk „Die deutsche Ideologie“ (1845/46), in welchem sie sich mit der herrschenden philosophischen Richtung ihrer Tage auseinandersetzten. Dieses Werk war die Voraussetzung für „Das Kommunistische Manifest“.

Im Sommer 1847 gab es erste Anzeichen für das Kommen einer Umwälzung. Marx und Engels standen somit vor der Aufgabe, eine Organisation zu gründen, um dem Proletariat ihre Theorien näher zubringen und sie auf ihre Rolle vorzubereiten. Im Herbst etablierte sich der „Deutsche Arbeiterverein“ in Brüssel, Informationen wurden in der „Deutschen Brüsseler Zeitung“ veröffentlicht. Engels formulierte ,,Grundsätze des Kommunismus“, veränderte deren Form und betitelte es mit dem Namen „Kommunistisches Manifest“. Marx und Engels wurden beauftragt, dieses noch weiter auszuführen: Ende Januar 1848 wurde es schließlich in London gedruckt. Der Zweck dieses Buches war die Auslösung einer Revolution, die zur Machtübernahme seitens der unterdrückten Arbeiterklasse führen sollte (s.

u.). In der Festschrift befassten sich die Autoren mit verschiedenen sozialistischen Bewegungen, rückten aber jedes Mal die Kommunisten derart ins rechte Licht, dass sie als die wahren Vorkämpfer des Proletariats dastanden. Am Schluß stand die Ankündigung des gewaltsamen Umsturzes mit dem auffordernden Ruf „Proletarier aller Länder, vereinigt euch“. Diese verlor sich jedoch weitgehend, da der „Bund der Kommunisten“ weiterhin eine Minderheit darstellte. Am 3.

März erhielt Marx aufgrund von Unstimmigkeiten mit dem Staat den Befehl, Belgien zu verlassen. Marx und Engels reisten daraufhin nach Köln. In dieser Stadt war Karl Marx bekannt und konnte am 1.Juni 1848 das „Organ der Demokratie“, auch bekannt als „Neue Rheinische Zeitung“ herausgeben und deren Redaktion leiten. Des Weiteren formen die beiden Revolutionäre den Kölner Kommunistenverbund in die „Demokratische Gesellschaft“ um. Als Andreas Gottschalk, der Führer des Arbeitervereins, dem damals über 6000 Mitglieder angehörten, festgenommen wurde, fiel dieser Verein den „Marxisten“ zu.

Ihnen wurden die Richtlinien des „Manifests“ vom imposanten Marx nahezu eingetrichtert, jedoch fanden seine Ideen wenig Zustimmung, da er gleichzeitig Verneiner seiner Richtlinien sehr beleidigte. So blieb seine Breitenwirkung gering, und er war gegenüber den sich durchsetzenden Gegenrevolutionen machtlos. Im April 1849 gab es jedoch wieder Hoffnung auf eine neue und endgültige Revolution, als der König von Preußen die Krone aus der Hand der Frankfurter Nationalversammlung ablehnte. Der Chefredakteur schrieb demzufolge in seiner Zeitschrift, dass „die letzten Tage dieser Dynastie und des preußischen Staates gekommen seien“. Die Regierung reagierte darauf mit der Ausweisung Marx‘. Dieser gab die „Neue Rheinische Zeitung“ auf und reiste mit Engels von Köln über Frankfurt, Mannheim und Karlsruhe in die Pfalz und versuchte dort, den revolutionären Widerstand aufzubauen.

Ihre Wege trennten sich daraufhin kurzzeitig und sie trafen sich im November wieder in London. Während der ersten Jahre im Exil verschwand der Ausgewiesene immer mehr von der Bildfläche. Anfangs verkündete er mit Engels einige Male, dass eine Revolution bevorstehe. Die begründeten sie damit, dass sie annahmen, einer Revolution gehe immer eine Wirtschaftskrise aus, genau so, wie es 1847/8 gewesen war. Beide warteten somit nur auf eine neue Krise. Die Wirtschaft hatte jedoch Hochkonjunktur, die Proletarier waren nicht so umsturzwütig wie Marx und Engels es ihnen zusprachen, die Vorhersage blieb unbestätigt.

