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  Konjunktur, konjunkturpolitik und umweltschonende wirtschaftspolitik

Konjunktur, Konjunkturpolitik und umweltschonende Wirtschaftspolitik Je nach Dauer der wirtschaftlichen Schwankungen, die in der Regel an der Entwicklung des Bruttoinlandproduktes gemessen werden, unterscheidet man langfristige (strukturelle), mittelfristige (konjunkturelle) und kurzfristige (saisonale) Wirtschaftsschwankungen.     Strukturelle Schwankungen   Diese Schwankungen dauern ca. 50-60 Jahre. Der Grund liegt hier in tiefgreifenden Veränderungen der Wirtschaft, die durch technische Neuerungen hervorgerufen werden (Dampfmaschine, Flugzeuge, Raumfahrt, Computer)   Konjunkturelle Schwankungen   Mittelfristige Wirtschaftsschwankungen werden als Konjunkturschwankungen bezeichnet. Man rechnet heute mit einer Zyklendauer von ca. 5-8 Jahren.

  Saisonsschwankungen   Jahreszeitliche wiederkehrende saisonale Schwankungen haben ihre Ursachen in erster Linie im Klimawechselder Jahreszeiten. Dies betrifft vor allem die Bau-, Land-, Forst- und Transportwirtschaft im Winter. Außerdem werden von den Jahreszeiten die Kleider- und Getränkeindustrie sowie der Brennstoffhandel beeinflußt. Auch Festtage eines Jahres (z. B. Ostern und Weihachten) beeinflussen Umsatz und Beschäftigung vieler Wirtschaftsbereiche, wie z.

B. Einzelhandel und Reiseveranstalter.            Wirtschaftsschwankungen Lange Wellen Konjunkturschwankungen Saisonschwankungen       Zyklen von 50- bis Zyklen von 3- bis 5jähriger Zyklen innerhalb eines 60jähriger Dauer Dauer Jahres        Merkmale des Konjunkturverlaufs  Konjunkturschwankungen sind Abweichungen vom Trend. Dabei versteht man unter Trend eine (gedachte) wirtschaftliche Auf- oder auch Abwärtsbewegung langfristiger Natur.   Unter Umständen kann man eine Strukturelle Schwankung auch als Trend ansehen. Man bezeichnet einen Trend auch als Wachstumspfad.

    Aufschwung   Der Konjunkturaufschwung ist durch zunehmende Kapazitästsauslastung gekennzeichnet. Unternehmen arbeiten mit sinkenden Stückkosten, es bleibt trotz steigender Nachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern das Preisniveau noch relativ stabil, sofern nicht Materialpreise und/oder Löhne überproportional steigen. Käufer von Aktien erwarten steigende Unternehmensgewinne und die Aktienkurse steigen so in die Höhe (Effektenhausse). Zu Beginn des Aufschwungs ist Kreditmarkt flüssig, das bedeutet Banken haben genügend Überschußreserven. Somit bleiben die Zinsen raltiv niedrig, es sei denn die Notenbank greift bremsend ein. Im Aufschwung entspannt sich zwar der Arbeitsmarkt, die Arbeitslosenzahl bleibt jedoch hoch, da die Unternehmen während des Abschwungs Rationalisierungsmaßnahmen ergriffen haben.