Engels und sein Freund standen also am Tiefpunkt ihres öffentlichen Wirkens. So mussten sie u.a. den „Bund der Kommunisten“ auflösen. Einprägsam für Marx waren in dieser „Misere des Lebens“ - wie er sein bürgerliches und menschliches Elend bezeichnete - Krankheiten, ständige Geldnot und familiäre Schwierigkeiten. Die Krankheiten ließen zwei seiner Kinder sterben und belasteten zusätzlich seine Frau Jenny.

Marx hatte auch ein uneheliches Kind mit der Haushälterin Helene Demuth. Trotz allem blieb Jenny von Westphalen ihrem Gatten ein Leben lang treu. Die Geldnot wurde von Erbgütern, Freunden der Familie und hauptsächlich Engels weitestgehend behoben. In dieser Zeit beschäftigte sich der Theoretiker Marx mit dem Werk „Zur Kritik der politischen Ökonomie“ (1859) und stellte den „18. Brumaire“, welcher vom Staatsreich Napoleons handelte, fertig. Geschichtliche Bedeutung hatte die Auseinandersetzung zwischen Karl Marx und Ferdinand Lasalle (1825-1864), den er als „jüdischen Nigger“ bezeichnete.

Letzterer hatte mit seinem Willen, die Arbeiterschaft als eigenständige politische Macht zu erwecken, eine dermaßen große Anziehung auf die Menschen, dass 1863 in Leipzig der „Allgemeine Deutsche Arbeiter-Verein“ ins Leben gerufen wurde. Die Entwicklung dieses Vereins um ihren Präsidenten Lasalle beobachteten Marx und Engels neidisch. Sie missbilligten dem Rivalen seine politischen Erfolge und kritisierten, wo und wann sie nur konnten. Im September 1864 fand in London ein internationales Arbeitertreffen statt, dem Marx ein gewisses Interesse entgegenbrachte. Die Zeit wollte, dass F. Lasalle starb und die Arbeiter eine übernationale Solidarität füreinander entwickelten.

Marx begeisterte sich für die Grundsätze des „A. D.A. V.“ (Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein). So konnte er 1864 auch die „Erste Internationale“ gründen, deren Aktivitäten sich in öffentlichen Demonstrationen bemerkbar machte.

Als im März 1871 die Pariser Kommune sich gegen die vom Volk gewählte französische Nationalversammlung stellte, witterte der Kritiker seine Chance und verfasste daraufhin die „Adresse des Generalrats“, welche sich gegen die Regierung richtete. Die Mitglieder der Internationalen wurden daraufhin verfolgt.   Innerhalb dieses Vereins lief es jedoch von Anfang an nicht reibungslos ab. Es waren verschiedene Ideen (z.B. Proudhon, Mazzini) vertreten, deren Anhänger mit der Zeit immer mehr in Konflikt gerieten.

Auch der Gegner Marx‘, Michail Bakunin (1814-1876), welcher anarchistische Auffassungen vertrat, war in der „Internationalen“ tätig. 1875 schlossen sich mehrere Vereine zur „Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands“ zusammen und gingen damit Marx‘ Ruf „Proletarier aller Länder vereinigt euch!“ nach. Da sich einige Konflikte innerhalb der „Internationalen“ aber immer mehr verschärft hatten, musste diese 1876 in Philadelphia aufgelöst werden. Nach über zwanzigjähriger Vorarbeit stellte Karl Marx im gleichen Jahr den 1. Teil seines Haupt- und Lebenswerkes „Das Kapital“ fertig. Der Autor sammelte fast 23 Jahre lang für diese Arbeit Grundlagen für seine sozialistischen, historischen und ökonomischen Untersuchungen und erforschte die Praxis durch Beobachten und Analysieren der Zustände der Gesellschaft.

„Das Kapital“ umfasst u.a. die Theorie für eine soziale Revolution, die aufgrund der Klassenverhältnisse in der bürgerlichen Gesellschaft von Nöten war. Des weiteren untermauert es einige Behauptungen, die im "Kommunistischen Manifest" angestellt wurden und stellt in gewissem Sinne dessen wissenschaftliche Rechtfertigung dar. Die „Bibel der Arbeiter“ ist jedoch ein sehr schwieriges Buch und wurde nicht für diejenige geschrieben, um die es im gesamten Buch eigentlich geht, nämlich die Arbeiter. Selbst der bedeutendste Führer der deutschen Arbeiterpartei, August Bebel, gab zu, dass er bereits ganz am Anfang des Buches aufgehört hat zu lesen da er außerstande war, es zu verstehen.

Trotz dessen war der wissenschaftliche Sozialismus ab dem Erscheinen dieses Werkes eine Realität geworden und gewann zugleich an internationaler Bedeutung. Engels war insofern am „Kapital“ beteiligt, als dass er seinem Freund mit Rat und Tat zur Seite stand, ihn zur Vollendung seiner Niederschrift drängte und den unfertigen 2. und 3. Teil vervollständigte und nach Marx‘ Tod veröffentlichte. Nach einigen Jahren gab es mehrere Auflagen der Niederschrift und Übersetzungen in verschiedene Sprachen. Um diese Zeit begann der Lebensabend von Karl Marx.

Er verfasste noch einige Exzerpte, interessierte sich für Russland, (weil er in diesem Land die Symptome einer bevorstehenden Revolution erkannte), lernte russisch und erfreute sich an Wahlerfolgen der deutschen Sozialdemokraten. Erwähnenswerte Werke schrieb er allerdings nicht mehr. Sein gesundheitlicher Verfassungszustand war vor allem vom Ereignis des Todes seiner Frau Jenny (1881) sehr angeschlagen. Trotzdem war er nicht bei ihrem Begräbnis anwesend. Der Tod der Tochter Jenny Longuet im Januar 1883 tat sein übriges: Karl Marx starb am 14. März 1883 an Lungentuberkulose.

              2.1 Marx’ Wirtschaftstheorie und Gesellschaftslehre     Das „Kommunistische Manifest“ und „Das Kapital“ von Marx sind die Grundlagen für den Marxismus. Der Marxismus umfasst die von Karl Marx und Friedrich Engels geschaffenen Gesellschafts-, Staats- und Wirtschaftstheorien. Es wird der Kapitalismus kritisiert und dem gegenüber neue Gesetze aufgestellt, die letztendlich zur Auflösung der sozialen Ungleichheit führen. Wirtschaftstheorie: Der Marxismus führt Hegels Idee der Dialektik in Bezug auf den dialektischen Materialismus (kurz: Diamat) fort, jedoch sehen Marx und Engels im Gegensatz zu Hegel die bewegenden Kräfte der Geschichte nicht im Bewusstsein oder dem Denken, sondern im Sein, bzw. dem Handeln: Die Wirklichkeit präge das Bewusstsein, der Menschen und nicht umgekehrt.

So stellen die beiden Theoretiker die Natur und Materie über den Geist. Ein weiteres Hauptcharakteristikum des Diamats ist die Annahme von dialektischen Gesetzmäßigkeiten und in der davon unabhängigen Realität Die allgemeine dialektischen Entwicklungsgesetze sind sowohl Gesetze des Seins als auch Gesetzte der Erkenntnis und ihrem Inhalt und Wesen nach einheitlich. Ausserhalb dieser Einheit ist keine richtige Erkenntnis, kein richtiges Denken möglich. Eine weitere Kernannahme Marx’ und Engels war der s.g. historische Materialismus (kurz: Histamat).