  Oberer Wendepunkt   Wenn Staat oder Notenbank nicht rechtzeitig eingreifen, kann es zur sogennanten Konjunkturüberhitzung kommen, die als Boom oder Hochkonjunktur bezeichnet wird. Auf den Kreditmärkten werden die Mittel knapp - die Zinsen steigen - die Wertpapierkurse sinken - Preissteigerungsraten erhöhen sich - Löhne steigen schnell, weil beschäftigte Arbeitnehmer nicht um ihre Arbeitsplätze fürchten müssen - durch erhöhte Kosten nehmen Unternehmergewinne ab - Investitionsgüternachfrage nimmt ab - Nachfrage nach Konsumgütern steigt weiterhin - die ersten Betriebsstilllegungen und Entlassungen finden statt - die Konjunktur kippt um - der Abschwung wird eingeleitet.   Abschwung   allgemeine Grundhaltung ist pessimistisch - Kaufzurückhaltung - Umsatzeinbußen - weitere Konkurse - Arbeitslosenzahl steigt - abnehmende Kreditnachfrage - sinkende Zinssätze - Stückkosten, Rohstoffpreise und Löhne steigen (auch im Abschwung erhöhen Gewerkschaften Löhne, jedoch nicht so stark wie im Aufschwung)   Oberer Wendepunkt   Abschwung kommt zum Stillstand - Konjunktur erholt sich - die Nachfrage nimmt zu - Aufschwung beginnt wieder     Konjunktur- phasen Auftrags- bestände/ Produktion Arbeits-losenzahl Lohnent-wicklung Zinsen Wert- papier- kurse Preisent-wicklung Spar-neigung Zukunfts-erwartungen Aufschwung steigend noch hoch mäßige Lohnerhöhungen noch niedrig hoch geringe Preissteigerungsraten sinkend optimistisch Boom (=Hochkonjunktur, Überkonjunktur, Überbeschäftigung bei Konsumgütern noch steigend; bei Investitionsgütern stagnierend oder sinkend sinkend kräftige Lohnerhöhungen steigend sinkend hohe Preissteigerungsraten niedrig optimistisch oberer Wendepunkt (Konjunkturgipfel) bei Konsumgütern stagnierend; bei Investitionsgütern sinkend gleich-bleibend kräftige Lohner-höhungen („Lohnlag“) hoch niedrig hohe Preissteigerungsraten niedrig abwartend bis pessimistisch Abschwung (=Rezession, Niedergang) sinkend steigend mäßige Lohner-höhungen (Inflationsausgleich); u. U. Abbau über-tariflicher Leistungen langsam sinkend langsam steigend abnehmende Preissteigerungs-raten (auf polypolistischen Märkten u. U.