Er besagt das die materielle Produktionsweise der letztlich bestimmende Faktor in der Geschichte sei und nicht etwa geistige Prinzipien. Daraus ergibt sich die auf Hegel zurückgehende Annahme das der Geschichtsprozess in verschiedenen Phasen abläuft und schließlich eine Höherentwicklung auf ein bestimmtes Ziel darstellt. In der Frühzeit gab es eine klassenlose Urgesellschaft. Mit der Zeit entstanden aufgrund zunehmender Arbeitsteilung (geistige/körperliche Tätigkeit) Oberklassen, die sich das Kapital (Maschinen, Grund und Boden) und Geld, das über ihrem Anteil lag, zu Eigen machten und sich somit über die Unterklasse stellten und diese beherrschte. In Europa lösten bei aufeinanderfolgenden Klassenkämpfen Sklavenhaltergesellschaft, Feudalgesellschaft und bürgerliche Gesellschaft einander ab. Die revolutionäre Umwandlung einer Gesellschaftsform in eine andere vollzieht sich stets dann, wenn der Stand der Produktivkräfte (also der ganze wissenschaftliche und technische Entwicklungsstand) in Widerspruch zu den bestehenden Produktionsverhältnissen (Eigentumsverhältnissen) gerät.

Marx und Engels waren der Auffassung, dass nur der internationale revolutionäre Kampf der unterdrückten Arbeiterklasse (Proletariat) den Kapitalismus beseitigen und eine neue klassenlose Gesellschaft bilden kann und die Geschichte sich somit auf letzte Stufe des „ökonomischen Bewegungsgesetzes“ bewegt hat. Dabei ist jedoch anzumerken, dass die bestehende bürgerliche Gesellschaft mit der fiktiven politischen Gleichheit aller Bürger und dem Klassengegensatz von Bourgeoisie und Proletariat eine notwendige Vorstufe für die daraufhin folgende proletarische Revolution ist. Besonders die Frage danach wie die Vorstufe der proletarischen Revolution, beziehungsweise die Revolution selbst aussieht sorgte bei späteren Marxisten wie Lenin und Stalin für Unstimmigkeiten. Die Anthropologie des Menschen sagt aus, dass der Arbeiter durch den Besitz seines selbst hergestellten Produkts sich in seiner Arbeit selbstverwirklicht. Im Kapitalismus dagegen entfremdet er sich seines Erzeugnisses, da Arbeit und Eigentum zweierlei sind. Die Wirtschaftstheorie von Marx und Engels geht vom bestehenden Kapitalismus aus.

Die menschliche Arbeitskraft wird als Maßstab des Tauschwertes gesehen, wobei der Unternehmer seinen Bediensteten allerdings weniger Geld zugesteht, als das Arbeitsergebnis wert ist (Exploitation). Der Kapitalist nutzt das erbeutete Geld (Mehrwert), deckt sich von diesem mit Maschinen ein und entlässt unbrauchbare Arbeitskräfte. Die zunehmenden Arbeitslosen üben einen gewissen Druck auf den Arbeitsmarkt aus, was wiederum dazu führt, dass die Firmenchefs die Löhne auf ein Minimum herunterschrauben und die Massen somit zunehmend verelenden (Verelendungstheorie). Aufgrund der Zunahme des Kapitals der einzelnen Unternehmen (Akkumulationstheorie), kristallisieren sich Großbetriebe heraus, die die Mittel- und Kleinbetriebe aufsaugen. Die Zahl der Kapitalisten nimmt ab (Konzentrationstheorie). Diese führen sich jedoch letztendlich selbst in sich verschärfende Krisen (Krisentheorie), da sie zuviel Ware produzieren und diese kaum noch Absatz findet.

Der Widerspruch des Reichtums und des Elends lassen das kapitalistische System zugrunde gehen. Der Kapitalismus erliegt seiner Selbstzerstörung. Das revolutionstüchtige Proletariat übernimmt ab diesem Punkt die Betriebe (Expropriation der Expropriateure) und Produktionsmittel und baut ein kommunistisches Wirtschaftssystem auf. Somit zerstört sich die Burgeouise selbst ihr eigenes System.   Staats- und Gesellschaftslehre: Die beiden Theoretiker sehen den Staat als Unterstützer der herrschenden Klasse, der die niedrigeren Klassen permanent unterdrückt. Es liegen ökonomische Unfreiheit und Ungleichheit, welche der Staat auch nicht durch Interventionen beseitigen kann, vor.