sinkende, auf olligopolistischen und monopolis-tischen Märkten weiter steigende Preise) steigend pessimistisch unterer Wendenpunkt (=Talsohle) auf niedrigem Niveau verharrend hoch mäßige Lohnerhöh-ungen; geringe übertarif-liche Leistungen niedrig hoch geringe Preissteigerungsraten; Kosteninflation (Stagflation) jedoch möglich hoch abwartend oder vorsichtiger Optimismus  Konjunkturindikatoren  Daten, die den Konjunkturverlauf messen und/oder Vorraussagen (Prognosen) für künftige Entwicklungen zulassen, werden als Konjunkturindikatoren bezeichnet.   Wichtige Konjunkturindikatoren   Entwicklung der Arbeitslosenzahl und offene Stellen Steigende Arbeitslosenzahlen und sinkende offene Stellen - Wirtschaft unterbeschäftigt - Unternehmen investieren weniger - erwarten stagnierende oder zurückgehende Konsumgüternachfrage Umgekehrte Reihenfolge tritt ein, wenn viele offene Stellen gemeldet werden und die Arbeitslosenzahlen zurückgehen   Entwicklung der Konsumgüternachfrage privater Konsum steigt (angezeigt durch steigende Einzelhandelumsätze) - Erwartung einer positiven Entwicklung der Wirtschaft - dadurch steigen nämlich die Großhandelsumsätze und die Herstellerumsätze Wirtschaft vollbeschäftigt - Preissteigerungen Stagnierende oder sinkende Einzelhandelsumsätze bewirken das Gegenteil   Entwicklung der Investitionsgüternachfrage Steigung der Investitionsgüternachfrage (angezeigt durch steigende Umsätze und/oder Auftragsbestände in der Investitionsgüterindustrie) - Erhöhung der Beschäftigung wird erwartet - Einfluß auf Arbeitsnachfrage Vollbeschäftigung : hier kann man steigende Preise und Löhne vorraussagen Sinkende Investiotionsgüternachfrage läßt auf gegenteilige Entwicklung schließen   Entwicklung des Außenhandels Export nimmt schneller als Import zu - Belebung der Konjunktur Vollbeschäftige Wirtschaft - muß mit Preissteigerungen rechnen, da Gesamtnachfrage (Auslands- und Inlandsnachfrage) das Gesamtangebot der Volkswirtschaft übersteigt Steigen Importe schneller als Exporte (Gegenteil), tritt der gegenteilige Effekt wahrscheinlich ein   Entwicklung der Staatsausgaben und -einnahmen Staatshaushaltsplan zeigt Verhältnis von Staatsausgaben zu Einnahmen Strebt Staat große zusätzliche Konsum- oder Investitionsvorhaben an, ohne Steuern zu erhöhen, ist eine Belebung der Wirtschaftstätigkeit wahrscheinlich - Preiserhöungen sind zu erwarten, wenn Wirtschaft vollbeschäftigt ist Steuererhöhungen hingegen können Wirtschaftstätigkeit hemmen   Entwicklung der Lagerbestände Steigen Lagerbestände über das saisonal übliche Maß, so liegt offenbar Überproduktion vor - Unternehmen werden Produktion drosseln - Konjunkturabschwung Nehmen die Lagerbestände ab, ist das Gegenteil der Fall   Unternehmererwartungen Erwartungen der Unternehmer spielen eine große Rolle Wenn die Unternehmer eine positive Zukunft erwarten, kommt von dieser Seite keine negaitve Entwicklung       Geld und Kredit Zinssenkungen - Wirtschaftsbelebungen steigende Zinssätze - „Überschäumen“ der Konjunktur verhindern      Ursachen der Konjunkturschwankungen  Die Überproduktionstheorie Diese sieht die Ursache des Konjunkturabschwungs in der ungleichen Einkommensverteilung. Steigende Investitionen (= Kapitalakkumulation) - steigende Produktion, die aber von den Arbeitnehmern nicht vollständig gekauft werden kann, weil deren Einkommen nicht im gleichen Maß wie die Produktion steigt - Unternehmen bleiben auf Teil der Waren sitzen - müssen Produktion drosseln - Absatzkrise und Anfang des Abschwungs (der untere Wendepunkt des Konjunkturzyklus wird durch die Überproduktionstheorie nicht erklärt)   Die Unterspartheorie (auch Überinvestitionstheorie gennant) im Laufe der konjunkturellen Aufwärtsbewegung wird der Verbrauch zu hoch - gesparte finanzielle Mittel reichen nicht mehr aus, um die von den Unternehmen in optimistischer Vorausplanung begonnen Investitionen zu finanzieren - Abbruch der Investitionen - Konjunkturumschwung (auch die Unterspartheorie erklärt den oberen Wendepunkt, aber nicht den unteren Wendepunkt eines Konjunkturzyklus)   Die monetären Konjunkturtheorien Weiterführung der Überinvestitionstheorie Kreditinstitute sind in der Lage, Giralgeld zu schöpfen - Kreditangebot in der konjunkturellen Aufschwungphase ist höher als die Ersparnis - in dem Maße, wie sich die Überschußreserven der Kreditinstitute verringern, erhöht sich das Zinsniveau - ursprünglich als günstige erscheinende Investitionen werden als unrentabel abgebrochen - Entlassungen, also steigende Arbeitslosigkeit (Diese Konjunkturtheorie hat den Vorteil, daß sie auch den unteren Wendepunkt erklären können: die im Tiefstand niedrigen Zinsen bewegen Unternehmen und/oder private Haushalte zu vermehrter Güternachfrage - Konjunktur erholt sich wieder)   Faktoren, die den Konjunkturaufschwung auslösen können: Faktoren, die den Konjunkturabschwung auslösen können: Ausweitung des Geldangebots (Kredit-angebots) durch die Notenbank: sinkende Zinssätze - steigende Kreditnachfrage Verknappung des Geldangebots (Kredit-angebots) durch die Notenbank: steigende Zinssätze - sinkende Kreditnachfrage Steigende private und staatliche Investitionsgüternachfrage Sinkende private und staatliche Investitionsgüternachfrage Steigende private und staatliche Konsumgüternachfrage Sinkende private und staatliche Konsumgüternachfrage Steigender Außenbeitrag (Export - Import) Sinkender Außenbeitrag (Export - Import)

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