Zur Lösung der sozialen Frage sei eine soziale Revolution unabdingbar. Da die Lage des Proletariats weltumfassend die gleiche ist, ergibt sich die Forderung der internationalen Solidarität der Arbeiter, die zur Weltrevolution führen soll. Nach der vorläufigen Diktatur des Proletariats verwirklicht dieser das Ziel, die Produktionsmittel in die Hand der Gesellschaft zu legen. Der bestrebte Endzustand des Marxismus ist eine klassenlose Gesellschaft ohne Staat, in der die „höchste Entwicklung der Produktionskraft der Gesellschaft und die allseitige Entwicklung der Einzelnen“ gleichermaßen gewährleistet sind. Die Wiederherstellung der Freiheit und der Würde der Menschen ist erfüllt.                                       3.

Marx’ Ansehen und Wirken in der Nachwelt   Der Marxismus wurde nach Marx Tod zur offiziellen Weltanschauung der internationalen Sozialdemokratie. Aus der Staatstheorie entwickelten sich verschiedene Richtungen und Schulen mit verschiedenen Prioritätensetzungen auf der Lehre des Marxismus. So gab es z.B. Revisionismus, Stalinismus, Titoismus, Maoismus, Leninismus, Reformmarxismus und den Neomarxismus. Seinen größten Erfolg verzeichnete die Praxis ab der Oktoberrevolution 1917 in Russland.

Diese konnte stattfinden, da – nach Staatsführer Lenin - Russland kapitalistisch und somit reif für eine proletarische Revolution war. Er erhielt Recht. 1917 wurden Osteuropa und die Sowjetunion erst verstaatlicht, dann wurde das Eigentum vergesellschaftet. Erst als Lenin starb und Stalin an die Macht kam, setzte letzterer die Industrialisierung in Bewegung, zerstörte also die herrschende Staatsform und wurde zum Diktator des Landes. Außer Russland wird u.a.

China unter Mao Tse Tung kommunistisch. Kuba ist mit Staatsführer Fidel Castro, das letzte wirklich kommunistische Land der heutigen Zeit, wobei anzumerken ist, dass Kuba inzwischen einer sozialen Marktwirtschaft entgegenstrebt. Schon nach dem Zusammenbruch des Ostblocks und dem Ende der UdSSR 1991 verlor der Marxismus an Bedeutung. Insgesamt wurden 1 Milliarden Menschen in der Sowjetunion, Mitteleuropa, Ost- und Südasien und Kuba von der vorherrschenden sozialistischen Form geprägt; der Marxismus umfasst weltweit 7 Millionen Mitglieder. Heutzutage sind es vor allem Jugendliche, die von der Legende Karl Marx, dem Marxismus und dem Kommunismus fasziniert sind. Seine Bedeutung hat jedenfalls im Gegensatz zu seiner Lebenszeit im 20.

Jahrhundert schwerwiegend an Bedeutung hinzugewonnen.                   4. Kritik   Für die Entwicklung der Theorien in Marx‘ geschichtlicher Lebenszeit kann man ihm nur Respekt zeugen. Seine Lehren, welche für die Gleichheit der Klassen, also für eine klassenlose Gesellschaft plädieren sind anfangs sehr faszinierend. Doch schon Marx’ Freund, der Schriftsteller Heine hatte Angst vor einer Gesellschaft ohne Unterschiede. Selbstverständlich stellt sich die Frage, ob eine solch „klassenlose Gesellschaft“ überhaupt existieren kann.

Der amerikanische Verhaltensforscher John P. Calhoun errichtete quasi einen kommunistischen Mäusestaat. Er errichtete Käfige und Nistplätze in optimaler Umwelt, d.h. Futter und Wasser in unbegrenzter Menge, keine natürlichen Feinde, keine Krankheiten, keine äußere Störfaktoren, angenehme Temperaturverhältnisse, also ideale Existenzbedingungen. Anfangs bildete sich eine blühende, sich rasch vermehrende Kolonie.

Dann zeigte sich , dass „Reichtum“ und „Statussymbol“ auch in der Mäusegesellschaft eine Rolle spielen. Statussymbol ist etwa ein Nistplatz nahe dem Futterspender. Die ersten Mäuse besetzten den gesamten Lebensraum, zwischen den Folgegenerationen kam es zum Kampf um Territorien und Weibchen. Die älteren Männchen rieben sich auf und starben aus, die Weibchen wurden aggressiv – kurz, das Sozialgefüge im Mäusestaat geriet durcheinander, weil die traditionellen Rollenverhalten durcheinandergeraten waren. Nach 2 Jahren wurden die Tiere zunehmend passiv, depressiv statt aggressiv und verließen schließlich die Nester knapp zur Nahrungsaufnahme. Die Paarungen hörten auf und innerhalb weniger Monate starb die Kolonie aus.

Obwohl Menschen keine Mäuse sind, stimmt dieser Versuch äußerst nachdenklich. Zudem man bedenken muss, dass beispielsweise Stalins Form des Marxismus mehr als 20 Millionen Menschen das Leben gekostet hat.   Der nächste wesentliche Punkt ist, dass Karl Marx , selbsternannter „Vorkämpfer des Proletariats“, sich nicht in die Rolle der Lohnarbeiter hineinversetzen konnte und zwar ganz einfach deswegen, weil er nie den Zugang zu dieser Schicht auch nur annähernd suchte. Er schaute sich nicht einmal die Fabrik des Freundes Engels an, um vielleicht mit den Arbeitern Kontakt aufzunehmen. Stattdessen beharrte er auf seiner bürgerlichen Existenzform. So hat er über eine Sache geschrieben, mit der er einfach keine lebensnahe Erfahrung hatte.

Andreas Gottschalk (proletarischer Führer in Köln) sagte zu diesem Thema, dass Marx das Elend der Arbeiter gar nicht berühre, er nur wissenschaftlich doktrinäres Interesse für die Unterklasse habe und er nicht wüsste, was die Menschen wirklich bewege. Diese Aussage kann man durch die Tatsache, dass Karl Marx die Revolutionsbereitschaft der Proletarier überschätzte, nur unterstützen. Ich denke, dass der Marxismus ausgefeilter, ideeller und realitätsnäher wäre, hätte der Lehrmeister selbst der Klasse, über die er schrieb, angehört oder sie zumindest besser gekannt. Des Weiteren ist am ökonomischen Bewegungsgesetz des Theoretikers Kritik zu üben. Er schreibt, dass die Gesellschaft (nach der Urgesellschaft) schon immer aus Souverän und Untertan bestand. Mit jeder Revolution kommt eine neue Klasse an die Macht und scheint eine Umwälzung der bestehenden Form vollzogen zu haben.

Dem ist jedoch nicht so, denn die Verhältnisse zwischen den Klassen bleiben nachweislich trotzdem bestehen. Die Idee des Marxismus ist es, dass nur das Proletariat es schaffen kann, nach der gewaltsamen Machtübernahme seinerseits über den Weg der vorläufigen Diktatur zum Endziel „klassenlose Gesellschaft“ zu kommen. Dabei hat der Gelehrte allerdings missachtet, dass die Bourgeoisie gleichermaßen an die Macht kam, die alten Produktionsverhältnisse aufhob, aber trotzdem die herrschende Klasse wurde. Resümierend stellt sich also die Frage, wer garantiert, dass die Proletarier nicht auch bei einer Diktatur stehen bleiben. An dieser Stelle haben Marx und Engels offensichtlich nicht zu Ende gedacht. Sie waren eben Ideologen, die so sehr davon überzeugt waren, die Wahrheit zu verkünden, dass sie ihre Lehre keiner Kritik unterzogen.

Diese Tatsache ist insofern verwunderlich, da beide sehr wohl an den Lehren ihres großen Vorbilds Hegel Kritik übten.                         5. Zeittafel     1818 geboren in Trier. ursprünglich waren sowohl Vater als auch Mutter Juden Vater war Jurist, konnte jedoch wegen seines jüdischen Glaubens die Praxis nicht weiterführen und konvertierte so 1817 zum evangelischen Glauben. Vater untertänig, vermögend, französisch-aufgeklärt, liest den Kindern Voltaire, Racine und Rousseau vor Mutter: verschwiegen, ängstlich 1824 Marx wurde zusammen mit den anderen Kindern konvertiert 1825 Seine Mutter wurde schließlich konvertiert. Dieses Erlebnis (Religionswechsel wegen Beruf) wurde prägend für Marx' Verhältnis zur Religion 1830-35 Marx besuchte ein Gymnasium; er war überdurchschnittlich begabt; war aggressiv, ein Fremder unter Fremden 1835 beginnt ein Jurastudium in Bonn 1836-41 Studium in Berlin (hauptsächlich Philosophie) 1841 Doktor der Philosophie: nur Dissertation, keine Prüfung sein linkes Denken war Hindernis für eine akademische Laufbahn 1841/42 Redakteur der Rheinischen Zeitung; erster Kontakt zur Sozialen Frage Probleme mit der Zensur 1843 Marx musste er die Tätigkeit aufgeben, die Zeitung wurde verboten März 1843 Heirat mit Jugendfreundin Jenny von Westphalen; lebte eine Weile von der Mitgift; wurde Ehefrau und Sekretärin.

Sie identifizierte sich vollständig mit Marx' Ideen 1843-45 Marx ging in das liberale Frankreich, wo er an der Herausgabe der deutsch-französischen Jahrbücher teilnahm. Er schrieb Artikel für die sozialistische Zeitung Vorwärts; lernte Heinrich Heine kennen 1845 Ausweisung aus Frankreich auf Druck der preußischen Regierung. Marx siedelt nach Brüssel über, wo er Friedrich Engels kennerlernt. Marx besucht kommunistische Kongresse in London 1848 Revolution von 1848 Zweiter Kommunistischer Kongress: zusammen mit Engels veröffentlicht er das Kommunistische Manifest Marx nimmt an der Neuen Rheinischen Zeitung teil 1849 Ausweisung aus Preußen, geht nach Paris, wo er erneut ausgewiesen wird; Übersiedelung nach London 1859-67 ausgedehntes Studium der politischen Ökonomie, arbeitet für diverse Zeitungen Zur Kritik der politischen Ökonomie, Band I: Kapital stellte Thesen auf über die Bewegung der kapitalistischen Produktion => historischer Materialismus; Hintergründe waren die Erscheinungen in England Armut, Krankheit Marx'; Engels, der Sohn eines Textilfabrikenbesitzers half oft aus 1860 Marx liest Darwins Evolutionstheorie und findet seine Ansicht darin wieder 1861 Die preußische Staatsbürgerschaft wird ihm erneut verweigert 1881 Tod seiner Frau Jenny; Karl Marx zu krank, um an ihrem Begräbnis teilzunehmen Januar 1883 Tod seiner Tochter Jenny 14.3.1883 Tod von Karl Marx                                         6.

Quellennachweis   Primärliteratur: Karl Marx, Friedrich Engels, „Das Manifest der Kommunistischen Partei“ Stuttgart: Ó1969, 1999 Philipp Reclam jun. GmbH & Co.   Sekundärliteratur: Fritz J. Raddatz, „Karl Marx – Der Mensch und seine Lehre“ Hamburg: Ó1975 by Hoffmann und Campe Verlag Kurt Salamun (Hrsg.), „Was ist Philosophie“ 4.Auflage Tübingen: UTB VerlagÓ2001 Kurt Salamun / J.

C.B. Mohr (Paul Siebeck) Konrad Paul Liessmann, „Die großen Philosophen und ihre Probleme“ Wien: WUV-Universitätsverlag 2001   Francis Wheen, „Karl Marx“ Bertelsmann Verlag, München  https://www.fes.de/marx/faltblat.html  https://www.

buber.de/christl/unterrichtsmaterialien/marx.html   https://www.referate.de          

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